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Mindestens verbales Fremdgehen

CaHeLiLa
Hallo zusammen,

ich habe mir vorgenommen, zumindest einmal am Tag zu schreiben, wo ich gerade so stehe. Mit tut das Forum sehr gut.

Ich habe gestern morgen mit meinem Chef gesprochen. Das Ergebnis war nicht in meinem Sinne, er wird jedoch nochmal darüber nachdenken. Meine Kollegen dürfen 2 Tage Homeoffice beantragen, da sie einerseits ein Anrecht dazu haben und er das nicht alleine entscheiden kann. Bei mir sieht das anders aus. Diese Ungleichbehandlung würde ich bei negativer Entscheidung jedoch nicht ohne weiteres hinnehmen. Notfalls lasse ich mich tatsächlich krankschreiben, wenn es nicht anders geht.

Glücklicherweise habe ich mit meiner Nachbarschaft ein ganz tolles und hilfsbereites Netz. So dass ich die dringlichsten Sorgen zunächst abfedern kann. U.a. aus dem Grund möchte ich das Haus (zur Miete) gerne halten. Das würde ich auch bewältigen können - der nächste Schritt ist daher ein Gespräch mit unseren Vermietern. Damit ich mir von der Seite Klarheit holen kann. Sie müssen ja auch zustimmen.

Körperlich geht es mir heute ein bisschen besser. Für mich auffällig, dass mein Magen mit jedem Schritt besonders weh tut. So ist es wohl auch einfach gerade. Jeder Schritt ist irgendwie schmerzlich und mühevoll.

Gestern Abend wollte mein Ex-Partner (ich schreibe es zum ersten Mal) mit mir reden. Für mich war das in dem Moment in Ordnung. Einerseits hat es mir geholfen, Einiges noch klarer zu sehen. Ich hatte in vielen Bereichen durchaus ein feines Gespür, nur gehandelt habe ich nicht wirklich danach - nur gestrampelt. Mir ist deutlich geworden, dass schon vor dem Vertrauensbruch die Beziehung längst zu viele Schläge abbekommen hat und nicht mehr zu retten war. Daher beschäftigt mich, zumindest aktuell, der Vertrauensbruch eigentlich weniger. Nach einem ziemlich ruhigen Gespräch, sprach er dann wieder plötzlich von unserem nächsten Urlaub im November. Ich habe dann nochmal ganz klar gesagt, dass es den nicht geben wird. Das dass Ende der Beziehung mein fester Entschluss ist. Da ich das nun nicht in einer emotional aufgeheizten sondern ruhige Verfassung so ausgedrückt habe, ist es für uns beide nun zur Realität geworden. Selbst für mich einmal mehr. Damit hat sich einerseits ein großer Stein gelöst, andererseits sind auch die damit verbunden Ängste realer und fühlbarer. Zumindest heute spüre ich aber, dass ich das schon schaffen werde.

Zur Entspannung, um was gegen die Kopfschmerzen zu tun, habe ich mir ein paar Hörbücher runtergeladen. Je nach Stimmung....In einem wird das Thema Trennung bearbeitet. Auch da fällt mir auf, dass ich mir selbst immer weniger vertraut habe. Immer mehr bei ihm war, als bei mir. Beispielsweise habe ich immer mal wieder gedacht, dass ich mich manchmal verhalte, wie eine Frau die Gewalt befürchtet. Immer im vorausseilenden Gehorsam alles gut zu machen, damit er nur nicht wieder einen Grund hat auszurasten und verletzend wird - aber man schafft es nicht. Physische Gewalt gab es keine, möchte ich betonen. Ein Choleriker ist er allerdings schon.

05.07.2025 10:32 • x 7 #61


L
Zitat von CaHeLiLa:
Das dass Ende der Beziehung mein fester Entschluss ist. Da ich das nun nicht in einer emotional aufgeheizten sondern ruhige Verfassung so ausgedrückt habe, ist es für uns beide nun zur Realität geworden. Selbst für mich einmal mehr. Damit hat sich einerseits ein großer Stein gelöst, andererseits sind auch die damit verbunden Ängste realer und fühlbarer. Zumindest heute spüre ich aber, dass ich das schon schaffen werde.

Sehr gut.
Es wird sich nach und nach festigen.

Ein schwerer Weg, jedoch gangbar.
Das Haus alleine halten zu können, wäre natürlich klasse, auch wegen der Unterstützung im Umfeld.

05.07.2025 11:06 • x 3 #62


A


Mindestens verbales Fremdgehen

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H
Bei Kopfschmerzen hat mir 20min Kopf ins Kissen und Augen zu (ja Kopfkino geht da ab aber egal) geholfen. Bei Magenschmerzen kleine Schlücke Wasser vom Kranefelder. Ibo und Asperin haben genau das Gegenteil bewirkt.

05.07.2025 11:41 • x 2 #63


M
Zitat von CaHeLiLa:
Immer im vorausseilenden Gehorsam alles gut zu machen, damit er nur nicht wieder einen Grund hat auszurasten und verletzend wird - aber man schafft es nicht.



Das ist natürlich eine unangenehme Atmosphäre!
Da musst Du auch gucken,
ob das nicht noch kommt bei ihm jetzt wegen der Trennung !?
Aber vielleicht kannst Du alles zügig abwickeln
und ihm weitestgehend aus dem Weg gehen,
bis er ausgezogen ist.
Schlimmstenfalls könnte er sich aus verletztem Stolz
noch querstellen und sich weigern auszuziehen !? -Aber dann würde
ich an Deiner Stelle selber ausziehen und fertig,
dann geht es eben nicht anders.

05.07.2025 11:48 • x 4 #64


H
Schade das Dein Chef nicht unterstützt. Mein Job ist bis heute die einzige Konstante, die mir Halt gibt.

05.07.2025 11:57 • x 1 #65


CaHeLiLa
@Multiversum er wird auf jeden Fall gehen. Gestern wurde ihm noch eine unangenehme Nachricht vom Arbeitgeber überbracht (Kündigung oder anderes Aufgabenfeld mit weniger Gehalt), so dass es zügig keine beruflichen Gründe gibt zu bleiben. Und da ja noch seine Eigentumswohnung da ist.....

05.07.2025 11:58 • x 3 #66


L
Zitat von CaHeLiLa:
wird auf jeden Fall gehen.


Hoffentlich sehr zeitnah…..

05.07.2025 12:12 • x 2 #67


M
Zitat von CaHeLiLa:
Und da ja noch seine Eigentumswohnung da ist.....



Ist die im selben Ort wie Euer Haus / wird er Dir später noch öfter
über den Weg laufen?

05.07.2025 12:29 • x 2 #68


CaHeLiLa
@Multiversum Glücklicherweise nicht - die Entfernung ist groß genug (280km). Das macht es def. leichter.

06.07.2025 08:29 • x 4 #69


M
Wie ist denn die Lage heute ?

06.07.2025 11:45 • #70


CaHeLiLa
@Multiversum

Von “sch. sch. sch.” zu “bunter wird’s” – mein Tag mit Hermine

Heute Morgen war alles düster. Ich hätte am liebsten einfach nur geschrieben: mir geht’s sch. sch. sch.. Körperlich und emotional war ich echt am Tiefpunkt.
Aber dann bin ich mit Hermine – meine 3,5 Monate alte Hündin – und wie jeden Sonntag zur Hundeschule. Danach wollte ich vielleicht noch an einen See fahren, wusste aber nicht genau, ob ich überhaupt Lust habe. Auf dem Rückweg bin ich zufällig an einem Kloster vorbeigefahren. Spontan dachte ich: Komm, entweder gibt’s da einen schönen Klostergarten oder du fährst halt wieder. Was ich nicht ahnte: Tag der offenen Tür!
Zehn Minuten später war ich mitten drin – Gespräche, Begegnungen, sogar das Einüben der Klosterführung mit dem Eigentümer. Ich kannte niemanden, aber es fühlte sich nicht fremd an. Vielleicht lag’s auch an Hermine, die alle paar Meter für Verzückung sorgt: “Ooooh, wie süß!”
Es war einfach nur wir beide – und das tat so gut. Später hörte ich noch einen Vortrag mit dem Titel „Stärke dich selbst“. Es passte alles so perfekt und hat mir vor Augen geführt, dass mein Leben nicht grauer wird – sondern wieder bunt. Ich habe unfassbares Glück mit der süßen Maus - sie ist jetzt schon so umweltsicher. Ob Menschansammlungen, andere Hunde, Livemusik (war nicht so laut) alles egal - sie hat überall ihren Spaß oder kommt zur Ruhe. Sie macht es mir gerade sehr leicht.

Ja, auf dem Heimweg kamen die Schmerzen zurück. Aber weißt du was? Der Tag hat mir gezeigt, dass ich losziehen und mir selbst schöne Momente schaffen kann. Dass ich entscheiden darf, was mir guttut.
Und auch wenn es weh tut, muss ich sagen: Ohne die Trennung hätte ich diesen Tag so nie erlebt. Entweder hätte ich unter Stress doch mit meinem Ex dort gestanden, der alles kritisiert hätte – oder ich wäre allein dort gewesen und hätte ständig Nachrichten bekommen, wann ich endlich wieder zuhause bin.
Heute war anders. Heute war frei. Heute war bunt. Meine Sorgen konnte ich auch mal vergessen.

06.07.2025 18:20 • x 8 #71


Heavydreamy
@CaHeLiLa

du bist aufm richtigen Weg. Es wird alles gut. Sei dir einfach ein wertvoller Mensch
Neue Leute, neue Begegnungen, neue und gute Erkenntnisse und Gefühle und frei von negativen Menschen

06.07.2025 18:22 • x 4 #72


CaHeLiLa
@Heavydreamy Sei dir selbst ein wertvoller Mensch ist wirklich ein sehr schöner Satz. Danke!

06.07.2025 18:36 • x 2 #73


Heavydreamy

06.07.2025 18:37 • x 2 #74


M
Zitat von CaHeLiLa:
Was ich nicht ahnte: Tag der offenen Tür!
Zehn Minuten später war ich mitten drin – Gespräche, Begegnungen, sogar das Einüben der Klosterführung mit dem Eigentümer. Ich kannte niemanden, aber es fühlte sich nicht fremd an. Vielleicht lag’s auch an Hermine, die alle paar Meter für Verzückung sorgt: “Ooooh, wie süß!”
Es war einfach nur wir beide – und das tat so gut. Später hörte ich noch einen Vortrag mit dem Titel „Stärke dich selbst“. Es passte alles so perfekt



Das klingt wunderschön !
Wirst Du denn in Zukunft durch das Kloster führen ?

Könntest Du vielleicht ein paar Inhalte aus dem Vortrag mit dem tollen Titel
hier posten ?
Ich glaube, das könnten Viele hier gebrauchen !
(nur wenn Du magst und gerade kannst)

06.07.2025 19:22 • #75


A


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