Zitat von souldiver34:Affären sind Lüge , Betrug und verletzen immer mindestens einen Menschen wenn nicht sogar alle drei am Ende.
Auch Singles können sich auf Affairen einlassen (mit unbegebundenen Menschen). Und nein, das endet nicht immer notwendigerweise in Lüge, Betrug und Verletzung. Ich finde es im Gegenteil deutlich ehrlicher, wenn man von vornherein sagt, daß man nur an Sächs interessiert ist, als erst Liebe (oder Verliebtheit) vorzuheucheln, nur um dann hinterher festzustellen, es sei wohl doch bloß ein Strohfeuer gewesen. Von erwachsenen Menschen sollte man zudem erwarten können, daß sie in der Lage sind, solche Ansagen richtig einzuordnen und daraufhin bewußt zu entscheiden, ob sie sich auf eine Affaire einlassen oder nicht. Normalerweise wird da niemand zu gezwungen.
Klar sind die Foren voll von Beziehungsdreieckthreads, wo Menschen sich auf Affairen einlassen und dann überhaupt nicht begreifen können, daß der andere tatsächlich nur Spaß haben will und tatsächlich geht, sobald er sich ausgetobt und ein neues Spielzeug dafür gefunden hat. Meines Erachtens sollten die sich dann aber erst mal an die eigene Nase fassen, denn genau dafür sind Affairen nun mal gedacht und wenn man das schon bei Wikipedia nachlesen kann, sollte es eigentlich auch der letzte Hempel wissen.
Was betrogene Hauptpartner betrifft, gebe ich Dir recht: Die hätten wirklich Grund zu moppern. Denn sofern keine offene Beziehung vereinbart ist, belügt der eigene Partner sie ja wirklich von vorn bis hinten und nimmt ihnen die - sonst womöglich durchaus genutzte - Möglichkeit, sich aus einer Beziehung zu lösen, die nicht mehr so monogam ist wie ursprünglich vereinbart.
Mittlerweile sind mir soviele Leute untergekommen, wo der Hauptpartner entweder auch selbst Dreck am Stecken hatte oder sehr wohl etwas ahnte, aber letztlich nicht genauer hinschauen wollte, daß ich das von außen nicht mehr abschließend beurteilen mag. Und über den Nebenpartnern einen Stab zu brechen, lehne ich eh ab - die Häme gehört meines Erachtens einzig dem betrügenden Hauptbeziehungsteil, nicht ihnen.
Der TE hat keine Abmachung mit dem Ehemann seiner Affaire. Er ist auch nicht mit ihm befreundet. Was bleibt da also noch an moralischen Skrupeln? Nun, zum einen, daß der TE den Ehestand an sich mit Füßen tritt, wenn er bewußt mit der Frau eines anderen schläft. Dann, daß er aktive Beihilfe zur Gefährdung dieser Ehe im Fall eines Auffliegens der Affaire leistet, wenn er dies tut. Zudem mag man noch anführen, es sei unmoralisch, den Körper eines Menschen zu benutzen wie eine würdelose Ware, ohne eine Seelenverwandtschaft mit dem Menschen an sich zu empfinden.
Alles geschenkt und wer so denkt, hätte sich mit der Frau eines anderen wohl gar nicht erst allein in einer Wohnung getroffen, sondern eine gesunde Distanz zu ihr gehalten. So kenne ich es jedenfalls - also von Menschen, die tatsächlich solche Moralvorstellungen haben und sie Ernst nehmen.
Der TE hat sich offenbar anders entschieden und es auch anders gehandhabt. Zudem schreibt er, daß er die Frau zwar nicht liebt, sich aber säxüell weiterhin zu ihr hingezogen fühlt. Rein rechtlich spricht nichts dagegen, daß er noch ein paar Schäferstündchen mit ihr verbringt und sich dann erst verzieht. Man mag das mögen oder auch nicht, aber so sind nun mal die deutschen Gesetze: Er verstößt damit nicht gegen geltendes Recht. Was sein Gewissen dazu sagt, ist ein anderer Kaffee - aber dafür ist er eben auch ein erwachsener Mann, der seine Entscheidungen selbst verantworten muß.
Es spielt keine Rolle, ob ich mich ebenso entscheiden würde wie er, oder ob andere hier es täten. Wer moralisch anders tickt, hätte sich gar nicht erst in diese Situation gebracht und wenn doch, dann hätte er sich anders entschieden als der TE und die *beep* verlassen. Der TE hingegen blieb, genoß und alles, was ich ihm jetzt noch raten kann ist, zu schweigen - wenn jemand meint, den Gatten über diese Affaire aufklären zu müssen, so ist das Sache der Frau, nicht seine. Ihn geht die Ehe der beiden nämlich immer noch nichts an.
Vielleicht habe ich mich jetzt etwas deutlicher ausgedrückt. Mir ist bewußt, daß meine Worte knochentrocken klingen, aber ich wähle sie gewiß nicht, um irgendjemand hier bewußt zu verletzen oder auf dem religiösen bzw. ethischen Empfinden rumzutreten, das einige von uns hier sicher haben.