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MonoPolyamorie Beziehung und der TrennungsBurnout

Marylin
Hallo alle,

ich war fast zwei Jahre mit einer tollen queerfeministische aufgeklärten und sehr klugen Femme zusammen. Sie war in einer Beziehung mit einer anderen Frau als wir uns kennenlernten. Für beide war es ok, dass ich dazu kommen kann.
Ich bin Monogam aber auch sehr offen und habe mich darauf eingelassen. Erst als ich ihre feste Freundin kennen gelernt habe überkam mich das Bewusstsein, dass es eine Polybeziehung war. Sonst habe ich das nicht so empfunden. Es war sehr intensiv und eine sehr ehrliche, reife und aufgeklärte Liebe. Sie hat mir beigebracht im Konses die Beziehung zu gestalten. Für mich war alles neu und ich war nur offen und mutig genug mich darauf einzulassen.
Durch die Arbeitsbelastung die seit 20 Jahren nicht weniger wird habe ich schon ein Burn Out mitgebacht der immer schlimmer wurde. (Schwindel, Panikattaken)

Sie sagte mir im Dezember, dass sie in meiner Stadt vorerst keine Perspektive hat und in ihre alte Heimat zurück ziehen muss. Ich bekam heftige Verlustängste und sagte ihr, dass ich kein Fernbeziehungstyp bin. Da war sie offensichtlich enttäuscht und distanzierte sich. Viele Klärungs- und Krisengespräche folgten. Dann war es auch Thema, dass sie ja Polyamor ist und die Beziehung mit mir als Lebensabschnitt sieht, weil wir unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben. Beispiel würde sie niemal mit mir zusammen leben und keine langfristigen Beziehungsplanungen machen. Dann sagte sie mir, dass sie zur Zeit keine feste Beziehung sucht (zwischenzeitlich hatte sie ihre feste Partnerin verlassen)
Mir gings wegen der Überarbeitung mies und dann noch die Verlusstängste und die zunehmende Distanz haben mich so fertig gemacht, dass ich es mit einem langen Brief beendet habe und das in der Hoffnung, dass wir irgendwann Freunde sind. Mir ist eine lebenslange Freundschaft wichtiger als ein Lebensabschnittsaffaire. Das ist mir wirklich sehr ernst und wichtig!

Sie hat es mir übel genommen nicht persönlich mit ihr besprochen zu haben, obwohl wir das vereinbart hatten. Es folgten eine Zeit von weniger Kontakt, plötzliche Wut und Trauerausbrüche von ihr und dann habe ich um die Rettung der Beziehung gekämpft. Das zog sich über 3 Monate. Ich sah die lösung darin die Monopoly in eine Polybeziehung umzuwandeln und wollte mit ihr besprechen, dass ich dafür Zeit brauche aber diese Beziehung will und daran arbeiten möchte. Es folgten Missverständnisse und sie sagte mir in einem klaren Schreiben, dass es zu den Lebenszeitpunkt nicht passt, sie mich sehr liebt und beendete es mit der Bitte mich nicht mehr zu melden.

Ich schickte ihr noch drei Emails mit Erklärungen gegen Missverständnisse und sie schickte mir einen Brief indem sie mir jeglichen Kontaktversuch jeglicher Art als letzte Warnung verboten hat. Sie würde mich nicht grüßen und ich dürfe ihr nicht zunahe kommen. Ich sendete ihr dann noch eine email, wo ich ihr sagte wie traurig ich die gesamte Entwicklung finde und sie nichts zu befürchten habe.
Sie läuft in der Stadt an mir vorbei und es scheint so, als wären wir uns nie im leben begegnet. Es ist so als wäre sie ein völlig anderer Mensch.

Ich denke jeden Tag an unsere gemeinsame Zeit und es schmerzt, wenn ich mir Bewusst bin wo wir jetzt stehen. Es ist unfassbar surreal und ich habe die Sorge, dass ich aus dem Trennungstrauma nicht rauskomme. Ich denke 60Prozent meines Tages an sie und die gesamte Stadt erinnert mich an sie. Es kostet mich viel Kraft mich an Orten oder Partys zu bewegen. alles umgibt mich mit Erinnerungen an sie und ich kann es fast nicht glauben, dass wir uns so nahe waren. es ist furchtbar.
Ich habe seit der entgültigen Trennung
den Lebensmut verloren und funktioniere nur noch, damit es niemanden auffällt wie fertig ich bin. Ich bin in einer Therapie und das hilft schon etwas und werde in einigen Monaten in eine Klinik gehen, um wieder beisammen zu sein. Es war nicht sie die mich fertig gemacht hat, sondern hat sich um die Arbeits- und Lebensbelastung vervielfacht und ich bin krachen gegangen.

Was mir am meisten zu schaffen macht, ist dass ich diese Beziehung beendet habe und nicht hätte warten können es in Ruhe zu klären. Ich finde es schade, dass ich keinen reiferen Umgang mit Ängsten und Konflikte hatte. Für mich war sie Perfekt und jetzt ist sie weg und kennt mich nicht mal mehr. das tut alles weh und seit 5 Monaten tut es das.
Marylin

18.06.2018 22:27 • x 1 #1


Sabine
Hallo und Willkommen bei uns

Warum machst du dein persönliches Glück von einer Person so abhängig? Warum gibst du deine Werte und Prinzipien für einen Menschen auf?

Wie weit wärst du noch gegangen, um an ihr festhalten zu können?

Ich kann dich nur damit trösten, dass es im Leben immer so ist. Man lebt zwischen Berg und Tal. Du bist jetzt in einem Tal. Es wird wieder ein Berg kommen.

Zum Leiden verurteilt man sich immer selbst. Sein Leben in die Hand nehmen, Verantwortung für sich selbst tragen lernen. Zu verstehen, dass man sein Glück nicht von einem Menschen abhängig macht.

Das kannst du bei uns lernen, wenn du bei uns bleiben möchtest.

Dir bald eine gute Zeit

Sabine

18.06.2018 23:34 • x 6 #2


A


MonoPolyamorie Beziehung und der TrennungsBurnout

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Marylin
Hallo Sabine,
bin zum ersten Mal in einem Forum und finde es toll, dass sich hier Menschen gegenseitig untertsützen. Vielen Dank für deinen Support. Deine Worte helfen mir und ich teile deine Ansicht.
Es ist nur so, dass ich mich entwickelt hatte und die Vorstellung, dass jeder einen Freiraum hat und im Konsens Vertrauen in der Verhandlungen und absolute Aufrichtigkeit für mich das ist was ich suche. Nur war ich noch nicht soweit und glaube es zunehmend zu sein. Jetzt kann ich aber nicht mehr mit ihr an der Bindung arbeiten. Ich finde es traurig, dass keine Zeit mehr da ist. Ich finde nur sie toll und wäre wohl treu Monogam geblieben. Es fühlt sich an wie ein auswegslose Situation. Einfach loslassen wäre die Lösung. Nach 5 Monaten Trennung schlafe ich schlecht und meine Gedanken kreisen nur um sie. Ich habe eine Freundin von ihr gestern in der Stadt gegrüsst und sie hatte mich ablehnend und deinteressiert zurückgegrüsst. Es ist so als hätte ich meiner Ex was schlimmes angetan und mich plagt mein Gewissen.

Es muss mir alles egal sein...dann werde ich es schaffen von ihr loszukommen.

Danke für deine Worte

19.06.2018 07:02 • x 1 #3


Liessa
Naja, aber so ist es doch immer oder? Man entwickelt sich weiter und in der Retrospektive hätte man dann Dinge sicherlich anders gemacht. Geht mir auch so, die Frau von heute hätte sicherlich eine andere Herangehensweise an viele Dinge.

Wenn ich denn mal hader, was ich selten tue, mache ich mir immer klar, dass ich es in den Momenten so gut gemacht habe, wie ich konnte. Ich habe einfach mein Bestes gegeben. Und ich gehe davon aus, dass es bei dir ebenso ist. Keiner will ja absichtlich eine Beziehung an die Wand fahren.

Ansonsten kannst du tatsächlich einfach nur akzeptieren und loslassen. Du hast sie damals bedrängt, obwohl sie keinen Kontakt wollte, also musst du zunächst auch wohl damit leben, dass sie dich ignoriert. Wahrscheinlich wird sich das irgendwann ändern, aber wahrscheinlich ist es dir dann auch egal und nicht mehr wichtig.

19.06.2018 07:30 • x 2 #4


Marylin
Ja. Das ist auch ein sehr hoher Anspruch alles richtig machen zu wollen. Ich arbeite dran. Und absolut richtig...habe um sie gekämpft, weil sie um die Beziehung getrauert hatte und anstatt klar zu bleiben, so habe ich ihr Hoffnungen gemacht. Jetzt verstehe ich, dass sie mitten in der Trauerphase war und dabei war sich zu lösen und ich nichts mehr tun konnte. Wäre schön, wenn mir das alles egal wird. Dann besteht eine Chance auf Freundschaft. Für mich war es mehr als eine Beziehung. Sie ist wie Familie für mich und ich kann nur schwer akzeptieren, dass wir in diesem Leben keinen gemeinsamen Weg als Menschen mehr haben sollen
..Danke euch...es tut gut zu reden

19.06.2018 07:45 • x 1 #5


H
Hallo @Marylin und willkommen!
Du bist ganz schön hart zu dir und suchst die Schuld bei dir, so liest es sich zumindest für mich.
Du hast doch ganz schön investiert, um eine Beziehung zu dieser Frau führen zu können. Man muss ja schließlich offen sein...
Ich persönlich, und das ist natürlich nur meine Meinung, halte mich aus diesen sog. queerfeministischen Kreisen raus. Da wird meiner Meinung nach die eigene Bindungsunfähigkeit oder -willigkeit geradezu zu einer politischen Kunstform erhoben. Und wer poly ablehnt, ist halt nur nicht offen genug... Es wird dann enorm viel manipuliert, um das Objekt der Begierde doch in so ein Konstrukt zu integrieren.
Es ist aber total okay, sich eine monogame Beziehung zu wünschen und dem solltest du auch nachgehen. Es ist ebenso okay und menschlich, dass du versucht hast, mit der Frau eine Poly-Beziehung zu führen. Ich behaupte, es ist schon jedem passiert, sich aus Verliebheit von sich selbst zu entfernen.
Sei nachsichtig mit dir, gib dir nicht die Schuld, finde auch mit Hilfe deiner Therapeutin wieder deine Mitte. l

19.06.2018 08:33 • x 7 #6


Marylin
@Hope78 Danke für deine Worte...bin noch am verarbeiten. Gebe dir zum Teil recht mit der szene, doch gleichzeitig finde ich die Auseinadersetzung mit gesellschtlichen normen und patriachalischen Strukturen auch sehr schlüssig und es geht ja immer um die Frage wie man sich so entwickeln kann, dass es mit einem selbst und dem Umfeld auch frieden und Glück bringt. Ich suche da noch eine Antwort und finde die Auseinandersetzung sehr anstrengend und gleichzeitig spannend. Aber grad überfordert mich das arbeiten daran...ist ja immer mit der Hoffnung an einer zweiten Chance und dem Gelingen der Beziehung verbunden....uff...das ihr euch das alles anhören könnt...sehr schwer und zermürbend....

Danke für den support

19.06.2018 11:06 • x 1 #7


D
Zitat von Hope78:
Es wird dann enorm viel manipuliert, um das Objekt der Begierde doch in so ein Konstrukt zu integrieren.


Einer der (berechtigten) Vowürfe gegen patriarchale Strukturen. Es mutet schon komisch an, wenn man solche Mechanismen dann gerade bei den Kritikern identifiziert.

Ich persönlich finde allein die Bezeichnung queerfeministisch albern. Feminismus = Feminismus. Das Additiv queer ist hier Selbstzweck und hat mit dem politischen Feminismus eigtl nicht viel zu tun. Ich bin queer und lebe meine Vorstellung von 6ualität und Beziehung aus wie es mir gefällt, ohne Rücksicht auf Verluste, und wer etwas dagegen hat versucht mich nur zu unterdrücken! Was für ein infantiler Unsinn.

19.06.2018 11:30 • x 3 #8


K
Dein Ernst jetzt?

Eine bindungsunfähige bzw. bindungsunwillige Tussi der Du es nicht recht machen kannst, weil sie ja sowieso alles weiss und kann dressiert Dich wie ein Hündchen und Du kriegst tatsächlich das Heulen?

Halt mal eben die Luft an und schau nochmal mit ein wenig Verstand auf die ganze geschichte was da passiert ist. Du hast keinen Arbeitsburnout, Du bist an eine infantile Tussi gekommen die Dich ordentlich zurecht gestutzt und manipuliert hat. Hol sie mal von dem Sockel runter, dann geht's wieder.

Und werd Dir mal klar was Du willst und das Du das haben darfst. Und wenn Du es gut findest eine monogame exklusive Beziehung zu führen, dann finde es mal gut, dass Du das kannst und willst statt Dich von einer Spinnerin belatschern zu lassen wie viel moralisch höherwertig es aber wäre wenn Du ihre ach so ausgeprägte polyamouröse Toleranz (die überhaupt nicht existent, sondern nur infantiler Ausdruck ihrer Bindungsunfähigkeit ist) sonst wie toll finden würdest.

Du laberst ihren sch. nach wie ein Hündchen. Da hat sie ganze Arbeit geleistet. Finde mal Deine Eier wieder. Die hat sie nämlich mitgenommen weil Du Idiot sie ihr auf dem Tablett geliefert hast.

19.06.2018 12:06 • x 4 #9


D
Nur fürs Protokoll: Frauen haben eine Va-Jay-Jay und Männer einen Pener. Ergo hat sie auch keine Eier

19.06.2018 12:11 • x 1 #10


K
Oh - ich bin ein Idiot.

Ich schnall jetzt erst, dass Du eine Frau bist.

Ändert am Inhalt dessen was ich schrieb aber nichts.

19.06.2018 12:13 • x 2 #11


T
Ich habe mich eben bezüglich dieses Ausdrucks mal eingelesen. Ich habe gedacht, dass nach Trump nicht mehr viel Schwachsinn in der Welt passieren kann. Ich habe mich geirrt!

19.06.2018 12:22 • x 1 #12


K
Narzisstisch infantiler Dünnschiss der durch irgendwelche hochstilisierten Kunstworte zu irgendwas sonstwie Wertvollem gehyped wird.

19.06.2018 13:02 • x 5 #13


T
Zitat von Knutuschi:
Narzisstisch infantiler Dünnschiss der durch irgendwelche hochstilisierten Kunstworte zu irgendwas sonstwie Wertvollem gehyped wird.


Ich glaube wegen so einem Quark werden die Frauen nicht ernst genommen. Sowas nennt sich dann wohl Paradoxon.

19.06.2018 13:05 • #14


K
Würde ich so pauschal nicht sagen, ist ja kein reines Frauenphänomen.

Gegen Anerkennung von H.omosexuellen und Feminismus ist ja nun wirklich nichts zu sagen. Es wird aber immer Menschen geben, denen es ja gar nicht darum geht anerkannt zu werden, sondern die sich durch den Kampf um Anerkennung narzisstisch definieren müssen. Also wird es nach Anerkennung der S.chwulenehe irgendwen geben der seinen Hamster heiraten muss. Nach Anerkennung des Feminisimus die erste Tussi mit 5 T.itten und so weiter.

Das ist aber nur infantiler Irrsinn. Leider fallen dann Menschen wie die TE drauf rein und obwohl sie nur an einen zutiefst verunsicherten bindungsgestörten Menschen mit narzisstischen Tendenzen gekommen sind denken die dann wunders was ihnen da über den Weg gelaufen ist. Aber wie es auch immer wieder in solchen Fällen ist - gestörte Menschen hinterlassen verstörte Menschen.

19.06.2018 13:10 • x 5 #15


A


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