Nach 10 Jahren von Verlobter verlassen

Anlässlich des nun 2-monatigen Trennungstags schreibe ich heute auch mal wieder was.

Hatte ein richtig gut Wochenende und sehr viel Spaß
Wie das aber immer so ist, zahlt man danach wieder Tribut; dementsprechend schlecht ging es mir heute den Großteil des Tages über. Aber nunja, das weiß man ja mittlerweile auch vorher.

Grundsätzlich geht es weiterhin aufwärts. Diese intensiven Schmerzphasen habe ich so jetzt nicht mehr. Es ist soweit ganz gut auszuhalten.
In anderen Punkten mache ich leider noch keine größeren Fortschritte.
Die Trennung ist nach wie vor das dominierende Thema in meinem Kopf.
Die größten Probleme habe ich damit, meine eigenen Hoffnungen zu begraben. Die Sehnsucht ist immer noch groß und ich wünsche mir immer noch, dass sie zurückkommt.

Mein Zeitempfinden hat sich ziemlich massiv geändert. Die Tage verfliegen mittlerweile nur so.
Gefühlt habe ich meine Ex seit Jahren nicht gesehen.
Doch der Moment der Trennung und der Gespräche zuvor ist so präsent, als wäre es gerade erst passiert.

Aktuell treibt es mich um, dass ich noch meine restlichen Sachen (die sie natürlich immer noch nicht vorbeigebracht hat) und vor allem meine Winterreifen abholen möchte.
Deswegen werde ich ihr das morgen wohl schreiben.
Ich bin aber noch ein wenig unsicher was das angeht. Es gibt sicherlich auch die Möglichkeit entweder komplett auf die Sachen zu verzichten oder das Abholen indirekt über ihre Eltern zu regeln.
Was meint ihr?

Hi verlassener,

die Sachen einfach abschreiben ist eine Möglichkeit, wenn das für dich finanziell möglich ist. Diese Variante schont vor allem dich, darum geht es ja im Endeffekt. Wenn du auf ein Ex Back aus bist, ist das regeln über die Eltern schlecht. Es kommuniziert, dass du nicht stark genug bist das mit ihr alleine zu regeln. Aber es wird dich tangieren, das ist leider fast sicher.

Also entweder verzichten, oder wie besprochen kurz anschreiben, Termin ausmachen. Davor die emotionalen Tanks noch einmal aufladen. Dir was gutes tun. Nach dem Treffen werden deine Akkus auf Notstrom laufen. Wenn man sich da aber keine großen Schnitzer erlaubt, ist das auch eine gute Möglichkeit zu zeigen, wie eigenständig man wieder agieren kann und was für ne coole Socke du bist.

Wenn du denkst, du schaffst das, go for it

Ich dachte eigentlich an was noch Knapperes.
In etwa in die folgende Richtung:
Hi, ich möchte nächstes Wochenende meine restlichen Sachen und die Winterreifen holen. Passt Samstag 13 Uhr bei dir?

Ich werde ihr nicht schreiben, dass sie meine Sachen bei meiner Mutter vorbeibringen soll. Das hat schon das letzte mal nicht funktioniert.
Irgendwelche emotionalen Sachen natürlich auch nicht.
Ich gehe eh davon aus, dass sie mir die Sachen dann in die Garage stellen wird (wenn überhaupt...) und dann zusieht, dass sie mich nicht zu Gesicht bekommt.

[quote=Landwarrior]Ich würde die erst einmal versuchen dazu zu bringen den sch. selber bei deiner MA abzugeben.
Madame kann das ruhig machen!
/quote]

Ja an sich richtig. Nur hat sie eben genau das bereits angekündigt und nie gemacht.
Bezüglich der Winterreifen meinte sie bei meinem WhatsApp Ausrutscher ja, dass das noch Zeit hätte...

Es geht da schon auch ein Stück weit darum hier Stärke und Konsequenz zu demonstrieren.
Und da passt dieses erinnern daran, dass sie mein Zeug doch bitte jetzt endlich zu meiner Mutter bringen soll nicht ganz rein finde ich.
So ist die Aussage Ich brauche meine Winterreifen jetzt UND meine restlichen Sachen nehme ich auch noch gleich mit

Also ich hab heute früh die Nachricht genau so abgeschickt wie ich sie gestern formuliert habe.
Ca. 6 Stunden später kam ein Hey, passt natürlich! zurück.

Klingt so, als wäre sie dann wirklich vor Ort
Aber gut mal sehen was noch kommt.

Muss mich dann auf jeden Fall zusammenreißen.
Aber ich glaube das bekomme ich hin.

Sooo, habe heute meine restlichen Sachen geholt.
Sie war da und es war irgendwie merkwürdig.

Sie kam direkt nach meiner Ankunft zu mir und wollte mich unbedingt umarmen.
Wir haben dann sehr normal geredet. Es gab keinerlei Vorwürfe oder Schuldzuweisungen.
Es kam mir eher so herzlich und vertraut vor wie seit vielen Monaten auch vor der Trennung nicht mehr.
Sie hat mir sogar Komplimente gemacht. Ich ihr nicht...^^

Sie war auch sehr neugierig, wollte wissen wie es mir geht, was ich so mache und mit wem.
Sie hat also viele persönliche Fragen gestellt. Ich hab die zumeist ausweichend und auf jeden Fall knapp beantwortet. Ich habe ihr nicht eine persönliche Frage gestellt, nur Smalltalk. Von ihr kam selbst aber auch nichts über ihre aktuelle Lebenssituation.

Es war wirklich seltsam. Hat sich alles so angefühlt wie früher. Obwohl sie nichts gesagt hat, was die Trennung nur im Ansatz in Frage stellen würde. Das gab es weder von ihr noch von mir.
Zum Abschied wollte sie mich nochmal umarmen.

Was das soll? Keine Ahnung. Aber es war so ziemlich das exakte Gegenteil des Trennungsgesprächs.
Will sie mich jetzt friendzonen?^^

Interessant war auch, dass ihr Anblick und auch die Umarmungen jetzt nicht so wahnsinnig viel in mir ausgelöst hat. Am Anfang war ich sehr nervös aber das wars dann auch. Würde ich ihr jetzt wieder über den Weg laufen bin ich mir sicher, dass es für mich nicht sonderlich schlimm wäre.
Trotzdem will ich sie noch zurück. Seltsam alles.

Zitat von Schwedus:

Der persönliche Kontakt war wohl ein Fehler - zumindest wie du nun schreibst, kommen Fragen auf, viele neue Fragen und das wird die nächsten Tage noch kreisen.
Aber vielleicht hilft es dann auch abzuschließen.

Ja vielleicht.
Das werden die kommenden Tage zeigen.
Ich werde berichten.

Aber für den Moment:
Ich habe heute auf jeden Fall die Frau getroffen wie sie in meiner Erinnerung mal war.
Ist das kontraproduktiv? Möglicherweise.
Ich mache mir trotzdem für den Moment keine größeren Hoffnungen als zuvor.
Die Trennung wurde nicht einen Moment angezweifelt.

Zitat von Schwedus:

Naja wenn ihr beide Freunde werden möchtet ist es wohl richtig sich zu umarmen und Interesse am anderen zu zeigen - nur du bist nicht so weit und so ist es doch meist, darum scheitert dieses lass uns Freunde bleiben auch.

Ich habe keinerlei Interesse an einer Freundschaft.
Wenn sie mich umarmen möchte - bitte
Wenn sie mir persönliche Fragen stellt, dann antworte ich knapp, gebe aber nicht viel Preis.
Ich habe sie letztendlich übethaupt nichts über sie gefragt. Von meiner Seite nur Smalltalk.
Und es geht jetzt auch wieder mit der Kontaktsperre weiter.

Zitat:

Ich find's gut, wenn Menschen das können, sich respektvoll begegnen und ein Teil des Lebens bleiben.

Respektvoll begegnen? - ja
Teil des Lebens bleiben? - Nicht als platonischer Freund

Zitat von Schwedus:

Der persönliche Kontakt war wohl ein Fehler - zumindest wie du nun schreibst, kommen Fragen auf, viele neue Fragen und das wird die nächsten Tage noch kreisen.
Aber vielleicht hilft es dann auch abzuschließen.

@Schwedus Ich nehme jetzt heute nochmal explizit Bezug auf deinen Kommentar
Gestern ging es mir noch einigermaßen gut aber heute war es definitiv so, wie du es beschreibst. Die Gedanken kreisen wieder viel stärker und mir ging es heute so schlecht wie lange nicht mehr.
Aber ich glaube nicht, dass mich das jetzt um Wochen oder gar Monate zurückgeworfen hat.

Trotz ihrer Herzlichkeit sind meine Hoffnungen aber geschwunden. Sie hätte irgendein Signal setzen können, dass es das für sie noch nicht komplett gewesen ist. Das gab es nicht mal im Ansatz.
Sie war sicherlich froh, dass es mir einigermaßen gut geht. Mehr aber eben nicht.