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Nach 16 Jahren Beziehung/Eheaus mit 64 wieder Single

T
Hallo liebe Hana, erstmal Danke für die Antwort. Ja, die Wohnsituation hat es ihm dann recht einfach gemacht.
Ich verstehe es nur nicht, dass man so einfach ohne zuvor stattgefundene Diskussionen auszieht. Es ist ja eher so, dass die Partner meist vor der entgültigen Trennung bereits eine neue Bekannte haben, für die sie dann frei sein möchten. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass er auszog, aufgrund der fehlenden Intimitäten, die er ja auch letztendlich eingestellt hat. (Diese Situation kenne ich auch, nur wir können nicht darüber reden.)
Er muss doch etwas zu seinen Beweggründen gesagt haben, warum diese Beziehung für ihn nicht mehr sinnvoll erscheint.
Wenn ihr gemeinsam in den Urlaub gefahren seid, gemeinsam geplant habt, war doch bis dahin eine gewisse Einigkeit vorhanden.

28.05.2019 02:30 • x 1 #16


Hana-Ogi55
Zitat von tina1955:
Hallo liebe Hana, erstmal Danke für die Antwort. Ja, die Wohnsituation hat es ihm dann recht einfach gemacht.
Ich verstehe es nur nicht, dass man so einfach ohne zuvor stattgefundene Diskussionen auszieht. Es ist ja eher so, dass die Partner meist vor der entgültigen Trennung bereits eine neue Bekannte haben, für die sie dann frei sein möchten. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass er auszog, aufgrund der fehlenden Intimitäten, die er ja auch letztendlich eingestellt hat. (Diese Situation kenne ich auch, nur wir können nicht darüber reden.)
Er muss doch etwas zu seinen Beweggründen gesagt haben, warum diese Beziehung für ihn nicht mehr sinnvoll erscheint.
Wenn ihr gemeinsam in den Urlaub gefahren seid, gemeinsam geplant habt, war doch bis dahin eine gewisse Einigkeit vorhanden.


Danke liebe tina1955, das ist ja auch das, worum meine Gedanken kreisen.

Zu den nicht stattgefundenen Diskussionen muss ich sagen, dass es bei uns eher so war, dass ich mit ihm keine richtigen Gespräche im Bezug auf Beziehung, Ehe, Gefühle führen konnte. Da hat er immer abgeblockt und geschwiegen. Wie so ein sturer Ochse, sorry - aber hörte sich meine Rede an und schwieg meistens. Es war ja jetzt nicht so, dass wir dauernd etwas zu bereden hatten. Sein Motto war immer so in etwa: die beruhigt sich schon wieder, ich warte, bis sie damit durch ist und dann gehts wie immer weiter ... Er hat dann eben nicht geredet. Nur ja und nein, bis ich es dann nicht mehr aushielt und wir einfach wieder da weitergemacht haben, wie vor dem Streit. Das war natürlich überhaupt nicht befriedigend. Unsere Teppiche müssten schon fast bis zur Tischplatte reichen, soviel wurde da manchmal druntergekehrt. Aber er hat einfach seinen Mund nicht aufgekriegt.

Was mich am meisten dann gestört hat, er tat immer so, als wäre ein Streit für ihn nicht vorhanden. Er fing dann immer an, pfeifend (da isser, mein Herr Sittich, liebe Babs54 ) und manchmal singend durch die Wohnung zu gehen. Das hat er nur in solchen Situationen gemacht. Wie so ein Psychopath. Hat sich vor den TV in seinem Zimmer platziert, die Tür offen gelassen und extra laut gelacht. Egal, ob ich geweint habe, oder nicht. Ich konnte solche Situationen nur sehr schwer aushalten und habe versucht, diese zu beenden. Allein. Und dann war wieder gut.

Später, als ich dann als seine Frau auch von seinen Eltern akzeptiert wurde, war ich da manchmal mit ihm zusammen. Und ich habe gesehen, wie die beiden - also seine Eltern - miteinander umgegangen sind. Da hab ich gedacht, so will ich mal nicht leben. Sein Vater hat die Mutter - selbst vor mir - respektlos behandelt.
Und im Grunde genommen, ist er jetzt noch viel schlimmer als sein Vater gewesen ...

28.05.2019 09:21 • x 3 #17


A


Nach 16 Jahren Beziehung/Eheaus mit 64 wieder Single

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Hana-Ogi55
Für meine Überlegungen begann dieser Prozess, dass er nicht mehr will, im vorigen Jahr. Für den Herbst war bei ihm eine - ich sag mal mittlere - Operation am Knie geplant. Mitte Mai sagte er, er hätte einen Anruf bekommen, dass er, falls er das wolle, diese Op auch schon im Juni/Juli machen lassen könnte. Es war keine Op, die jetzt lebensnotwendig war und ihn stark einschränkte. Er sagte mir, er würde zusagen und dann den früheren Termin nehmen. Ich habe zu bedenken gegeben, dass es mir lieber wäre, er würde den Termin im Herbst wahrnehmen. Ich hab mit dem Sommerwetter so meine Probleme, und für 2018 wurde ja ein Jahrhundertsommer prognostiziert. Ja, meinte er, das kann schon sein, aber ich könne mich ja dann krankschreiben lassen, wenn es für mich nicht mehr ginge, er möchte diesen Termin wahrnehmen und tat es auch. Darüber war ich ziemlich traurig. Und diese 6 Wochen waren dann auch wirklich hart. Ich habe ihn täglich nach der Arbeit im Krankenhaus besucht. Und alles war bei ihm gut gegangen. Danach ging er nahtlos in die Reha. An den Wochenenden habe ich ihn dort besucht. Ich freute mich darauf, ihn endlich zu sehen und hatte aber irgendwie den Eindruck, ihm wäre es egal, ob ich kam oder nicht. So als ob er sich da Gedanken darüber gemacht hat, ob er mit mir weiterleben will oder nicht ... Er war so kühl zu mir, ich schob es auf eventuelle Schmerzen. Er erzählte die ganze Zeit darüber, wie so seine Tage dort verlaufen, was er schon wieder kann, was es zu essen gibt ... Keine Fragen, was ich mache ... wie es mir geht und ich über die Tage komme. Vielleicht hatte er sich dort einen Reha-Schatten angelacht ... und sich überlegt, dass er mich nicht mehr will.

28.05.2019 09:48 • x 2 #18


Hana-Ogi55
Mich hat diese Distanz irritiert. So als wäre ich irgend jemand Bekanntes ... Wenn ich ihn fragte, da war für ihn immer alles in Ordnung. Bis heute verstehe ich nicht, warum er nicht geredet hat. Vor anderen hat er sich ganz anders präsentiert. Da konnte er plappern und charmant sein, ach ja, der nette Herr x. Seine Nettigkeit und seinen Charme gab er vermutlich an der Wohnungstüre an irgend jemanden ab.
Manche Zeiten fühlte sich unser Zusammenleben wie in einer gut laufenden WG an.

28.05.2019 10:48 • x 2 #19


U
Hast du während dieser Zeit Nähe zu ihm gesucht und wie hat er darauf reagiert?

28.05.2019 10:55 • #20


M
Zitat von Hana-Ogi55:
Bis zu dem Nicht-reden-wollen noch Lieblosigkeit und Respektlosigkeit von seiner Seite dazugekommen ist.

Klassiker

Warum man sich immer für sowas entscheidet, und sich dann irgendwann wundert...ist mir unbegreiflich. Willkommen hier. Der 6 ist für sehr viele Männer trotzdem extrem wichtig, man definiert sich darüber

28.05.2019 10:59 • x 2 #21


Hana-Ogi55
Zitat von unfassbar:
Hast du während dieser Zeit Nähe zu ihm gesucht und wie hat er darauf reagiert?


Es gab die üblichen flüchtigen Küsschen, aber ansonsten recht wenig körperliche Nähe. Das war abhanden gekommen. Es begann auch jetzt vermehrt, dass er bewusst vor mir oder nach mir schlafen ging. An sich ja kein Problem, wenn man müde ist, geht man halt schlafen. Ein flüchtiges Gute-Nacht-Küsschen ... das war es.

28.05.2019 11:06 • x 1 #22


U
Hast du aktiv versucht, das zu ändern oder bist du auch auf Distanz gegangen?
Vielleicht hat er diese Distanz ebenfalls empfunden und glaubte, diese ging von dir aus.

28.05.2019 11:09 • x 1 #23


Hana-Ogi55
Ich habe schon immer Nähe gesucht und ihm immer wieder gezeigt, dass ich ihn brauche und vermisse. Das hat er zugelassen, aber von ihm selber kam immer weniger.

28.05.2019 11:18 • x 1 #24


M
Zitat von Hana-Ogi55:
aber von ihm selber kam immer weniger.

es wird reizvoller, wenn man nicht immer parat ist, du warst zu parat. Da muss sich Kerl nicht anstrengen.

28.05.2019 11:23 • #25


Hana-Ogi55
Zitat von Mctea:
Klassiker

Warum man sich immer für sowas entscheidet, und sich dann irgendwann wundert...ist mir unbegreiflich. Willkommen hier. Der 6 ist für sehr viele Männer trotzdem extrem wichtig, man definiert sich darüber


Wofür hat man sich denn entschieden? Wie ist Dein Satz zu verstehen?

Es hat ja nicht so begonnen. Unsere Beziehung begann wie bei vielen mit schönen und glücklichen Zeiten.

Ich habe mich nicht dafür entschieden, wenn ich das vorher geahnt oder gewusst hätte, ich wäre bestimmt nicht sehenden Auges in eine Kreissäge gelaufen.

Dass er mal Probleme mit dem S. bekommt, war auch nicht vorherzusehen. Und wir haben uns bemüht, er ist zu Ärzten gelaufen und ich habe ihn unterstützt. Gewollt hätte er schon, nur er konnte nicht. Und ich denke nicht, dass er sich darüber definiert hat.

28.05.2019 11:30 • #26


M
Zitat von Hana-Ogi55:
Es hat ja nicht so begonnen

das war aus deinen Worten nicht so zu entnehmen

28.05.2019 11:32 • #27


Hana-Ogi55
Zitat von Mctea:
es wird reizvoller, wenn man nicht immer parat ist, du warst zu parat. Da muss sich Kerl nicht anstrengen.


Das stimmt.

Ich habe mir nichts mehr gewünscht, dass er mich liebt und mir das zeigt. Er hat mich irgendwie am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Ich wollte einfach nicht glauben und verstehen, dabei habe ich mich immer mehr bemüht, ihm zu genügen, ihn zu verstehen ...

28.05.2019 11:34 • x 1 #28


aquarius2
Zitat von Hana-Ogi55:
Dass er mal Probleme mit dem S. bekommt, war auch nicht vorherzusehen. Und wir haben uns bemüht, er ist zu Ärzten gelaufen und ich habe ihn unterstützt. Gewollt hätte er schon, nur er konnte nicht. Und ich denke nicht, dass er sich darüber definiert hat.


S6 ist für Männer enorm wichtig und wenn dann nichts geht, dann schlägt es ihm auf die Psyche. Wie habt ihr denn eure gemeinsame Rente solange ihr noch zusammenwart genießen können? Oder seid ihr euch zunehmend auf die Nerven gegangen?

28.05.2019 11:34 • #29


M
Zitat von Hana-Ogi55:

Das stimmt.

Ich habe mir nichts mehr gewünscht, dass er mich liebt und mir das zeigt. Er hat mich irgendwie am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Ich wollte einfach nicht glauben und verstehen, dabei habe ich mich immer mehr bemüht, ihm zu genügen, ihn zu verstehen ...

Ja, wir gehen den Männern durch das immerwährende Verständnis so auf den Geist. Besser wäre es gewesen, sich auch mal abzusondern, nicht ständig lieb + nett zu sein.

28.05.2019 11:38 • #30


A


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