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Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

Kala1980
Zitat von TinTin1980:
Zuerst das Leben ordnen. Wohnt ihr zusammen? Neue Wohnung suchen... Leben auseinander dividieren... Wirtschaftlich, sozial, usw. Das lenkt erstmal ab und lässt die Gedanken ruhen. Ich glaube auch, dass man mit einem gewissen Abstand erfolgreicher reflektieren kann.


Vielen lieben Dank für deinen Input.

Ja, diese Aspekte habe ich in meinem Beitrag gar nicht einfliessen lassen Damit habe ich mich aber auch schon sehr auseinander gesetzt. Mir wurde bewusst, dass ich eigentlich absolut unabhängig von ihm bin. Alleine diese Erkenntnis ist für mich sehr wertvoll und gibt mir eine gewisse Gelassenheit. Für mich kommt eine klassische Beziehung nicht mehr in Frage - ich bin ein Mensch, der sehr viele Freiheiten, resp. Zeit für sich selbst braucht. Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich für mich eine Wohnung suche (resp. ich habe sie schon gefunden und ich werde demnächst mein eigenes Cocon einrichten), damit wir einen gesunden Abstand zueinander haben um evtl. wieder zusammenfinden zu können. Es ist eine Herzensangelegenheit von uns beiden. Was ich aber nun unbedingt muss ist, eine Strategie entwickeln, dass sich meine Gedanken nicht immer nur um diese ganze Thematik dreht

29.03.2018 09:59 • #76


Wurstmopped
@Kala1980
Hi erst einmal! ...du schreibst, dein Mann hat dir die Affäre erst vor 3 Wochen gestanden?!
Du wirkst sehr aufgeräumt oder noch unter Schock? diesen Schockzustand kenne ich zu gut!
Menschliche Psyche, da ist man erst einmal versucht den Normalzustand wieder herzustellen...gewohntes Leben in Form von Ankerpunkten und einen Ablaug der einen ein wenig Sicherheit bietet
Das wird sich die nächsten Wochen geben, in 2-3 Monaten wird sich deine Sicht bestimmt radikal ändern!
Das du jetzt so versöhnlich klingst und deinen Eigenanteil betonst, alles Auswirkungen der Schockwirkung.
Die erste Welle der Veränderung hat sich bei dir jedoch schon angekündigt, du stellst dich und deine Bedürfnisse in den Vordergrund und glaube mir, du wirst es in einigen Monaten einfordern wollen und dich auch austesten!
Da bin ich mal gespannt wie dein Mann dann reagiert, ein Prüfstein! Lass dir Zeit! ....es dauert halt

29.03.2018 11:25 • x 4 #77


A


Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

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Kala1980
Zitat von Wurstmopped:
@Kala1980
Hi erst einmal! ...du schreibst, dein Mann hat dir die Affäre erst vor 3 Wochen gestanden?!
Du wirkst sehr aufgeräumt oder noch unter Schock? diesen Schockzustand kenne ich zu gut!
Menschliche Psyche, da ist man erst einmal versucht den Normalzustand wieder herzustellen...gewohntes Leben in Form von Ankerpunkten und einen Ablaug der einen ein wenig Sicherheit bietet
Das wird sich die nächsten Wochen geben, in 2-3 Monaten wird sich deine Sicht bestimmt radikal ändern!
Das du jetzt so versöhnlich klingst und deinen Eigenanteil betonst, alles Auswirkungen der Schockwirkung.
Die erste Welle der Veränderung hat sich bei dir jedoch schon angekündigt, du stellst dich und deine Bedürfnisse in den Vordergrund und glaube mir, du wirst es in einigen Monaten einfordern wollen und dich auch austesten!
Da bin ich mal gespannt wie dein Mann dann reagiert, ein Prüfstein! Lass dir Zeit! ....es dauert halt


Danke vielvelmals für deine wertvollen Zeilen @Wurstmopped

Ich denke, ich stehe schon noch ziemlich unter Schock... Ich bin aber bereits zur Einsicht gekommen, dass für mich das Gewohnte nicht mehr in Frage kommt - es muss sich ändern und zwar radikal. Es ist für mich auch eine Chance, endlich für mich und meine Bedürfnisse einstehen zu können. Auch ist es für mich sehr wichtig, sämtliche Seiten anzuschauen, um begreifen zu können, weshalb das alles überhaupt passieren konnte. Zeit werde ich mir aber auf alle Fälle jede Menge geben

29.03.2018 11:33 • x 1 #78


Wurstmopped
Ja, auch das kenne ich! das Gewohnte geht nicht mehr! Diese Veränderung von der du sprichst, schwierig...kann sein das du mit 7 Meilenstiefeln unterwegs bist und dein Mann nur mit Trippelschritten!
Frage ist dann, hast du die Geduld auf ihn zu warten? ich hatte sie z.B. nicht!

29.03.2018 11:37 • x 2 #79


Kala1980
Zitat von Wurstmopped:
Ja, auch das kenne ich! das Gewohnte geht nicht mehr! Diese Veränderung von der du sprichst, schwierig. kann sein das du mit 7 Meilenstiefeln unterwegs bist und dein Mann nur mit Trippelschritten!
Frage ist dann, hast du die Geduld auf ihn zu warten? ich hatte sie z.B. nicht!


Das mit den Stiefeln ist ein interessanter Aspekt - ich hatte bis jetzt eher den Eindruck, dass es umgekehrt ist (ich bin in Trippelschritten unterwegs und er in 7 Meilenstiefeln Seinen Wandel, resp. Erwachen empfinde ich als recht krass. Wir haben beide wirklich grosse Baustellen zu bearbeiten - jeder für sich und auch für uns zusammen. Aber ich empfinde die Basis (das zusammen auf Augenhöhe über Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen und sich gegenseitig auch wertschätzen) als enormen Meilenstein für uns beide. Und diese Gegebenheit gibt mir die Gelassenheit und Zuversicht, dass es sich lohnt, auf ihn zu warten.

29.03.2018 11:49 • #80


Wurstmopped
Finde ich super wenn ihr zwei das klar habt und ihr beide das Gefühl habt ihr geht aufeinander zu!
Hoffe das du das Vertrauen wiederfindest und es dann wirklich eine Beziehung auf Augenhöhe wird!

29.03.2018 11:53 • x 1 #81


Kala1980
Zitat von Wurstmopped:
Finde ich super wenn ihr zwei das klar habt und ihr beide das Gefühl habt ihr geht aufeinander zu!
Hoffe das du das Vertrauen wiederfindest und es dann wirklich eine Beziehung auf Augenhöhe wird!


Vielen lieben Dank

Mich lässt genau dies recht zuversichtlich in die Zukunft schauen und ich bin gespannt, wie es schlussendlich rauskommt

29.03.2018 11:58 • x 1 #82


Kala1980
Ich bin schon längere Zeit begeisterte Leserin von Beiträgen und Büchern von Robert Betz. Im Zuge meiner Verarbeitung, bin ich in diesem Forum über einen Beitrag gestolpert, welcher vor einigen Jahren geschrieben wurde und empfinde diesen als äusserst wertvoll - deshalb habe ich ihn kurzum in meinen Faden eingebaut. Viel Spass beim Lesen


von Robert T. Betz, DIPLOM-PSYCHOLOGE

Das sog. Fremdgehen gehört zu den spannendsten Aspekten rund um Beziehung und Partnerschaft. Das Fremdgehen lässt kaum einen kalt, obwohl es fast alle tun, oder Sie etwa nicht? Vielleicht tut es Ihr Partner für Sie?

Wer mag wohl dieses Wort kreiert haben: 'Fremd gehen'. Ich bin überzeugt, dass die meisten Fremdgeher nicht mit Fremden ins Bett gehen, sondern mit Menschen, die ihnen sehr wohl bekannt sind. Also wie wärs mit: 'Bekannt gehen'. Bist du gestern Abend schon wieder bekannt gegangen? - Entschuldigen Sie, dass ich mir bei solch einem ernsten Thema Spaß erlaube. Dabei bin ich überzeugt: Hätten die Menschen mehr Spaß beim S., wäre das Fremdgehen oder Bekanntgehen kein großes Thema. S. scheint bei vielen immer noch eine bierernste Angelegenheit zu sein. Und wenn einer fremdgeht, und es kommt raus, dann bricht der Notstand in der Beziehung oder Ehe aus.

Das Fremdgehen ist immer sinnvoll

Ich möchte behaupten: Das Fremdgehen ist immer eine sehr sinnvolle Angelegenheit. Ja, wirklich. Es gibt kein sinnloses Fremdgehen, genauso wenig wie irgendetwas auf dieser Welt sinnlos ist. Alles hat einen Sinn; ob wir ihn erkennen können und wann, das ist eine andere Frage. Und das Fremdgehen macht immer für beide Sinn; für den der mit einem anderen als dem Beziehungspartner ins Bett geht, als dem Fremdgeher und auch für den, wie viele immer noch sagen, 'Betrogenen'.

Er oder sie hat mich betrogen, denkt es immer noch in vielen, die erfahren, dass ihr Partner mit jemand anderem im Bett war. Aber ist das wirklich wahr? Ich möchte hiergegen die These wagen: Er oder sie ist nicht betrogen, sondern beschenkt worden. Ob und wann der Betrogene sein Geschenk allerdings annehmen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Vielleicht gehören Sie zu den Frauen oder den Männern, die in ihren letzten Beziehungen schon des Öfteren mit Partner zusammen waren, die während Ihrer Partnerschaft mit einem Dritten S. hatten. Als spirituell aufgeschlossener Mensch haben Sie sich mit Sicherheit gefragt, warum Ihnen das passiert ist bzw. Ihnen immer wieder passiert. Wie lautet Ihre Antwort auf diese Frage? Warum ziehen Menschen immer wieder Partner an, die ihnen s.uell nicht treu sind? Meine Antwort hierzu lautet: Weil sie diese Erfahrung brauchen. Und weil sie diese Erfahrung nutzen können für sich, um Wesentliches über sich selbst und das Leben zu erfahren und damit spirituell zu wachsen. Das Fremdgehen als spiritueller Wachstumsfaktor? Ja, genau!

Immer noch glauben viele, der wesentliche Sinn des Paarseins bestehe darin, gemeinsam Glück und Harmonie zu erleben. Aber stimmt das wirklich? Wenn in einer Beziehung zwei hungrige Kinder zusammen kommen, bei denen sich jeder danach sehnt, der andere möge ihn glücklich machen, kann weder Glück noch Harmonie entstehen, sondern eher das Gegenteil. Wie Osho so schön formulierte: Wenn zwei Bettler zusammenkommen und sich gegenseitig in die Tasche greifen, stellen sie erstaunt fest, dass der andere auch nichts zu geben hat. Die Suche und Sucht nach Liebe, Aufmerksamkeit, Bestätigung und Sicherheit ist auch heute noch immer das häufigste Motiv, warum Menschen eine Partnerschaft oder Ehe eingehen, auch wenn am Anfang meist der Eros steht. Und das muss zu Enttäuschung führen und das ist gut so. Denn durch die Enttäuschung kann die Täuschung, der Irrtum aufgedeckt werden, welcher der Beziehung zugrunde liegt.

Unser Partner geht für uns fremd

Worin liegt der Sinn von Partnerschaft? Der Sinn von Partnerschaft oder Beziehung besteht für mich zunächst einmal darin, mit dem anderen Erfahrungen zu machen, die ich mit mir allein nicht machen kann. Ganz besonders geht es darum, Gefühle zu fühlen, die ich sonst nicht herankomme. Und wir sind hier auf dieser Erde, um vor allem dies zu machen: intensive Gefühlserfahrungen. Das gehört zum größten Abenteuer und Reichtum des Menschseins, völlig unabhängig davon, ob wir diese Gefühle als angenehm oder unangenehm empfinden, wenn sie in uns auftauchen.

Um welche Gefühle geht es beim 'Fremdgehen'. Um Eifersucht, Wut, Ohnmacht und Angst; nicht beim Fremdgeher, sondern bei seinem Partner, der diesmal nicht mit ihm im Bett war. Erst die Reaktion des 'betrogenen' Partners macht das Fremdgehen überhaupt zu einem Thema. Nicht wenige Morde sind schon begangen worden in der Geschichte aus dem Motiv Eifersucht und Rache heraus. Da so viel Ladung im Spiel ist, wenn jemand fremdgeht und es der andere erfährt, lohnt es sich, dieses Thema ganz besonders unter spirituellen Gesichtspunkten anzuschauen.

Wenn unser Partner fremdgeht, dann tut er das nicht nur für sich selbst, sondern vor allem auch für uns, der von seinem s.uellen Außendienst emotional betroffen ist. Ja, Ihr Partner geht auch für Sie fremd. Und das ist nicht zynisch gemeint. Was haben Sie davon, dass er oder sie fremdgeht?

Erstens legt er mit seinem Verhalten seine Finger in eine alte Wunde in Ihnen. Ich nenne sie die Verlassenheitswunde. Viele von uns haben in Kindheit und Jugend wiederholt oder chronisch die Erfahrung gemacht, sich nicht geborgen, geliebt und sicher zu fühlen. Die nächsten Menschen unserer Umgebung selbst im Innern verletzte, verlassene Kinder konnten uns nicht beständig und ohne Bedingungen lieben. Wir wurden geliebt, wenn wir Erwartungen, Wünsche und Forderungen erfüllten. Wenn wir das nicht taten, wurde Liebe entzogen oder bestraft. Das hat geschmerzt und eine Wunde hinterlassen, die bis heute nicht geheilt ist. Die Mädchen waren oft noch heftiger betroffen hiervon, weil es die Väter waren und sind, die mehr oder weniger durch Abwesenheit glänzen. Waren diese physisch anwesend, empfand das Kind oft seine emotionale Abwesenheit auf unangenehme Weise.
Und für nicht wenige Mädchen war Papa in den frühen Jahren der Kindheit sehr zugänglich oder sehr nah, zog sich jedoch abrupt zurück, als seine Kleine begann, sich zur Frau zu wandeln. Viele Frauen schildern diesen Vorgang als krasse Erfahrung des Verlassen-Werdens, die Enttäuschung, Wut und Schmerz auslöste.

Egal aber ob Junge oder Mädchen: die meisten Erwachsenen laufen mit dieser Verlassenheitswunde durch die Welt und mit der Sehnsucht, endlich doch noch die ersehnte Sicherheit und Liebe zu finden. Sie kommen mit einem geliebten Menschen zusammen und müssen über kurz oder lang erfahren: Schon wieder bin ich verlassen und enttäuscht worden. Solche wie andere Enttäuschungen können nur auftreten, wenn ich mich vorher getäuscht habe. Die Täuschung besteht darin zu hoffen, die eigenen Ängste - vor Unsicherheit, verlassen und verletzt werden - könnte mir ein guter und s.uell treuer Partner nehmen. Das ist unmöglich. Sie können sie vielleicht zeitweise verdrängen, aber so heilt keine Wunde. Der Fremdgeher löst also durch sein Verhalten im anderen Emotionen aus, die dieser oft lange unter Verschluss hielt und die er bis heute nicht bejahend annehmen konnte.

Du kannst dich nur selbst verletzen

Zweitens erlaubt mir die Erfahrung, dass mein Partner fremdgeht, mir meinem eigenen Denken und Verhalten mir selbst gegenüber auf die Schliche zu kommen. Denn die Gedanken des Menschen über sich selbst, der ob des Fremdgehens seines Partners enttäuscht und verletzt reagiert, nicht selten panisch ausrastet, sind alles andere als wohlmeinend und von hoher Selbstwertschätzung geprägt. Die Erfahrung des Betrogen-Werdens erlaubt mir zu erkennen, wie abwertend ich bisher über mich selbst gedacht und wie lieblos ich mich selbst oft behandelt habe. Denn wer gelernt hat, sich selbst in großer Selbstachtung, Respekt und Wertschätzung zu begegnen, den haut die Nachricht über die s.uellen Außenaktivitäten seines Partners nicht vom Hocker; dieser Mensch kann in Ruhe bei sich bleiben und bewusst wahrnehmen und wählen, wie er hierauf reagieren will.

Es ist nicht das Fremdgehen des Partners, was in Wirklichkeit unseren Schmerz verursacht, sondern unsere selbst-feindliche, destruktive Art auf diese Nachricht zu reagieren. Wie reagieren die meisten Menschen hierauf? Blitzschnell ohne dass sie diesen Vorgang bewusst wahrnehmen denkt es in ihnen Gedanken wie: Ich bin ihm/ihr also nicht attraktiv genug. Ich habe es nicht geschafft, ihn/sie zu halten. Ich habe versagt. Ich bin es nicht wert. Die Welt ist ungerecht zu mir. Ich habe eben Pech in Beziehungen. Mit solchen Gedanken verletzten wir uns selbst und das tut weh. Niemand kann uns in Wirklichkeit verletzen. Du kannst dich nur selbst verletzen, heißt so schön in Ein Kurs in Wundern.

Das Fremdgehen meines Partners ist also zugleich auch ein Test darüber, wie sehr ich mich selbst liebe und zu mir selbst stehe. Bohre ich mit dem Messer meiner Selbstvorwürfe oder Opfergedanken in mir herum? Oder kann ich mich bewusst meinen Gefühlen von Wut, Ohnmacht, Trauer u.a. stellen und diese bejahend fühlen und verwandeln. Kann ich meine Gedanken zu diesem Vorgang bewusst anschauen und überprüfen, ob sie wahr sind?
Unser Glück hängt nie davon ab, was der andere tut oder nicht tut, ob er fremdgeht oder nicht. Es hängt einzig und allein davon ab, wie ich auf das, was geschieht re-agiere in meinen Gedanken, Gefühlen, Worten und Handlungen.

Was wir über die anderen denken, so begegnen sie uns
Drittens kann mir die Erfahrung mit fremdgehenden Partnern die Möglichkeit bieten, mir mein Verhältnis und meine Gedanken über das andere Geschlecht, über die Männer oder über die Frauen genauer anzuschauen. Erinnern Sie sich doch mal: Wie hat Ihre Mutter zuhause über Ihren Vater gesprochen? Wie hat sie über die Männer gesprochen, was hat sie von ihnen gehalten? Und können sie selbst als Frau sagen: Ich liebe die Männer! oder als Mann Ich liebe die Frauen!? Es lohnt sich, uns unsere meist unbewussten oft verurteilenden und abwertenden - Einstellungen zu Männern wie zu Frauen aufzudecken. Wenn der Vater schon in den Augen der Mutter unzuverlässig war oder immer ausgebüchst ist, dann übernimmt die kleine Tochter ein Bild und eine Meinung von Männern, die zum Beispiel heißt: Auf Männer kannst du dich nicht verlassen. Oder: Männer wollen immer. Eine erwachsene Frau, die so gelernt hat zu denken, kommt einfach nicht umhin, solche Männer immer wieder in ihr Leben zu ziehen, denn wie heißt es so schön: Nach deinem Glauben geschehe dir. Oder: Wie du über die anderen denkst, genauso begegnen sie dir.

Viele Menschen denken immer noch: Am Fremdgehen scheitern viele Beziehungen. Dies ist eine auf den Kopf gestellte Welt. Noch keine Beziehung der Welt ist am Fremdgehen gescheitert. Höchstens an den falschen Ansprüchen und Erwartungen der Partner, die sich des hungrigen Kindes in ihnen sowie ihrer verurteilenden und abwertenden Gedanken sich selbst gegenüber wie dem anderen Geschlecht gegenüber nicht bewusst waren. Allein das Wort 'Scheitern' ist eine Unwahrheit, die Schmerz auslöst und vertieft. Nach zehn- oder zwanzigjähriger Beziehung und Ehe sagen Menschen resigniert: Unsere Beziehung ist gescheitert - oft nachdem ein oder mehrere gesunde Kinder daraus hervorgingen.

Ob zwei Partner nach einem Jahr oder nach zwanzig Jahren auseinandergehen; sie haben dann wertvolle Erfahrungen gemeinsam gemacht, schwere und leichte, liebevolle und lieblose, aber immer Wertvolle. Ob sie den Wert sehen und nutzen können für sich und das weitere Leben, das steht auf einem anderen Blatt. Beziehungen sind immer auf Zeit angelegt, ob unser Verstand das wahrhaben möchte oder nicht. Das Leben ist ständige Veränderung und ständiges Weitergehen. Wie sagt Hermann Hesse so schön: . Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. (aus dem Gedicht Stufen im Glasperlenspiel)
Quelle : sich-selbst-lieben-lernen.de/t381f51-Warum-Partner-fremdgehen.html

01.04.2018 13:26 • x 1 #83


M
Super Beitrag.
Wenn alle ihre Einstellungen zum Bekanntgehen verändern, ist Treue kein notwendiger Bestandteil der Partnerschaft mehr?

Er tut es ja für die Partnerschaft..

01.04.2018 14:02 • x 1 #84


G
Netter Beitrag ...Fremdgehen als Geschenk ...kann man so sehen wenn es darum geht die eigenen Defizite aufzuarbeiten! ..mal hinzuschauen ...sich Gedanken um die Rolle in der Partnerschaft zu machen! Wer bin ich noch, was habe ich aufgegegben, mich aufgegegben, warum liebe ich uberhaupt und was hält mich in der Beziehung?
Allzu oft werden hier hier Stereotypen bemüht und der fianzielle und gesellschaftliche Druck trüben das Blickfeld!
Fakt ist, in über 50% aller beuiehungen wird betrogen, wahrscheinlich mit den übrig gegbliebenen 50 %...zu tiefst menschlich!
Ich empfand den Akt...das Fremdgehen meiner Frau an sich ..im Grunde nicht so verletzend! Was ich nicht überwinden konnte, dass war der Vertrauensverlust , bedingt durch das kalte lügen und betrügen! Ich denke es ist immer ein Unterschied, ob der Betrüger von sich aus mit der Wahrheit an das Tageslicht kommt oder schmerzlich überführt werden muss! Wer keinen Mut hat zu seiner Verantwortung zu stehen, der wird auch nie den Mut aufbringen eine aufrichtie Beziehung führen zu können! Das ist leider auch ein Fakt!

03.04.2018 12:40 • x 1 #85


Gretchen
Ich kann mit dem Auszug was anfangen- Danke @Kala1980

Ist provokativ, aber ich spüre, dass da eine bedeutungsebene ist, die mir was sagt und die ich versuche in d ganzen Mist zu erkennen und dass es im Bereich des möglichen liegt (theoretisch) dass es auf persönlichen Ebene da was zu begreifen gilt und das das langfristig für mich eine Verbesserung sein kann mich damit auseinander zu setzten- das passt zb inhaltlich auch dazu, dass mein Mann meinen Vater als sehr präsent wahrnimmt- ich denke darüber nach...alles von sich zu weisen- das bedeutet weiter machen wie bisher...
Für mich gibt es etwas jenseits der Schuldfrage- etwas was nur mit einem selbst und der eigenen Persönlichkeit zu tun hat.

Es kostet mich zwar Überwindung und der erste Impuls ist, dass abzulehnen- da wäre aber die Frage- warum soooo gekränkt?

Gretchen

03.04.2018 19:09 • x 1 #86


Scarlett2016
Nicht alles was Robert Betz von sich gibt/gab ist gut!

Dieser Mann hat eine recht große Fangemeinde...meist von bedürftigen Menschen.

Leider ist er zum Guru mutiert. Deshalb bitte Vorsicht.

03.04.2018 20:23 • x 3 #87


Gretchen
Ja selbigen Gedanken hatte ich auch- hab ihn gegoogelt-

(Und mich etwas gegruselt)

Leute die wissen wie es geht sind mir suspekt

03.04.2018 20:32 • #88


A
Auch er pauschalisiert und bagatellisiert. Ist zwar eine interessante Perspektive, aber vieles trifft auf mich nicht zu. ( z.B. Unsichere Bindung in der Kindheit)

Aber natürlich kann man auch aus betrogen werden einen Gewinn ziehen....
Ich hätte mir andere Entwicklungsaufgaben gewünscht.

Aber es ist ein gutes Angebot- man kann ja selber entscheiden, was man draus macht.

04.04.2018 07:28 • x 2 #89


D
Auch eine schwere Krankheit wie z.B. Krebs oder ein Unglück z.B. Hausband oder Beinamputation kann eine sehr bereichernde Erfahrung sein. Ja, man kann danach eine hilfreiche und bessere Petsoektive auf das Leben und Dich selber gewinnen. Wie eine Teilnehmerin der Paralympics meinte, sie wüsste nicht welches Leben besser gewesen sei, das vor oder nach ihrem Unfall. Klar.
Auch ich habe vom Betrug meines Mannes profitiert. Ich habe sogar beruflich enorm davon profitiert.
Aber ich sehe es so, der Anlass ist Mist. So wie Krebs und Beinamputation Mist ist. Was ich daraus gemacht habe ist meine Leistung und darauf kann ich stolz sein. Ganz sicher werde ich mich nicht bei den Betrügern für die Chance die sie mir geboten haben bedanken.

Ansonsten passiert keine Affäre grundlos. Binsenweisheit. Jedes Handeln setzt eine Motivation voraus. Was ich gelernt habe ist, dass die Gründe für die Affäre fast nichts mit dem Partner zu tun haben, sondern in erster Linie mit Ihnen selber. Es ist ein langer und harter Weg für den Betrüger dahin zu kommen, auf sich selber zu schauen. Es ist halt einfacher und für eine Affäre auch notwendig dem Partner die Schuld zu geben.

Ich sehe die Affäre meines Mannes nicht als Geschenk. Sie ist ein Verrät gewesen und hat mir unendlichen Schmerz bereitet. Mich dafür zu bedanken, halte ich für perversen Mist. Wofür ich mich bedanke, was ich respektiere, ist dass mein Mann gekämpft hat, meinen Schmerz ausgehalten hat, immer wieder aufgestanden ist und bereit war sich selber zu stellen. Genauso ist er mir dankbar, dass auch ich gekämpft habe, nicht aufgehört habe, etc.

Betz ist ein Rattenfänger und verdient sein Geld mit Bedürftigen. Ich lehne ihn voll und ganz ab.

04.04.2018 07:59 • x 4 #90


A


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