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Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

A
Hallo Kala, ich habe deinen Thread verfolgt, weil ich dein Handeln spannend fand.
Ich freue mich, dass es dir besser geht. Eine eigene Wohnung zu nehmen, um sich dann wieder anzunähern, hätte ich für mich auch gut gefunden. Ich hätte mich dagegen entschieden, weil ich unseren Kindern kein Hin und her zumuten wollte. Aber der Abstand hätte mir Gut getan. Und er hätte mich wahrscheinlich auch wieder in meiner Selbstwirksamkeit bestärkt. Ich bin gespannt, wie es weiter geht und hoffe von dir zu hören. Alles Gute für dich!

03.06.2018 16:35 • x 1 #121


Kala1980
Zitat von angel09:
Hallo Kala, ich habe deinen Thread verfolgt, weil ich dein Handeln spannend fand.
Ich freue mich, dass es dir besser geht. Eine eigene Wohnung zu nehmen, um sich dann wieder anzunähern, hätte ich für mich auch gut gefunden. Ich hätte mich dagegen entschieden, weil ich unseren Kindern kein Hin und her zumuten wollte. Aber der Abstand hätte mir Gut getan. Und er hätte mich wahrscheinlich auch wieder in meiner Selbstwirksamkeit bestärkt. Ich bin gespannt, wie es weiter geht und hoffe von dir zu hören. Alles Gute für dich!


Vielen lieben Dank für Deine Zeilen

Es ist tatsächlich so, dass ich seit der Wohnungstrennung endlich nicht mehr an Ort und Stelle trample - raus aus dem ganzen Sumpf und das Ganze von aussen betrachten hat mir sehr viel gebracht, obwohl ich mich, wie bereits geschildert, zu Anfang sehr dagegen gesträubt habe

Ich merke aber, dass ich mich nun auch dagegen sträube, in unsere alte Wohnung zu gehen - im Moment bin ich diesbezüglich noch ziemlich blokiert und hoffe, dass dies dann auch irgendwann besser wird.

06.06.2018 09:50 • #122


A


Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

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Kala1980
Hallo zusammen

Zur Zeit habe ich gerade Ferien - letzte Woche war ich noch ziemlich angeschlagen und mein Körper hat sich die Ruhe geholt, welche er so dringend nötig hatte. Ich war ja über Wochen nicht wirklich fit - der ganze emotionale Stress sowie auch der ganze Umzug hat mich sehr gebraucht. Meine Batterien waren absolut leer und es tat mir gut, meinem Körper endlich die Zeit zur Regeneration zu geben, welcher er benötigte.

Der sportliche Ausgleich fehlte mir extrem, aber ich hatte einfach keine Kraft dazu - obwohl mir dieser gut getan hätte um dem ganzen Gedankenkarrusell zu entfliehen. Diese Woche hatte ich endlich wieder die Kraft und Energie, ins Training zu gehen. Ich fing an mit behutsamem Krafttraining sowie Yoga für die Beweglichkeit und anschliessender Regeneration in der Sauna - endlich spüre ich meinen Körper wieder Und gestern wollte ich wissen, wie es um meine Kondition steht - *juheee* ich schaffe es immer noch 40 Minuten zu joggen, ohne mich dabei zu verausgaben Ich bin wirklich froh und dankbar, muss ich nicht wieder bei Null anfangen

Die letzten Monate waren davon geprägt, dass sich meine ganzen Gedanken nur um das drehten, was vorgefallen war - alles andere rückte in den Hintergrund. Nun habe ich mit der ganzen Situation mehr oder weniger Frieden geschlossen und kann gut damit umgehen - dafür machen sich die alten Probleme wieder bemerkbar und zwar fast extremer als zuvor Okeeeey liebes Leben, ich habe verstanden - ich muss mich jetzt wirklich meiner Familienproblematik widmen - ich habe den Wink mit dem Zaunpfahl (resp. wohl eher den Schlag auf meine Rübe mit dem Zaunpfahl *hüstel*) endlich begriffen
Es kann ja wirklich nicht sein, dass ich mich mit meinen 38 Jahren vollends für das Wohlergehen meiner Eltern und Grosseltern verantwortlich fühle.
Kurz zur Familiensituation: Meine Eltern sind seit 7 Jahren getrennt aber noch nicht geschieden und ich als ihr einziges Kind habe mich in den letzten Jahren immer als Vermittler zwischen den beiden missbrauchen lassen - wie dämlich ist das denn Beide Elternteile sind psychisch angeschlagen - meine Mutter hatte vor rund 2 Jahren zwei Suizidversuche überlebt und mein Vater hat sonstige Kindheitstraumata, welche er nicht aufarbeiten will und dadurch immer wieder in Depressionen verfällt. Bereits als Kleinkind fühlte ich mich vor allem für das Wohlergehen meiner Mutter verantwortlich und hatte stets das Gefühl, dass ich daran schuld bin, wenn es ihr schlecht ging (sie hatte manische Züge und tickte in regelmässigen Abständen aus - zum Glück wurde sie aber nie handgreiflich).
Ähnlich sieht das Verhältnis zu meiner Grossmutter (mutterseits) aus - meine Grossmutter war zeitlebens kränklich und benötigt extrem viel Aufmerksamkeit - auch wenn man sie oft besucht, es ist immer zu wenig. Seit rund 8 Jahren ist sie aber gesundheitlich wirklich angeschlagen (Parkinson und Osteoporose), was die ganze Familie sehr belastet. Ständig ruft sie an und meint, dass sie jetzt dann sterben wird - dann lasse ich alles stehen und liegen um sie besuchen zu gehen. Das läuft nun schon seit rund 3 Jahren so und ich mag langsam nicht mehr. Zumal man ihr wirklich nichts mehr recht machen kann - sie ist zwar kein böser Mensch, aber ihre Opferrolle hat sie intus und versteht es, die Menschen um sich auf subtile Art und Weise zu manipulieren. Das letzte halbe Jahr habe ich mich wegen meiner Situation rar gemacht - vorletzte Woche habe ich sie dann wieder einmal besucht und habe nicht bemerkt, dass ich meine Grenzen vollkommen überschritten habe. Ich fuhr dann am Abend zu meiner Mutter und hatte für sie absolut keine Energie mehr (oh weh oh Wunder).

Als ich einer guten Freundin von mir das Ganze schilderte, fragte sie mich: weshalb tust du dir das eigentlich an? Ja - weshalb tue ich mir das überhaupt an? Ich muss wirklich dringend über die Bücher - aber zumindest bin ich diesbezüglich langsam am Erwachen - es ist allerhöchste Zeit, diese Baustellen aufzuräumen

Huiuiuiui - was da alles in Bewegung kommt

06.06.2018 10:18 • #123


Kala1980
Liebe Forengemeinde

Inzwischen ist seit meinem letzten Beitrag fast ein Jahr vergangen. Leider gibt es kein Happy End - aber das ist gut so

Nun, was ist passiert? Wie ihr ja alle mitbekommen habt, hatte mein inzwischen Ex-Partner fast ein Jahr lang eine Affäre mit seiner Arbeitskollegin. Er hat mir diese irgendwann gestanden - eigentlich wollte ich da schon die Beziehung beenden, jedoch hat er mich schon fast angefleht, es nochmals zu versuchen. Es schien, als sei er am Boden zerstört und würde alles dafür tun, um die Beziehung zu retten. Ich bin dann trotzdem in meine eigene Wohnung gezogen (zum Glück). Am Anfang schien es, als würde es funktionieren (er hat noch den Job gewechselt und hat in der selben Firma angefangen zu arbeiten, wie ich). Mir kam es schon etwas suspekt vor, dass er seinen Beitrag zur Aufarbeitung nicht leisten wollte (Totschweigen) und nach etwa 3 Monaten ist er wieder voll ins alte Fahrwasser geglitten. Zu allem Übel hin hatte ich noch einen Arbeitskollegen, welcher mich über einige Monate gestalkt hat - rückblickend muss ich nun sagen, dass dies eine kleine Vorbereitung auf das war, was in den letzten 4 Monaten noch auf mich zukam (das Problem mit dem Stalker hat sich zum Glück inzwischen erledigt).

Wie schon bei seinen vorherigen Arbeitgebern, wurde er enorm negativ - alles Idioten, alles sch., usw. Nur fühlte ich mich dann neuerdings auch schuldig, da ich ihn ja in unserer Firma angeworben habe... Die Negativspirale fing sich immer schneller an zu drehen. Im Spätherbst verbrachten wir noch 3 Wochen Urlaub zusammen - am Flughafen hat er mir eine Nachricht auf seinem Handy gezeigt und ich erhaschte einen kurzen Blick auf eine Nachricht von seiner (angeblichen) Ex - Affäre, deren Nummer er ja anscheinend gelöscht hat und keinen Kontakt mehr pflegte... Er reagierte nicht und verschwand kurz aufs Klo - als er wieder zurück kam, hielt er mir sein Handy unter die Nase und laberte etwas von Vertrauen (natürlich war dann alles gelöscht). Anyway - ich liess mir nichts anmerken. Im Urlaub war sein einziges Tagesziel, abends ins Hotel zu gelangen und sich mit B. volllaufen zu lassen.

Einige Wochen nach unsere Rückkehr konnte ich nicht mehr und habe ihm mitgeteilt, dass ich seine Negativität nicht mehr ertrage - es rüttelte mich auch auf, dass er mir meinen Traumjob zu vermiesen versuchte. Also haben wir uns getrennt, jedoch gemeint, dass es auf freundschaftlicher Basis noch funktioniert. Im ersten Moment fühlte ich mich erleichtert. Dies war im Dezember 2018. Was in den letzten Monaten noch passierte hat den Vogel absolut abgeschossen.

Inzwischen ist mir klar geworden, dass er als ehemaliger Polizist psycholigisch unglaublich gut geschult ist und Menschen absolut manipulieren kann. Er wollte um jeden Preis den Kontakt aufrecht erhalten. Tägliche Nachrichten, Bitte um Treffen, usw. Er bestätigte mir immer, dass es rein kollegial sei und ich dumme Nuss habe ihm geglaubt. Komischerweise fühlte ich mich nach jedem Kontakt mit ihm absolut ausgelaugt, manipuliert und kaputt. Irgendwann habe ich gesagt, dass ich einen Moment absolut nichts mehr von ihm hören will. 2 Wochen hat das funktioniert, dann hatte ich Schachteln mit Kram von mir vor meiner Türe. Am nächsten Tag wieder, usw. Er hat sogar ein Stofftier von mir mit seinem Parfum eingesprüht. Er hat mir Nachrichten geschickt, in welchen er voll auf meine Schwachstellen abzielte. Sämtliche Register hat er gezogen, gemeinsame Freunde ausgehorcht (welche mir dies aber auch mitteilten). Er stellte mich immer als die Schwache hin - ich kann hier gar nicht alles niederschreiben, dies würde den Rahmen sprengen. Aber mir ist wirklich klar geworden, dass ich mich über all die Jahre psychisch manipulieren liess.


Inzwischen hat er zum Glück wieder den Job gewechselt und ist umgezogen - nichtsdestotrotz hat er versucht, mich immer wieder auf irgend eine Art und Weise zu kontaktieren. Deshalb musste ich ihn sowohl auf WA als auch auf FB sperren.
Das beklemmende Gefühl lässt langsam nach und ich fange langsam wieder an zu leben. Ich könnte mich ohrfeigen, dass ich nicht von Anfang an sämtlichen Kontakt abgeklemmt habe. Aber lieber spät als gar nicht.


Seit ich mich ganz losgelöst habe, fliesst mein Leben wieder und es widerfahren mir ganz viele wunderbare Dinge - auch wenn das letzte Jahr hart war, so habe ich wieder sehr viel für das Leben gelernt. Ich bin froh und dankbar, habe ich so viele wunderbare Menschen in meinem Leben, auf welche ich zählen kann - ohne diese, weiss ich nicht, ob ich heute so gut beieinander wäre.


Mit frühlingshaften Grüssen


eure Kala

04.05.2019 09:41 • x 2 #124




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