Zitat von amelie:Für mich liest es sich so: Dein Mann KANN nicht mehr. Er hat Diabetes,hatte einen Herzinfarkt! Er merkt genau,dass sein Leben nicht funktioniert wie bisher- und er selbst KANN nicht mehr funktionieren wie bisher.
Mir ist bewusst, dass er nicht mehr kann, aber ich kann so auch nicht mehr. Ständig auf dem Abstellgleis geparkt zu werden und nur bei Bedarf herbeigeholt zu werden, wenn es gerade praktisch ist, das möchte ich nicht mehr.
Meine Therapeutin hat mich heute Morgen während meines Termins bei ihr gefragt, ob ich ihn denn überhaupt zurück will, wenn er denn zurück käme. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich das nicht mehr hundertprozentig bejahen kann. Seit dem Termin denke ich viel nach. Über alle Fehler, die jeder von uns gemacht hat. Wir haben uns ja genau genommen gegenseitig ignoriert. Und ich glaube nicht, dass sich das so einfach ändern wird, dass irgendwas anders laufen würde, käme er zurück, und so kann ich nicht mehr mit ihm zusammenleben. Wahrscheinlich haben wir den Kinder zuliebe und aus Macht der Gewohnheit an etwas festgehalten, was schon lange nicht mehr existiert hat. Wir haben beide gelitten an der Gleichgültigkeit des Anderen. Genau genommen hab ich mich nicht anders verhalten als er, nachdem ich resigniert hatte.
Ich halte mich ja - wie schon weiter oben erwähnt - komplett aus seinem Leben raus, lasse ihn zufrieden, rufe weder an noch schreibe ich ihm. Ich muss erstmal meine Gefühle sortieren, so wie er. Und mir einen Plan machen, wie es für mich und die Kinder weitergehen soll. Meine Kinder möchten natürlich nicht aus dem Haus ausziehen (Haus ist fertig bezahlt, wir haben nur die Verbrauchskosten), ihren Wunsch kann ich natürlich nachvollziehen, aber ich weiß nicht, ob es klug ist, denn er hat ja seine Firma hier und wird mir früher oder später wegen der Arbeit wieder über die Füße laufen, so riesig ist unser Grundstück nicht.
Und natürlich ist es vollkommen egal, ob er jetzt ne Neue hat oder nicht. Das ist nur mein verletzter Stolz, der sich in mir meldet.