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Nach knapp 27 Jahren Beziehung einfach aus und vorbei?

lonelymom
Nachdem ich hier etliche Beiträge gelesen habe und meine derzeitigen Gefühle in vielen davon wiederentdecke und momentan ebenfalls in einem tiefen Tal negativer Emotionen feststecke, habe ich mich dazu entschlossen, mich anzumelden und Euch mein Herz auszuschütten in der Hoffnung, dass ich dann endlich etwas ruhiger werde. Sorry vorab, dass der Text etwas länger ist.

Mein Mann und ich sind/waren seit 1995 ein Paar, sind nach nur wenigen Wochen zusammen gezogen, kannten uns vorher schon jahrelang, und wir waren uns immer sicher, dass wir beide unseren Traumpartner im Anderen gefunden haben. In 2000 heirateten wir und bekamen erst einige Jahre später zwei Söhne (12 und 14). Vor elf Jahren kauften wir ein Haus. Mein Mann hat eine eigene Firma und ist schon immer sehr viele Stunden am Tag außer Haus. Ich bin für die Bürotätigkeiten zuständig und kümmere mich auch ansonsten um alles, was mit den Finanzen, Schreibkram, den Kindern etc. zu tun hat.

Im Lauf der letzten eineinhalb Jahre sind viele traurige Dinge passiert, zuerst starb seine Mutter, kurz danach sein Vater. Dann hatte mein Mann im August letzten Jahres einen Herzinfarkt und seine Diabetes wurde extrem schlimmer; er bekam fünf Stents eingesetzt, hatte eine Operation an der Halsschlagader. Seitdem hat er sich sehr verändert. Er hatte sich schon vorher irgendwie verändert, aber seit dem Herzinfarkt ist es mir besonders aufgefallen, dass er sich nur noch von uns zurückgezogen hat. Er hat kaum noch gemeinsame Zeit mit uns verbracht, hat sich alleine oder mit seinen vielen Freunden und Bekannten, die hier täglich ein und aus gehen, in seinem Büro aufgehalten und kam in den letzten Wochen eigentlich nur noch zum Essen und Schlafen rein.

Natürlich habe ich immer wieder das Gespräch gesucht, hab ihn gefragt, was denn los sei, ob es ihm nicht gut gehe, ob er Probleme habe, ob es an mir läge, aber er hat nur geblockt und dadurch, dass er sich kaum noch blicken ließ und kaum noch mit mir sprach, kam natürlich Frust in mir auf und ich war dann zickig zu ihm und habe ihn angemeckert, aber das eigentlich nur, weil ich mich so einsam und vernachlässigt gefühlt habe. Wenn ich zu ihm rausgehen wollte um mit ihm zu reden oder ihm was zu bringen, war immer irgendjemand bei ihm. Man konnte ihn nicht mehr alleine sprechen bzw. er war dann recht grantig in seiner Art mir gegenüber. Wir haben eigentlich nur noch gestritten, statt anständig miteinander zu reden, haben uns gegenseitig Vorhaltungen und Vorwürfe gemacht.

Vor etwas mehr als einer Woche sagte er spontan, dass er so nicht mehr mit mir zusammen leben könne, dass er Abstand von mir brauche. Ich habe ihn gefragt, ob er mit mir zur Eheberatung gehen würde, dass ich gerne an unseren Problemen arbeiten möchte. Er hat das kategorisch abgelehnt und gesagt, dass das alles nur Quatsch wäre und er das nicht will. Ich habe ihn gefragt, ob er eine Andere habe, das hat er verneint und gesagt, ich wüsste doch sehr genau, dass er keinen S. mehr haben könne, weil das nicht mehr so gut funktioniere, aber irgendwie traute ich ihm dahingehend nicht. Nach diesem Gespräch war er dann plötzlich für zwei, drei Tage wieder umgänglicher und hat auch tatsächlich doch nochmal etwas mehr Zeit mit mir verbracht, kam abends eher rein. Aber vor drei Tagen sagte er, dass er definitiv ausziehen werde, ich solle ihm ein paar Sachen zusammenpacken, bis dahin schlafe er auf der Couch. Er müsse sich darüber klar werden, ob ihm die Beziehung noch was bedeutet, ob er was vermissen wird, ob er noch genug Gefühle für mich habe.

Trotz der Vorankündigung ein paar Tage zuvor war das für mich ein absoluter Schock, dass er es tatsächlich durchzieht. Er hat nach dem Tod seiner Eltern deren Haus - auch hier in unserem Wohnort sozusagen um die Ecke - geerbt und wollte es eigentlich vermieten oder verkaufen, aber nun ist er gestern Mittag dort mit ein paar persönlichen Dingen und einigen Anziehsachen eingezogen. Und ich war noch so dumm oder nett, was auch immer, und habe ihm Lebensmittel eingepackt und dort in den Kühlschrank gepackt, damit er sich wegen seiner Diabetes was zu essen machen kann; habe ihm dort eine provisorische Schlafstätte hergerichtet, weil er nicht im Bett seiner Eltern schlafen könne, hab noch mit dem Kleinen zusammen aufgeräumt für ihn. Seitdem war er aber gar nicht wirklich dort sondern nur unterwegs.

Ich bin seitdem komplett im Ausnahmezustand. Und unser Kleiner leidet ebenfalls sehr darunter, will weder was über seinen Vater hören geschweige denn mit ihm telefonieren und ist total verletzt und will nichts mehr essen. Er kann es gar nicht begreifen, dass sein Vater uns alleine gelassen hat. Den Kindern hat er gesagt, er müsse sich über einiges klar werden, wolle mal für einige Zeit alleine sein. Der Große hat ihn gefragt, ob er denn wieder nach Hause kommen werde bzw. wann. Er hat gesagt, er wisse es nicht, wann. Er sagte, die Kinder oder ich könnten ihn jederzeit anrufen, wenn was wäre. Als ich ihn gestern Abend anrief, weil ich eine Frage wegen Bürokrams an ihn hatte, war er sehr abweisend und kalt, wollte offensichtlich nicht gestört werden, da er auf der Geburtstagsfeier seines besten Freundes war.

Ich bin im Wechselbad der Gefühle zwischen abgrundtief verletzt sein und vor allem verletzter Stolz, Enttäuschung, Trauer um unsere offensichtlich beendete Beziehung, Wut und das Gefühl hintergangen worden zu sein, Angst vor der Zukunft, mache mir trotzdem irgendwie Sorgen um seine Gesundheit, bin darüber verletzt, dass er lieber mit seinen Freunden über unsere nicht mehr funktionierende Ehe reden kann, aber nicht mit mir, und ich fühle mich so einsam und verlassen wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich habe leider kaum Freunde und keine Verwandtschaft in der Nähe, und die paar wenigen, die ich habe, wohnen weit weg. Er hat viele Freunde, mit denen er reden kann, zu denen er gehen kann, die ihm zuhören. Ich habe gestern Abend in meiner Verzweiflung sogar bei der Telefonseelsorge angerufen, weil ich einfach jemanden zum Reden brauchte, denn diese Einsamkeit macht mich am allermeisten fertig. Es war vorher ja schon recht einsam mit ihm an meiner Seite, aber nun ist es noch schlimmer für mich geworden.

Natürlich weiß ich, dass ich mit daran Schuld bin, dass es soweit gekommen ist, ich habe ihn ja einfach sich selbst überlassen und bin nicht hartnäckig genug gewesen, mehr Zeit von ihm für die Kinder und mich einzufordern. Ohne es zu wollen, habe ich ihn mit dem vielen Freiraum vertrieben statt ihn zu halten.

Seit dem Anruf bei ihm gestern Abend hab ich ihn in Ruhe gelassen, aber es fällt mir so schwer, ihm nicht zu schreiben oder ihn anzurufen. Er hat in letzter Zeit sowieso kaum noch auf meine WhatsApps reagiert und nur selten geantwortet. Allein daran habe ich schon bemerkt, wie wenig ihm noch an mir liegt. Ich befürchte, dass es für immer aus ist, dass er nicht mehr zurückkommen wird. Ich weiß tief in mir drin eigentlich schon die Antwort, aber solange er es noch nicht offen ausgesprochen hat, lebt in mir ein letzter Hoffnungsschimmer, wenn auch wahrscheinlich umsonst. Ich fühle mich, als hätte er mir mein Herz rausgerissen und ich komme nicht klar mit der neuen Situation – alleine mit den beiden Kindern und ohne Freunde, die mich aufbauen oder einfach mal ablenken könnten. Ich hoffe, dass jemand von Euch einen Rat für mich hat, wie ich mein Hamsterrad im Kopf etwas runterfahren kann und wie ich meinen jüngeren Sohn aufbauen kann, denn er tut mir bei dem Ganzen am allermeisten leid.

Dankeschön, dass ich hier mal alles aufschreiben und jemandem erzählen durfte, das bedeutet mir sehr viel!

23.01.2022 21:47 • x 8 #1


Unterwegs
Tut mir leid, was du durchmachen musst.

Ich finds ja seltsam, dass er trotz der vielen Freiheiten die er hatte, sich nach noch mehr Freiraum sehnt.

Wieso hat er dich dann überhaupt geheiratet Bzw. Kinder mit dir bekommen ?

Ich vermute, dass die ganzen Auseinandersetzungen mit dem Tod (erst seine Eltern, dann Herzinfarkt etc.) ihn gezeigt haben, wir endlich das Leben ist.
Dass er euch aber jetzt einfach so aus seinem Leben streichen will, ist wirklich nicht ok.

Kannst du denn die wenigen Freunde (auch wenn sie weit weg wohnen) mal anrufen? Mit ihnen reden?
Was machst du sonst für dich selbst (Hobbys, rausgehen)? Konntest du all die Jahrzehnte keine Kontakte im Umkreis knüpfen (bsp. andere Mütter etc)?

Da merkt man, dass man sich nie vergessen darf, auch wenn man verheiratet ist/ Kinder hat. Da hält man dem Partner jahrelang den Rücken frei und das ist der Dank dafür.

23.01.2022 22:06 • x 4 #2


A


Nach knapp 27 Jahren Beziehung einfach aus und vorbei?

x 3


D
Liebe lonelymom,

willkommen im Forum, auch wenn dein Anlass sehr traurig und unschön ist.

Ja, so eine plötzliche Trennung ist heftig und kann verdammt weh tun. Die Seele braucht erstmal etwas, bis sie alles begriffen, sortiert und nach und nach verdaut hat, mit der unfreiwilligen Veränderung zurechtkommt.

Lies dich etwas hier im Forum ein, wenn du magst. Du bist nicht allein. Du wirst verschiedene Lebensgeschichten und Trennungen finden. Sie können leider passieren, egal aus welchen Gründen. Lebenslange Garantie gibt es einfach nicht.

Wenn du möchtest, kannst du auch zu einem Fachanwalt für Familienrecht zu einer ersten unverbindlichen Beratung gehen. Dort kannst du dich informieren, was im Falle einer Trennung alles auf dich zukommt und zu beachten ist (Rechte, Pflichten, Unterhalt, Kinder, Gemeinsames, Finanzen etc).

Wenn dich die Trennung psychisch sehr mitnimmt, ist auch evtl. ein Gespräch beim Hausarzt empfehlenswert. Lass dich bitte unterstützen und dir helfen. Ich sende dir erstmal viel Kraft! Es ist zu schaffen, Schritt für Schritt. Weiterhin gute andere Tipps und Erkenntnisse auch hier im Forum

23.01.2022 22:24 • x 2 #3


lonelymom
Dankeschön für Eure Antworten und die lieben Worte! Das tut mir sehr gut.

Ich frage mich auch, warum er trotz des vielen Freiraumes noch mehr braucht. Und mir ging schon häufiger durch den Kopf, dass er ne Art Midlife Crisis hat, seitdem so viel passiert ist.

Die Kinder und ich haben ihn arbeitstechnisch oft unterstützt nach seinem Herzinfarkt, zumal ja dann auch noch eine OP anstand, und er konnte einfach keine Ruhe halten, ist seitdem erst recht ein Workaholic. Er hat teilweise nur sehr wenig geschlafen, ist dann wieder ganz früh aufgestanden und raus, dann erst am Abend wieder spät zu uns rein.

Die Kinder haben oft gejammert, dass er keine Zeit hat, dass wir nie gemeinsam was unternehmen würden, und wenn wir dann gemeinsam unterwegs waren, war er oft grantig und launisch, was natürlich die Laune erheblich gedrückt hat und dann auch nicht wirklich toll war. Unser Hausarzt schiebt das auf die Zuckerkrankheit, aber das kann ja nicht nur daran liegen, oder?

Zu der Frage, ob ich die wenigen Freunde anrufen kann: Ja, aber leider nicht sehr oft. Ich habe eine Freundin, mit der ich reden kann, aber sie wohnt 1000 km entfernt von mir, und da sie arbeiten geht, hat sie auch nicht immer so viel Zeit. Aber eine Tante meines Mannes und ich verstehen uns sehr gut und haben ein enges Verhältnis miteinander und telefonieren täglich, zur Zeit auch mehrfach am Tag, aber ich habe schon ein schlechtes Gewissen, sie so oft zu nerven, da sie selbst krank ist.

Hier im Ort ist es eher schwer, sich neuen Leuten anzuschließen, ich habe da leider einige unerfreuliche Erfahrungen gemacht und Lehrgeld bezahlt, und da ich schon immer ein eher vorsichtiger und zurückhaltender Mensch bzgl. Freundschaften war, habe ich mich dann lieber zurückgezogen und mit den Menschen Kontakt gehalten, die ich schon von früher kannte, bevor wir hierher gezogen sind. Aber leider waren da eben auch ein paar Menschen dabei, die dem Charme meines Mannes verfallen sind, und nun bin ich außen vor. Ich bereue es sehr, dass ich dann zusätzlich wegen Corona mich noch mehr zurückgezogen habe, statt aktiv Freundschaften zu pflegen, das war ein großer Fehler.

Am Montag habe ich glücklicherweise einen Termin bei einer Psychotherapeutin. Dort war ich schon vorher in Behandlung und unsere Beziehungsprobleme waren dabei fast immer das Thema. Sie hatte mir geraten, ihn mitzubringen, aber davon hielt er leider gar nichts...

23.01.2022 22:34 • x 3 #4


tina1955
@lonelymom, hat sich Dein Mann erst nach dem Herzinfarkt so abweisend Dir gegenüber verhalten?
War er auf einer anschließenden Reha oder Heilbehandlung und hat sich danach erst verändert?

24.01.2022 01:26 • x 2 #5


lonelymom
@tina1955: Wie ich eingangs schon schrieb, hatte er sich schon eine Weile vor dem Herzinfarkt verändert, aber erst nach dem Herzinfarkt fiel es dann richtig auf. Zu einer Reha war er nicht, da noch eine weitere OP geplant war, und erst danach wollte der Arzt entscheiden, ob er zur Reha gehen soll, aber dazu kam es dann nicht. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll gewesen, wenn er zur Reha weggewesen wäre, denn dann hätte er sich noch eine Weile geschont und nicht gleich wieder voll durchgestartet mit der Arbeit und hätte weniger Kontakt zu Leuten gehabt, die ihn meiner Meinung nach verändert haben. Denn was mir nach seinem Herzinfarkt auffiel war, dass er sich viel häufiger in seiner Zweigstelle 30 km entfernt aufhielt, dass er vermehrt dort war, Kontakt mit dem dortigen Mitarbeiter vertiefte und offensichtlich auch privat häufig mit ihm zu tun hatte.

Mein Mann ist vor dem Herzinfarkt auch schon sehr viel außer Haus gewesen, aber er war nicht so kalt und abweisend, sondern oft einfach nicht da. Seit dem Tod seiner Mutter hat er oft alleine gesessen und gegrübelt und mit sich allein seine Trauer versucht zu bewältigen. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, aber er hat immer wieder gesagt, er kommt von sich aus auf mich zu, wenn er das braucht. Nachdem dann sein Vater ganz plötzlich und unerwartet ein halbes Jahr nach ihr starb, hat er sich dann komplett in die Arbeit gestürzt, viel zu viele Aufträge angenommen, war nur noch unterwegs. Ich habe oft gesagt, er solle kürzer treten und hab mir um seine Gesundheit da schon Sorgen gemacht. Dann kam der Herzinfarkt.

An mir sind die ganzen Ereignisse auch nicht spurlos vorbei gegangen, ich hatte nach dem Tod meiner Schwiegereltern die Betreuung der geistig behinderten Tante meines Mannes übernommen, welche dort mit im Haus gelebt hatte, wir wurden als Betreuer vom Betreuungsgericht bestellt und ich war dann so mit ihr und der Problematik beschäftigt, für sie ein geeignetes Wohnheim zu finden, dass ich mich einfach nur noch ausgepowert und schlapp fühlte, weil meine regulären Aufgaben ja auch weiter liefen. Jeden Tag auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen kostet irgendwann Nerven. Also hab ich den Kontakt zu der Therapeutin gesucht, die mich aus meinem Tief holen wollte. Und als wir dann sein Verhalten in den Gesprächen besprochen haben, ist mir aufgefallen, wie gravierend er sich veränderte.

Als er im Krankenhaus lag, direkt nach dem Herzinfarkt, da war er ganz lieb und normal, hat sich stundenlang mit mir unterhalten, war so wie früher. Nachdem er dann wieder zu Hause war und so viele Stunden täglich in der Filiale verbrachte, hatte ich schon den ersten Verdacht, dass da irgendwas nicht richtig ist, dass da evtl. eine Andere dahinter stecken könnte. Er achtete auf einmal viel mehr auf sein Äußeres. An einem Tag rief ich ihn am Handy an, da war er allen Ernstes zu Fuß in dem Ort unterwegs, wo seine Filiale ist. Sowas hat er früher nie gemacht, hat immer sein Auto für jeden Weg benutzt. Spätestens da wusste ich, dass was falsch ist. Ich habe ihn natürlich darauf angesprochen, habe gefragt, wie er denn drauf ist. Er hat nur geantwortet, er wollte sich in der Innenstadt was zu essen holen. Das konnte ich nicht glauben, da direkt gegenüber seiner Filiale ein Imbiss ist und ein Metzger mit Heißtheke. Ein Bäcker etc. ist auch in der Nähe. Und dann noch ohne Auto. Da musste ihm ja etwas oder jemand so wichtig sein, dass er dafür seine sämtlichen Gewohnheiten über Bord wirft. Und ab da war er kalt, abweisend, war fast nur noch mit seinem Handy beschäftigt, was schon früher immer wieder mal Anlass zum Streit war.

Ich habe versucht, noch mehr auf ihn einzugehen, habe um Aufmerksamkeit gebettelt, hab ihm oft seine Lieblingsgerichte zubereitet, ihm versucht, alles recht zu machen, alle Tätigkeiten ihm vom Hals zu halten, die ich übernehmen konnte. Scheinbar war da aber schon alles zu spät. Ich wurde immer unglücklicher mit ihm aber doch ohne ihn an meiner Seite, konnte ihn einfach nicht mehr erreichen. Da hab ich dann auch irgendwann innerlich aufgegeben und ihn machen lassen. Das war dann etwa im Dezember letzten Jahres. Und seitdem funktionierte überhaupt kein vernünftiges Gespräch mehr. Er warf mir vor, ich hätte ja auch kein Interesse mehr an ihm, was ja gar nicht stimmte. Ich war einfach nur einsam und unglücklich. Und mein Bauchgefühl sagt, ich habe ihn definitiv für immer verloren...

24.01.2022 08:10 • x 1 #6


sozialtussi
Wenn der keine Neue hat, dann weiß ich auch nicht….das stinkt doch alles zum Himmel

24.01.2022 09:15 • x 6 #7


lonelymom
Zitat von sozialtussi:
Wenn der keine Neue hat, dann weiß ich auch nicht….das stinkt doch alles zum Himmel


Du sprichst mir aus der Seele! Genauso denke ich seit geraumer Zeit, und all seine Beteuerungen, da wäre nix, kann er sich sparen, denn ich glaube ihm nicht. Dafür kenne ich ihn zu gut. Nach so vielen Jahren weiß man das einfach, mein Bauchgefühl täuscht mich nicht

24.01.2022 10:19 • x 4 #8


CanisaWuff
Willkommen hier im Forum,
Du hast an nichts Schuld, es gehören zwei zu einer Beziehung, daher sind auch zwei für die Arbeiten daran verantwortlich.
Du machst seinen Bürokram und wirst dafür noch schlecht behandelt.
Stelle das ein, wenn er möchte, dass Du es machst, dann soll er sich melden. Wenn Deine Kinder groß genug sind, dann such Dir eine Arbeit oder melde Dich arbeitslos und lass Dir Weiterbildungen finanzieren.

24.01.2022 10:49 • x 5 #9


A
Für mich liest es sich so: Dein Mann KANN nicht mehr. Er hat Diabetes,hatte einen Herzinfarkt! Er merkt genau,dass sein Leben nicht funktioniert wie bisher- und er selbst KANN nicht mehr funktionieren wie bisher. Nach außen will (?) er das nicht zeigen,macht weiter und weiter,seinen Freunden und Geschäftspartnern gegenüber. Wo sparter Energie? Bei dir,bei seiner Familie...leider! Ich vermute,er ist so erzogen,erkennt diese Muster nicht.
Aber,ICH weiß das nicht,vermute es nur.
Du tust mir leid, auch eure Jungen. Dein Bauchgefühl sagt dir,es wird zur Trennung kommen. Darin liegt eine Chance für dich,denn du hast ein glücklicheres Leben verdient. Du scheinst nicht an ihn heranzukommen,er will nicht.
Schaue bitte nun auf dich.

24.01.2022 11:16 • x 7 #10


B
Liebe @lonelymom,

es ist jetzt höchste Zeit, deinen Fokus auf dich, deine Bedürfnisse und die eurer Kinder zu richten. Bitte stell jegliche Dienstleistung für deinen Mann ein. Räum ihm nicht hinterher, versorge ihn nicht, lass ihn in seiner Schmollecke im Elternhaus, mit oder ohne Next.

Stattdessen kümmere dich um deine Zukunft, auch wirtschaftlich. Bist du ordnungsgemäß in seinem Unternehmen als Mitarbeiterin angemeldet, mit Arbeitsvertrag und Sozialversicherung? Wenn ja, sehr gut, wenn nein, lass dich bitte umgehend anwaltlich beraten. Auch ein mündlicher Arbeitsvertrag ist gültig, sollte aber spätestens jetzt -mit Angabe der Betriebszugehörigkeit- dokumentiert werden. Lebt Ihr in Zugewinngemeinschaft oder habt Ihr Gütertrennung vereinbart, wem gehört die Firma? All diese Fragen solltest schnellstens mit einem Fachanwalt erörtern. Vorher kopier dir bitte alle betriebswirtschaftlich relevanten Unterlagen -BWAs, Steuererklärungen der letzten vier Jahre, GuVs und Bilanzen, Privatentnahmen, etc. ...- als Buchhalterin im Unternehmen hast du sicher auf alles Zugriff. Falls du kein ordentliches Gehalt beziehst, besprich auch das mit dem Fachanwalt.

Was ist mit der Pflege der bedürftigen Tante, erhältst du dafür das Pflegegeld, das dir zusteht?

Wie geht es euren Kindern? Bei Bedarf, wenn sie es wollen, vereinbare mit einer Beratungsstelle -Caritas oä. einen Termin für sie, in dem sie sich im geschützten Raum mit geschultem Personal austauschen können.

Bitte nimm all deine vorhandene Energie jetzt, um die Situation jetzt für dich zu klären und in die richtigen Bahnen zu lenken. Weg von deinem Mann. Der hat sich selbst aus dem Spiel genommen. Kämpf jetzt für dich und deine Zukunft und behalte eure Teenies gut im Auge.

24.01.2022 11:28 • x 15 #11


D
Liebe lonelymom,

liest sich alles leider nicht sooo vielversprechend, dein Mann hat sich schon sehr distanziert von dir und eurem bisherigen Leben. Ich vermute auch, dein Mann ist irgendwo unzufrieden, nachdenklich, das Alter, Midlifecrisis, seine gesundheitlichen Baustellen, der Stress - und auch evtl. ein neues Gesicht kennengelernt (?)

Ich finde es wirklich gut, dass du eine Psychotherapeutin hast, die dich begleiten und unterstützen kann, dass du dir professionell helfen lässt.

Bitte denk‘ auch etwas an die Zukunft, wenn du kannst. Wie kann oder könnte es weitergehen? Für dich, die Kinder, euer Leben? Informiere dich etwas, plane vielleicht etwas, damit du für diese vermutliche Änderung in deinem Leben gut gerüstet bist und immer mehr in deine eigene Kraft kommst. Du schaffst das!

24.01.2022 11:28 • x 4 #12


F
Hey und willkommen hier im Forum.

Es tut mir sehr leid, in welcher Situation du gerade steckst. Ich könnte mir vorstellen, dass die MLC schon so in die Richtung. Ausgelöst wurde diese vllt. durch den Herzinfarkt. Wenn man so vor Augen geführt bekommt, dass das Leben schnell vorbei sein kann, fängt man an sich mit diesem auch auseinander zu setzen. Scheinbar erkannte er da für sich ein paar Dinge, welche ihm eben nicht mehr gefallen. Eine andere Frau muss also nicht zwangsläufig der Grund sein.

Was du nun tun kannst, ist wirklich nicht beantwortbar. Die Entscheidung liegt sicher bei ihm. Aber vllt. könntest du Eure Beziehung auch für dich mal reflektieren. Wo waren eure Baustellen? Was würdest du rückblickend anders machen? Vllt. findet ihr wieder einen Zugang und auch du kannst dann aktiv die Beziehung wieder mitgestalten.

24.01.2022 11:45 • x 2 #13


Ayaka
Zitat von Brightness2:
Liebe @lonelymom, es ist jetzt höchste Zeit, deinen Fokus auf dich, deine Bedürfnisse und die eurer Kinder zu richten. Bitte stell jegliche Dienstleistung für deinen Mann ein. Räum ihm nicht hinterher, versorge ihn nicht, lass ihn in seiner Schmollecke im Elternhaus, mit oder ohne Next. Stattdessen kümmere dich ...

genau das wollte ich auch schreiben - du machst es ihm zu bequem und lässt dir alles bieten und dadurch wirst du nicht zur geschätzten Stütze und Säule der Familie sondern zu einem Fußabtreter an dem er seinen Frust über die Endlichkeit des Daseins auslassen kann.

Ich denke er braucht mal Zeit sich zu sortieren und das alles zu verarbeiten - da ist es für ihn auch besser wenn er mal frei drehen kann. Lass ihn! Betütel ihn nicht und versuche jeden Kontakt zu vermeiden. Vor allem auch dir selbst zuliebe - du erntest ja sowieso so nur kalte Worte...

24.01.2022 13:21 • x 6 #14


L
Zitat von lonelymom:
Du sprichst mir aus der Seele! Genauso denke ich seit geraumer Zeit, und all seine Beteuerungen, da wäre nix, kann er sich sparen, denn ich glaube ihm nicht. Dafür kenne ich ihn zu gut. Nach so vielen Jahren weiß man das einfach, mein Bauchgefühl täuscht mich nicht

Es ist doch wurscht, ob er eine hat oder nicht (erstmal).

Fakt ist, was er tut. Und da nimm ihn beim Wort, lass ihn in Ruhe und hör Dich wie seine Mutti zu verhalten.

Was bezweckst Du damit? Halten wirst Du so niemanden, eher im Gegenteil.

Wichtig, ganz wichtig ist jetzt, dass Du schaust, wie es Dir besser geht. Paar Tage wegfahren oder dergleichen.

24.01.2022 13:31 • x 5 #15


A


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