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Nach über 30 Jahren will mich meine Frau verlassen

D
Hallo Tundil,

ich gesteht, ich habe jetzt nicht alle 14 Seiten dieses Threads gelesen. Wollte Dir nur sagen, dass ich in einer ähnlichen Situation war, Deine Zeit wird sehr schwer werden. Dafür wünsche ich Dir Kraft!

13.01.2016 19:20 • #211


H
Hallo!

Genau so ist es! Gehirnwäsche, der man sich selbst unterzieht!
Und es wird eine schwere lange Zeit mit Höhen und Tiefen!
Wie bei einem Pendel, das mal auf die 'mir geht's gut'-Seite ausschlägt, dort 'ne ganze Weile hängen bleibt und dann wieder rasant zur anderen Seite pendelt, wo alles wieder hoch kommt, man alles anzweifelt!
Ich habe auch die ganze Schei..., die mir meine Frau angetan hatte, in eine Kiste gepackt (gedanklich) und ein Schloss daran gemacht! Manchmal höre ich Geräusche in der Kiste und schaue nach - sollte ich nicht tun!

Ich habe schon oft geglaubt, ich sei darüber hinweg nach 2 Jahren. Dann kommen wieder die Zweifel/Ängste hoch, die längst begraben waren. Ausgelöst durch Kleinigkeiten. Aber die Abstände werden weniger und die Kleinigkeiten müssen heute schon viel größer sein als vor 1 Jahr z.B..

Und diese Entwicklung zeigt mir, dass es doch funktionieren kann!
Ganz wichtig ist, dass der Partner, der einem das angetan hat, viel Geduld aufbringt für unsere Stimmungsschwankungen und uns, so gut er kann, dabei unterstützt, uns die Zweifel nimmt, dass unsere Frau sich vielleicht für die 2. Wahl entschieden hat, für uns eben.

Aber ich glaube, wir reden uns da sehr viel ein. Für die Betrüger ist die Sache längst vergessen, es war letztendlich nur eine Liebelei, die sich damals aber auch für sie anders anfühlte, ganz klar.

Aber sie haben sich für uns entschieden. Damals hatten sie Defizite mit (durch) uns, haben die nicht (oder nicht so, dass wir es verstehen) angesprochen und hatten den bestimmten Moment (für uns zur falschen Zeit am falschen Ort, unglückliche Zufälle - für sie genau das Gegenteil), wo sie wertgeschätzt wurden, wo das längst verlorene Prickeln wieder da war. Ich glaube nicht, dass sie gezielt gesucht haben, um den Absprung von uns zu schaffen! Sie haben vielleicht bisschen rumgeflirtet, es tat ihnen gut, der Rest hat sich entwickelt. Der Mensch kann da ganz schön egoistisch sein und will dem Partner ja nicht schaden, genießt das nur zusätzlich, weil es sich so toll anfühlt! Anfangs sind da nie Gedanken, dass sie uns verlassen wollen - es sei denn, sie haben gezielt gesucht und wollten einen warmen Wechsel!
Und dann - die Dinge nehmen ihren Lauf, die fremde Nähe wird immer mehr, zuhause wird es noch schwieriger, da der alten Beziehung sehr viel Energie entzogen wird - sie wollen es nicht wahrhaben - wir wissen nicht, warum es immer schlechter wird. Wann soll der frisch(fremd)verliebte Partner die Reissleine ziehen? Zu spät.
Das läuft dann häufig so, bis es rauskommt und dann erst sind die Probleme da! Aber es kann auch ein Weckruf sein! Vermutlich muss man es auch so sehen, wenn man nicht gerade einen notorischen Fremdgeher an der Seite hat und die Ehe/Beziehung schon sehr lange besteht (bei uns war das kurz vor der Silberhochzeit).

Wir haben schon unseren Anteil an der Sache - die Ehe war nicht mehr so, wie sie sein sollte!

Was man dann tut, ist Charaktersache! Die, die nicht reden können, lösen es eben so, leider!

Da ist man chancenlos! Und weil sich keiner mehr in dem Alter charakterlich groß ändern kann (außer die Fremdgeher haben gelernt, dass das keine Lösung ist), haben wir immer noch Zweifel.
Ich glaube aber bei meiner Frau fest daran, dass sie mir sowas nie wieder antut! Auf die Bemerkung von mir: okay, das mit dem Fremdverlieben machst du nicht nochmal, aber da du eine Grenze überschritten hast, fremde Haut, Hände gespürt hast, habe ich Angst davor, dass du eben irgendwann nur den Reiz der fremden Berührungen, des anderen Körpers genießen willst! Ihre Antwort: sowas könnte ich erst recht nicht!

Und das glaube ich ihr sogar! Dazu ist sie wirklich nicht der Typ! Soweit kenne ich sie schon nach 30 Jahren! Gegen Liebe ist man machtlos, wenn man sie zu lässt - einen Onenightstand nur wegen 6 würde sie nicht machen und hätte auch keinen Grund dazu.

Ich wünsche allen weiterhin viel Kraft, das durchzustehen! Ich weiß, wovon ich rede.
Aber es kann sich lohnen!

LG

13.01.2016 21:03 • x 1 #212


A


Nach über 30 Jahren will mich meine Frau verlassen

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Bond66
Du liebst Deine Frau Helgehe. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Es ist schon rührend.
Aber irgendwie habe ich immer das Bedürfnis Dich an den Schultern zu packen , Dich durchzurütteln und zu schreien Wach auf !.
Ich kenne Dich nicht und auch nicht Deine Frau. Vielleicht ist das auch alles falsch.
Aber ich glaube, so funktioniert es nicht, wie ihr es angeht.
Warst Du eigentlich mal beim einem professionellem Helfer ?
Das Machtgefälle in eurer Beziehung scheint mir völlig gestört.
Auf der einen Seite bist Du ganz unten, weil Du jeder Erniedrigung ertragen hast und auch noch in der schlimmsten Stunde gebettelt hast nicht verlassen zu werden. Auf de anderen Seite spielst Du aber diese Demütigung voll aus und erzeugst ein Mitleidsbild bei Deiner Frau, gekoppelt mit moralischen Vorwürfen an ihre Scham appellierend.
Das geschieht sicher unbewusst und ohne böse Absicht. Auf Dauer haltet ihr beide das aber nicht aus.
Ich will Dir nicht einreden Deine Frau zu verlassen, aber ich rate Dir, such Dir Hilfe.

14.01.2016 10:41 • x 1 #213


H
Hallo Bond66!

Ja, wir waren 2 x bei einer Paartherapie.

Die erste hat uns geholfen. Der Berater hatte sich alles angehört, uns befragt und gab uns (bzw. meiner Frau) indirekt den Rat, die Zukunft gemeinsam anzugehen! Er erzählte von einer Frau, die vor einem Jahr bei ihm war und jetzt wieder. Da berichtete sie ihm, dass es ihr größter Fehler war, sich von ihrem Mann zu trennen da die neue Beziehung nicht das erfüllte, was sie sich versprach. Ein Zurück wollte ihr Ex nicht, nachdem sie gegangen war. Diese Beratung fanden wir beide gut und positiv.
Beim 2. Mal waren wir bei einer Frau, da der erste Berater weiter weg gezogen ist und ja auch nicht billig war.
Das war dann kostenlos - und in UNSEREN Augen auch nicht hilfreich. Sie schien selbst Probleme zu haben, die ihr zusetzten. Sie hatte zur Trennung geraten, da meine Frau ja nicht sicher sein kann, ob ich ihr das aus Rache nicht in 2 - 3 Jahren auch antun werde. Das hat UNS nicht so zugesagt, war oberflächlicher und wir haben beschlossen, dass wir das selbst hinbekommen! Klar dachten wir, dass es schneller geht und nicht so schwer wird für mich.
Und es tut ihr sehr leid, was sie mir/unserer Beziehung angetan hat! Es wird nie wieder vorkommen, das verspricht sie mir jedes Mal, wenn ich doch mal Zweifel habe - ist aber eher selten!
Damit ich mir sicher sein kann, hat sie mir die Hälfte ihres Hausanteils überschrieben - das ist ja auch ein Liebesbeweis und Sicherheit für mich!

Das mit dem Machtgefälle in der Beziehung war anfangs so, ganz klar.
Heute sieht das anders aus - wir sind auf gleicher Höhe, so wie es sein sollte.
Auch das Gefühl, dass sie nur aus Mitleid geblieben ist, hatte ich anfangs - war vielleicht auch so.
Druck durch mich, unsere Kinder, ihre Mutter. Das lies mich bis vor kurzem noch zweifeln, ob es nicht nur deswegen war und wegen den € 1000 mehr im Monat, die ich gegenüber dem anderen verdiene.
Heute bin ich mir sicher, dass sie nicht deswegen bei mir ist - wir verstehen uns gut, der 6 ist viel entspannter, besser als vorher! Wir waren damals einfach nur in einer Sackgasse aus der wir ohne einen Schock nicht rausgekommen wären! So leben viele (denen das nicht passiert) bis an ihr Lebensende - es plätschert eben einfach so dahin. Und sie vermissen nichts - ist eben normal so, dass man sich zur Zweckgemeinschaft mit Alltagsbewältigung und gelegentlicher Bedürfnisbefriedigung entwickelt. Es mag da Ausnahmen geben, aber ich denke, bei vielen ist das so. Hat sich bei uns ja auch so angefühlt, alles normal und so schlecht ist das ja nicht, was wir haben. Wenn dann einer ausbricht, erkennt man erst, wie wichtig das Herz ist, Liebe eben!
Ich hatte mir keine Gedanken mehr darüber gemacht - nun bin ich aufgewacht und leide eben gelegentlich darunter, dass ihr Herz weg war (Onenightstand ist lächerlich gegen sowas - das ist leichter zu verarbeiten)! Es ist aber wieder da, ganz bei mir, sonst wären die letzten 2 Jahre anders verlaufen! Sie gibt mir die Kraft durchzuhalten - und das sehe ich auch als Liebesbeweis!
Wenn es so ein Blitzdingens gäbe, wie bei 'Man in Black' wäre ich längst geheilt - so dauert es eben nur länger.
Ich wollte Tundil mit meinem Beitrag eigentlich nur Mut machen und mitteilen, dass es auch länger dauern kann, bis man abgeschlossen hat.
Du hast kein eigenes Thema eröffnet - was ist dir widerfahren? Aus welchem Grund schreibst du Beiträge?

LG

15.01.2016 08:08 • x 1 #214


S
Hallo Helgehe, habe deinen Thread verfolgt und ich habe den größten Respekt, wie du reagiert hast. Sehr oft wurde hier argumentiert, es hat sich alles verändert und es ist nicht mehr wie früher. Natürlich hat sich alles verändert und dies kann sogar von Vorteil sein. Nach 30 Jahren fliegen nun keine Schmetterlinge mehr, aber wenn ihr Beide euch noch liebt, kann es eine gute Zeit werden. Meiner Ansicht nach, seid ihr auf einem guten Weg. Die Meinungen, daß du dich hättest trennen müssen, finde ich in deiner Situation, als unangebracht und nicht relevant. Ich würde sie einfach ignorieren. Wünsche dir alles Gute und sehe positiv in die Zukunft!

15.01.2016 21:08 • x 1 #215


Bond66
Alles gut Helgehe. Musst Dich nicht rechtfertigen. Es ist Dein Leben und Du musst es leben.
Paartherapheuten die richtig gut sind, sind rar.
Versuche Deinen Frieden zu finden.
Wie oft bist Du eigentlich noch im Forum unterwegs ?
Geht es Dir dann besser oder schlechter ?

15.01.2016 21:37 • #216


H
@ Sonne 100

Danke für deine Zeilen! Es gibt eben nicht nur schwarz oder weiß - das Leben läuft oft in Grauzonen ab.


@ Bond66

Auch dir danke ich.

Aber warum du hier im Forum unterwegs bist, hast du noch nicht geschrieben, warum?

Hier im Forum verfolge ich eigentlich nur Tundil's Thread, weil es ihm ähnlich ergeht.

Per PN habe ich noch Kontakt zu einer Leidensgenossin. Wir schreiben über Probleme, Entwicklungen, Gefühle.
Da das ja alles anonym ist, ist man offener als gegenüber Freunden und Bekannten. Man muss die ja auch irgendwann raushalten, da sie ja auch zum Freundeskreis meiner Frau gehören! Anfangs machte ich das, aber dadurch wird ja auch der Freundeskreis belastet! Wie sollen die dann irgendwann normal mit meiner Frau umgehen? Anfangs tat es mir ja gut, ihre Unterstützung zu haben. Im Nachhinein bereue ich es, ihnen das alles mitgeteilt zu haben - das hat unsere gemeinsamen Aktionen schon beeinflusst und nicht leicht gemacht!

Eigentlich geht es mir weder besser noch schlechter, wenn ich hier lese und schreibe - meist sogar besser.
Wenn man sich anderen mitteilt, bewirkt schon das darüber schreiben, dass man sich was von der Seele geschrieben hat, dann geht es mir besser! Wenn man anderen, wie z.B. meiner Leidensgenossin per PN evtl. helfen kann, vermittelt mir das auch ein gutes Gefühl! Meine Freunde hätten mir nicht wirklich helfen können, da sie das Problem nicht kennen! Kennst du es? Warum schreibst du sonst hier?

Du teilst deine Meinung mit, okay, darf ja jeder. Aber hast du Erfahrung mit dieser Situation? Welche?
Würde mich schon sehr interessieren!

Schönen Tag noch und LG!

16.01.2016 07:32 • #217


Tundil
Hallo Leute,

ich möchte Euch mal wieder einen kleinen Einblick in meine Gefühlswelt geben.

Bond und valen haben schon irgendwie recht. Ich analysiere die Dinge so, dass sie für mich passend sind, dass ich sie akzeptieren kann, auch wenn mir mein Bauch etwas anderes sagen möchte. Das gehört aber wohl zu meinem Verarbeitungsprozess dazu.

Ich denke im Moment tatsächlich sehr viel darüber nach, ob das alles so richtig ist, was ich mache oder getan habe. Stelle wieder viel infrage. Insgesamt ist das nicht sehr schön. Zwar sind die negativen Gefühle lange nicht mit den Schmerzen und dem Loch des letzten Jahres zu vergleichen, aber, sie liegen wie ein dunkler Schatten auf meiner eigentlich fröhlichen Seele. Ich will mal versuchen, so in mich hinein zu horchen, dass ich mal nur mich sehen kann, was ich denn wirklich möchte und was ich verzeihen kann. Das wird sicher noch einige Zeit dauern.

Meine Frau gibt mir keinerlei Anlass zum Zweifeln. Sie ist bei mir und verhält sich absolut transparent. Da ist kein Ansatzpunkt für Misstrauen meinerseits. Sie ist weiter als ich. Für sie ist die Situation gar nicht schlecht. Sie fühlt sich wohl, hat unsere Beziehung auf eine Ebene gebracht, mit der sie zufrieden scheint. Einzig meine Zweifel belasten sie, da sie nicht richtig greifen kann, warum ich immer noch große Zweifel habe. Für sie ist es gut und sie macht viele Pläne für unsere Zukunft. Einige Pläne sind sehr langfristig.
Entweder bin ich noch nicht so weit oder es reicht mir nicht, was ich im Moment bekomme. Ist schon komisch, kann ich aber nicht ändern. Ich hoffe, dass dies im Moment nur eine normale Phase ist, die ich auf meinem Weg mit meiner Frau durchlaufen muss …

Dankbarkeit hat ja geschrieben, dass er in einer ähnlichen Situation war und mir viel Kraft wünscht. Er wird vermutlich wissen warum. Vielleicht schreibt er ja noch etwas mehr dazu?

Das in mich hineinhorchen mache ich übrigens alleine. Ohne meine Frau, Mailfreundin oder sonstige Freunde. Höchstens Eure Beiträge geben mir Anregungen.

Ja Leute, so kann es gehen. Letztes Jahr im April/Mai hätte ich mich, mit meinen heutigen Zweifeln, für völlig gestört erklärt. Hätte ich da gewusst, welchen Status ich heute habe, wäre ich glücklich gewesen. Aber, mir scheint nichts zu reichen. Habe ich eine neue Stufe erreicht, kommen wieder Zweifel oder irgendwas reicht mir dann doch nicht.

Ich würde meine Situation mal so beschreiben wollen:
Auf Wolke 7 schwebend realisiere ich, dass wir dort nicht immer bleiben können. Nun müssen wir zurück auf Wolke 4 oder Wolke 5. Das möchte ich aber nicht und ich versuche zu ergründen, wie wir ganz oben bleiben können …

Es geht mir da so wie Helgehe. Ständig müssen wir darüber nachdenken, was passiert ist, wie wir es hätten anders machen können, was zukünftig sein muss, damit es nicht noch mal eskaliert. Wir versuchen ständig unsere Beziehung zu analysieren, damit es ja nicht noch mal schief geht.
Besser wäre, wir würden akzeptieren, dass es immer Grenzen gibt. Bereiche, die wir nicht mehr rational analysieren können, die wir annehmen müssen, wie sie sind. Ein Punkt ist die zerstörte Illusion (verlorenes Urvertrauen) oder besser verlorenes blindes Vertrauen. Ich werde in meiner Beziehung, auch in jeder neuen Beziehung, die ich eingehen würde, das nicht mehr bekommen können. Was mir vor langer Zeit noch bedeutungslos erschien, wird nun langsam doch wichtig oder besser, die Erkenntnis bringt mich dazu, einige Dinge noch mal anders zu beleuchten …

Ich wünsche Euch eine erfolgreiche Woche und uns allen viel Kraft für die nächste Zeit!

Gruß, Tundil

18.01.2016 11:21 • x 1 #218


V
Meiner Meinung ist das Hauptproblem dieses sich die dinge hinbiegen, es sich selbst versuchen schön zu reden, die dinge für sich so zu verdrehen mit Argumenten bis es einen irgendwie rational passt.

So wird man aber nicht glücklich, teils fühlt man sich denn unwohl, weises nicht mal so genauso wieso, denkt sich wieso bin ich nicht glücklich, ich müsste es doch eigentlich sein, ist doch alles super, wieso zweifel ich, tja man kann sich nicht selbst ewig belügen, und das was an einen nagt ewig unterdrücken.

Ich habe daher obwohl ich ein rationaler Mensch bin meinen Gefühlen vertraut, und mein erster Impuls war der Wunsch nach Trennung, und wenn ich hier so lese wie lange sich einige so quälen, bin ich froh das ich den Weg der Trennung gegangen bin.
Ich mein ich bin nach einen halber Jahr schon drüber hinweg gewesen, da ich mit ihr abgeschlossen hatte als Mensch, und jetzt in einer neuen glücklichen Beziehung bin.
Andere quälen sich hier Jahre.

Also Leute, hört auf eure kleine innere stimme, und unterdrückt dich nicht mit Argumenten (die selber Gehirnwäsche) oder verdrängt und unterdrückt sie, dass funktioniert nicht auf Dauer.

18.01.2016 15:27 • #219


M
Hallo Tundil,

ich finde du machst das alles ganz klasse und du bist weiter gekommen als die meisten hier.
Dein Vertrauen wurde gebrochen von deiner Frau und es ist ok, dass es nun angeknackst ist.
Vertrauen schenkt man nicht einfach, Vertrauen muss sich aufbauen und der der es gebrochen hat ist in der Bringschuld.
Die Verletzung die du erlitten hast war sehr tiefgehend, deshalb musst du auch nicht erwarten, dass nun alles von heute auf morgen ok ist.
Man muss auch nicht auf Wolke 7 schweben und sich einreden, man ist verliebter denn je.
Verheiratet sein heißt den Weg miteinander zu gehen, ein Interesse aneinander zu haben, Respekt füreinander zu haben.
Schmetterlinge können auf Dauer nicht fliegen. Es geht um eine Liebe die mit Schmetterlingen nicht mehr soviel zu tun hat. Jeder der denkt, dass das (also die fliegenden Schmetterlinge) nach 30 Jahren Beziehung der Maßstab ist, liegt falsch.

Du hast die Situation in meinen Augen brillant gelöst, du warst ehrlich mit dir, mit deiner Frau, deinen Kindern, du hattest die richtigen Erwartungen, angemessene Gnade, du hast verziehen und du bist auf deine Frau zugegangen. Dazu hast du dich noch bemüht und an dir gearbeitet. Du bist nicht im Selbstmitleid versunken und hast immer den Blick nach vorne gehabt. Ich zieh wirklich den Hut vor dir.
Es gibt nicht viele Betrogene die das so schaffen.

Letztlich sind wir alle Menschen und wir haben für nichts eine Garantie. Keiner hat eine Garantie, dass seine Beziehung bis ans Lebensende hält. Dich hat es hart getroffen und du hast es sehr gut bewältigt. Gib dem ganzen noch mehr Zeit und arbeite weiterhin an der Freundschaft und Partnerschaft zu deiner Frau. Die Sicherheit und das Vertrauen in der Beziehung wird mit den Jahren wieder kommen. Ganz bestimmt. Und wenn nicht wie es früher war ist es auch ok, man sollte nie aus den Augen verlieren, dass Beziehung Arbeit bedeutet und dass man immer investieren muss.

18.01.2016 16:36 • x 2 #220


Bond66
@Valen
Das Du alles hinter Dich gelassen hast ,, glaub ich nicht so recht.
Warst Du verheiratet ? Gibt es Kinder ? Wie lange ging die Beziehung ?
Jeder der sich hier rumtreibt, hat ein Problem. Das ist jedenfalls meine Meinung. Warum sonst bist Du hier valen ?

18.01.2016 19:08 • #221


Hamster75
Ich habe die Entwicklung von Tundil wirklich von Anfang an mitbekommen und sogar begleitet. Zwischenzeitlich kam ich mir auch wie sein größter Kritiker vor.
Allerdings finde ich es jetzt es nicht richtig, dass hier einige so eine Schwartweiß-Malerei betreiben und den Mühen von Tundil gar keine Chance geben.

Er hat eine realistische Chance, aber es wird eine sehr lange Zeit vergehen, bis die Wunden verheilt sind und Narben nicht mehr schmerzen.
Meine Ex hat mich vor 18 Jahren schon mal kurzzeitig verlassen. Ich habe damals fast ein Jahr gebraucht, bis ich ein stabiles Vertrauen aufbauen konnte. Aber ich war immer kritisch und ängstlich und wie sich herausgestellt hat, auch zu Recht.
Jetzt könnte ich mir es niemals mehr vorstellen, mit meiner Ex auch nur normal umzugehen. Für sie fühle ich mehr als Hass. Es ist keine Wut oder offener Hass, sondern einfach Gleichgültigkeit und sie ist ein Sinnbild für alles Schlechte.

Was ich damit sagen will: Tundil setzt sich offen kritisch mit der Situation auseinander. Ich denke, dass irgendwann mal die Abstände zwischen seinen zweifelnden Gedanken so groß sind, dass er diese gar nicht mehr wahrnimmt und der Zusammenhalt und das Vertrauen überwiegen.
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch Zweifel, ob meine Ex (damals Frau) wirklich der Partner für´s Leben ist. Aber nach solchen Gedanken kamen wieder schöne Zeiten und da habe ich mir gedacht: Ja, mit ihr möchte ich alt werden.
So wie Tundil es auch beschreibt, wechseln sich schöne und ehrliche Gefühle noch öfters mit zweifelnden und kalten Gedanken ab. Das ist wirklich für beide Partner eine schwere Zeit, aber sie ist es wert.
Wenn ich sehe, in was für einen Rosenkrieg ich gerade stecke und wie ich wirklich daran kaputt gehe, insb. wegen der Kinder, so ist keine Mühe, die Ehe zu retten, zu groß.

@tundil: Mach weiter so. Sei vor allem offen und ehrlich und lebe!

18.01.2016 19:17 • x 1 #222


Bond66
@Hamster75
Das ist natürlich der Supergau. Aber das kann auch nicht zur Motivation dienen eine Ehe weiterzuführen.
Insofern finde ich den Einwand nicht ganz richtig im Hinblick auf die Grundsatzfrage ob wann die Beziehung fortführen sollte.
Und schlussendlich ist Dein Beispiel ja gerade ein Argument gegen einen Neuanfang.
Du bereust es, weil Du wieder enttäuscht wurdest.
Letztlich sagst Du ja indirekt , wer es einmal getan hat, tut es wieder.
Ich kann Tundils Zweifel sehr gut verstehen.
Es gab und gibt hier ein paar Threads, die Ähnliches zum Ausdruck bringen.
Weissespapier, Blechpirat, Wurstmoped usw.
Für den Fremdgeher ist die Sache als solche ja auch nicht traumatisch. Im Gegenteil, es war wunderschön. Da fällt es leicht zur Tagesordnung überzugehen.
Und die Zweifel des Fremdgehers beschränken sich doch auf die Frage ob er sich richtig entschieden hat. Vertrauen, Kopfkino hat er doch alles nicht, es sei denn man hat sich gegen die Liebe und für den Partner entschieden.

18.01.2016 19:44 • x 1 #223


Hamster75
Ich bin allerdings der Meinung, dass Gefühle durch Gedanken gesteuert bzw. geprägt werden können; auch wenn dieser Prozess sehr lange dauern kann.
Wenn ein Wille von beiden Partnern vorhanden ist, kann so etwas wie eine neue alte Liebe gelingen.

Ich bin auch kritisch, frag mal Tundiil!
Ich denke auch, dass diejenigen, die 1x fremdgegangen sind, es immer wieder tun werden, egal mit welchem Partner. Aber ich denke auch, dass man sich 2x in den gleichen Partner verlieben könnte. Solche Fälle habe ich selber erlebt, aber wie hoch ist der Preis?

Ich für mich selber werde - egal unter welchen Umständen - niemals mehr mit meiner Ex auch nur ein normales Verhältnis pflegen wollen. Mein Wunschziel ist es, einfach alles voneinander zu trennen und nur wegen der Kinder einen kühlen geschäftlichen Kontakt zu pflegen. Mehr nicht!

18.01.2016 19:53 • x 1 #224


Bond66
Das ist doch völlig ok Hamster.
Ich wünsche Dir Frieden für Deine Seele. Hass macht auf Dauer krank, insofern sollte man verzeihen.
Das ist ja nicht gleichbedeutend mit Neuanfang. Das tut man für sich.
Dennoch verstehe ich nicht ganz den Inhalt Deiner Aussage.
Klar kann man sich zweimal in denselben Menschen verlieben. Funktioniert ja gerade bei vielen Affären prächtig. Oft, nicht immer, aber doch oft sind es Jugendlieben und Expartner.
Aber wenn man sagt, wer einmal fremdgegangen ist, tut es wieder, dann verstehe ich nicht den Sinn eines Neuanfanges.
Wenn ich so denke, dann kann ich doch unmöglich meinem Partner nah sein. Ich bin ständig auf der Hut etc.

18.01.2016 21:25 • #225


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