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Nach über 30 Jahren will mich meine Frau verlassen

Tundil
Liebe Forumsteilnehmer,

vielen Dank! Ihr rührt mich mit Eurem Lob!

Wenn ich schon mal aktiv bin und ich in meinem Thread nach so langer Zeit noch Rückmeldungen bekomme, dann will ich auch antworten.

@gast59
Es ist für uns Betrogene nicht einfach zu verstehen, warum sich unser Partner nicht so einfach von dem Affären Partner lösen kann. Eine schnelle Trennung sollte doch das Mindeste sein, was er zur Rettung der Ehe beizutragen hat.
Rein sachlich sollte das wohl so sein.
Sind wir ehrlich und unser Partner normal, so hat es ja auch eine lange Zeit gedauert, bis sich unser Partner aus der Ehe so weit gelöst hatte, das er bereit war, alles für die Zweisamkeit mit der Affäre aufs Spiel zu setzen. Normalerweise hat er das für sich getan und nicht, um uns zu schaden. Er hatte dann die tollen Gefühle mit der Affäre. Diese haben sich natürlich langsam und stetig aufgebaut und sind am Ende nichts anderes, als tiefe emotionale Gefühle für den Affären Partner. So was kannst Du hier im Forum reichlich nachlesen.
Was sich also langsam aufbaut und immer tiefer wird, kann sich vermutlich auch nicht auf Knopfdruck in Luft auflösen. Warum sollte das bei unseren Partnern anders sein. Für eine Affäre, die länger lief, benötigt man nach meiner Auffassung auch länger, um sich davon emotional lösen zu können. Aus meiner Sicht ist das ein ganz normaler Prozess. Leider.
Das muss Dir bewusst sein und das meine ich mit kämpfen, ggf. mit sehr langem kämpfen.
Wie lange man kämpfen muss, kann ich Dir nicht sagen, das muss auch jeder für sich selbst ausmachen. Es muss uns aber bewusst sein, dass es dafür keine vergleichbaren Werte gibt, da jeder Kampf individuell und anders ist. Gib Deinem Mann Zeit, den Weg von seine Affäre weg zu finden und gib ihm Gründe, den Weg zurück zu Dir zu finden (dazu unten mehr).
Professionelle Hilfe kann ich Dir (Euch) nur empfehlen. Eine Gute sollte es sein. Die bekommst Du meistens leider nicht kostenlos. Hinterher, wie bei uns, kann sie aber unbezahlbar sein.
Ich wünsche Dir die notwendige Kraft, Deinen Kampf anzunehmen und durchzustehen. Das bisschen Glück, was Du dann auch brauchst, wirst Du schon haben …

Ich bedanke mich auch für die PN's, die ich bekommen habe. Aus diesen möchte ich auch noch auf ein Thema eingehen.
Ihr (und ich auch) meint, ich bekomme nun von meiner nun Frau zurück, was ich investiert habe. Das fühlt sich auch so. Ein sehr gutes Gefühl. Das Gefühl hatte ich aber längst nicht immer und häufig habe ich gar nicht spüren können, wenn meine Frau etwas in unseren Kampf investiert hat. Viele Dinge erkenne ich erst jetzt, nachdem es mit deutlich besser geht und ich auf meine Ehe nicht mehr ängstlich blicken muss.
Es wird auch zu Eurem Kampf gehören, sich in diesem Punkt in Geduld zu üben. Es kann sehr lange dauern, bis der Partner bereit ist, Euch für Euren Kampf zu belohnen und Gefühle zurück zu spiegeln. Aus meiner Sicht ist das im Übrigen kein gesteuerter Prozess Eures Partners, sondern kommt von ganz alleine, ohne dass dies bewusst gesteuert wird.

Ich hole zur Erklärung etwas weiter mit einem Ereignis aus.
Vor ein paar Wochen hatte ich mit meiner Frau darüber gesprochen, dass wir das Geschäft, in dem der andere arbeitet, nicht ein Leben lang meiden können. Erstens gibt es dort ein paar gute Waren und zweitens will ich das nicht. Meine Frau sah das ähnlich, obgleich es ihr schwer viele, dorthin zu fahren. Sie meinte dann aber, so auch einen Schlussstrich ziehen zu können, indem sie noch ein paar letzte Worte mit dem anderen wechselt. Als Abschluss.
Zwei Tage später fuhr sie hin. Sie rief mich an, als sie Zuhause losgefahren ist. Sie hat mich angerufen als sie da war und bevor sie das Geschäft betreten hatte. Es tat in keiner Weise weh, mir war nur etwas mulmig zumute. Irgendwie gefiel mir sogar der Gedanke der letzten Worte, zumal ich meinte, den groben Inhalt zu kennen. Es ist nicht zu den letzten Worten gekommen. Nach 10 Minuten rief mich meine Frau an. Der andere arbeitet dort schon länger nicht mehr. Abends sagte sie zu mir, dass dies nun ihr Abschluss war. Sie würde keine anderen Wege mehr beschreiten, um irgendwelche Abschlussworte auszutauschen. Sie hat sich bei mir noch sehr emotional für das Vertrauen bedankt, welches ich ihr für diesen Besuch entgegen gebracht habe …

Warum tat mir das gar nicht weh, warum habe ich das unterstützt?
Vor ein paar Monaten hätte ich das noch anders gesehen.

Achtung, jetzt versuche ich Euch allen, etwas Wichtiges zu erklären! Eine wichtige Erkenntnis für mich!

Ich habe mich verändert, mehrfach in meinem Leben.
Ich war früher ein aktiver Junge, dann ein aktiver junger Mann. Die Frauen mochten mich. Ich hatte viele Freunde und war einfach ein toller Typ.
Im Familienleben habe ich mich verändert. Bin zum Couch-Potato geworden. Habe viel gearbeitet und mein privates Umfeld vernachlässigt. Einzig Fußball hatte mich interessiert. Meiner Veränderung durftet Ihr beiwohnen, sofern Ihr meinen Thread verfolgt habt.
Heute bin ich ein aktiver Mann. Durchaus attraktiv, was mir die Frauen manchmal sehr charmant zeigen. Ich mache viel mit meinen Kindern und habe wirklich einen tollen Draht zu ihnen. Ich mache sehr viel mit meiner Frau, wir führen ein anderes, viel bewussteres, Leben. Viele Freunde habe ich immer noch, alleine schon durch den Fußball. Meine Arbeit vernachlässige ich natürlich nicht. Kurzum, ich bin rundherum zufrieden und somit ein attraktiver Mann. Manchmal bin ich auf dem schmalen Grat zwischen ausgeprägtem Selbstbewusstsein und Arroganz. Ich strahle etwas aus, was mein Umfeld wahrnimmt und was mich interessant macht. Das ist unabhängig von jeglicher Beziehung, ein gutes Gefühl für mich, für mich alleine. Es gibt mir Kraft und das Bewusstsein, Krisen meistern zu können, ohne von anderen abhängig zu sein.

Was hat mir die Veränderung gebracht?

Meine Frau nimmt mich wieder als attraktiven Mann wahr. Ein Mann, den andere Frauen gerne hätten. Ein Mann, um den man sich bemühen muss. Sie ist auf dem Weg, sich wieder in mich zu verlieben. Nicht aus Mitleid, weil ich doch so lange an ihrer Seite war. Sie verliebt sich wieder in mich, weil ich ein Mann bin, in den man sich verlieben kann. Sie gibt mir die tollen Momente nicht, weil sie denkt, jetzt bin ich mal dran, wo Tundil so um uns gekämpft hat. Sie gibt mir die tollen Momente aus freien Stücken, weil sie will, dass ich sie auch liebe. Sie hat manchmal ganz brutale Momente, wenn ihr bewusst wird, für was sie mich fast eingetauscht hätte.

Lange Zeit hatte ich von meiner Frau erwartet, dass sie doch endlich auch auf mich zugehen muss, endlich auch kämpfen muss, endlich Dinge tun muss, die ich einfach erwartete. Teilweise hat sie das auch getan, aber ihre wirklichen Emotionen kommen erst jetzt. Die kommen zum Glück nicht aus Mitleid, sondern aus Interesse an mir.
Leute, das ist der Weg, den wir alle gehen müssen. Wir müssen uns für unsere Partner wieder so interessant machen, dass sie uns lieben müssen (so wie damals, als sie sich das erste Mal in uns verliebt hatten). Und ja, es hört sich beschissen an, es ist aber wahr. Wir müssen für uns selbst wieder so attraktiv werden, dass wir uns selber lieben, dann klappt es auch mit anderen …
Wenn wir die Liebe der anderen nur aus Mitleid erwarten, dann machen wir das auf einer ganz schwachen Basis …

Ich bringe noch ein anderes Beispiel. Meine Tochter hatte eine Aufführung ihres Literaturkurses (Sommernachtstraum). War übrigens gut (die Aufführung und meine Tochter). In der Pause stänkerte ein junger Mann, er wolle doch die Getränke und Essen kostenlos, schließlich würde er sich ja das Stück ansehen. Das wurde für die Mädels hintern Tresen schon unangenehm. Ich tippe ihm freundschaftlich auf die Schulter und sagte ihm, sein Verhalten wäre uncool. Die Mädels würden das Geld für die ABI-Feiern sammeln und daran könnte dann auch er partizipieren. Cool wäre, wenn er dieses Vorhaben unterstützen würde. Wenn er nun aber echte Geldprobleme hätte, würde ich ihm das bezahlen. Er hat dann bezahlt. Später (Zuhause) sagte mir meine Tochter, ihre Freundinnen hätten von dem Ereignis erzählt. Ein smarter Vater hätte auf coole Art und Weise Mister X bekehrt. Er hätte eine schwarze Jacke mit gelbem Innenfutter angehabt. Meine Tochter sagte dann wohl in der Runde, der coole Mann wäre ihr Vater gewesen. Zuhause fragte sich mich dann …
Könnt Ihr Euch das Gefühl (für mich und für meine Tochter) vorstellen, wenn man von den Schulfreundinnen seiner Tochter als smarter cooler Vater angesehen wird?

Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass meine Veränderungen Auswirkungen auf allen Ebenen haben. Meine Ausstrahlung hat sich somit auch auf allen Ebenen verändert. Das ist im Übrigen auch beruflich kein Nachteil.

Ich fühle mich mittlerweile wieder recht gut und glaube, dass ich locker noch ein Jahr brauche, bis ich da bin, wo ich eigentlich sein möchte. Wie schon in meinem letzten Post geschrieben, können wir uns nur selbst glücklich machen. Eine brutale aber wichtige Erkenntnis. Machen wir uns nicht auf den Weg dies zu erreichen, werden uns auch jene nicht folgen, von denen wir möchten, dass sie uns lieben.
Diese Erkenntnis ist besonders hart für jene von Euch, die sich gerade in der schwersten Krise ihres Lebens befinden. Dennoch ist es nun mal so. Wer sich dem nicht stellen kann, sollte sich professionelle Hilfe suchen. Bitte wartet nicht darauf, dass Euch jemand aus Mitleid oder sonstigen sozialen Gründen aus Eurem Loch holt. Ihr müsst selbst wieder rausklettern oder Euch Hilfe zum Rausklettern suchen. Es dauert lange und der Weg ist mit vielen Zweifeln besetzt. Dennoch, je früher wir uns auf den Weg machen, um so früher geht es uns wieder besser und wir erreichen viel von dem, was wir erreichen möchten.

Zu meinem Weg zu mir selbst gehört leider auch, dass ich den Weg aus diesem Forum finden möchte. Diesmal, wo ich nur meinen Thread betrachtet habe, hat es mir nichts ausgemacht. So werde ich es wohl zukünftig handhaben. In meinen Thread und in meine Nachrichten werde ich gelegentlich reinschauen. Andere, neue Schicksale, tut ich mir nicht mehr an.

Ich wünsche Euch viel Kraft und ein schönes Wochenende!

Bis demnächst,
Tundil

15.04.2016 15:20 • x 6 #241


H
Sehr schön geschrieben, Tundil.
Und du hast Recht damit, du bist der lebende Beweis!

Ich hoffe, dass das viele lesen, die sich am Anfang dieses Weges befinden.

Auch wenn sie das in dem Moment nicht glauben können, falsche Erwartungen haben, nur darauf warten, dass der 'Betrüger' nun mal dran ist, sich um die Beziehung zu bemühen.
Aber diese Haltung verlängert den Leidensweg - macht dadurch oft sogar einen Neuanfang unmöglich, den eigentlich beide wollten!
Die Geduld des Ausgebrochenen ist auch irgendwann zu Ende, denn so hatte er sich das nicht vorgestellt.

Er wollte neu beginnen, das Alte wieder lieben lernen und glücklich werden.

Und da funktioniert eben nur Tundils Weg, oder ein ähnlicher.
Ist unser Partner wieder glücklich mit uns, zieht er uns dadurch auch aus dem Loch, belasten wir die 'neue' Beziehung ständig mit Vorwürfen/Erinnerungen, bleiben wir dort hocken.
Was dann aus dem Plan wird, die alte Beziehung neu zu beleben, kann sich ja jeder denken.
Ist das das, was wir wollten? Nein! Nur wussten wir nicht, wie schwer das wird!
Geht es aber unserem Partner wieder gut mit uns, kommen wir an den Punkt, wo alles wieder besser wird.
Es wird sogar ein Selbstläufer in die richtige Richtung und die guten Gefühle kommen von ganz allein auch zu uns zurück, verdrängen die schlechten! Und wir sind raus aus dem Hamsterrad, in dem wir waren!
Aber wir müssen diesen ersten Schritt tun (ich weiss - wie ungerecht!) - ewiges Selbstmitleid jedoch zerstört alles. Wir haben unseren Partnern eine 2. Chance gegeben, wir waren in ihren Augen doch die bessere Wahl, obwohl woanders viele Gefühle dabei waren, obwohl sie sich mit uns nicht mehr wohl gefühlt hatten, weil man sich auseinandergelebt hatte oder warum auch immer.
Ich war anfangs auch der Meinung, dass meine Frau nur wegen Familie, Kinder, mehr Geld zu mir zurück ist, sich deswegen von dem anderen getrennt hat. Aber da redet man sich eben viel ein, was den Neuanfang beschwerlich macht. Wäre die Liebe dort größer gewesen, wäre sie gegangen. Da denkt man nicht an Geld und sonstwas.
Sie hatte sich ein Abenteuer gegönnt, schöne Gefühle erlebt, die nach langer Ehe zuhause eben nicht mehr so sind. Das tut weh, keine Frage! Aber will man verzeihen, will man einen Neuanfang, braucht es viel Kraft, auch Verständnis unsererseits, warum das passieren konnte!
Und dann muss man auch selbst aktiv an der Beziehung arbeiten, trotz Schmerz etwas investieren, sich selbst verändern. Wenn man das schafft, kommt sehr viel vom Partner zurück, was dann auch ehrlich ist, nicht aus Mitleid. Und es geht einem selbst auch von Woche zu Woche besser.
Tundil ist dafür das beste Beispiel. Ich brauchte etwas länger, aber bin ihm in meiner Entwicklung und der Entwicklung unserer Ehe 'auf den Fersen'.

Alles wird gut - aber nicht ganz von selbst!

16.04.2016 21:45 • x 1 #242


A


Nach über 30 Jahren will mich meine Frau verlassen

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Tundil
Hi Leute,

nach gut drei Monaten möchte ich mal wieder einen kleinen Status geben. Hamster75 hat mich in einem Thread erwähnt und so wurde ich per Email mal wieder an Euch erinnert. Vielleicht sind noch ein paar Wegbegleiter aus meinem Thread dabei, hoffentlich auf einem ähnlichen Weg wie ich …

Mit meiner Frau und mir ist alles beim Alten!

Es ist in den letzten Monaten so etwas wie Alltag eingekehrt. Unser Leben wird dadurch etwas entspannter. Die Aktivitäten im Schlafzimmer gehen etwas zurück, haben aber immer noch ein ordentliches Niveau. Wir brauchen das nicht mehr als Kleister für unsere Beziehung, sondern genießen es, weil es Spaß macht.
Unser Zusammenleben hat sich grundlegend verändert und ist nicht mehr mit dem von vor dem Urknall zu vergleichen. Wir machen nach wie vor sehr viel zusammen und gehen immer noch offen, fair und ehrlich miteinander um. Was soll ich Euch sagen. Es macht Spaß. Keine Langeweile. Das Leben fühlt sich recht gut an und man sieht uns auch an, dass es uns gut geht. Befreundete Paare wundern sich, warum wir so gut miteinander klarkommen und dabei auch noch eine sichtbare Verliebtheit ausstrahlen. Neid ist hier manchmal die höchste Form der Anerkennung.

Ich kann im Moment nicht erkennen, dass sich daran etwas ändern sollte. Warum auch. Wir sind beide zufrieden. Ich möchte sogar behaupten, dass wir auf dem Weg sind, glücklich zu werden!

Mein Fazit kann also nur eines sein: ES LOHNT SICH UM EINE ZWEITE CHANCE ZU KÄMPFEN !

Dunkle Momente gibt es natürlich auch noch. Bei mir werden sie zum Glück immer weniger. Meine Frau hatte vor 5-6 Wochen eine emotionale Krise. Scheinbar verarbeitet sie viel später Dinge, die ich für mich eher abgehakt habe. Es ist ihr wohl emotional sehr bewusst geworden, was sie getan hat und was sie aufs Spiel gesetzt hat.
Wenn sie mir unter Tränen dankt, dass ich ihr noch eine Chance gegeben habe, dass sie mich vielleicht gar nicht verdient hätte, dass sie Angst hat, ich würde sie irgendwann verlassen, jetzt, wo sie mich wieder mit Haut und Haaren lieben würde und und und …
Diese Emotionen hätten mir sicher vor 11-12 Monaten besser gefallen, heute nehme ich sie an, ich brauche sie aber nicht mehr zwingend. Viel schöner ist es, dass sie mir durch ihr Verhalten zeigt, dass ihre Worte keine leeren Worthülsen, sondern echte Gefühle sind.

Wir hatten in der Zeit auch mal wieder häufiger über den Urknall gesprochen und diesen zwar wieder hochgeholt, aber dadurch auch noch tiefer verarbeiten können. So gelingt es uns beiden immer besser, das jeweilige Gefühlsleben des Partners zu verstehen. Ich habe das Gefühl, das bringt uns auf unserem Weg nicht mehr aus dem Rhythmus, sondern schweißt uns mehr zusammen. Es gelingt uns auch recht schnell, wieder sehr angenehme Themen für uns zu finden und unsere Partnerschaft damit zu beleben …

Wir hatten keine Beziehungskrise, meine Frau hinkt mit ihrer Verarbeitung etwas hinterher!

Dem Familienleben tut unser Weg natürlich auch gut. Alle sind wieder in der Familie gefestigt. Meine Tochter hat ein super Zeugnis (Schnitt deutlich unter zwei) hingelegt und wird nächstes Jahr ihr ABI machen. Mein Sohn hat sich scheinbar gefangen. Nachdem er auf dem Gymnasium immer nur Probleme hatte und am Rande des Scheiterns stand, haben wir zum Halbjahr einen Schulwechsel zur Gesamtschule durchgeführt. Und nun blüht er auf. Teilnahme an einer Matheakademie für Mathematik Begabte. Auf dem Zeugnis nur eine Zwei, ansonsten Einsen und dafür gab es auch noch ein Buchgeschenk als Jahrgangsbester (von ca. 160 Schülern).
Vor etwas mehr als einem Jahr stand meine Familie vor dem gefühlten Untergang. Nun ist es nicht nur gut, sondern bestens!

Allen, die meinen Thread gelesen haben und sich dabei in mich hineinversetzen konnten, kann ich nur empfehlen, um Eure Liebe zu kämpfen. Geht diesen schweren Weg, sofern ihr auch nur das geringste Zeichen von Hoffnung sehen könnt. Habt den Mut dazu, nur stellt Euch darauf ein, dass es ein langer und steiniger Weg wird …

Ach ja, ich glaube an das Gute im Menschen!
Einmal Betrügerin immer Betrügerin (oder Betrüger) habe ich abgelegt. Meine Frau hat ihre Lektion gelernt und ist wieder der Mensch, den ich schon seit mehr als 30 Jahren kenne. Eine Garantie gibt es dafür leider nicht (das musste ich schmerzhaft erfahren), aber die nächsten Jahre werden mir zeigen, ob ich richtig liege …

Bald steht nun unser Urlaub an und man muss keine besonderen prophetischen Fähigkeiten haben, um vorauszusagen, dass wir wieder eine tolle Zeit haben werden. Meine Frau und ich, wir werden uns noch näher kommen …

Euch wünsche ich auch eine schöne Urlaubszeit. Ich weiß, dass sie bei vielen nicht so sein wird wie bei mir. Euch wünsche ich viel Kraft und einen Weg, der Euch hoffentlich bald auch wieder zuversichtlicher werden lässt …

Gruß,
Tundil

12.07.2016 17:11 • x 7 #243


P
Oh Tundil, wie schön von dir zu hören/lesen! Dein Thread hat mir in den letzten Monaten immer wieder Kraft, Hoffnung und Zuversicht gegeben.
Danke, dass du uns daran teilhaben läßt.
Auch mein Mann und ich befinden uns auf einem guten Weg. Und ja, er ist steinig und manchmal so steil, dass man glaubt, den neuesten Berg nicht überwinden zu können, aber ich glaube, es lohnt sich! Und dieses Gefühl habe ich Gott sei dank immer häufiger.
Euch weiterhin alles Gute und eine erfüllte Beziehung.

12.07.2016 17:48 • x 2 #244


H
@ Tundil

Ich unterschreibe jedes Wort, das du geschrieben hast!

Es kann wieder gut, sogar besser werden, wie bei uns auch!

Genießen wir, dass wir zu den ganz wenigen gehören, die diesen Kraftakt überhaupt in Angriff nehmen!

Die meisten versuchen es ja nicht mal - viele leben die alte WG weiter, ohne ihre Liebe neu entdeckt zu haben.

All die berichten negativ über einen Neuanfang, die meisten wohl!

Aber es geht, wenn Restliebe vorhanden ist, beide Partner viel Geduld haben und besonders der Betrogene auch die Kraft!

Und es kommt eben auch auf die Dauer der Beziehung an - 3 Jahre oder 30 Jahre, jung oder schon älter.

Oft ist es das wert zu kämpfen und all die Schmerzen durchzustehen - manchmal auch nicht.

Und ich glaube, eine nochmalige.Chance werden wir unseren Partnern nicht geben - dann ist Trennung angesagt.

Die tut dann auch nicht mehr so weh, weil dann wohl aus Liebe Hass oder Gleichgültigkeit wird - wir uns dann wichtiger sind, unsere Gesundheit z.B.!

Alles Gute denen, die es versuchen - es kann sich lohnen!

12.07.2016 19:37 • x 1 #245


K
Ich kann Tundil und meinen Vorredner nur zustimmen, man(frau) muss sich nur wieder aufeinander einlassen und der Liebe eine Chance geben.

Auch mein Mann und ich (jetzt 32 Jahre verheiratet) haben uns nach dem Urknall (vor einem Jahr), wie es Tundil bezeichnet, wieder zusammen gerauft, es war ein sehr sehr schwerer und steiniger Weg mit vielen Schritten zurück, aber der Weg in die Zukunft war eben stärker.

Jetzt sind wir noch mehr verbunden, als wir es die 31 Jahre vorher waren, vielleicht war es dieser Dämpfer, den wir brauchten, um festzustellen, wir sind eine Einheit und unsere Wellenlänge stimmt immer noch.

Auch der Betrug meines Mannes gerät bei mir so langsam in den Hintergrund (wird aber immer ein Bestandteil unseres Lebens bleiben) auch wenn es mich in manch stiller Stunde wieder einholt und es sehr weh tut, aber ich blicke in die Zukunft und lasse das Vergangene hinter mir. Rückgängig kann man die Vergangenheit eh nicht mehr machen. Mein Mann zeigt mir jetzt jeden Tag aufs Neue, wie sehr er mich liebt und das bedeutet mir sehr viel und gibt mir und uns die Kraft, weiter an unserer Liebe zu arbeiten.

Die Liebe kann so schön sein und wir genießen es jetzt nur noch. Auch ich bin der Meinung, man sollte nicht immer gleich aufgeben, es lohnt sich, wenn man die Liebe neu entdeckt.

Ich hoffe mal, hier auch anderen Mut zu machen. Es gibt immer Wege, die verbinden, wenn man sie gemeinsam weitergeht.

Ganz viele Grüße

13.07.2016 11:11 • x 3 #246




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