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Nach zwei Jahren Trennung habe ich es immer noch schwer

Kleiner-Tiger
Mein dritter Versuch zu antworten:
Liebe Lostandfound, danke für deine Antwort. Für meine Zukunft brauche ich noch einen neuen Plan. Irgendwas bestimmtes, was ich immer schon mal machen wollte, habe ich nicht! Meine Familie war das, was ich immer wollte. Eine glückliche Familie! Das dachte ich sind wir. Das was jetzt ist, der Bruch meiner Familie mit all den Konsequenzen, ist mein Alptraum. Für meinen Mann hätte ich beide Hände ins Feuer gelegt. Wenn er die Kinder holt, bleibe ich allein zurück. Ich gehöre nicht mehr dazu! Was ich jetzt lebe, will ich so nicht. Kann aber nicht mehr tun als es auszuhalten und hinzunehmen. Ich verstehe es aber alles nicht!
Mein Kopf weiß genau was ich zu tun hab und was richtig ist, aber mein Herz steht im Weg!
Liebe Ninka, dein Text hat mich zu Tränen gerührt! Danke für die treffenden und aufbauenden Worte. Ich merke, wir machen ähnliches durch. Es tut gut zu wissen, nicht allein zu sein und dass da jemand ist, der einen versteht und auch das gleiche Tempo geht! Ich habe liebe Leute um mich, merke aber, dass sie nicht verstehen, dass es mir immer noch so geht. Wie sollen sie auch? Das setzt mich unter Druck und lässt mich an mir zweifeln. Und das mein Mann mich einfach so zurücklassen kann, tut den Rest dazu , dass ich mich als liebenswerter Mensch anzweifel!
Elena Sohn und schon vieles in die Richtung habe ich gelesen. Hat mir auch alles geholfen. Ich komme nur immer wieder an diesen Punkt, an dem ich alles nicht verstehe, meinen Mann, mein altes Leben, meine Sicherheit und das alles schmerzlich vermisse und Angst habe nicht mehr glücklich zu werden.
Liebe milano30, danke auch dir für deine lieben Worte! Auch hier beim Lesen musste ich weinen.
Empathie für mich hat er keine. Das hat er in vielen Taten deutlich gezeigt! Sein Verhalten hat mich sehr verletzt. Das werde ich wohl nie verstehen. Ein Gespräch in welcher Form auch immer, macht keinen Sinn mehr. Erstens würde ich ihm nach all den schweren Lügen eh kein Wort mehr glauben, und zweitens würde es mich nur noch mehr verletzten! Und mehr Verletzungen halte ich nicht aus!

Ich habe schon drei Therapeuten ausprobiert, aber die waren nicht die Richtigen. Ich werde weiter suchen. Merke, dass ich es brauche. Hab ja zum Glück meine Beraterin einmal im Monat.
Deine aufbauenden Worte tun mir gut und ich hoffe du hast Recht mit dem, dass das Leben noch was für mich bereithält! Das wäre schön!

18.08.2019 19:55 • x 3 #16


M
Zitat von Kleiner-Tiger:
Mein dritter Versuch zu antworten: Liebe Lostandfound, danke für deine Antwort. Für meine Zukunft brauche ich noch einen neuen Plan. Irgendwas bestimmtes, was ich immer schon mal machen wollte, habe ich nicht! Meine Familie war das, was ich immer wollte. Eine glückliche Familie! Das dachte ich sind wir. Das was jetzt ist, der Bruch meiner Familie mit all den Konsequenzen, ist mein Alptraum. Für meinen Mann hätte ich beide Hände ins Feuer gelegt. Wenn er die Kinder holt, bleibe ich allein zurück. Ich gehöre nicht mehr dazu! Was ich jetzt lebe, ...


Ja ganz sicher, ich wünsche es dir von Herzen

18.08.2019 19:58 • x 1 #17


A


Nach zwei Jahren Trennung habe ich es immer noch schwer

x 3


Kleiner-Tiger
Hallo Mctea! Von dir habe ich auch schon viel gelesen hier! Ich habe schon eine Menge an mir gearbeitet. Tue wann immer es geht etwas für mich. Bin viel mit meinen Kindern gereist. Habe auch wieder angefangen mehr mit meinen Freunden zu machen. Hatte mich sehr zurückgezogen, weil ich nicht mehr wusste, wie ich mich verhalten soll, mich vieles an meinen Mann erinnert hat und ich auch den Geprächen meiner Freunde nicht mehr folgen konnte, ich keine Musik ertragen konnte. Ich habe mich geschämt, war unsicher, fühlte mich von allen beobachtet, hatte Angst loszuweinen und und und! Das alles kriege ich Stück für Stück schon wieder gut hin. Es gibt auch Zeiten, da geht es mir gut! Aber diese tiefe Traurigkeit in mir, kommt immer wieder hoch und ich schaffe es nicht ihn loszulassen!

18.08.2019 20:16 • x 4 #18


L
Zitat von Kleiner-Tiger:
Es gibt auch Zeiten, da geht es mir gut! Aber diese tiefe Traurigkeit in mir, kommt immer wieder hoch und ich schaffe es nicht ihn loszulassen

Nimm den Druck raus.

Oft haben die Traurigkeitphasen gar nichts mit dem Ex zu tun, sondern liegen eine Stufe tiefer.

18.08.2019 20:24 • x 3 #19


Gartenfee17
Zitat von Kleiner-Tiger:
Der Gedanke ihn irgendwann zu sehen oder zu hören, macht mir auch große Angst. Ich warte ständig auf die Nachricht, dass er Vater wird. Das macht mich verrückt! Zur Zeit fühle ich alles wieder so deutlich, als wäre es gerade erst passiert. Ich spiele die Starke so gut ich kann und bin von mir selber so enttäuscht nicht stärker zu sein! Ich möchte mich ja an die jetzige Situation gewöhnen und mir geht es auch besser als am Anfang.

Setze dich selbst nicht so unter Druck. Es dauert, so lange es dauert. Und du siehst ja, dass du Fortschritte machst. Vor allem male dir sein neues Glück nicht aus. Das weißt du nicht, ob es dort so rosig ist, wie es dir scheint.
Zitat von Ninka:
Und es ist auch nicht so, dass mit Dir etwas nicht stimmt, nur weil zwei Jahre um sind. Jeder hier hat sein Tempo und zumindest wir beide haben das gleiche. -

Das kann ich nur unterstreichen. Wer so eine tiefe Verletzung scheinbar leicht wegsteckt, verdrängt meist nur.
Zitat von Kleiner-Tiger:
Hatte mich sehr zurückgezogen, weil ich nicht mehr wusste, wie ich mich verhalten soll, mich vieles an meinen Mann erinnert hat und ich auch den Geprächen meiner Freunde nicht mehr folgen konnte, ich keine Musik ertragen konnte. Ich habe mich geschämt, war unsicher, fühlte mich von allen beobachtet, hatte Angst loszuweinen und und und! Das alles kriege ich Stück für Stück schon wieder gut hin. Es gibt auch Zeiten, da geht es mir gut! Aber diese tiefe Traurigkeit in mir, kommt immer wieder hoch und ich schaffe es nicht ihn loszulassen!


Ich glaube, das Loslassen ist manchmal so schwer, weil es die Trennung endgültig macht. Denn wenn du loslässt, ist es wirklich vorbei (im Unterbewussten). Er hat aber schon losgelassen. Einiges, was du beschreibst, könnte aber auch für eine Depression sprechen. Gibt es in der Beratungsstelle dafür Fachleute? Du brauchst dann professionelle Unterstützung.

18.08.2019 21:58 • x 4 #20


Kleiner-Tiger
Löwenherz4, mit der Stufe tiefer hast du sicher Recht, obwohl ich es nur über den Schmerz um ihn spüre. Daran werde ich arbeiten müssen und mir Hilfe suchen. Hatte angefangen, mit meiner Heilpraktikerin daran zu arbeiten. Sie ist aber leider vor kurzer Zeit verstorben und es ist schwer einen guten Therapeuten/Psychologen zu finden, den man nicht privat zahlen muss.

18.08.2019 22:13 • #21


Kleiner-Tiger
Gartenfee17, danke auch dir für deine Antwort! Hat mir ebenfalls sehr gut getan! Meine Beraterin meint ich habe eine posttraumatische Belasungsstörung. Ab wann man von einer Depression sprechen kann, weiß ich nicht. Werde das mal ansprechen in meiner nächsten Stunde!

18.08.2019 22:23 • x 1 #22


M
Du machst dich doch schon gut, liest dich bereits zuversichtlich und klar

18.08.2019 22:24 • x 1 #23


Kleiner-Tiger
Danke milano30!
Und gute Nacht ihr alle!

18.08.2019 22:30 • #24


M
Nachti

18.08.2019 22:32 • x 1 #25


Gartenfee17
Zitat von Kleiner-Tiger:
Gartenfee17, danke auch dir für deine Antwort! Hat mir ebenfalls sehr gut getan! Meine Beraterin meint ich habe eine posttraumatische Belasungsstörung. Ab wann man von einer Depression sprechen kann, weiß ich nicht. Werde das mal ansprechen in meiner nächsten Stunde!

In beiden Fällen würdest du professionelle Hilfe benötigen. Ist die Beraterin Psychiaterin, dass sie so etwas diagnostizieren kann? Falls nicht: Es gibt niedergelassene Psychiater, also ausgebildete Aerzte, die dir helfen können.
Gute Nacht

18.08.2019 22:36 • x 1 #26


M
Zitat von Kleiner-Tiger:
Aber diese tiefe Traurigkeit in mir, kommt immer wieder hoch und ich schaffe es nicht ihn loszulassen!

Kleines Tigerchen, über den Rücken streichelt. Diese tiefe Traurigkeit, weil sich ein lang und tief erhoffter Lebensplan nicht (mehr) erfüllt - kenne ich sehr gut. Wobei, der Plan kann ja noch aufgehen, nur mit einem anderen Menschen, der jetzt eben besser zu dir passt, als es dein Exchen tat.

Darf ich fragen, bist du im Klimakterium? Der Verlust der Konzentration der Östrogene spielt da auch eine große Rolle. Die Faktoren, warum wir so tief trauern, uns die Melancholie einholt, sind oft sehr vielfältig. Ich hatte seinerzeit viel über Schwermut gelesen, weil ich für mich nicht von einer Depression denken wollte.

Mir persönlich half es - schau es dir einfach an.
Zitat von Kleiner-Tiger:
hatte Angst loszuweinen

keine Angst vor Gefühlen, dir wurde ein Element genommen, welches für Dich sehr wichtig war, warum sollte man dies nicht fühlen dürfen?

Wenn du deine Gefühle in dich hinein frisst, suchen die sich einen Weg nach draußen. Das kann schlimm enden. Deine Kinder wissen nicht von deinem Alptraum, und wenn sie es wüssten, könnten Sie dir nicht helfen. Hilfe, scheint aber von Nöten. Du kannst mit ProFamila, Caritas, der Telefonseelsorge oder mit geschultem Menschen reden, doch hierfür ist das Öffnen der Pandoras Box von Nöten

19.08.2019 03:21 • x 3 #27


tartlet
Hallo kleiner Tiger, ich habe deinen Beitrag jetzt schon 2, 3 mal gelesen und bin sprachlos.
Ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Zwei Trennungen innerhalb weniger Monate muss man erst mal verkraften. Auch der Gedanke, er könnte nochmal Vater werden, ist schrecklich.
Mir geht es nach 2 Jahren nicht viel anders. Sicher ist die Akutphase vorbei, ich war damals 2017 fast gar nicht Herr meiner Sinne. Dennoch vergeht kein Tag, an dem ich nicht irgendeinen Gedanken an all das Gesagte habe.
Mich macht das schon ganz bekloppt und will das gar nicht. Aber ich kann einfach nicht loslassen. Ich war im Juli zu einer psychosomatischen Reha, da ging es mir super. Konnte gut schlafen, hatte nette Gespräche, war viel unterwegs und konnte sehr gut alleine sein. Kaum wieder hier zuhause, dreht sich das Gedankenkarussel wieder.
Ich mache aber auch ein schwieriges und langwieriges Scheidungsverfahren durch, meine Tochter wohnt mit ihrer kleinen Familie gegenüber, wir sehen uns täglich und haben ein tolles Verhältnis, aber die Nähe tut mir oft auch nicht gut. Klingelt bei meiner Tochter z. B. das Telefon werde ich unruhig. Es könnte ja ihr Vater sein!
Es ist einfach alles schrecklich. Ich versuche irgendwie zu leben und glücklich zu sein, bin es aber nicht. Nach außen hin ja, weil ich nicht mehr als Trauerkloß da stehen will, innen sieht es anders aus.
Ich hatte beim Lesen deines Textes das Gefühl, alles hätte von mir sein können.
Du siehst, es geht vielen hier so. Und das nach so langer Zeit. Aber es waren ja nun mal zig Jahre und die kann man nicht einfach so abstreifen.
Ich wünschte, ich hätte einen richtig guten Rat für dich, aber leider hab ich den nicht. Wir müssen einfach lernen, damit umzugehen und zu akzeptieren, dass es eben dauert.
Ich lese viel hier im Forum und hoffe, Ratschläge zu finden.

19.08.2019 13:58 • x 7 #28


A
@kleiner Tiger


Liebe TE,

wie gut ich deinen Schmerz verstehen und nachvollziehen kann.

Ich bin ganz sicher, dass du eine PTBS hast. Bei mir wurde das seinerzeit diagnostiziert. Eine Trennung kann ein Trauma bedeuten und danach sogar eine Depression auslösen. Daher ist es wichtig, sich wirklich Hilfe zu holen.


Leider braucht alles seine Zeit. Viel Zeit. Und immer wieder - auch wenn man denkt, jetzt habe ich es geschafft - kommt irgendeine Situation und zieht einen runter.

Mein Partner hat sich nach 18 Jahren von mir getrennt wegen einer jungen Afrikanerin. Sie haben Zwillinge bekommen. Wir hatten keine Kinder.

Egal, wohin ich gehe, was ich auch tue, wenn ich eine junge Afrikanerin sehe, dann kommt das alles hoch und mir ist nur noch übel. Das hat sich so tief eingebrannt, ich kriege das gar nicht weg. Dabei ist er der Schuldige. Sie wusste nichts von mir.

Habe schon Angst, dass mich das mein Leben lang verfolgt.

Sicherlich wäre es nicht anders, wenn es eine junge Europäerin gewesen wäre, es wäre auch ein Schock gewesen.
So oder so. Ausgetauscht zu werden und weggeworfen tut immer weh.

Wobei eine Freundin meinte, na, ja wenn`s eine ältere Frau gewesen wäre (Er ist 64, sie 30), wäre es weniger dramatisch.
Sehe ich nur bedingt so.

Was jedoch den großen Schmerz noch verstärkt ist, dass diese Männer sich eine neue Familie aufbauen und man dann außen vor steht. Zuzusehen, wie da auf happy life gemacht wird und man ist vollkommen alleine, das ist ein Schmerz, den es auszuhalten gilt.


Das ist auch nicht in einem Jahr vorüber, das bleibt lange, lange bestehen.

Es ist wie eine Narbe, die nie aufhört, zu nässen und wehzutun. Man kann Pflaster drüber machen, sagen, ich stehe drüber, aber tief drinnen sieht es anders aus.

Ich hoffe, dass die andere nie schwanger wird von deinem Mann. Denn das zwingt einen richtig in die Knie. Möge dir das erspart bleiben.

19.08.2019 17:08 • x 6 #29


M
Zitat von AnnaLena49:
@kleiner Tiger Liebe TE, wie gut ich deinen Schmerz verstehen und nachvollziehen kann. Ich bin ganz sicher, dass du eine PTBS hast. Bei mir wurde das seinerzeit diagnostiziert. Eine Trennung kann ein Trauma bedeuten und danach sogar eine Depression auslösen. Daher ist es wichtig, sich wirklich Hilfe zu holen. Leider braucht alles seine Zeit. Viel Zeit. Und immer wieder - auch wenn man denkt, jetzt habe ich es geschafft - kommt irgendeine Situation und zieht einen runter. Mein Partner hat sich nach 18 Jahren von mir getrennt wegen einer jungen Afrikanerin. Sie haben Zwillinge bekommen. Wir hatten keine Kinder. ...


19.08.2019 19:40 • x 1 #30


A


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