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Neue Liebe, beide aus langjährigen Ehen - kompliziert

dionysos
Zitat von Arjuni:
Co-Abhängigkeit ist eine psychische Erkrankung.
Es wirkt leider nicht so als hättest Du nur leichte Züge.
Die Co-Abhängigkeit bezog sich auf die Alk. meiner Noch-Frau.
Meine Freundin hat ja gar keine Abhängigkeit? Sie war ihrerseits evtl. co-abhängig von ihrem Noch-Mann.

27.11.2020 10:39 • #61


G
Du siehst aber schon die Dinge und Ereignisse eurer vorherigen Ehen und wie diese in eure Beziehung nachwirken?

27.11.2020 10:56 • #62


A


Neue Liebe, beide aus langjährigen Ehen - kompliziert

x 3


dionysos
Zitat von Goldy:
Du siehst aber schon die Dinge und Ereignisse eurer vorherigen Ehen und wie diese in eure Beziehung nachwirken?
Aber co-abhängig ist man ja nur bei einem Partner, der abhängig ist - und weder ich oder meine Freundin haben eine Sucht? Ich bin höchstens süchtig nach ihr, aber dann wäre sie ja co-abhängig von mir

27.11.2020 11:01 • #63


G
Ich sehe das so:

Du wurdest Co-abhängig in der Beziehung deiner Frau. Das hat was mit deiner Psyhce, oder Seele, oder wie du das nennen möchtest, gemacht. Das trägst du in die Beziehung zu deiner neuen Partnerin. Und so ist es auch bei der neuen Partnerin. Du erzählst, sie wurde durch ihren Mann manipuliert, er war Alk., damit war sie sehr wahrscheinlich ebenfalls Co-abhängig, wie du. Auch sie hat sich sich in eine Beziehung mit dir gestürzt, OHNE dass irgendein Fitzelchen ihrer Ehe verarbeitet war. Und DAS ist ihr JETZT um die Ohren geflogen.

Siehst du das nicht?

Ihr trägt beide eure Verletzungen der alten Ehe in eure neue Beziehung rein.

Ich habe, ohne dir nahetreten zu wollen, manchmal das Gefühl, dass du gar nicht verstehst, was bei euch passiert ist. Du bist in einem solchen Verlustangstrausch, dass dir der Blick für die Realität vollkommen abhanden gekommen ist.

Es ist doch nicht normal, dass du erzählst, deine Ehefrau hätte Depressionen und leidet unter Alk., du dich aber erst mit der Thematik befasst als deine neue Partnerin unter Depressionen leidet. Das passt für mich irgendwie nicht zusammen.

Entweder neigst du zum Vogel-Strauß-Verhalten oder du hast schlichtweg kein Interesse, dich mit der Materie der Beziehungsdynamik zu befassen.

Wie siehst du das?

27.11.2020 11:16 • x 2 #64


G
Zitat von Goldy:
Du bist in einem solchen Verlustangstrausch, dass dir der Blick für die Realität vollkommen abhanden gekommen ist.


ich glaube, das muss ich näher erklären, wie ich das meine:

Aus jedem Post kann ich lesen, dass es dir nur darum geht, dass du Kontakt zu deiner neuen Partnerin hast. Das ist dein einziger Fokus. Du vermittelst den Eindruck, dass dir die Gesundung deiner Partnerin zu langsam geht. Du willst, dass sie schnell gesund wird, dass ihr laaaaangsam eure Beziehung aufbauen könnt. Das geht nicht. Das wurde dir aber schon gesagt.

Und ja, du vermittelst für MICH PERSÖNLICH den Eindruck, dass du jetzt schon von deiner neuen Partnerin abhängig bist. Dein ganzes Dasein dreht sich ausschließlich um sie.

Was ich vermisse, aber vielleicht sehe ich das falsch, dass du nicht ein anerkennendes oder schätzendes Wort über deine Exfrau schreibst. Du begreifst, dass sie krank ist? Hast du dir Sorgen um sie gemacht? Ihr wart fast 30 Jahren zusammen! Wenn ich dein Alter sehe, dann musst du ja mit ihr erwachsen geworden sein. Wo ist da die Trauer? Trauerst du überhaupt über das Ende deiner Ehe?

Das alles macht für mich keinen gesunden Eindruck.

27.11.2020 11:25 • x 3 #65


Nela-Mary
Zitat von dionysos:
Meine Freundin hat ja gar keine Abhängigkeit? Sie war ihrerseits evtl. co-abhängig von ihrem Noch-Mann.


Aber auch so eine Co-Abhängigkeit hat immense Nachwirkungen, die nicht einfach verschwinden, nur weil die Ehe jetzt beendet ist. Ich denke sie möchte verhindern, dass ihr das jemals wieder in der Form passiert und das geht eben nur, wenn man an sich selbst arbeitet.

Zitat von dionysos:
PS: sie hat mir heute eine kurze Nachricht geschickt wie es mir geht und das sie an mich denkt, MADE MY DAY (man wird genügsam)


Wird man genügsam oder macht man sich in seinen Ängsten abhängig von jeder kleinsten Aufmerksamkeit einer einzelnen Person? Es wird schwierig, deine eigenen Probleme anzugehen, wenn du solche Muster nicht erkennst. Du möchtest unbedingt, dass es deiner Freundin besser geht - aber nicht, damit sie wieder glücklich und selbstbestimmt leben kann, sondern damit sie mit dir zusammen sein und dir deine Probleme abnehmen kann.

Ich habe beim Lesen deiner Beiträge nicht das Gefühl, dass du deine schwierige Ehe und deren Ende verarbeitest. Deine Trennung ist ja auch gerade mal ein paar Monate her.

Ich habe gesehen, dass @Goldy gerade schon sehr ähnliches gepostet hat, möchte den Beitrag aber trotzdem gerne abschicken.

27.11.2020 11:33 • x 3 #66


dionysos
@goldy:
Da ist wohl viel Wahres dabei. Wir haben eigentlich ALLES für den Start in eine Beziehung falsch gemacht, soviel steht fest - aber dieses Flüchten in eine romantische Parallelwelt war für uns beide auch eine Art Schutz vermutlich. Hat aber letztendlich natürlich das Verarbeiten nur in die Zukunft verschoben. Wir haben beide ja kaum Erfahrung darin, wie man eine Beziehung richtig angeht, es hat sich einfach alles so ergeben, kein Mensch konnte voraussehen, dass wir uns so gut verstehen und plötzlich mehr als nur Verliebtheit entsteht.

Immerhin sind wir beide bewusst, dass wir Fehler gemacht haben und bereit, daran zu arbeiten - im Moment jeder für sich an sich selbst. Während ich scheibchenweise offenbar die Trennung von meiner Frau schon etwas mehr verarbeitet habe, so hat sie alles JETZT wie ein Hammer getroffen, zusammen mit einigen anderen komplexen Themen in ihrem Umfeld (gesundheitliches, Finanzielles, Job, Stress mit dem neuen Haus, pubertierender Sohn, narzistischer Noch-Mann etc.).
Aber sie geht das jetzt sehr offensiv an und ich bin mir sicher (und ich habe heute schon Feedback von ihr erhalten, dass es ihr besser geht), dass sie nicht allzu lange an der derzeitigen Lage zu knabbern hat. Die Therapie wird natürlich noch länger andauern, dass soll nicht zu ihrem Schaden sein. Ich für meinen Teil muss an meinen Verlustängsten arbeiten und dafür begebe ich mich in Therapie - mehr können wir jeder für sich nicht machen im Moment. Ob es für eine glückliche Beziehung in Zukunft reichen wird, kann ich nicht sagen, dazu bin ich zu sehr Realist. Ich hoffe es aber, denn ich bin auch jetzt in meiner leichten (?) Depression (oder ist es eine Angst-/Zwangsstörung? genau weiß ich noch nicht wie man das nennt) immer noch ein Optimist.

Zur Thematik meiner Noch-Frau: sie war immer schon schwermütig, d. h. ich habe im Laufe unserer Beziehung nie eine gravierende Änderung bemerkt, zumal sie ihre Stimmungen (auch vor mir) meist gut versteckt hat - auch wenn es ihr schlechter ging, stellte sie aber nie ihre Emotionen auf komplett kalt (das ist mir neu an meiner Freundin, mag aber auch ein anderes Krankheitsbild sein). Natürlich wusste ich, dass sie phasenweise Antidepressiva nahm und natürlich erkundigte ich mich ständig wie es ihr damit geht, aber wie gesagt, sie selbst machte weder groß Aufhebens darum noch benahm sie sich gravierend anders.
Das Ausmaß ihrer Alk. habe ich tatsächlich erst erkannt, als wir schon getrennt waren, natürlich wusste ich von teilweise massivem Alk., aber ich wollte nicht kapieren (oder wahrhaben) dass sie SÜCHTIG ist. Ich bemerkte halt nur ihre Wesensveränderungen und die immer häufiger werdenden Wochenenden, die sie nur auf der Couch verbrachte während ich alleine war.
Natürlich war das ein Thema zwischen uns, ich habe ihr mehrmals gesagt sie muss eine Therapie machen, sonst gefährdet das unsere Ehe. Ich habe ihr das klar und deutlich gesagt! Zig male! Sie stritt meist ab, Alk. getrunken zu haben, schob es auf irgendwelche Tabletten oder ihre Menstruationsbeschwerden. Blöd halt, wenn man immer wieder leere Flaschen findet.
Leider erkannte sie selbst erst, wie schlimm es um sie stand, als wir bereits getrennt waren, die Abwärtsspirale ging soweit, dass ich als Ehemann einen Antrag auf Betreuung stellen musste, um sie einweisen zu lassen, da sie nicht mehr alleine gelassen werden konnte und man Angst um ihr Leben habe musste, nur ein kleiner Auszug aus meinem Jahr. Sie ist mir rückblickend übrigens dankbar für mein Verhalten. Es war alles andere als einfach für mich, meine Frau entmündigen zu lassen, soviel dazu.
Also bitte keine verkappte Vorwürfe, ich hätte mich nicht für das Leiden meiner Frau interessiert. Es liegt im Wesen eines Co-abhängigen, dass er die Sucht des Partners vertuscht, verheimlicht, sich selbst nicht eingesteht. Leider habe ich das auch erst erkannt, als es bereits zu spät war.
Ja, ich habe Fehler gemacht. Aber ich gebe mir nicht (die alleinige) Schuld für den Alk. meiner Frau!

27.11.2020 11:42 • #67


dionysos
Zitat von Goldy:
Aus jedem Post kann ich lesen, dass es dir nur darum geht, dass du Kontakt zu deiner neuen Partnerin hast. Das ist dein einziger Fokus.
Ja, deshalb folgt ja auch die Therapie von mir. Damit ich mein Lebensglück nicht von einer Person abhängig mache. Aber sollte ich deshalb DIESE Person aufgeben?

Zitat von Goldy:
Du vermittelst den Eindruck, dass dir die Gesundung deiner Partnerin zu langsam geht. Du willst, dass sie schnell gesund wird, dass ihr laaaaangsam eure Beziehung aufbauen könnt. Das geht nicht. Das wurde dir aber schon gesagt.
Ja, ich will das sie schnell gesund wird. Ja, ich wünsche mir, dass wir es wieder langsam angehen lassen werden. Warum geht das nicht? Es ist ja nicht Schluss zwischen uns - oder würd sie sich sonst dennoch fast täglich melden? Ich lasse ihr die Ruhe, setze sie null unter Druck, SIE meldet sich bei mir.

Zitat von Goldy:
Und ja, du vermittelst für MICH PERSÖNLICH den Eindruck, dass du jetzt schon von deiner neuen Partnerin abhängig bist. Dein ganzes Dasein dreht sich ausschließlich um sie.
Da muss ich dir uneingeschränkt recht geben und das ist NICHT normal von mir - aber zum wiederholten mal: ich habe das erkannt und bekomme psychologische Unterstützung, das in den Griff zu bekommen. Ich versuche, ihr gegenüber nicht mehr das Gefühl zu geben, zu klammern oder so, da ich mir ja bewusst bin, ein Problem zu haben. Was sollte ich denn sonst machen, ich liebe sie ja trotzdem, auch wenn es (noch) auf eine ungesunde Art und Weise ist?

Zitat von Goldy:
Was ich vermisse, aber vielleicht sehe ich das falsch, dass du nicht ein anerkennendes oder schätzendes Wort über deine Exfrau schreibst. Du begreifst, dass sie krank ist? Hast du dir Sorgen um sie gemacht? Ihr wart fast 30 Jahren zusammen! Wenn ich dein Alter sehe, dann musst du ja mit ihr erwachsen geworden sein. Wo ist da die Trauer? Trauerst du überhaupt über das Ende deiner Ehe?
Siehe meinen vorherigen, langen Post. Ich finde den Vorwurf unfair. Meine Noch-Frau und ich reden sehr viel und intensiv miteinander, auch über unsere Beziehung und reflektieren jetzt (leider zu spät) sehr viele Dinge.
Wir hätten wohl das Ende unserer Beziehung verhindern können (im Nachhinein ist man immer schlauer), es gehören immer 2 dazu, da sin wir uns einig. Und wir machen uns keine Vorwürfe, wer mehr Schuld am Ende hat, denn wir haben vereinbart, dass wir Familie bleiben werden, aber eben nicht mir miteinander sondern nebeneinander. Wir haben am Anfang sehr wenig Kontakt, was auch wichtig war, weil wir uns bei den wenigen Treffen sehr getriggert haben, mittlerweile ist es wie ein Geschwisterverhältnis, es tut sehr gut sie zu umarmen und beide sind wir uns bewusst, dass wir uns noch immer sehr gerne haben, aber beide können wir uns keine Partnerschaft mehr vorstellen. Ich habe ihr versprochen, immer für sie da zu sein und sie auf dem Weg aus der Sucht zu begleiten wo es geht. Ich bin einer von sehr wenigen Menschen, die sie in der Einrichtung besucht haben und die sie auch gerne empfängt.
Ich finde, ich bin in der Verarbeitung schon relativ weit. Dass man 28 Jahre NIEMALS vergessen wird, ist auch klar, genauso wenig wie meine Freundin ihre 23 Jahre. Dann hätten wir beide nicht geliebt und wären nicht geeignet füreinander. Denn eines ist auch klar: so schwierig es ist, die Trennung von einer so langen Beziehung zu bewältigen, so sicher kann man sein, dass der Partner loyal ist und zu langjährigen Beziehungen bereit.

27.11.2020 11:59 • x 1 #68


G
Zitat von dionysos:
Aber ich gebe mir nicht (die alleinige) Schuld für den Alk. meiner Frau!


Davon kann ja gar keine Rede sein! Oder hab ich dir den Eindruck vermittelt, dass ich meine, du wärst Schuld an der Erkrankung deiner Frau? Hab ich nie gedacht.

Es tut mir von Herzen leid, dass du so ein Leid zusammen mit deiner Frau durchstehen musstest und hoffe, dass es euch in dieser Hinsicht bald besser geht.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass du so viel zu verarbeiten hast und deswegen auf dich selbst schauen und nicht immer nur um das Wohlergehen deiner neuen Partnerin besorgt sein solltest. Du hast so dermaßen viele Verletzungen und Ängste durchstehen müssen, das hinterlässt Spuren. Du musst, ebenso wie deine Ehefrau, wie deine neue Partnerin, gesund werden.

Oft entstehen solche Partnerschaften oder Beziehungen aus der Not heraus um seelisch überleben zu können. Das Herz und die Seele sehnen sich nach Liebe und Zuneigung und Verständnis.

Das ist wie mit Opfern, die nach schweren Unglücken, wo es rein ums Überleben geht, zu anderen Opfern Liebe empfinden, weil sie das gleiche er- und durchlebt haben. Diese Liebe zueinander aber unter dem normalen, alltäglichen Leben wenig bis gar keine Chance hat. Du verstehst was ich meine?

Ich schreibe das alles nicht, um dich irgendwie runter- oder klein zu machen oder anzugreifen oder dich krank zu reden, sondern weil andere Sichtweisen ein wenig helfen können. Der Fokus von außen ist natürlich anders als der von deiner subjektiven Sichtweise aus. Und wenn es dir nur einen Millimeter weit hilft, dass es dir wieder besser geht. Das wünsche ich mir für dich.

27.11.2020 12:03 • x 3 #69


dionysos
@goldy:
Das macht alles so viel Sinn, was du schreibst, aber mein rationales Denken hat derzeit einfach keine Chance.

Wir hatte am Wochenende wieder viel Kontakt, trafen uns am Samstag bei ihr, wir haben gequatscht und gemeinsam gegessen, am Sonntag an einem See zu einem langen Spaziergang.
Sie knabbert sehr daran, dass ihr Noch-Mann sehr schäbig zu ihr ist, ihr vorwirft, dass sie Schuld an der Trennung sei und dass es ihm soviel besser gehe mit der neuen Freundin. Mich schmerzt, dass sie sich das so zu Herzen nimmt. Er manipuliert und triggert sie wo er nur kann.
Er - bzw. ihr Umgang mit seinem miesen Charakter - ist es, der verhindert, dass wir unbelastet in eine neue Beziehung starten können. Sie gibt zu, dass sie - auch wenn sie es selbst nicht verstehen kann - einfach noch nicht emotional abgekapselt ist von ihm.
Auf der anderen Seite sagt sie, dass ihr meine Nähe und Zärtlichkeit so gut tut und dass sie sich 100% vorstellen könnte, dass wir eine harmonische gemeinsame Zukunft haben können. Zudem sagt sie, dass ich das alles mit ihr durchmache, zeige ihr, dass ich wirklich hinter ihr stehe.

Natürlich zeige ich ihr nicht, wie ich leide, sie nicht so oft zu sehen und im Vergleich zu vor ein paar Wochen einige Schritte zurück in unserer Beziehung gehen musste, aber ich halte mich an den Plan der Zurückhaltung, auch wenn es mich sehr schmerzt, zu sehen, dass er sie mies behandelt und sie sich auch noch selbst Vorwürfe macht.
Er behauptet, es wäre ihm egal, mit wem und mit wie vielen Männern sie zusammen wäre, auf der anderen Seite lässt er keine Möglichkeit aus, mich unflätigst zu beschimpfen bis hin zu mehr oder weniger verkappten Morddrohungen. Das alles sogar vor seiner Freundin, die ihn offenbar auch schon deshalb maßregelte, sowie dem Sohn, der das wiederum der Mutter erzählt.

Der Sohn ist auch einer der Gründe, warum ich meine Freundin derzeit heimlich treffe - er mag mich so sehr und auf der anderen Seite sieht er, wie der Vater die Mutter schlecht behandelt. Deshalb hat er (ohne Wissen der Mutter) die letzten Wochen dem Vater immer gesagt, wann ich da war, was wir gemacht haben, wie toll ich bin und was ich ihm alles geschenkt habe (was gar nicht stimmt!).
Das alles bringt den Vater zur Weißglut, obwohl er behauptet, ihm wäre es egal mit wem die Mutter verkehrt - das allein zeigt schon wie er tickt. Jedenfalls werde ICH verheimlicht, während der Vater prahlt, wie toll es ihm mit der Freundin geht; alles nur, damit meine Freundin nicht weiterhin Öl ins Feuer gießt, während er nichts dergleichen auslässt. Ich komme mir manchmal schon blöd vor, aber sie meint es ist unserer Sache nur dienlich, wenn wir so vorhgehen würdenm, es müssen ja auch noch Dinge bezüglich Scheidung erledigt werden.
Wenigsten hat sie durchblicken lassen, dass diese schwebende Situation nur 1-2 Monate andauern wird. 2 Wochen haben wir ja schon.

Ich kann diese Situation so schwer verstehen, auf der einen Seite gibt sie mir das Gefühl, dass sie an einer gemeinsamen Zukunft mit mir bastelt, auf der anderen Seite ist sie noch so verstrickt mit ihrem Noch-Mann, statt ihm endlich mal was entgegen zu setzen. Nur zum kämpfen scheint sie zu schwach im Moment und zudem versteht er es immer wieder, dass es ihr schlecht geht.

01.12.2020 11:29 • #70


G
Du lieber Gott, Dionysos! Da habt ihr beide aber ein Päckchen zu tragen mit diesem Ex-Ehemann!

Es ist wohl wirklich das Beste für deine Frau, wenn sie im Moment in Deckung geht, dieser Mann ist ja...gefährlich

Ich kann mir gut vorstellen, dass du das alles verstehst, akzeptierst (was bleibt dir ja auch anderes übrig...), aber dennoch schon verletzt bist? Es ist kein schönes Dasein als Geheimnis.

Und wegen dem Fühlen und rationalem Denken: Es ist doch klar, dass du im Moment mehr auf der emotionalen Schiene fährst. Du bist involviert, ich nicht, keiner hier geht in deinen Schuhen. Aber ich für meinen Teil, kann dich auf Dinge aufmerksam machen, die mir auffallen?

Du hörst dich jedenfalls geordneter an als letzte Woche und das ist doch schon mal ein kleiner Fortschritt, wenn man die Gedanken so beisammen hat, dass man das schriftlich auch so rüberbringen kann. Yeah!

01.12.2020 11:40 • x 1 #71


dionysos
Zitat von Goldy:
Du lieber Gott, Dionysos! Da habt ihr beide aber ein Päckchen zu tragen mit diesem Ex-Ehemann!
Ja, ein ewiges hin und her mit ihm. Wie gesagt, er ist tatsächlich psychisch krank (Panikattacken / Herzneurotiker) aber verweigert Therapien, was ja Mitgrund an der Trennung ist. Er hat auch ziemliche Minderwertigkeitskomplexe, die er hinter einer angeblich nach außen hin sehr charmanten Fassade versteckt. Meine Freundin sagt, nach außen ist er der sympathischte Kerl, aber hinter der Fassade ist da gar nichts mehr. Auch seinem Sohn, dem er zwar anscheinend immer viel Liebe gegeben hat, ist er kein guter Vater. Er kümmert sich gerade jetzt, wo er ihn besonders brauchen würde (Trennung der Eltern, Pubertät, Schulprobleme) so gut wie nicht um ihn, immer wenn er ihn abholt ist auch die neue Freundin dabei, obwohl sich der Sohn wünschen würde, mal was mit Papa alleine zu machen (er sagt ihm das sogar). Wenn der Sohn abgeholt wird, ist es üblich, dass er mindestens 1 Stunde zu spät kommt. Der Vater nimmt den Sohn nicht ernst, behandelt ihn (14) wie ein kleines Kind, will sich nicht um seine Schulprobleme kümmern (damit will er sich nicht auch noch belasten), lauter solche Dinge. Schlimm genug, dass der Noch-Mann meiner Frau in unseren Gesprächen oft sehr viel Raum einnimmt und wir uns dann selbst mahnen, über was anderes zu reden. Ich habe meiner Freundin aber auch schon gesagt, dass sie ihn nicht ändern kann, aber Ihren Zugang dazu. Letztens meinte sie, dass sie jetzt einsieht, dass man sich von ihm nicht ohne Krieg trennen kann und sein Verhalten mache es ihr leichter - aber ich sehe dennoch wie sehr sie seine Bosartigkeit schmerzt.

Zitat von Goldy:
Es ist kein schönes Dasein als Geheimnis.
Naja, sie meint in ihrem Umfeld gebe es Menschen, die es ihr gut meinen und ihr von Kontakt zu mir abraten, da sie sich ja jetzt von ihrem depressiven Schock erholen muss und Ruhe braucht. Sie sagt aber, dass ihre Psychologin meint, sie solle das tun, was sie meint das ihr gut tut und außerdem lasse sie sich nicht in Beziehungsfragen reinreden - dennoch sei es besser heimlich, da es ihr im Moment Diskussionen erspare - und der Noch-Mann, der im Moment offensichtlich meint, es sei Schluss zwischen uns, nicht eskaliert.
Sie hat panische Angst, dass er und ich aufeinander treffen - ich bin ein sportlicher, kräftiger Mann (demnach fürchte ich mich auch nicht vor ihrem mir körperlich unterlegenen Noch-Mann), aber Schlägereien sind definitiv unter meinem Niveau - er allerdings scheint nicht nur für verbale Auseinandersetzungen zu haben zu sein, was in der Tat unschöne Szenen nicht nur in ihrem Kopf erzeugt.

Zitat von Goldy:
Du hörst dich jedenfalls geordneter an als letzte Woche und das ist doch schon mal ein kleiner Fortschritt, wenn man die Gedanken so beisammen hat, dass man das schriftlich auch so rüberbringen kann. Yeah!
Danke dafür. Ich weiß nicht, inwieweit die Antidepressiva tatsächlich wirken, die ich seit 5 Tagen nehme. Auch wenn ich starken seelischen Schmerz (= Liebskummer) fühle, so ist meine innere Unruhe, fast schon Panik, ziemlich weg. Zudem meditiere ich und habe in 2 Wochen ein Gespräch mit einem Psychlogen, ich mache also alles um auch an meiner Situation zu arbeiten - das andere kann ich nur indirekt beeinflussen indem ich einfach da bin. Immerhin ist ihr Feedback auf unser sonntägliches Treffen sehr positiv gewesen. Ich will aber auf Dauer nicht nur der Tröstende sein.
Sie ist aber normalerweise sehr stark und wenn sie wieder bei 100% ist traue ich ihr zu, dass sie den endgültigen emotionalen Abschluss der Ehe auf die Reihe bekommt - auch wenn Weihnachten und sein Geburtstag vor der Tür steht, viele Familienerinnerungen, denen ich nichts entgegensetzen kann.

01.12.2020 12:07 • x 1 #72


Kummerkasten007
Sie, sie, sie, sie, sie ......

Wäre es nicht besser, Kraft für die eigenen Baustellen auszugeben?

Das klingt für mich alles nach ganz schlimmen Helfersyndrom, und auch dem Weglaufen vor den eigenen Problemen.

01.12.2020 12:20 • x 2 #73


dionysos
Nein, Helfersyndrom habe ich nicht. Wie geschrieben, ich habe ja alles, was nötig ist, für meine eigenen Baustellen in die Wege geleitet. Ich laufe doch nicht weg?

Und ja, Liebeskummer ist schlimm, aber ich bin erwachsen genug, mich mit allem was möglich ist, abzulenken - ich gehe spazieren, treibe Sport, meditiere.

Dennoch: ja, ich sehne mich wieder nach dem nächsten Treffen mit meiner Freundin und ja, ich hoffe, dass sich wieder weniger komplizierte Zeiten einstellen. ABER: ich werde jetzt nicht mit ihr Schluss machen, nur weil es kompliziert ist! Ich glaube, wenn wir da GEMEINSAM durchgehen können, dann haben wir bewiesen, dass wir gemeinsam viel schaffen können.

Natürlich kommen in mir immer wieder dunkle Gedanken auf, dass wir es NICHT schaffen, dagegen will ich mich wappnen -- Therapie, aber Kraft an solche Gedanken will ich nicht vergeuden, ich sehe das nicht als davon laufen.

01.12.2020 12:26 • #74


G
Das liest sich alles nicht sonderlich schön, Dionysos.

Die Zeit wird zeigen, wie ihr mit den Problemen und Hindernissen eurer Beziehung klarkommen werdet und ob ihr es schaffen werdet, diese aufrecht zu erhalten.

Du kannst nichts anderes tun im Moment als geduldig zu sein.

Vergiss nicht, dich abzugrenzen!

01.12.2020 13:08 • #75


A


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