Neuer Kollege triggert mich

20.06.2023 23:17 • x 1 #511

Zitat von Shedia111:
Ich führe keine Grabenkämpfe. Aber mich nerven gewissenlose, faule Mitmenschen. Ich musste mir in der Therapie erarbeiten, dass ich das dann auch ...

Die Faulheit anderer geht dich aber nichts an und ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen dass eine Therapeutin SO ein unsoziales benehmen gut heißt oder beibringt.

21.06.2023 07:55 • x 1 #512

Zitat von Nostraventjo:
dass eine Therapeutin SO ein unsoziales benehmen gut heißt oder beibringt.

Warum nicht?
Wenn du aufmerksam gelesen hast, schrieb Shedia

Zitat von Shedia111:
Ich musste mir in der Therapie erarbeiten, dass ich das dann auch direkt äußern darf.

Nur an der Wortwahl müsste man noch feilen.

x 3

Neuer Kollege triggert mich

27.06.2023 08:11 • x 4 #513

So, ihr lieben! Heute beginnt meine 2. Therapie. Ich habe endlich einen Platz bekommen. So lange die läuft, versuche ich mal, hier zu pausieren. Ich denke, das schreiben hier ist ja eher kontraproduktiv für mich, weil es die alte Geschichte immer wieder aufwühlt.

Ich bin gespannt, wie es so anläuft. Eigentlich ging es mir die letzten Wochen ja schon sehr gut. Ich würde mich nur nicht trauen, meine Medis abzusetzen, weil ich weiß, dass die alten Geister dann sofort zurück sind. Vielleicht bekomme ich jetzt mal endlich die Kurve.

Drückt mir die Daumen!

28.06.2023 07:53 • #514

Hallo, da bin ich wieder. Ich hatte gestern meine erste Therapiestunde und bin einigermaßen enttäuscht. Meine neue Therapeutin las mir einmal den Bericht ihrer Vorgängerin vor inklusive deren damaliger Bewertung und dem, was sie über meine Lebensgeschichte aufgeschrieben hat. Und sie fragte ab, wie es mir momentan geht, was ich wahrheitsgemäß beantwortet habe. Auch sollte ich ihr konkrete Baustellen angeben, die ich für die neue Therapie angehen will. Das sind ja nun nicht mehr viele. Da wäre zum einen meine Essverhalten, Umgang mit Konflikten und meine Antriebsschwäche.

Sie meinte dann, es würde mir ja eigentlich ganz gut gehen und vielleicht wäre es ja mit 5 probatorischen Sitzungen schon erledigt. Mehr will sie erstmal nicht beantragen. Ich habe sie dann darauf hingewiesen, dass ich eine rezidivierende Depression habe und auch noch Medikamente nehme. Darauf hin meinte sie, die könne man ja in der Zwischenzeit absetzen, da die sowieso nichts bringen.

Ganz ehrlich, jetzt habe ich Angst, dass es mir nach den 5 Stunden schlechter geht, als zuvor und ich dann im Regen stehen gelassen werde. Dazu noch ohne meine Medis. Ich will das so nicht. Und ich merke, dass es mir schlechter geht heute.

Auch meine Lebensgeschichte zu hören, hat wieder etwas losgetreten.

Was meint ihr, speziell die Therapie-Erfahrenen unter euch. Soll ich das abbrechen und mir jemand anderes suchen?

28.06.2023 07:55 • x 3 #515

Zitat von Shedia111:
mir jemand anderes suchen

28.06.2023 08:05 • #516

Gestern war sowieso ein schwieriger Tag. Wir haben gerade einen zweitägigen Lehrgang. Da sind auch Teilnehmer aus anderen Häusern unseres Trägers dabei. Während die sich munter unterhielten, von ihrer Arbeit schwärmten und erzählten, wie gut es bei denen läuft, saßen wir schweigend dabei. Keiner traute sich, etwas zu sagen, zumal auch unsere Chefin da saß. Die hat gerade in der letzten Zeit einige Fehlentscheidungen getroffen und lässt sich von keinerlei Sachargumenten von ihrem Weg abbringen. Dadurch ist die Stimmung bei uns nochmal schlechter geworden und jetzt am absoluten Nullpunkt angekommen. Zu hören, wie gut es bei den anderen läuft, war da nicht gerade hilfreich.

Gestern habe ich dem Dozenten gegenüber nur einige Andeutungen gemacht, was mir schon böse Blicke eingebracht hat. Für heute habe ich mir vorgenommen, den Mund aufzumachen und alles rauszuhauen, was mir stinkt. Das wird mir sicher noch mehr Schrerereien bringen als sowieso schon. Aber ich habe keinen Bock mehr darauf, jeden Mist mit mir machen zu lassen und dabei stumm zu bleiben. Zumindest soll sie wissen, wie ich über ihre neuesten Entscheidungen denke.

Was meint ihr? Guter Zeitpunkt, oder lieber Klappe halten?

28.06.2023 08:07 • x 1 #517

Zitat von Shedia111:
Zu hören, wie gut es bei den anderen läuft, war da nicht gerade hilfreich.

Aber man könnte dorthin wechseln - statt auf Spatzen zu schießen, wenn du jetzt die klappe aufmachst - bringt eh nix, wenn deine Chefin nicht kritikfähig ist

28.06.2023 08:12 • #518

In dieser Woche wechsele ich ja in den neuen Bereich mit dem Kollegen, von dem ich dachte, dass er mich an den AM erinnert. Inzwischen habe ich aber einige neue Erkenntnisse über ihn und habe ihn schon mehrfach bei der Arbeit erlebt. Also das mit dem Triggern hat sich erledigt. Der hat vielleicht ein bisschen entfernte Ähnlichkeit mit dem AM, eigentlich aber liegen Welten zwischen den beiden. Auch die Arbeitsweise ist anders, wenn auch die Haltung gegenüber unseren Bewohnern bei beiden gleich positiv sein mag. Der neue Kollege kann dem AM da echt nicht das Wasser reichen. Der war viel erfahrener, souveräner und hatte auch mehr Fachwissen. Das muss ich ihm lassen.

Insofern hat sich mein Trigger in Luft aufgelöst. Das ist das einzig postive, was ich zu berichten habe.

28.06.2023 08:14 • x 1 #519

Zitat von Heffalump:
Aber man könnte dorthin wechseln

Das habe ich mir auch überlegt. Allerdings liegen diese Häuser nicht gerade um die Ecke. Aber es entsteht gerade bei mir in der Nähe ein neues Haus von denen. Vielleicht bewerbe ich mich da mal. Schlechter kann es eigentlich nicht werden.

Meine Chefin ist überhaupt nicht kritikfähig. Die fühlt sich sofort in ihrem Ego gekränkt. Schwierig!

28.06.2023 08:16 • #520

Wenn du die Chefin wärst, die solche „Fehlentscheidungen“ getroffen hätte, wie würdest du wollen, dass deine Mitarbeiter:innen damit umgehen?

Auch zu überlegen wäre, hypothetische oder abstrakte Fragen zu stellen, also was wäre wenn eine Lösung die eine Sache verbessern soll, sich als verschlechternd herausstellt und wie geht man damit am besten um.

Zur Therapie: ich würde die Befürchtungen in der nächsten Stunde an sprechen und ich würde auf das was ich dir vor ein paar Wochen geschrieben habe als Ansatzpunkte zurückkommen.
Nicht jeder Therapeut ist der richtige für jeden, ein Wechsel darf daher von vornherein auch mit angedacht werden. Bitte berücksichtige aber, dass einem der Therapeut nicht sympathisch wohl aber kompetent erscheinen muss.

28.06.2023 08:18 • #521

Zitat von Shedia111:
Vielleicht bewerbe ich mich da mal.

Machs einfach

Dann bist du für das neues Haus vielleicht schon in Abläufe integriert, die sie anders händeln. Wenn du vorab in den bestehenden anfängst -und kannst den Wechsel in das neue Gebäude ja mit - näher zur Wohnstatt begründen

28.06.2023 08:23 • #522

Zitat von E-Claire:
das was ich dir vor ein paar Wochen geschrieben habe als Ansatzpunkte zurückkommen.

Meinst du das mit der Persönlichkeits-/ Bindungsstörung? Das war ganz interessant, das sah meine alte Therapeutin nämlich genau so. Allerdings hat sie es mir gegenüber nie so deutlich thematisiert. Es stand aber in ihrem Abschlussbericht gestern. Da aber auch nicht als Störung mit Krankheitswert sondern eher als die Depression befördernde Charaktereigenschaft.

Ich möchte jetzt aber ungern darauf hinweisen. Das wäre ja so, als würde ich mit einer Diagnose zum Doktor gehen. Ich denke, das ist doch deren Aufgabe, das heraus zu hören und darauf einzugehen in der Therapie.

28.06.2023 08:24 • x 1 #523

Zitat von Heffalump:
Machs einfach

Ja, mach ich! Danke!

28.06.2023 08:26 • #524

Zitat von Shedia111:
das ist doch deren Aufgabe, das heraus zu hören

in einer Sitzung eher unwahrscheinlich

28.06.2023 08:28 • #525

Zitat von E-Claire:
Wenn du die Chefin wärst, die solche „Fehlentscheidungen“ getroffen hätte, wie würdest du wollen, dass deine Mitarbeiter:innen damit umgehen?

Ich würde wollen, das man es mir sagt. Die Mitarbeiter müssen diese Entscheidungen schließlich umsetzen und sehen im Praxistest, ob es besser oder schlechter läuft. Da würde ich schon eine Rückmeldung erwarten. Die haben wir ihr auch gegeben aber sie pfeift drauf. Ja, und dann gibt es da ja auch immer die Speichellecker, die ihr nach dem Mund reden. Das sind dann meistens die, mit den vielen Krankenscheinen, die aufgrund dessen angezählt sind und etwas gut machen wollen. Das ist sowas von ärgerlich!

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