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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Amorelius
Am Samstagabend, kurz vor Mitternacht, erhielt ich einen Anruf von meiner Exfrau. Sie war völlig aufgelöst, weinte, schrie und fluchte am Telefon. Zwischen den Worten wurde klar, dass sie sich mit Alk., Tabletten und einem Messer im Badezimmer ihres Partners befand, nachdem sie bereits mehrere Flaschen und Gläser gegen die Wand geworfen hatte und sich daran auch verletzt hatte.
Ihr Partner hatte sie daraufhin im Badezimmer eingeschlossen und die Polizei verständigt. Während unseres Gesprächs stürmten die Beamten die Tür und übernahmen die Situation. Das letzte, was ich hörte, waren die verzweifelten Worte meiner Exfrau: „Hilf mir, hol mich bitte hier raus.“

Etwa eine Stunde später rief mich das Krankenhaus an, bei dem sie mich wohl als Kontaktperson angegeben hatte. Man teilte mir mit, dass es ihr den Umständen entsprechend gehe und sie nun auf der geschlossenen Abteilung sei.

Was mich allerdings sehr irritiert:

Trotz der akuten Suizidgefahr bekam sie offenbar ihr Handy zurück und rief mich gegen 2 Uhr nachts erneut an, mit der Bitte, sie abzuholen. Ich riet ihr dringend, die Hilfe anzunehmen. Um 6 Uhr früh folgte ein weiterer Anruf von ihr, in dem sie wieder darum bat, sie abzuholen, und erneut Suizidabsichten äußerte („dann bekommst du ja Witwenrente“).

Als ich später im Krankenhaus anrief, wurde mir erklärt, dass sie jederzeit auf eigenen Wunsch die Klinik verlassen könne, da es ihre freie Entscheidung sei. Auf meine Nachfrage, wie das sein könne – schließlich hatte sie mehrmals akut suizidale Gedanken geäußert – wurde lapidar hinzugefügt, dass sonntags eben kein Therapeut verfügbar sei.

Ich dachte immer, bei einer akuten Eigengefährdung könne und müsse ein Patient zumindest vorübergehend (z.B. für 24–48 Stunden) zwangsweise behalten werden, bis eine ärztliche Einschätzung der Lage erfolgt ist. Besonders, wenn der Patient weiterhin Suizidabsichten äußert. Dass hier anscheinend niemand eingreifen wollte oder konnte, weil „Sonntag“ war, finde ich einfach nur erschütternd.

Ist das tatsächlich normal im deutschen Gesundheitssystem? Hätte hier nicht zwingend eine vorläufige Unterbringung nach PsychKG (§ – je nach Bundesland unterschiedlich) erfolgen müssen?

28.04.2025 15:08 • x 2 #12631


K
Puh. Schwierig. Ich fürchte, sie zieht Dich da in etwas hinein, wo nicht (mehr) hingehörst.
Denkst Du denn, Du könntest Ihr helfen?

29.04.2025 11:48 • x 2 #12632


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


Amorelius
Nein ich kann ihr da nicht helfen und hatte eigentlich gehofft das sie dort nun die hilfe bekommt die sie benötigt.
Dies war nun seit Januar das erste mal das ich von ihr etwas gehört hatte und dann gleich sowas.
Ich bin natürlich am Sonntag zum Krankenhaus gefahren, als ich angekommen bin hatte sie sich schon selbst entlassen :/ .
Naja Ende vom Lied 6 Stunden unterwegs gewesen und sie ist in die Wohnung vom neuen Partner zurück.
Meiner Meinung nach sind es im moment nur rufe nach Aufmerksamkeit und Hilfe, da es halbherzig ist.
Aber sie nimmt nichts an.

29.04.2025 13:33 • x 2 #12633


S
Ich muss mich mal wieder ausko....
Ich weiß ihr versteht das am besten, müsst auch nicht antworten
Ich musste jetzt zum wiederholten mal eine wirklich interessante Stelle aus Gründen der Unflexibiliät absagen. Dienstbeginn 7 Uhr + 12km Fahrtweg....unmöglich für mich
Ich hänge in diese sch.... fremdbestimmten Schleife fest und möchte so gerne etwas verändern.
Ich treffe nicht übermorgen die große Liebe die mich in allem unterstützt, oder meine Unzufriedenheit mit der Arbeit unwichtig werden lässt.

Ich will und ich kann nicht, mich damit abfinden einen Job zu machen der mich nicht mehr erfüllen und darauf warten das die Kids größer werden. K2 ist erst 5!

Und ex bekommt nicht mal die einfachsten Sachen auf die Kette wie die Urkunde für den Unterhalt ( titulieren o. Wie das heißt)

Danke auch....Hauptsache uns sitzen lassen und mit NextiMopsi einen auf Eierkuchen machen.
So ein Lappen ich könnte ausrasten gerade

29.04.2025 13:44 • x 5 #12634


D
@Susi01 Ja, dein Ex ist ein Waschlappen und das musst du nun leider ausbügeln. Ein dicker Drücker und ein paar Gedanken zu deiner Situation:

Dein Handlungsspielraum ist durch die Umstände nun mal leider sehr begrenzt. Ich würde dir ja eine interessante Stelle wirklich sehr wünschen. Wenn dir das so viel geben könnte, dass es die Nachteile des Jobs: früher Arbeitsbeginn mit (extrem schwieriger oder unmöglicher?) Organisation der Kinderbetreuung aufwiegen würde, dann solltest du bei so was trotzdem zusagen. Das kannst nur du beurteilen. Aber so ein Job kann sich dann natürlich auch als nicht ganz so toll rausstellen, und dann hättest du den Zusatzstress ohne Mehrwert am Hals.

Ich gebe dir Recht: es ist besch... und ungerecht. In ein paar Jahren wird sich das Blatt sehr wahrscheinlich gewendet haben, und du hast wieder die besseren Karten als dein Ex, der Waschlappen. Ich habe meinen Ex am WE wegen eines Sportunfalls von K2 getroffen und habe nur gedacht, wie kaputt dieser Mensch wirkt. Man kann davonrennen vor seiner Verantwortung, aber glücklich scheint man dabei nicht zu werden. Dein Weg ist langfristig der bessere als der von deinem Ex, auch wenn es grad nicht so scheint und von dir nicht freiwillig gewählt ist.

29.04.2025 14:52 • x 3 #12635


C
Zitat von Susi01:
Ich muss mich mal wieder ausko.... Ich weiß ihr versteht das am besten, müsst auch nicht antworten Ich musste jetzt zum wiederholten mal eine wirklich interessante Stelle aus Gründen der Unflexibiliät absagen. Dienstbeginn 7 Uhr + 12km Fahrtweg....unmöglich für mich Ich hänge in diese sch.... ...

Wie ätzend. Gerade morgens jemanden zu finden, der die Kinder auf den Weg bringt, ist fast unmöglich - ich habe das auch ein paarmal versucht, als meine klein waren, nicht besonders erfolgreich. Das geht eigentlich nur mit Partner oder Großeltern.

Sind alle interessanten Jobs in Deiner Branche mit so frühem Dienstbeginn oder besteht die Chance, dass Du etwas findest, wo Du später anfangen kannst?

29.04.2025 18:46 • #12636


S
Zum Glück ist das die Ausnahme in dem Bereich in dem ich suche.
Ich bewerbe mich komplett in einer neuen Branche, habe zwar diverse Weiterbildungen, aber 0,0 Erfahrung was noch erschwerend dazu kommt

29.04.2025 20:00 • #12637


K
@Amorelius

Das hast Du gut erkannt. Nicht ernst nehmen, im Zweifel nicht reagieren.

Alles nicht Deine Baustelle.

29.04.2025 20:14 • x 1 #12638


A
@Susi01 Ich kann dich so gut verstehen. Ich habe ja das gleiche Problem.
Manchmal wenn die Kinder in den Ferien bei Ex sind, arbeite ich wieder richtig, anstelle dieser dummen Muttidienste. Das ist so unglaublich befreiend.
Und ich weiß für die nächsten 7-10 Jahre bin ich einfach noch durch die Kinder gebunden.
Das ist auch was, woran ich noch am meisten leide. Vieles andere habe ich überwunden oder verziehen, aber diese massive Einschränkung in meiner beruflichen Entwicklung macht mich immer noch so wütend.

29.04.2025 20:35 • x 2 #12639


C
@Susi01: Das klingt doch schon mal gut - also, dass es auch entsprechende Stellen gibt, bei denen man nicht so früh anfangen muss.
Ich drücke Dir ganz dolle die Daumen, dass bald was klappt, was dann auch von den Arbeitszeiten her passt!

29.04.2025 22:23 • x 1 #12640


A
Zitat von Rheinländer:
Ich werde es nie erfahren, denn ich möchte nicht mit meinen Kindern explizit darüber reden.

Warum denn?

Hier sind ja mehrere, die wenig mit ihren Kindern über den anderen Elternteil sprechen.
Warum macht ihr das? Und was ist der Gewinn daran? Oder was vielleicht das Schwierige?

Ich rede ja immer mal wieder mit meinen Kindern über Ex und die Trennung und alles, was es so mit sich gebracht hat und ich frage mich manchmal, ob ich ihnen da was überstülpe, was nicht ihres ist.

11.05.2025 09:38 • #12641


C
Zitat von acre:
Warum denn? Hier sind ja mehrere, die wenig mit ihren Kindern über den anderen Elternteil sprechen. Warum macht ihr das? Und was ist der Gewinn daran? Oder was vielleicht das Schwierige? Ich rede ja immer mal wieder mit meinen Kindern über Ex und die Trennung und alles, was es so mit sich gebracht hat und ich frage ...

Bei mir ist der Grund, dass meine Kinder klar signalisieren, dass sie das nicht möchten. Ich hätte kein Problem damit bzw. fände es gut, wenn wir darüber redeten.
Ich denke, Du würdest es merken, wenn Deine Kinder das nicht wollten.

11.05.2025 09:43 • #12642


FoolishHeart
Zitat von acre:
Warum denn? Hier sind ja mehrere, die wenig mit ihren Kindern über den anderen Elternteil sprechen. Warum macht ihr das? Und was ist der Gewinn daran? Oder was vielleicht das Schwierige? Ich rede ja immer mal wieder mit meinen Kindern über Ex und die Trennung und alles, was es so mit sich gebracht hat und ich frage ...

Ich habe das Thema Ex gegenüber den Jungs immer so neutral wie möglich behandelt bzw. es aussen vor gelassen. Egal was sie getan hat, es ist immer noch ihre Mutter. Andererseits hat sie es mir auch leicht gemacht, weil durch ihr totales Desinteresse sie auch nur selten Thema war. Für M. (meinen besonderen Jungen) war es ohnehin egal, er lebt in seiner eigenen Welt. Bei seinem Bruder spielte das Thema ebenfalls keine Rolle, so dass wir erst in den letzten Jahren ab und zu mal darüber gesprochen haben. Er hat seine eigene Meinung - die allerdings mit meiner weitgehend übereinstimmt, obwohl ich ihn nie in irgendeiner Weise beeinflusst habe.

11.05.2025 09:50 • x 1 #12643


Balu85
Also ich rede mit meinem Raketenkäfer nur soweit darüber wie sie fragen hat. Und diese versuche ich halt soweit möglich wahrheitsgemäß zu beantworten. Soweit wie möglich bedeutet halt das sie nicht alles wissen muss oder sollte weil sie jetzt noch zu klein dafür ist. Und ich denke das sie mit ihrer kindlichen, radikalen Logik vermutlich mehr Probleme haben würde als es nutzt.
Zitat von DasWird:
In ein paar Jahren wird sich das Blatt sehr wahrscheinlich gewendet haben, und du hast wieder die besseren Karten als dein Ex, der Waschlappen.

hm...vergleichbares liest man hier häufiger und wurde auch mir gesagt. Und ich sagte es mit Sicherheit auch schon einmal zu anderen. Aber so wie ich das hier lese frage ich mich woher dieser Gedanke kommt. Wünscht man es dem Empfänger lediglich, oder will man nur tröstende Worte finden? Hofft man auf das Karma und die Person welche leiden musste oder es im Vergleich zu der anderen Person deutlich schwerer hatte wird, wie in einem Hollywoodspielfilm als Sieger hervorgehen? Weil es vom Gefühl her gerecht wäre.

11.05.2025 10:11 • x 2 #12644


C
Zitat von Balu85:
Wünscht man es dem Empfänger lediglich, oder will man nur tröstende Worte finden? Hofft man auf das Karma und die Person welche leiden musste oder es im Vergleich zu der anderen Person deutlich schwerer hatte wird, wie in einem Hollywoodspielfilm als Sieger hervorgehen? Weil es vom Gefühl her gerecht wäre.

Ja - ich glaube, das sind die Erklärungen. Ich sage das auch öfters mal zu anderen - ist einfach die Suche nach irgendetwas Tröstlichem und ein bisschen hilft es ja auch sicher, einfach weil es ein hoffnungsvoller Gedanke ist - nicht unbedingt deshalb, weil man möchte, dass es dem Ex schlecht geht - sondern, dass es einem selbst wieder gut (noch besser als ihm) geht. Und natürlich gibt es Fälle, wo es (zufällig) so ist und durch die man diese Theorie dann bestätigt sieht (die anderen, in denen es nicht so ist, blendet man aus - confirmation bias).

11.05.2025 10:23 • x 3 #12645


A


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