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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Rheinländer
Liebe @acre

Zitat von Rheinländer:
Ja, dass kann natürlich sein und ich möchte es auch nicht ausschließen. Die beiden kritisieren ihre Mutter schon des häufigeren bezüglich ihres Verhaltens in der gemeinsamen Ehezeit.
Ich denke es kann aber auch beides sein, also Verlust Urvertrauen gepaart mit einer veränderten Sichtweise bezüglich des Mutterbilds. Ich werde es nie erfahren, denn ich möchte nicht mit meinen Kindern explizit darüber reden. Ich denke ihre Mutter wäre da der richtige Adressat.


Zitat von acre:
Warum denn?

Hier sind ja mehrere, die wenig mit ihren Kindern über den anderen Elternteil sprechen.
Warum macht ihr das? Und was ist der Gewinn daran? Oder was vielleicht das Schwierige?

Ich rede nicht groß mit meinen Kindern über ihre Mutter, weil ich finde, dass sie sich den Kindern erklären muss, wenn diese mit dem Verhalten ihrer Mutter nicht klar kommen. Meine Sichtweise kennen sie. Alles was die Kinder und ich besprechen könnten, wären Vermutungen, warum sie dies oder jenes wann gemacht hat. Ich denke das bringt die Kinder nicht weiter.

Der letzte große Eklat war ja der Geburtstag meiner kleinen, als ihre Mutter kurzfristig über ihre Tante abgesagt hat. Klar haben wir da über ihr Verhalten gesprochen und ich meiner Tochter auch zugestimmt, wie bescheiden ich das finde.
Aber was nützt das?
Ich habe meiner Tochter des öfteren gesagt, dass sie ihre Unzufriedenheit mit ihrer Mutter besprechen muss. Bei mir kann sie sich gerne auskotzen, aber geklärt bekommt sie es eben nur mit ihr.

11.05.2025 11:11 • x 1 #12646


J
Ich habe viel mit meinen Kindern über die Trennung geredet. Sie lebten ja mit mir und sie haben besonders in der Anfangsphase bemerkt, wie schlecht es mir ging. Sie waren in einem Alter, wo sie reden konnten und wollten. Warum ist Papa weg? Hat er uns nicht mehr lieb? Was können wir machen, dass Ihr zusammenbleibt? Ich habe Wut, auf wen muss ich die haben, waren Fragen der Großen. Ich habe niemals schlecht von Papa gesprochen. Wohl aber, das er sich verändert. Warum ist er nicht mehr bei uns. Haben wir genug Geld? Warum hat Papa das Auto? Kannst Du helfen bei den Schularbeiten? Was bedeutet Trennung? Ist das für immer? Ganz viele Alltagsfragen. Dadurch, daß wir gesprochen haben, haben sie Ängste und Wünsche geäußert. Es ist ja ein Einschnitt, der das Leben komplett verändert. Ich habe mich immer als Begleiter und Beteiligter gesehen. Am Anfang habe ich auch mal meinen Frust rausgelassen. Man ist keine Heldin in dieser Zeit. Dann habe ich das besprochen und gezeigt, dass wir es schaffen. Das tut Ihnen noch immer gut. Auch das Wut und Trauer dazugehören, ist eine wichtige Erfahrung.

11.05.2025 12:38 • x 5 #12647


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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alleswirdbesser
Zitat von Amorelius:
Das letzte, was ich hörte, waren die verzweifelten Worte meiner Exfrau: „Hilf mir, hol mich bitte hier raus.“


Zitat von Amorelius:
Trotz der akuten Suizidgefahr bekam sie offenbar ihr Handy zurück und rief mich gegen 2 Uhr nachts erneut an, mit der Bitte, sie abzuholen.


Zitat von Amorelius:
Um 6 Uhr früh folgte ein weiterer Anruf von ihr, in dem sie wieder darum bat, sie abzuholen, und erneut Suizidabsichten äußerte („dann bekommst du ja Witwenrente“).

Blockieren! Kann ich dir als einzige Lösung empfehlen. Du brauchst das nicht mehr, hast schon genug zu wuppen.
Zitat von Amorelius:
und sie nun auf der geschlossenen Abteilung sei.

Das beste für alle, schade, dass sie wieder raus durfte.
Zitat von Amorelius:
Nein ich kann ihr da nicht helfen

Sehr richtig! Lass sie ihr selbst gewähltes Leben leben, sie ist schon groß.

11.05.2025 13:08 • x 1 #12648


D
@Balu85 Ich meine das wirklich so mit den besseren Karten, nicht nur als tröstende Worte. Wir Verlassenen in diesem Thread können doch grösstenteils die verschiedensten Gedanken und Gefühle zulassen, hinterfragen, auch uns selbst. Bei meinem Ex habe ich immer noch das Gefühl, er muss so krampfhaft an seiner Geschichte festhalten, weil sonst sein ganzes Kartenhaus zusammenbrechen würde. Dieses davonrennen vor der ganzen Breite seiner Lebensgeschichte, dieses Verleugnen des anderen Teils der Wahrheit - nein, das wäre mir auf die Dauer zu anstrengend. So meine ich das mit langfristig die besseren Karten.

12.05.2025 07:23 • x 2 #12649


C
Zitat von DasWird:
@Balu85 Ich meine das wirklich so mit den besseren Karten, nicht nur als tröstende Worte. Wir Verlassenen in diesem Thread können doch ...

Das hast Du gut beschrieben und das stimmt für mich auf jeden Fall.
Mein Ex sieht das aber womöglich nicht so - wenn Du den fragen würdest, würde er wahrscheinlich sagen, dass er viel mehr in seinem Leben aufgeräumt hat als ich, weil er einen klaren Cut gemacht und es gewagt hat, mit der Liebe seines Lebens zusammenzukommen.

12.05.2025 07:31 • #12650


Balu85
Zitat von DasWird:
Bei meinem Ex habe ich immer noch das Gefühl, er muss so krampfhaft an seiner Geschichte festhalten, weil sonst sein ganzes Kartenhaus zusammenbrechen würde. Dieses davonrennen vor der ganzen Breite seiner Lebensgeschichte, dieses Verleugnen des anderen Teils der Wahrheit - nein, das wäre mir auf die Dauer zu anstrengend. So meine ich das mit langfristig die besseren Karten.

hm....mag sein. Aber das ist ja nicht dein Problem ob er irgendwas verleugnet oder sich einredet. Und ob das wirklich alle machen, da habe ich so meine Zweifel. Wie @ceacilia schon sagt....sie denkt das ihr Ex das nicht so sieht. Und ich denke auch das meine NF für SICH (also mal unsere Tochter ausgenommen) der Ansicht ist das es besser ist und alles so wie sie es sieht der Wahrheit entspricht.
Aber egal wie sie es sehen....wer versucht denn irgendwie Job und Kind unter einen Hut zu bekommen, muss/te irgendwie von vorne anfangen. Oder ist jobmäßig eingeschränkt weil der Ex (in eurem Fall) nicht in der Lage ist sich hinreichend um seine Kinder zu kümmern? Wer fängt denn immer wieder die Kurzen auf und versucht in deren Interesse möglichst kein falsches Bild des anderen Elternteils zu zeichnen. Und wer ist denn Einzelkämpfer/in während der/die Ex mit Next einfach von vorne anfängt?
Also rein vom Gefühl her....sind aus der Sicht des Lebensalltags die besseren Karten oftmals nicht bei den hier Schreibenden. Denn die Mehrheit würde dann hier wohl nicht mehr schreiben.

12.05.2025 07:48 • x 4 #12651


D
@Balu85 Ich glaube definitiv, dass ich glücklicher bin als mein Ex. Aber nicht, weil ich die besseren Karten habe - durch die Trennung hat er ja versucht, möglichst (aus seiner Sicht) alle Trümpfe sich selbst zuzuschieben. Ich glaube, ich habe durch die Trennung unfreiwillig und ohnmachtslos die objektiv viel schwierigeren Karten zugeschoben bekommen (neuer Job war nötig, während Ex sich auf seinen bewährten Job verlassen konnte. Die Verantwortung für Jungs, Haus, Hof und Hund blieb bei mir, während Ex sich aus der Verantwortung verabschiedete). Und dennoch hatte ich bei dem erzwungenen einstündigen Nebeinandersitzen in der Notfallstation neulich (wegen Sportunfall von K2) nicht den Eindruck, einen in sich ruhenden Menschen zu haben. Während ich eigentlich sehr glücklich mit mir selbst bin. Ich glaube, dieser innere Frieden, zu dem ich nun wieder zurückgefunden habe, hängt mit der eigenen Person zusammen. Da kann Ex sein Leben noch so auf den Kopf stellen - es ist eine innere Angelegenheit, zu der auch die ehrliche Sicht auf sich selbst gehört - und das kann er nicht, nur davonrennen (apropos rennen: derzeit ist schon nichts mehr mit Marathon - ein Knie ist kaputt). Also was hat er denn dann von seinen besseren Karten...

12.05.2025 14:42 • x 2 #12652


K
Zitat von acre:
Warum denn? Hier sind ja mehrere, die wenig mit ihren Kindern über den anderen Elternteil sprechen. Warum macht ihr das? Und was ist der Gewinn ...


Das ist ganz einfach. Ich vermeide es, schlecht über die Frau zu reden. Außer, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt (also zur Abwehr von aus meiner Sicht ungerechtfertigten Angriffen). Würde ich wirklich tief ins Thema einsteigen, wäre das aber unvermeidlich.

Wenn es sich anbietet, lasse ich schon mal einen netten Satz fallen, um das Ganze zu entkrampfen. Sowas wie Ach ja, die Mama fand das ja auch immer lustig.
Wenn aus irgendwelchen Gründen mal Differenzen auftreten, versuche ich das sachlich zu halten. Da halte ich mal gar nichts von, aber Eure Mama sieht das halt anders und die will ich Euch ja nichts Böses. Im Gegenteil...
Proaktiv bringe ich die Mama also nur ins Thema, wenn es mindestens neutral darstellbar ist.

Das ermöglicht es mir ehrlich zu sein, ich glaube, die Kinder merken das und scheinen damit gut zurecht zu kommen.

Ich sähe auch keinen Sinn, da irgendwas tiefer zu thematisieren. Die müssen mit beiden klar kommen. Und das tun sie.

Allerdings sind sie alle halt auch schon relativ groß. Da kommen viele Fragen (Hat x. uns nicht mehr lieb? o.ä.) auch gar nicht mehr auf.

Ich habe den Eindruck, dass das soweit ganz gut ist. Aber schlauer bin ich dann vielleicht irgendwann mal...

16.05.2025 12:42 • x 2 #12653


S
@acre
Ich spreche mit den Kindern auch nur über ihren Papa wenn er Thema ist. Ab und zu so was wie: kannst du von meinem Kostüm dem Papa ein Foto schicken oder ich weisee darauf hin das dies oder jedes sie mit ihm besprechen sollten.
Ansonsten ist er und die Trennung hier kein Thema.
Ich vermeide das bewusst, und bin froh darum.
Je mehr gesprochen wird desto mehr ist er auch in meinen Gedanken. Und das möchte ich nicht mehr. Er wollte raus aus meinem Leben, jetzt hab ich ihn endlich hinter mir gelassen. Solange ich keinen Nachteil für die Kinder sehe, werde ich das weiterhin so machen

19.05.2025 19:11 • x 5 #12654


A
@Rheinländer Danke, ich verstehe jetzt besser was du meinst.

@Susi01 so ähnlich ist es bei uns auch. Die Trennung als solches ist nur noch selten Thema, aber wenn wir über Organisatorisches reden, oder die Kinder mit ihren Freunden Umgangsregelungen vergleichen oder sie mir von ihren Wochenenden erzählen, taucht Ex natürlich immer wieder auf. Ich muss dann aber nichts mehr erklären oder Stellung beziehen, sondern es geht hauptsächlich um das Wie?

19.05.2025 20:06 • x 3 #12655


C
Zitat von Susi01:
@acre Ich spreche mit den Kindern auch nur über ihren Papa wenn er Thema ist. Ab und zu so was wie: kannst du von meinem Kostüm dem Papa ein Foto schicken oder ich weisee darauf hin das dies oder jedes sie mit ihm besprechen sollten. Ansonsten ist er und die Trennung hier kein Thema. Ich vermeide das bewusst, ...

Ich verstehe Dich völlig - mein Impuls ist auch, meinen Ex hier nicht groß zu thematisieren.
Glaubst Du, das passt für Deine Kinder auch so?

Hier ist es auch so, dass der Ex halt bei organisatorischen Dingen thematisiert wird - z.B. aktuell, wenn wir Urlaubsreisen und lange Wochenenden planen und dann halt überlegen, wann K3 in X (beim Ex und Familie ist), so dass diese Zeiten wegfallen. Zudem versuche ich, das Thema Ex (gelegentlich auch Next) hier immer mal wieder locker einfließen zu lassen, einfach, um dem Ganzen den rosa Elefanten-Charakter zu nehmen, in der Art, wie es, glaube ich, @KomischerVogel beschrieben hat - neutral bis positiv, nie negativ. Ich sage z.B.: Ja, die Lasagne von X war/ist echt unerreicht. oder Den Volvo hat X damals im Autokino zu einem wirklich guten Preis verkauft. oder Ich glaube X (Sohn von Next) studiert auch Fach Y an Uni Z - da kannst Du ihn ja mal fragen. Die Kinder selbst sprechen das Thema an, wenn sie müssen (wie bei Terminabsprachen, s.o.), sonst wird selten mal der Ex erwähnt (z.B. Geschichten von früher erzählt), Next und ihr Sohn werden immer noch konsequent totgeschwiegen.

20.05.2025 08:59 • #12656


S
@Caecilia
Hier hat es wirklich sehr viel mit der psychischen Verfassung von EX zu tun. Scheinbar ist er wieder in der Spur( äußerlich allerdings nicht) und die Kids kommen zufrieden nach Hause zu mir. Sie unternehmen was, und auch was er zu Essen gab wird erzählt. Sie gehen, meistens, ohne Gejammer zu ihm.
NextiMopsi haben sie seit letzten Herbstabfangang nicht mehr gesehen und reden dadurch kaum über sie. Ich glaube es ist so alles ok für sie. Ich bin da ehr diejenigen die noch Events meidet wo zu viele Familien rum stiefeln und ab und zu der Familie nachtrauert.
Die Kids haben sich zur Zeit mit der Situation abgefunden.

Letzens gab es ein Gespräch zu viert das war den beiden sichtlich unangenehm, sie waren in sich gekehrt und extrem komisch. Kommt aber zum Glück selten vor. Die Übergabe läuft kurz und bündig

20.05.2025 12:02 • x 1 #12657


D
Ist hier auch so: über Ex wird von allen vorsichtig ab und zu beiläufig gesprochen - wohl genau auch, um den Rosa Elefanten zu vermeiden. Und auch, wenn es um die Verganheit geht, beziehe ich ihn beim Erzählen bewusst mit ein. Schliesslich ist er Teil der Familiengeschichte, die jetzt in anderer Form weitergeschrieben wird.

20.05.2025 12:10 • x 2 #12658


C
Zitat von DasWird:
Schliesslich ist er Teil der Familiengeschichte, die jetzt in anderer Form weitergeschrieben wird.

Ja - genauso sehe ich das auch.
Ich rede ja z.B. auch immer mal wieder über meinen Bruder, der schon verstorben ist (in Leben und Tod eine schwierige Kiste) oder habe in einer Phase, als kein Kontakt zu den Halbschwestern meiner Kinder bestand, diese immer mal wieder versucht zu erwähnen. Dieses Totschweigen finde ich furchtbar und wenn man mal in so einer Nummer drin ist, kommt man da auch total schwer wieder raus.

20.05.2025 12:25 • x 4 #12659


K
Das mit der Familiengeschichte ist ein wichtiger Punkt, finde ich.
Es ist nun einmal gewesen und es hatte einen Wert. Es ist eigenes Erleben und damit Teil von allen.

Deshalb wäre totschweigen sicherlich ungut.

20.05.2025 14:51 • x 1 #12660


A


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