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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

K
Zitat von acre:
Die drei Warmwechsler, die ich kenne (nur bei einer hat die Beziehung dann langfristig gehalten) empfinden sich selbst nicht als unanständig. Es war für sie immer ein notwendiger Schritt aus einer Beziehung heraus, die nicht mehr funktioniert hat.


Und genau das trifft nicht zu. Sie Beziehung hat für sie funktioniert, solange nichts Besseres in Sicht war.
Der Schritt war nicht notwendig. Er war gewollt.

Selbst das kann ich noch nachvollziehen. Nicht hingegen, den anderen runterzumachen und mit behaupteter Schlechtigkeit das eigene Verhalten zu rechtfertigen.

Ich kann mich trennen, auch für einen anderen. Aber dann stehe ich dazu. Nur meine fünf Pfennig...

10.06.2025 21:39 • x 2 #12691


K
Zitat von Caecilia:
... einfach deswegen, weil ich ihn in seiner unreflektierten Verlogenheit, mit der er sich als etwas inszeniert, was er nicht ist, nicht ertragen kann.



Das kenne ich auch sehr gut. Inzwischen finde ich das Verhalten peinlich, ich bin in diesen seltenen Situationen dann hauptsächlich damit beschäftigt, zu überlegen, wie Dritte das wohl einschätzen.
Das ist dann schon fast unterhaltsam.

10.06.2025 21:42 • #12692


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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S
Zitat von KomischerVogel:
Selbst das kann ich noch nachvollziehen. Nicht hingegen, den anderen runterzumachen und mit behaupteter Schlechtigkeit das eigene Verhalten zu rechtfertigen.

Ich kann mich trennen, auch für einen anderen. Aber dann stehe ich dazu. Nur meine fünf Pfennig...

Das sage ich auch heute noch.

Er hätte sich einfach trennen können und meine Wut und Trauer ertragen können. Hätte wie ein Mann zu seiner Entscheidung stehen und einfach meine Reaktion aushalten können.

Stattdessen hat er sich irgendwelche fadenscheinige Gründe ausgedacht und das Ganze auch noch umgedreht. Dass er ja hier das arme Opfer wäre, dem es jahrelang sooooo schlecht ging.
(Das konnte er scheinbar gut verbergen, denn weder ich noch Außenstehende, noch er selbst haben das gemerkt ).

Das konnte er einfach nicht zulassen, dass ER nach außen hin der Schuldige ist, der die Familie verlässt...

Schwach ‍️

11.06.2025 07:11 • x 4 #12693


C
Zitat von SonnenschWein:
Das sage ich auch heute noch. Er hätte sich einfach trennen können und meine Wut und Trauer ertragen können. Hätte wie ein ...

Genau so sehe ich das auch, Ihr bringt es beide auf den Punkt. Ich glaube, wenn mein Ex zu seinem Verhalten gestanden hätte und seine Motivation klar benannt hätte (Verliebtheit, Next toll ...), wäre es auch für mich viel leichter gewesen. Aber dieses Gesäusel mit dem schon lange unglücklich und hätte mich auch ohne Next getrennt war einfach schwer erträglich.
Ganz schwache Nummer, das stimmt.

11.06.2025 09:27 • x 4 #12694


K
Genau, was Ihr schreibt. Bei mir kommt erschwerend hinzu:

Sie ist eine zierliche emphatische, hilfsbereite und einfühlsame Person. Jedenfalls nach außen. Der traut erstmal niemand irgendwas Fieses zu.
Mit anderen Worten: Das Opfergesäusel werden die meisten ihr wohl abkaufen. Es ist also gewissermaßen rufschädigend.
Sie brennt mit Next durch und ich bin der böse Mann. Eigentlich genial. .
Aber menschlich eben die Schublade ganz unten.


Ich will mal ein positives Fazit ziehen: Mit einigem Abstand habe ich, haben wir alle hier durch den ganzen sch. viel mehr innere Stärke erlangt.

11.06.2025 10:30 • x 3 #12695


C
Zitat von KomischerVogel:
Genau, was Ihr schreibt. Bei mir kommt erschwerend hinzu: Sie ist eine zierliche emphatische, hilfsbereite und einfühlsame Person. Jedenfalls nach ...

Ist bei meinem Ex auch so - zierlich ist er zwar nicht - aber er gibt sich immer sehr sozial und hilfsbereit, ist in der Kirche aktiv, kocht und bäckt für andere ... Bei ihm nehme ich also auch an, dass die meisten ihm das abkaufen, diejenigen, die mich nicht oder nur wenig kennen, sicher zu 100%. Ist mir aber auch egal, sollen sie.

11.06.2025 11:44 • x 2 #12696


A
Ich merke, dass es mir überhaupt nicht gut tut, mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Im normalen Alltag denke ich darüber eigentlich nicht mehr nach.

Aber ich glaube, dass verschiedene Wahrheiten im menschlichen Miteinander nebeneinander stehen können.

Mein Ex hat in der akuten Trennungsphase so was gesagt wie: Es muss ja etwas nicht gestimmt haben, dass es so schnell kaputt ging.

Zitat von SonnenschWein:
noch er selbst haben das gemerkt

Daher glaube ich das 100%


Zitat von SonnenschWein:
Wir waren 18 Jahre zusammen und hatten eine eigentlich schöne Beziehung. Dann kam sie um die Ecke und er ging.

Und das zweifel ich mittlerweile an, auch wenn ich es vor einem Jahr noch genau so formuliert hätte. Mittlerweile denke ich, dass es ja diese Leerstelle gegeben hat, wo sich Next einnisten konnte. Ob das jetzt das schwache Selbstbewußtsein von Ex ist, ganz einfache Triebe oder doch große Liebe, ist egal. Sie haben die Chance auf größeres Glück bei jemand anderem gesehen.

Zitat von KomischerVogel:
Der Schritt war nicht notwendig. Er war gewollt.


Was ist schon notwendig? Klar, Ex hatte hier alles, was sich manch andere erträumen, aber es hat ihm nicht gereicht, nicht befriedigt was auch immer. Mein Ex hatte eine Weile die Hoffnung Next und mich parallel laufen lassen zu können. Das wäre wahrscheinlich das non-plus-ultra gewesen. Aber das war von mir nicht gewollt. Welchen Preis zahlt man für seine Beziehung?
Man macht immer Kompromisse und mit Next hat sich das Kosten/Nutzen-Verhältnis zu meinen ungunsten verdreht.

Dieses Gerede über Anständigkeit in der Trennung geht für mich am eigentlichen Thema vorbei. Ich war ihm schon Wochen und Monate vorher nicht wichtig genug für Anständigkeit. Er hat sich auf Next eingelassen während er mit mir in einer Beziehung war. Weder diese Beziehung noch ich waren ihm schützenswert. Da war kein Anstand als er neben mir im Bett mit ihr geschrieben hat. Warum hätte der Anstand dann auf einmal in der Trennung zurückkommen sollen?

Ich habe mir etwas Anstand zurückerkämpft. Das ging aber nur über Kontakt. Wenn wir länger keinen Kontakt haben, merke ich wie Ex in mir zu einer Karikatur wird, die es mir leichter macht mit all dem umzugehen. Wenn er aber hier am Küchentisch sitzt, ist er eine komplexe Person. Und manches von dem was er zur Trennung, zu Next und allem anderen zu sagen hat, ist Schuldumkehr, manches selbstentlastendes Vergessen, manches eingestandene Feigheit und Egoismus und vieles Abwertung von mir, aber in sich für ihn mehr oder weniger rational.

11.06.2025 11:51 • x 3 #12697


U
Hi zusammen,
freue mich, von Euch zu lesen. Ich schaue immer noch fast täglich ins Forum, und:
Zitat von Jamirah:
Dieser Faden fehlt manchmal, weil so viele tolle Leute sich ausgetauscht haben.


Bei mir ist gerade Beziehungsklärungszeit, und aktuell schaue ich mir gedanklich wieder öfter meine frühere Beziehung an, meine Muster, die Trennung, den Ex. Mein Ex und ich haben null Kontakt weiterhin, vor kurzem nochmal etwas Organisatorisches. Das ist jedes Mal seltsam: Wir telefonieren wie höfliche Kollegen miteinander. Und deswegen fand ich Eure Gedanken oder Euer Verhalten zu dem/der jeweiligen Ex spannend gerade.

Zitat von acre:
kann ich aber irgendwie nachvollziehen, dass es für jemanden, der frisch verliebt ist und in ein neues Leben starten will, überhaupt keinen Sinn ergibt.

Das konnte ich immer nachvollziehen. Was ich bis heute nicht verstehe, ist, dass man (also mein Ex) nicht irgendwann nach der Trennung, wenn die Gefühle offenkundig auf beiden Seiten runtergekocht sind, den Rücken gerade macht und sich entschuldigt. Formal bringt mir das null, brauche ich nicht. Emotional wäre es hilfreich.
Zitat von Susi01:
Es ist nicht mehr nötig, dass die Vergangenheit betrachtet wird.

Stimme zu, zumindest was das Trennungsverhalten etc. angeht. Das war so, ändert sich nichts dran, lasse ich stehen. Was für mich immer noch interessant ist: Warum ich mich nicht selbst getrennt habe, noch weit früher als er. Weil ich das ab und an Jahre vorher zu meiner besten Freundin gesagt habe. Auf alle Fälle in den Zeiten, als er die Affären hatte, also die 2,5 Jahre vor Trennung - vorher auch? Weiß ich leider nicht mehr. Aber spätestens ab da war unsere Beziehung echt keine gute mehr. Also: anschauen finde ich heute für mich wichtig. Z. B. auch in der neuen Beziehung: Hammerhart, wie die alten Muster erstmal greifen
Zitat von acre:
Es war für sie immer ein notwendiger Schritt aus einer Beziehung heraus, die nicht mehr funktioniert hat.

notwendiger Schritt, damit war die Verliebtheit gemeint. Ja, mein Ex hat das offenkundig auch nicht anders hinbekommen. Ich ja letztlich trotz schlechter Beziehung ja auch nicht.
Aber dass er deswegen auch im Nachhinein nicht versteht, dass sein Vorgehen mies war, da gehe ich nicht mit.
Auch mir fehlt die Bitte um Entschuldigung für sein Verhalten mir gegenüber, damit meine ich 2,5 Jahre Betrug, nicht die Trennung als solche.


Zitat von Caecilia:
Ich glaube, wenn mein Ex zu seinem Verhalten gestanden hätte und seine Motivation klar benannt hätte (Verliebtheit, Next toll ...), wäre es auch für mich viel leichter gewesen.

Darüber hab ich jetzt nachgedacht, weil mein Ex das letztlich gemacht hat. Nur eben im Anschluss an 2,5 Jahre Betrug. Er hat auch Spitzen gesetzt gegen mich, dass sein Leben viel aufregender wäre ohne mich (no comment).
Jetzt überlege ich weiter: Ich habe immer gesagt, die Trennung wäre für mich ok gewesen, wenn diese lange Täuschung nicht gewesen wäre. Ich kam mir ja wie in der Truman Show vor, ich 2,5 Jahre in einem Fake-Leben .... Bin gerade nicht mehr sicher. Vielleicht ist getrennt werden nach dieser langen Beziehungszeit einfach Mist?

@Susi01 , @KomischerVogel , @Caecilia : Heftig, dass alle Eure Exen diese Schuldumkehr betreiben. Ich finde, das setzt dem obigen halt noch eins drauf. Bei Euch geht die Ungerechtigkeit eigentlich ja weiter, je nach Intensitätskontakt wegen der Kinder. Nicht nur, dass Ihr keine Entschuldigung bekamt, Ihr bekommt zusätzlich die Schuld. Wow. Gut, dass Ihr alle gut im neuen Leben angekommen seid und das so differenziert sehen und stehen lassen könnt.

11.06.2025 12:16 • x 4 #12698


C
Zitat von acre:
Ich merke, dass es mir überhaupt nicht gut tut, mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Im normalen Alltag denke ich darüber eigentlich nicht mehr ...

Ja - sie haben die Chance auf ein größeres Glück woanders gesehen, sie waren verliebt ... Das kann man sicher so interpretieren, dass es dann in der Beziehung eine Leerstelle gab. So gesehen gibt es die aber vermutlich, zumindest irgendwann, in jeder Beziehung - Verliebtheit ebbt ab etc.. Es ist eine Frage der Herangehensweise, denke ich: Wenn ich z.B. eine Liste mit 100 Punkten habe, die für mich eine glückliche Beziehung ausmachen, dann wird vermutlich irgendwann immer der Punkt kommen, an dem ich denke, dass die aktuelle Beziehung vielleicht 80 davon erfüllt, ich mit jemand anderem aber 85 haben kann. Für mich ist das irgendwie schon im Ansatz falsch, meine Herangehensweise an eine Beziehung ist eher ganzheitlich und ich sehe auch nicht gibt mir die meisten Glücksgefühle immer als oberstes Ziel einer solchen. Aber Menschen sind ja verschieden, das ist ja auch gut so - und ich zumindest habe gelernt, dass mein Ex und ich unterschiedlich auf Beziehungen schauen und deshalb dahingehend vermutlich auch nicht zusammengepasst haben.

Was den Anstand bzw. das Verhalten in der Trennungsphase angeht: Da fällt für mich auch das Verhalten im Vorfeld darunter, also natürlich auch sowas wie das Geschreibsel deines Ex mit Next, während du danebenliegst. Mein Ex hätte vermutlich auch am liebsten beides gehabt (schon das, unabhängig von irgendeinem moralischen Anspruch, für mich nicht nachvollziehbar, völlig andere Sichtweise auf das Konstrukt Beziehung) - aber das hat Next nicht mitgemacht (und hätte ich natürlich auch nicht, hätte ich davon gewusst).

Und ja - ich sehe meinen Ex auch als komplexen Menschen mit vielen Facetten, wie alle Menschen. Genau die Mischung, die du beschreibst, ist es bei ihm sicher auch: Schuldumkehr zur Ausmerzung des eigenen schlechten Gewissens, Hormone ... - Aber sicher z.T. auch andere Wahrnehmung aufgrund anderer Persönlichkeit, Lebenssituation und Lebenserfahrung). Aber der Teil, der halt ganz klar verlogene Schuldumkehr ist, ist das, was zumindest mir immer übel aufgestoßen ist.

11.06.2025 12:29 • x 2 #12699


U
Zitat von acre:
Mittlerweile denke ich, dass es ja diese Leerstelle gegeben hat, wo sich Next einnisten konnte.

Das sehe ich genauso. Hier zu Beginn die Leerstelle in Sachen Aufregung/Spannung (aka reine Affäre, ich werde mich nicht von meiner Frau trennen), dann mit Affäre 2 raus aus unserer Beziehung.
Zitat von acre:
Man macht immer Kompromisse und mit Next hat sich das Kosten/Nutzen-Verhältnis zu meinen ungunsten verdreht.

Auch das finde ich sehr zutreffend (und vielleicht sogar die einfachste Erklärung, warum ich mich nie getrennt hätte).
Zitat von acre:
Dieses Gerede über Anständigkeit in der Trennung geht für mich am eigentlichen Thema vorbei.

Ich glaube, es dreht sich bei diesen moralischen Fragen immer um Anständigkeit in der Beziehung bzw. vor der Trennung, nicht nur *bei* der Trennung. Eben aus genau den Situationen, die Du beschreibst. Letztlich war mein Ex bei der Trennung zum ersten Mal anständig (ich hätte das Wort nicht gewählt, aber um den Vergleich zu machen), weil er zum ersten Mal seit über zwei Jahren ehrlich war. Bei mir ist es also ein Hadern mit der Ehrlichkeit.
Zitat von acre:
Und manches von dem was er zur Trennung, zu Next und allem anderen zu sagen hat

Das ist für mich so ein erstaunlicher Satz, weil mein Ex nichts ohne Nachfrage erzählt hat, sich dann abgequält hat damit, aber (ich glaube) sehr ehrlich war, WENN ich gefragt habe. Ich habe das im ersten halben Jahr nach Trennung gemacht. Danach haben wir nur über Organisatorisches geredet. Er hat von sich aus nichts zur Trennung gesagt. Also seit zwei Jahren nicht mehr. Einerseits gut, es hätte nichts geändert. Andererseits schade: Vielleicht hätte es mir leichter gemacht, unsere lange Beziehung als trotzdem wert-voll anzusehen. Damit bin ich immer noch beschäftigt ....

11.06.2025 12:29 • #12700


D
Mir wird je länger je klarer, wie verschieden Ex und ich eigentlich waren. Wir waren wie warm und kalt. Worin ich stark bin (Emotionale Reife, Empathie, Familiensinn, Verantwortung übernehmen können etc.) mangelt es ihm gravierend. Er ist stark, wo meine Schwächen und Ängste liegen (Abenteuer, Karriere, Sport). Ich war das Warme in unserer Beziehung das Innen, er das Kalte, das Aussen. Und zusammen haben wir uns super ergänzt während 24 Jahren. Wir konnten uns in unseren Schwächen aneinander anlehnen.

Er hatte bei der Trennung ja selbst mehrmals Bedenken geäussert, ob er ohne mich klar käme. Aber genau das wollte er - mich nicht mehr brauchen (hat er auch immer wieder so gesagt), und er hat sich auch ganz bewusst so organisiert (neue Bezugspersonen gesucht, sei es professionell in der Klinik wie auch danach oder mit (vermeintlichen) Freunden). Dieses gegenseitige abhängig sein von einander fand er plötzlich ganz schrecklich, während ich das o.k. fand. Ich war ja genauso abhängig von ihm, finanziell und z.B. bei den Familienferien, wenns um den Action-Teil ging.

Eine totale Ergänzungsbeziehung. Deshalb war die Trennung für mich u.a. auch so eine Katastrophe - ich wusste nicht, ob ich diesen wegfallenden Teil schaffe, abzudecken. Das hat so viel Angst in mir ausgelöst.

Und diesen äusseren, kalten Teil abzudecken (Ellbogen im Job zeigen, Reisen), ist für mich nach wie vor manchmal sehr anstrengend, weil es mir eigentlich nicht entspricht.

Mein Partner und ich sind uns enorm ähnlich. Keine Ergänzungs-Beziehung, sondern eine von zwei sehr ähnlichen Menschen. Das ist auf eine Art schon um einiges anstrengender, weil ich nicht die Aspekte delegieren kann, die mir nicht liegen (und er auch nicht). Anderseits ist es aber auch erfüllender - und mit Bestimmtheit unabhängiger...

Beim letzten Treffen war ich schockiert, wie fremd mir Ex geworden ist mit seiner inneren Kälte.

11.06.2025 12:40 • x 3 #12701


C
Zitat von Unterwegs2023:
Hi zusammen, freue mich, von Euch zu lesen. Ich schaue immer noch fast täglich ins Forum, und: Bei mir ist gerade ...

Das kann gut sein, also, dass es eine Rolle spielt, ob und wie lang es Betrug gab. Mein Ex hatte, da bin ich fast sicher, ja nur eine emotionale Affäre und vermutlich auch nicht so lang. D.h. der Trennungszeitpunkt als solcher war für mich eigentlich O.K., auch wenn früher besser gewesen wäre.

Kontakt haben wir aber zum Glück auch kaum mehr, ab und an eine Mail, selten Veranstaltungen der Kinder (nur da sehe ich ihn persönlich). Gesehen haben wir uns das letzte Mal vor über einem Jahr und da auch nur ganz kurz. Das nächste Aifeinandertreffen wird wohl der Abiball von K3 sein und das dauert noch.

Trotzdem kann ich ihn ja nicht komplett aus meinem Leben eliminieren - die Kinder werden vielleicht auch mal heiraten, was weiß ich. Von der Sache mit der Schuldumkehr wird er vermutlich nicht abrücken, daher hoffe ich, dass ich selbst das irgendwann wegschieben und trotzdem zu einem lockereren Umgang mit ihm finden kann.

11.06.2025 12:41 • #12702


C
Zitat von DasWird:
Mir wird je länger je klarer, wie verschieden Ex und ich eigentlich waren. Wir waren wie warm und kalt. Worin ich stark bin ...

Spannend, die unterschiedlichen Persönlichkeiten bei euch!
Mein Ex und ich waren/sind uns eher ähnlich, würde ich sagen. Wir sind beide eher empathisch (ja, er auch), grundsätzlich eher introvertiert, können aber auch extrovertiert und Rampensäue sein, aber es srengt uns an. Wir sind beide kreativ und eher Generalisten als Spezialisten (ich noch mehr als er). Uns beiden ist Familie wichtig (ja, auch ihm). Er ist risikobereiter als ich, ich bin diplomatischer - das sind vielleicht die größten Unterschiede. Aber diese Arbeitsteilung wie bei dir und deinem Ex hatten wir nie (Abhängigkeit finde ich fast einen zu starken Begriff dafür). Ich glaube, beide Arten von Beziehung können gut funktionieren.

11.06.2025 12:53 • x 1 #12703


M
So,
Scheidung ist durch-was ein entspannter Termin.
Die Richterin tiefenentspannt und supernett.
Nachdem nach 5 Minuten alles geklärt war und sie die Scheidung ausgesprochen hatte,wollten wir gehen.
Da kam ein freundliches Haaaallt von ihr.
Wir haben noch ein paar Minuten.
Sie hat sich für die,aus ihrer Sicht,einfache unförmliche Scheidung bedankt und das wir im Sinne des Kindes so handeln hat ihr sehr gut gefallen und war da noch neugierig wie wir das regeln-ist wohl eher selten der Fall.
Draußen sagte meine Anwältin das sie so eine(n) Richter*in auch seltenst erlebt und das halt zu unserem Fall gepasst hat.
Gute Wünsche
Tschüss,das war es dann

11.06.2025 13:12 • x 8 #12704


S
Zitat von Caecilia:
Ist bei meinem Ex auch so - zierlich ist er zwar nicht - aber er gibt sich immer sehr sozial und hilfsbereit, ist in der Kirche aktiv, kocht und bäckt für andere ...

Wahnsinn! Bei mir auch!
Auch ein ganz lieber, hilfbereiter...

Ich denke aber, genau das hat unserer Ehe letztendlich das Genick gebrochen (und wird es ihm selbst auch noch). Denn er hat IMMER andere über sich gestellt. Immer anderen geholfen und bekam nie das zurück, was er vielleicht erwartet hatte.
So war es bei mir auch. Er hat für mich zurückgesteckt, mir alle Wünsche erfüllt. Aber was er selbst wollte, das wusste er vielleicht irgendwann gar nicht mehr.
Vielleicht wusste er es nie.
Hat keinen Zugang zu seinen eigenen Bedürfnissen.
Deshalb war die Trennung von mir ein Befreiungsschlag für ihn (seine Worte damals).
Leider wusste ich von dem Ganzen ja nix

Zitat von Unterwegs2023:
, , : Heftig, dass alle Eure Exen diese Schuldumkehr betreiben. Ich finde, das setzt dem obigen halt noch eins drauf.

Bei mir ja auch.
Wie gesagt. So ist es wahrscheinlich leichter für ihn.

Zitat von Caecilia:
Wenn ich z.B. eine Liste mit 100 Punkten habe, die für mich eine glückliche Beziehung ausmachen, dann wird vermutlich irgendwann immer der Punkt kommen, an dem ich denke, dass die aktuelle Beziehung vielleicht 80 davon erfüllt, ich mit jemand anderem aber 85 haben kann.

Ist ja erstaunlich! Genau mit sowas kam er auch an in unserem Trennungsgespräch (da wusste ich noch nichts von Next...oder sagen wir mal: Dass sich da was anbahnt. Sie war ja mit uns befreundet ‍️).
Er meinte auch:
Unsere Beziehung ist ja zu 80-90 % gut. Wir sind ein gutes Team im Alltag, verstehen uns blind, haben die gleichen Ansichten etc. Aber etwas fehlt. Die Leidenschaft, die Romantik. Ich will 100%!
Davon war ich sowas von irritiert und habe ihn hunderte Male gefragt, wie er eine gute Beziehung, eine Familie wegschmeißen kann, nur um VIELLEICHT irgendwann 100% zu bekommen -was man meiner Ansicht nach eh nie erreicht-? ? ?

Als ich dann von Next erfuhr, war mir alles klar und ich fragte nicht mehr nach. Versuchte nicht mehr, ihn zu überzeugen, bettelte nicht mehr.
Ich wünschte, ich hätte es früher gewusst. Dann hätte ich mich nicht selbst so erniedrigt

11.06.2025 13:12 • x 2 #12705


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