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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Rheinländer
Zitat von maenneken:
So,
Scheidung ist durch-was ein entspannter Termin.

Herzlichen Glückwunsch und einen guten offiziellen Start in dein neues Leben.
Gut das alles so reibungslos verlief.

11.06.2025 12:15 • x 2 #12706


A
[url=/post3898888.html#p3898888]Zitat von Caecilia[/url]
Wenn ich z.B. eine Liste mit 100 Punkten habe, die für mich eine glückliche Beziehung ausmachen, dann wird vermutlich irgendwann immer der Punkt kommen, an dem ich denke, dass die aktuelle Beziehung vielleicht 80 davon erfüllt, ich mit jemand anderem aber 85 haben kann.


Und wenn nur noch 55 erfüllt werden und du dir von jemand anderem 85 versprichst?


Ich sehe übrigens auch nicht so absolut auf Beziehungen, aber langfristig sollten sie schon einen Mehrwert für mich haben.

Zitat von Caecilia:
Was den Anstand bzw. das Verhalten in der Trennungsphase angeht

Mein Punkt ist, dass er schon lange vor der Trennung so weit war, mich nicht mehr anständig behandeln zu wollen. Und ich habe einfach lange gebraucht, um das zu verstehen. Vielleicht erst mit Next, vielleicht schon vorher ist etwas in ihm so aus dem Lot geraten, dass es mir gegenüber keinen Anstand, kein Mitgefühl, kein Begehren, kein Verliebtsein mehr gab.

Im Nachhinein hat sich Ex ja für manches entschuldigt, aber für diese Zeit mit Next, die für ihn ja unglaublich schön und aufregend war, will er sich nicht entschuldigen.


Zitat von Caecilia:
dass mein Ex und ich unterschiedlich auf Beziehungen schauen und deshalb dahingehend vermutlich auch nicht zusammengepasst haben.

Vielleicht nicht bis an euer Lebensende, aber eine ganze Weile war es doch ganz gut? Lass dir das durch seinen Abgang nicht nehmen.


Zitat von Unterwegs2023:
Einerseits gut, es hätte nichts geändert. Andererseits schade: Vielleicht hätte es mir leichter gemacht, unsere lange Beziehung als trotzdem wert-voll anzusehen. Damit bin ich immer noch beschäftigt ....

Es hat Vor- und Nachteile. Manchmal ist es einfach nur schmerzhaft und es ändert nichts. Abstand zu gewinnen ist auch viel schwieriger. Es hat aber den Vorteil, dass wir uns in unseren Mutmaßungen über den anderen nicht stehen lassen. Viel Schuldumkehr konnte so eingedämmt werden. Und so manche Verletzungen, die in der Trennungsphase entstanden sind, konnten gepflegt werden.

11.06.2025 12:24 • #12707


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


Balu85
Zitat von KomischerVogel:
Ich will mal ein positives Fazit ziehen: Mit einigem Abstand habe ich, haben wir alle hier durch den ganzen sch. viel mehr innere Stärke erlangt.

hm...einerseits hatte man ja keine großartig andere Wahl. Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht muss man schwimmen....sonst geht man unter immer wieder. Das man dabei stärker wird ist nicht unüblich. Auf der anderen Seite scheinen nicht wenige hier noch immer Einzelkämpfer, sehr vorsichtig was neue Partner angeht, haben immer mal wieder Ärger mit der/dem Ex und stehen mehr oder minder allein da.
Zitat von maenneken:
Scheidung ist durch-was ein entspannter Termin.

Da gratuliere ich dir....endlich ein Strich drunter machen. Wie fühlt es sich für dich an?
Ich hab ja noch immer keinen neuen Termin bzw. wir. Ich werde die Tage mal auf dem Gericht anrufen, nicht das den nächsten dann in meinen Urlaub legen. Oder die Richterin ist noch immer krank...keine Ahnung. War sie ja seit März.

Ansonsten finde ich es interessant wie viel Raum die Exen hier noch einnehmen und auch die Trennungszeit. Eigentlich wollten wir ja alle nach vorne blicken. Aber gefühlt habe viele noch mit dem glamourösen Ende zu kämpfen und dem Verhalten der Exen danach.
Die Trennung und oder auch die Jahre davor beschäftigen mich momentan eigentlich wenig bis fast garnicht. Nur was die Scheidungsbedingungen angeht fühlt es sich sehr ungerecht an. Zumal ich ja nach der Trennung erfahren habe das NF schon vor ihrem Antrag sich nicht mehr so sicher war. Hätte viel Geld/Zeit und Nerven gespart wenn wir einfach nicht geheiratet hätten. Aber lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern.
Ansonsten ist es von locker entspannt bis anstrengend. Weil einerseits geht mich ihr Leben ja nichts an und ich möchte auch keinen Kontakt der über den für unsere Tochter notwendig ist, hinaus geht....andererseits sind wir halt durch die Kleine immer irgendwie verbunden. Und das es ist immer das selbe....man kann sich auf nichts verlassen zumindest nicht mit Sicherheit, entweder wird irgendwas vergessen, verdreht oder man wird nicht informiert....also im Grunde : Wenn es für sie keinen Nachteil hat isses wurscht.
Ich mach drei Kreuze wenn die Maus dann alt genug ist und sich einiges erübrigt.

11.06.2025 13:20 • x 2 #12708


M
Balu,

Das Gefühl ist nicht anders.
Eigentlich genau wie vor dem Termin-da sollte man nichts weltbewegendes erwarten.
Nur Ex hab ich gerade nochmal gesehen und ihr geht es nicht so gut.Liegt bestimmt am Wetter.
Nur die Grwissheit das jetzt alles geregelt ist und etwaige Änderungen,falls es einfällt,jetzt ein bisschen höher sind erleichtert.
Bis auf die Rentenpunkte bin ich ja schadlos daraus.

11.06.2025 13:32 • x 1 #12709


Balu85
Zitat von maenneken:
Nur die Grwissheit das jetzt alles geregelt ist und etwaige Änderungen,falls es einfällt,jetzt ein bisschen höher sind erleichtert.

allein das meine ich schon. Bis 2 Wochen vor dem Termin können ja noch Anträge gestellt werden. Wer weiß auf was für Ideen da manche Menschen noch kommen. Oder was sie so für Tipps bekommen.

Zitat von maenneken:
Bis auf die Rentenpunkte bin ich ja schadlos daraus.

naja....ganz schadlos bei mir jetzt nicht, aber es hätte (nach aktuellem Stand) auch schlimmer kommen können.

11.06.2025 13:42 • x 1 #12710


M
So gesehen bin ich auch nicht schadlos da raus.
Für das Haus zahle ich alleine,hab ich aber immer schon und wohne ja noch drin.
So gesehen zahle ich ihr durch die Tilgung jeden Monat doch was.

11.06.2025 13:50 • x 2 #12711


Balu85
So isses bei mir ja auch, aber ich zahle noch einen Kredit bei den Exschwiegereltern ab der mir vorher als das geht dich nichts an verkauft wurde. Damit kann ich sogar noch am ehesten Leben weil das Geld ja in meinem Haus steckt. Und dann noch ein für mein Empfinden nettes Sümmchen an NF. Grob überschlagen geht sie fast mit +/- 0 aus der Ehe. Das was sie bekommt entspricht in etwa ihrem Anteil an des Fixkosten die wir jeden Monat hatten.
Aber wie gesagt, es hätte schlimmer kommen können. Und genau deswegen hätte ich gern einen Strich drunter.

11.06.2025 13:54 • x 3 #12712


J
Meine Mutter hat immer mal wieder gesagt, eine Ehe ist doch kein Fluss, der immer das gleiche Wasser hat. Mal ist er stürmisch, hat viel Wasser, mal hat er so hohe Wellen, dass man fast gemeinsam nicht schafft, immer den Kopf hoch zu halten und dann gibt es eben auch Flauten, wo man sich langweilt, vernachlässigt fühlt. Psychologen sagen manchmal sogar, dass es sogar phasenweise keine Liebe gibt in der Ehe und man es trotzdem. Immer wieder schaffen kann. Worauf ich hinaus will.: Es ist normal, dass es Leerstellen gibt. Ja und es kann sein, dass man in dieser Zeit offen für die Außenseite ist. @ KomischerVogel hat mal gesagt, dass es seine Moralvorstellungen es nie zugelassen hätten, sich nach außen zu orientieren. Ich kenne zwei Freundinnen, die sich während der Ehe kurz neu verliebt hatten, aber nur kurz schwach wurden. Sie haben es ihrem Partner nie gesagt, aber sich ganz eindeutig für ihren Partner entschieden. Sie sagten, dass es nur mit Ihnen etwad mit ihnen zu tun. Aber nicht jeder ist so klar und wenn man bei sich selbst vielleicht Defizite empfindet, kann ein verlockendes Äußeres das vielleicht überspielen. Man tröstet sich und ist für den Moment glücklich. Meist ist es ja nicht dauerhaft das Neue. Nochmal worauf ich hinauswill. Hat diese Leeerstelle soviel mit uns zu tun, ist das Neue begehrenswerter und wir treten deshalb zurück? Ich fand den Blick von Balu interessant. Wir beschäftigen uns immer mal wieder mit der Trennung. Es ist Teil unseres Lebens. Und hier schreiben so viele ehrliche, aber unterschiedliche Leute. Ich bin meinem Mann zwei Jahre hinterhergerannt .Meinen Stolz habe ich fast vergessen. Du @acre hast Deinen Stolz bei der Trennung sehr schnell gespürt und ihn rausgeschmissen, wie auch @ unterwegs oder Caecilia. Ich fand das mit dem Narbengewebe sehr schön. Aufarbeitung ist auch im Nachhinein gut. Aber wenn man am Narbengewebe pult und es kann sich nicht weiter ins neue Gewebe integrieren, dann sollte man aufhören.

11.06.2025 14:19 • x 6 #12713


S
@Jamirah

Sorry, wenn ich hier kurz reinplatze aber ich fand deinen Post so schön.
Zitat von Jamirah:
Meine Mutter hat immer mal wieder gesagt, eine Ehe ist doch kein Fluss, der immer das gleiche Wasser hat. Mal ist er stürmisch, hat viel Wasser, mal hat er so hohe Wellen, dass man fast gemeinsam nicht schafft, immer den Kopf hoch zu halten und dann gibt es eben auch Flauten, wo man sich langweilt, vernachlässigt fühlt. Psychologen sagen manchmal sogar, dass es sogar phasenweise keine Liebe gibt in der Ehe und man es trotzdem. Immer wieder schaffen kann.

So ähnlich hat es unsere Beraterin auch formuliert, anhand 2er Gummibänder, die mal enger, mal weiter voneinander entfernt nebeneinander laufen, aber eben durch die immer wieder getroffene Entscheidung für die Beziehung zusammengehalten werden.

Oder wie es Michelle Obama formuliert hat The beauty of my husband and our partnership is that neither one of us was ever really, ever going to quit at it, because that's not who we are.

Blöd halt, wenn man unwissend an einen Quitter gerät. Allein kann man eine Ehe nicht durch alle, eben immer auch normalen, Untiefen, bekommen.

11.06.2025 14:42 • x 5 #12714


S
Zitat von Caecilia:
dieses Gesäusel mit dem schon lange unglücklich und hätte mich auch ohne Next getrennt war einfach schwer erträglich.
Ganz schwache Nummer, das stimmt

11.06.2025 20:33 • x 2 #12715


U
Zitat von Balu85:
Ansonsten finde ich es interessant wie viel Raum die Exen hier noch einnehmen und auch die Trennungszeit. Eigentlich wollten wir ja alle nach vorne blicken.

Ich finde das selbstverständlich - den Faden gibt's ja nur wegen der Trennungen. Genau hier ist/war ja der Ort, wo ich mich mit der Trennung auseinandersetzen konnte, mehr als im echten Leben und mit mehr Menschen, die diese Erfahrung gerade auch durchlebten. Vielleicht wie bei einem Klassentreffen, da schaut man auch zurück.

Ich finde deswegen schön, wenn und dass das neue Leben hier einfließt. Nicht auf Beziehungen bezogen, sondern allgemein. Die Rückschau nach bei mir 2,5 Jahren bestimmt null meinen Alltag, aber hier finde ich das auch gut. Zurzeit fällt mir z. B. öfter die Länge meiner Beziehung auf die Füße - fast mein halbes Leben. Ich hab noch keinen Umgang damit, dass ich keinerlei Gefühle mehr in mir finde zu meinem Ex. Deswegen finde ich Eure Erfahrungen und - jetzigen - Beziehungen zu Euren Ex-Partnern spannend für mich.

Habe trotzdem das Gefühl, alle hier in dem Faden blicken nach vorne. Eben in ganz unterschiedlichen Alltagen.

Zitat von DasWird:
Mein Partner und ich sind uns enorm ähnlich.

Das fand ich auch spannend und freue mich für Dich. Mein (gar nicht mehr so neuer) Partner ist in einigen Punkten wie mein Ex, was nicht gut ist. In einigen ganz anders, was gut ist und mein Leben bereichert. Ich bin froh, diese Erfahrung der neuen Partnerschaft gemacht haben zu dürfen, auch wenn ich das Gefühl habe, Beziehung und ich ... weiß ich gar nicht .

12.06.2025 07:45 • x 5 #12716


D
@Balu85 Dass die Exen in vielen Leben noch so viel Raum einnehmen, ist wohl weniger den Exen als Person geschuldet (auch wenn die es vielleicht ganz gerne sehen würden...) als dem Ausmass des Einflusses, den ihre Trennungsentscheidung noch auf unser derzeitiges Leben hat? Wenn jemand einen Unfall hatte mit bleibenden Auswirkungen auf sein Leben, wird der Unfall ein Leben lang ein zentrales Thema bleiben. Wenn es ein Unfall war ohne bleibende Schäden, nur eine schlimme Erinnerung.

In meinem Leben hat Ex' Weggang also schon noch sehr konkrete Nachwehen: der Dauerstress, den ich vorher so nicht hatte. Und das geht ja vielen hier so, und noch mehr denen mit kleinen Kindern. Oder @acre hat ja mehrmals erwähnt, dass sie den geliebten Job aufgeben musste. Dagegen hat @Wüstenfee das Gefühl, dass ihr Leben jetzt besser verlaufe als in der Ehe - obwohl die Trennung richtig schlimm war, scheint sie gut damit klar zu kommen.

Ich glaube, die Auswirkungen dieser einseitigen Entscheidungen der Exen auf die Gegenwart ist der wirkliche Grund, dass die Trennung nicht einfach als eine schlimme Geschichte abgehakt werden kann.

12.06.2025 13:03 • x 3 #12717


C
Zitat von acre:
Und wenn nur noch 55 erfüllt werden und du dir von jemand anderem 85 versprichst?


Ich sehe übrigens auch nicht so absolut auf Beziehungen, aber langfristig sollten sie schon einen Mehrwert für mich haben.

Ich kann das gar nicht quantifizieren oder Punkte abhaken. Für mich ist wichtig, dass ich mich in einer Beziehung wohl und aufgehoben fühle, dass Vertrauen da ist, dass es einfach dieses besondere wir beide-Gefühl gibt (nennt es Liebe, von mir aus). Alles andere ist irgendwie nachgeordnet. Für mich ist übrigens auch eine lange gemeinsame Geschichte etwas Besonderes und ein Wert an sich - und dieses darauf aufbauende sich-blind-Verstehen, das man nur mit diesem Menschen hat. Das wird man in einer neuen Beziehung, zumindest in meinem Alter, nicht mehr erreichen.
Zitat von acre:
Mein Punkt ist, dass er schon lange vor der Trennung so weit war, mich nicht mehr anständig behandeln zu wollen. Und ich habe einfach lange gebraucht, um das zu verstehen. Vielleicht erst mit Next, vielleicht schon vorher ist etwas in ihm so aus dem Lot geraten, dass es mir gegenüber keinen Anstand, kein Mitgefühl, kein Begehren, kein Verliebtsein mehr gab.

Das klingt schrecklich. War hier, abgesehen vielleicht von ein paar Wochen unmittelbar vor der Trennung, nicht so.
Zitat von acre:
Vielleicht nicht bis an euer Lebensende, aber eine ganze Weile war es doch ganz gut? Lass dir das durch seinen Abgang nicht nehmen.

Für mich war es gut. Aber für ihn hat es offensichtlich nicht gepasst. Manchmal frage ich mich, ob er sich zu sehr auf mich und meine Vorstellungen von Beziehung eingeschwungen hat und damit seine zu kurz kamen? Eigentlich empfand ich uns immer sehr auf Augenhöhe - aber wissen, wie das aus seiner Sicht war, kann ich natürlich nicht.
Zitat von Unterwegs2023:
Vielleicht hätte es mir leichter gemacht, unsere lange Beziehung als trotzdem wert-voll anzusehen. Damit bin ich immer noch beschäftigt ....

Ja, möglicherweise. Hier gab es das ja auch nicht. Mir fällt es auch schwer, meine lange Beziehung im Nachhinein als, wie du treffend schreibst trotzdem wert-voll anzusehen. Irgendwie finde ich das aber nicht mehr so schlimm. Es ist, wie es ist.
Zitat von Unterwegs2023:
Ich finde das selbstverständlich - den Faden gibt's ja nur wegen der Trennungen. Genau hier ist/war ja der Ort, wo ich mich mit der Trennung auseinandersetzen konnte, mehr als im echten Leben und mit mehr Menschen, die diese Erfahrung gerade auch durchlebten. Vielleicht wie bei einem Klassentreffen, da schaut man auch zurück.

Ich finde deswegen schön, wenn und dass das neue Leben hier einfließt.

Genau das wollte ich gerade auch schreiben.
Zitat von Unterwegs2023:
Habe trotzdem das Gefühl, alle hier in dem Faden blicken nach vorne. Eben in ganz unterschiedlichen Alltagen.

Absolut.
Zitat von SchlittenEngel:
Oder wie es Michelle Obama formuliert hat The beauty of my husband and our partnership is that neither one of us was ever really, ever going to quit at it, because that's not who we are.

Blöd halt, wenn man unwissend an einen Quitter gerät.

Den Michelle Obama-Spruch finde ich total schön. Bei meinem Ex hätte ich eigentlich schon vorher wissen können, dass er ein Quitter ist (er hatte ja schon mal eine Familie mit Kindern verlassen). Das meinte ich auch mit den unterschiedlichen Vorstellungen von Beziehung: Ich würde niemandem dazu raten, dauerhaft in einer Beziehung zu bleiben, in der er sich grundsätzlich nicht mehr wohlfühlt, keine Perspektive mehr sieht, dieses besondere Zusammengehörigkeitsgefühl nicht mehr spürt (ich schreibe bewusst nicht unglücklich ist, weil das für mich irgendwie nicht passt). Wenn ich mich dauerhaft unwohl gefühlt hätte und alle Versuche, daran etwas zu ändern, nichts gebracht hätten, hätte ich mich auch getrennt.

ABER: Ich bin der Fluss-Typ von @Jamirah s Mutter oder Michelle Obama: So lange mein Grundgefühl gut ist und ich das Gefühl habe, wir haben ein stabiles Fundament, kann ich auch längere Durststrecken gut aushalten. Der Wert der Beziehung ist für mich dann immer noch da. Das ist ein bisschen, was ich oben mit der Ex und ich hatten unterschiedliche Vorstellungen von Beziehung / waren dahingehend nicht kompatibel meinte. Lange Zeit hat es vermutlich trotzdem ganz gut gepasst, auch für ihn - aber er ist der Glück-Typ und Next versprach eben mehr Glück.

Ich hingegen hatte mich ja während der Beziehung auch mal verliebt und bin damit völlig anders umgegangen als er. Meine ich jetzt überhaupt nicht irgendwie moralisch wertend - sondern schreibe es, um zu illustrieren, dass unsere Sicht auf unsere lange Beziehung, der Stellenwert von Streben nach Glücksmaximierung etc. sehr unterschiedlich war.
Zitat von Jamirah:
eine Ehe ist doch kein Fluss, der immer das gleiche Wasser hat.

Ja, genau - s.o..

12.06.2025 14:59 • x 3 #12718


Balu85
Zitat von DasWird:
Dass die Exen in vielen Leben noch so viel Raum einnehmen, ist wohl weniger den Exen als Person geschuldet (auch wenn die es vielleicht ganz gerne sehen würden...) als dem Ausmass des Einflusses, den ihre Trennungsentscheidung noch auf unser derzeitiges Leben hat?

Ja und nein...natürlich ist ein Einfluss der Exen bei Kindern oder noch zu trennendem Vermögen zwangläufig gegeben.
Aber was mir halt auffällt und das sehe ich auch bei mir teilweise noch, zumindest wenn ich irgendwie damit konfrontiert werde, das die Trennungsgeschichte, der Grund und wie es gelaufen ist immer wieder mit reinspielt in die Gedankengänge von vielen hier. Halt auch bei aktuellen Themen. Und das finde ich, völlig ohne Wertung....halt interessant.
Bei mir ist es ja auch schon 2 1/2 Jahre her.
Zitat von Unterwegs2023:
Ich finde das selbstverständlich - den Faden gibt's ja nur wegen der Trennungen. Genau hier ist/war ja der Ort, wo ich mich mit der Trennung auseinandersetzen konnte, mehr als im echten Leben und mit mehr Menschen, die diese Erfahrung gerade auch durchlebten. Vielleicht wie bei einem Klassentreffen, da schaut man auch zurück.

Das ist auch völlig verständlich. Ich zumindest hatte damals irgendwie gehofft das ich in 1, 2 Jahren oder so allgemein an einem anderen Punkt im Leben bin und mir die ganze Sch*ße völlig egal ist. Aber ich habe eher den Eindruck das je mehr Zeit vergeht um so deutlicher wird wie tief die Wunde einst war.
Da dieses Thema ja nur für derartigen Austausch gedacht war, kann es natürlich sein das es den Blick ein wenig verzerrt.
Aber bei einem Klassentreffen schaut man zurück, erzählt sich alte Geschichten, den ein oder anderen mag man evtl. meiden aber im Großen und Ganzen geht man hin und wieder nach hause und gut ist....danach beschäftigt es einen nicht weiter. Bis zum nächsten evtl.

Zitat von Caecilia:
Wenn ich mich dauerhaft unwohl gefühlt hätte und alle Versuche, daran etwas zu ändern, nichts gebracht hätten, hätte ich mich auch getrennt.

Rein vom Gefühl her ist hier auch so ein allgemeiner Unterschied...du schreibst von allen Versuchen was zu ändern....aber bei wie vielen von den Schreiberlingen haben denn die Exen überhaupt versucht etwas zu ändern. Bei manch einem kam es so plötzlich der wusste garnicht das es überhaupt Probleme gab...bei anderen war es schon offensichtlicher...aber gefühlt haben da eher diejenigen versucht etwas zu ändern die letzten Endes von Anfang an auf verlorenem Posten standen. Nur wussten sie es noch nicht. Oder wollten es nicht wissen.
Ich denk das Partner immer schwierig sind wenn diese glücklich gemacht werden müssen. Also wo das Glück von außen einwirken muss...und nicht durch eigene Handlungen entsteht.

12.06.2025 16:09 • x 4 #12719


A
Ich finde den Obama-Spruch solala. Die meisten hier hätten ihn doch vor fünf Jahren auch für ihre Beziehung unterschrieben. Und dann kam es doch anders. Hugh Jackman hat einen Warmwechsel nach 27 Jahren hingelegt. Ist er ein Quitter?
Wie realistisch ist ein bis ans Lebensende mit all den Entwicklungsmöglichkeiten, die man heute hat? Und wie viel von sich selbst gibt man dafür auf?
Die Entscheidung für eine Beziehung muss doch ständig wiederholt werden. Und man kann da sicher viel stärken, aber eine Garantie für sich selbst oder den anderen gibt es doch nicht.

Zitat von Caecilia:
Das klingt schrecklich. War hier, abgesehen vielleicht von ein paar Wochen unmittelbar vor der Trennung, nicht so.

Jein. Lange habe ich ja gedacht, dass das Fremdverlieben aus unserer eigentlich glücklichen Beziehung heraus passiert ist. Aber das sehe ich mittlerweile anders. Denn diesem Gefühl nachgeben und einen Warmwechsel vorbereiten halte ich für unwahrscheinlich wenn noch Achtung für den anderen da ist. Ich glaube, die Achtung geht als erstes kaputt in der Affärendynamik.
Aber ich habe es zu dieser Zeit nicht so gefühlt. Ich war immer noch glücklich und verliebt.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich für mich einen Weg gefunden habe, die Trennung und den Warmwechsel auf der Beziehungsebene zu verstehen. Ich empfinde es dadurch nicht als so dramatisch. Die wenigsten Menschen kommen durchs Leben ohne mal so richtig sch. zu sein. Und an der Stelle habe ich es halt von ihm abbekommen.

Mir tut es selbst nicht gut, wenn ich mich dadurch in so eine Position bringe, dieses Verhalten zu verteidigen/erklären zu wollen. Das ist aber meine Baustelle.

Was mich aber noch umtreibt, ist das Ganze auf Familienebene. Das kriege ich noch nicht richtig zusammen und auch für mich nicht schlüßig. Dieses Abgeben von Verantwortung für seine eigenen Kinder kriege ich nicht mit dem Mann zusammen, der beide Geburten mit mir durchgestanden hat.
Neulich hat mir jemand gesagt: Beide Kinder werden irgendwann mehr von dir allein erzogen worden sein als von euch als Familie. Und das hat mich umgehauen.

Zitat von Caecilia:
ch hingegen hatte mich ja während der Beziehung auch mal verliebt und bin damit völlig anders umgegangen als er. Meine ich jetzt überhaupt nicht irgendwie moralisch wertend - sondern schreibe es, um zu illustrieren, dass unsere Sicht auf unsere lange Beziehung, der Stellenwert von Streben nach Glücksmaximierung etc. sehr unterschiedlich war.


Das ist interessant. Warst du so verliebt, dass du übers Gehen nachgedacht hast? Warum bist du geblieben?


Zitat von Unterwegs2023:
auch wenn ich das Gefühl habe, Beziehung und ich ... weiß ich gar nicht .

Bei dem Gedanken erwische ich mich auch manchmal und ich finde es ein bisschen gruselig. Ich brauche per se keine Beziehung (auch wenn ich S. vermisse). Aber ich will auch nicht die alte Schrulle werden, um die sich die Kinder kümmern müssen oder die am Ende von ihren Katzen gefressen wird.



Zitat von Balu85:
Ich denk das Partner immer schwierig sind wenn diese glücklich gemacht werden müssen. Also wo das Glück von außen einwirken muss...und nicht durch eigene Handlungen entsteht.

Absolut. Aber eine Weile fühlt es sich toll an, jemand anderen glücklich machen zu können.

12.06.2025 16:38 • x 3 #12720


A


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