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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Balu85
Zitat von Caecilia:
Ja klar - mit kleinen Kindern ist es immer schwieriger. Aber auch die werden älter - auch wenn das bei deiner Tochter natürlich noch etwas dauert.

Ganz ehrlich...ich hoffe das es noch dauert. Mein kleiner Raketenkäfer
Zitat von Caecilia:
Rational weiß ich natürlich alles, also, dass der Ex meinen Wert nicht bestimmt etc..

Das ist immer das Problem. Rational weiß man sehr viel. Und wenn andere in der Situation wären und einen um Rat fragen gibt man ja oftmals die Ratschläge an die man sich selbst nicht hält....bin ich Meister drin
Aber etwas wissen hat eben nur sehr bedingt etwas damit zu tun wie es in einem anfühlt.
Zitat von Caecilia:
Nur dieses Weggeworfenwerden - das könnte ich einfach nicht noch einmal ertragen.

Naja...man hat eben keine Garantie dafür wie es ausgehen würde. Das weiß man jetzt. Aber auch dieser Gedanke.....der kam mir nicht. Also diese Angst wie sie du sie beschreibst vor dem für mich unschönen Ende eine möglichen Beziehung die habe ich nicht.
So hat halt jeder sein Päckchen zu tragen. Man kann nur hoffen das die Schultergurte breit und gut gepolstert sind, dann fühlt sich die Last nicht so schwer an.

24.08.2025 14:22 • x 1 #12811


J
Zitat von acre:
Es waren vielleicht nicht ganz zwei Jahre, aber ich habe lange gehofft, die Beziehung zurückzubekommen. Gar nicht so sehr wegen Ex, eher weil ich mein Leben mit Ex so gemocht habe. Und jetzt befinde ich mich auf dem Weg wo ich denke, es ist okay.

Ich denke man kann es nur zeitlich vergleichen. Ich wollte so sehr, dass mein Mann zurückkommt, dass ich sofort verziehen hätte und keine Bedingungen stellen wollte. Du hast wie ich erinnere, versucht, Ursachen zu ergründen, Verletzungen als schlimm zu sehen und damit 2.0 in Frage gestellt. Das fand ich stark. So konnte ich es nicht. Ich habe mit Hilfe des Therapeuten erst richtig Abschied genommen im dritten Jahr. Da wurde die Frage beantwortet, wie wäre die Beziehung gelaufen, wenn sie fortgeführt worden wäre. Wie wären wir mit den unterschiedlichen Entwicklungen unserer Persönlichkeiten umgegangen. Wie hätte es mit dem Vertrauensverlust weitergehen können. Mein Ex war immer schon in Ansätzen egoistisch, er wurde es immer mehr. Verantwortung für andere wollte er nicht. Geliebte Menschen in seinem Leben wollte er nicht haben,die ihn behinderten. Die ersten zwei Jahre war reiner Schmerz, die nächsten 11/2 Jahre war Trauer und Aufarbeitung. Am Ende der Aufarbeitung wurde mir klar, dass ich durch eine Weiterführung nicht glücklich geworden wäre. Seine Entscheidung hat dann mir ermöglicht, tief drin zu kapieren, also emotional, dass es gut so ist. Dann konnte ich loslassen, habe mich auf die Kinder und die erweiterten Familie eingelassen.
Zitat von Balu85:
Diejenigen die eigentlich glücklich waren in der Beziehung und von heute auf morgen abserviert haben andere Dinge zu verarbeiten als diejenigen die selbst in der Beziehung Baustellen sahen, aber für das große Ganze eben zurückgesteckt haben weil eigentlich passt ja alles und dies oder jenes ist ja nicht so wichtig usw.

Ja, so sehe ich es auch. Aber ich finde noch etwas anderes wichtig. Die meisten haben mit dem oder der Ex eine Familie gegründet. Das schafft, wenn es gut läuft erst einmal eine enorme Bindung. Ich erinnere mich an unzählige wunderbare Momente mit Ex. Manchmal mit Wehmut, manchmal mit dem Wissen, dass es was Schönes in meinem Leben gab. Das habe ich bei meinem neuen Partner so nicht erlebt. Ich meine das Kinderverbindende. Wir haben etwas gemeinsam geschaffen. Ex und ich. Deshalb ist das für mich anders. Ich habe mich neu einlassen können, weil ich fertig war mit der Liebe zu meinem Ex. Ich habe mich super gefreut, dass ich wieder Nähe zu einem anderen herstellen konnte, Vertrauen zu einen anderen Mann entwickeln konnte und mit einem völlig anderen Charakter Spannungen erlebe, die mein Leben bereichern. Wir sind keine Familie. Finanziell getrennt lebend, trotzdem großzügig. Wir machen viel zusammen, die Kinder empfinden ihn als Bereicherung. Ich mag mit ihm älter werden und kann reden, lachen und schweigen mit ihm. Das passt für mich. Vielleicht habe ich durch die Trennung gelernt, dass die einzige Konstante des Lebens die Veränderung ist. Todesfälle, die Eltern werden wirklich alt, die Kinder groß mit eigenen Lebensentwürfen. Man muss sich immer wieder darauf einstellen.
Ich wollte immer Familie. Nun ist es eine andere als geplant. Die Frage, ob es ohne Trennung das Glück geblieben wäre, weiß ich nicht. Spekulier ich nicht mehr. Ich konnte mich wieder einlassen. Das ist jetzt Teil meines Glücks.

24.08.2025 17:21 • x 6 #12812


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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U
Zitat von acre:
Dadurch war Ex in dem Gespräch auf komische Art und Weise präsent, obwohl es um was ganz anderes ging.

Und so schleicht sich dieses ganze Drama immer mal wieder an, ohne, dass es wirklich um dieses Drama geht.

Ah, ok. Das verstehe ich, gibt's bei mir auch mit Menschen aus dem früheren Freundeskreis. Der Ex taucht quasi über Bande in Gesprächen auf. Ich hab da selten was zu zu sagen, weil ich mit ihm nichts mehr zu tun habe. Aber ja, fühlt sich schräg an vermutlich genau deswegen. Über die Kinder ist er davon ab ja eh präsent, weil ich sie manchmal frage, wie es ihnen heute mit der Trennung geht.

Zitat von Caecilia:
Das Einschneidende der Trennung für mein Leben ist für mich nicht abgeflacht (der entsprechende Schmerz natürlich schon). Es ist wie eine Kerbe, die sich nicht mehr reparieren bzw. abschleifen lässt.

Vielleicht fühlen wir sogar ähnlich, aber bewerten anders?

Dass die Trennung einschneidend in meinem Leben war: stimme zu, das ist nicht abgeflacht. Mein Leben ist ein komplett anderes als vor 2,5 Jahren, manches ist noch in Fluss - das ist aber in Ordnung oder sogar gut. Ich habe mich ziemlich sicher dadurch auch als Person geändert, also durchaus einschneidend. Ich sehe es nur nicht als Kerbe, anders als die ansprochenen Todesfälle, die für mich wohl immer Kerben bleiben, auch wenn sie mit der Zeit weniger tief werden.

Wenn ich an die Trennung denke, ist da hauptsächlich Verwunderung, dass mein Ex sich tatsächlich für diesen Weg entschieden hat.
Zitat von Balu85:
Abhängig vor allem davon wie alt die Kinder sind.

Ich glaube wirklich, das macht den größten Unterschied. Hatten wir vor längerer Zeit ja auch mal als Thema hier.

04.09.2025 11:49 • x 2 #12813


A
@Unterwegs2023 Schön, dass du schreibst. Ich habe über dieses Thema auch nachgedacht und ich glaube, die Kinder machen den Unterschied.

Ich hatte auch so zwei Jahre vor der Trennung einen schlimmen Verlust. Aber diese Trauer und der Schmerz haben einen klaren Raum.

Durch die Kinder ist das mit der Trennung anders. Es gibt durch die Kinder so viele Berührungspunkte, die immer wieder neuausgelotet werden müssen. @Susi01 fragt ja immer mal wieder, wie viel man kommunizieren und weitergeben muss.
Aktuell bin ich am grübeln wie war das mit dem Unterhalt machen. Wie geht ihr anderen mit dem Älterwerden der Kinder und Lohnerhöhungen um?

In dieser ganzen Geschichte steckt so viel Wandel und Abhängigkeiten. Es ist wie @Caecilia häufig schreibt, ein Kontrollverlust der andauert.

Zitat von Unterwegs2023:
Mein Leben ist ein komplett anderes als vor 2,5 Jahren

Und das habe ich nicht. Manche Sachen haben sich verändert, aber ich habe die gleiche Wohnung, eine ähnliche Arbeit auf niedrigerem Niveau und zwei Schulkinder, was wenig Flexibilität ermöglicht. Mein normaler Alltag hat sich nur wenig geändert, aber die Belastung ist höher geworden.


Wie geht es denn deinen Kindern inzwischen mit der Trennung?

05.09.2025 11:06 • x 1 #12814


C
Zitat von acre:
@Unterwegs2023 Schön, dass du schreibst. Ich habe über dieses Thema auch nachgedacht und ich glaube, die Kinder machen den Unterschied. Ich hatte auch so zwei Jahre vor der Trennung einen schlimmen Verlust. Aber diese Trauer und der Schmerz haben einen klaren Raum. Durch die Kinder ist das mit der Trennung anders. ...

Ich glaube auch, dass die Kinder bzw. deren Alter der entscheidende Faktor sind. Die hiesige Situation ist ja irgendwie ein Zwischending zwischen euch mit noch recht jungen Kindern und z.B. @Unterwegs2023, wo die Kinder schon komplett flügge sind.

Ich erinnere mich, dass wir am Anfang häufig die Frage diskutiert haben, in welchem Alter eine Trennung der Eltern für Kinder am schlimmsten bzw. weniger schlimm ist. Diese Frage kann ich nach wie vor nicht beantworten - ich glaube, dass es auf sie auch keine pauschale Antwort gibt. Was ich aber glaube: Für die Eltern ist es leichter, wenn die Kinder schon größer sind, fast immer. Insofern bin ich froh, dass mein Ex immerhin so lang durchgehalten hat.

Wir hatten damals auch darüber spekuliert, dass es mit jüngeren Kindern noch eher (bzw. überhaupt nur) möglich ist, ein neues Familienleben zu etablieren, mit neuen Ritualen und Traditionen. Auch das glaube ich nach wie vor - wobei es eben trotzdem vor allem für den Part, bei dem die Kinder primär leben und der die Hauptverantwortung trägt, einfach s...anstrengend ist. Wie es in einem kompletten 50:50-Wechselmodell ist (wo tatsächlich auch der Mental Load und alles halbe-halbe geteilt ist), kann ich nicht sagen. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass der Erholungseffekt der Alleine-Woche recht groß ist.

Zitat von acre:
Wie geht ihr anderen mit dem Älterwerden der Kinder und Lohnerhöhungen um?

Zu dieser konkreten Frage: Wie ist denn eure jetzige Regelung?

Falls ihr euch grob an der Düsseldorfer Tabelle orientiert (wobei das vermutlich schwierig ist, weil dein Ex ja m.W. schon mehr betreut als der übliche Zahlvater), würde ich einfach schreiben: Am 15. Oktober wird ja X 12. Könntest du den Unterhalt daher gemäß der aktuellen Version der Düsseldorfer Tabelle anpassen? Beste Grüße und danke ....

Lohnerhöhungen sind heikler - hast du Hinweise darauf, dass dein Ex jetzt signifikant mehr verdient? Ich bin bei meinem Ex recht sicher, dass das der Fall ist - da aber das, was er zahlt, völlig O.K. ist (vermutlich könnte er da noch ein paar zahlungsmindernde Faktoren einbringen, wenn er das juristisch prüfen ließe), lasse ich das auf sich beruhen. Zudem hatte er meiner Erinnerung bei unserer initialen Berechnung gerade eine Stufe der Tabelle geknackt - bin daher gar nicht sicher, ob sich überhaupt etwas ändern würde. Wäre das alles nicht der Fall, würde ich sowas schreiben wie: Lieber X, seit unserer initialen Berechnung des Unterhalts ist ja nun einige Zeit vergangen. Daher sollten wir aus meiner Sicht mal wieder prüfen, ob die Berechnungsgrundlagen, insbesondere die jeweiligen Einkommensverhältnisse, noch stimmen. Könntest du das für dich prüfen? Beste Grüße und danke ....

05.09.2025 14:21 • x 1 #12815


EngelohneFlügel
Zitat von Caecilia:
dass es mit jüngeren Kindern noch eher (bzw. überhaupt nur) möglich ist, ein neues Familienleben zu etablieren, mit neuen Ritualen und Traditionen

Das kann ich bei uns insofern bestätigen, da unsere Kids bei der Trennung 6 und 3 waren und meine Ex-Frau ja versuchte mich aus deren Leben zu radieren. Bei der großen war das nicht möglich, sie hat ihr immer gesagt das ihr aktueller Partner nicht Papa ist. Was aus dieser Einrederei geworden ist, ist ja bekannt. Beim jüngeren Sohn war es schon so das er sich da mehr beeinflussen hat lassen und wäre seine Schwester nicht gewesen, hätte es meine Ex sicherlich geschafft ihren Neuen als Vater zu etablieren.
Gut das ist beimir ein sehr negatives Beispiel wie mans nicht macht (oder machen sollte), aber es zeigt....je jünger desto einfacher ist es.

06.09.2025 08:03 • x 2 #12816


C
Zitat von EngelohneFlügel:
Das kann ich bei uns insofern bestätigen, da unsere Kids bei der Trennung 6 und 3 waren und meine Ex-Frau ja versuchte mich aus deren Leben zu radieren. Bei der großen war das nicht möglich, sie hat ihr immer gesagt das ihr aktueller Partner nicht Papa ist. Was aus dieser Einrederei geworden ist, ist ja bekannt. ...

Das mit dem größeren Manipulationspotential bei jüngeren Kindern stimmt natürlich auf jeden Fall und bei euch war/ist es ja besonders krass.

Ich dachte aber bei neues Familienleben noch nicht mal unbedingt daran, so etwas wie eine neue Kernfamilie 2.0 zu etablieren (also mit neuem/r Partner/in als Vater-(Mutter-Ersatz) - das kann aus meiner Sicht ja kein vernünftiges und im Sinne der Kinder denkendes Elternteil wollen. Ich dachte eher an so etwas wie neue Familientraditionen in der Eineltern-Familie, z.B. neue Weihnachtsrituale oder so. Oder natürlich auch neue Traditionen auf der Seite, wo ein/e neue/r Partner/in vorhanden ist - aber natürlich ohne diese/n als Ersatzvater/-mutter verkaufen zu wollen und die Existenz des anderen Elternteils zu negieren.

Dafür waren hier die Kinder zum Trennungszeitpunkt schon zu groß, also für die Etablierung neuer Familientraditionen.

06.09.2025 09:46 • x 2 #12817


J
Ich habe auch mehr Belastung als Alleinerziehende erlebt und besonders in der Trauerphase von uns allen Drei wirklich schlecht ging, konnte ich es fast nicht. Ich habe zwar die meiste Arbeit während der Ehe für die Familie übernommen, aber trotzdem war immer jemand da. Meine kleine Tochter hatte ja soviel Ängste entwickelt, dass sie gar nicht ohne mich sein wollte. Die Arbeit lief auch nicht wirklich und meine Karriere konnte ich nicht mehr verfolgen. Es ist das alte Leben im Neuen. Es ist schwerer, aber auch intensiver. Der Kampf um die Paparolle, die Hoffnung der Kinder, das war schwer. Der tägliche Kampf ist einfach da, aber ich habe akzeptiert das es so ist und seit dem verschwende ich keine Energie mehr. Es ist leichter seit die Kinder älter werden. Und mein neuer Partner hilft als erwachsener Freund nicht als Familie 2.0 . Wir sind seit etwa zwei Jahren meist glücklich, weil ich abgeschlossen habe. Und @acre das mit dem Unterhalt würde ich im Sinne der Kinder mit Deinem Ex besprechen. Mir hat mal jemand gesagt, Unterhalt ist Kindergeld. Da sollte man nicht großzügig sein. Da ihr ja gut die Elternrolle führt, müsste er es doch verstehen.
@Caecilia, manchmal kann man doch eine Familie werden, also 2.0. . Wenn Kinder sehr klein sind, dann kann der neue Partner eine Vater/ Mutterrolle übernehmen. Ich kenne das bei Bekannten, wo die Mutter verstorben ist. Da stimmt es bei der neuen Familie und die Kinder wissen, dass die Bauchmama gestorben ist. Und, wenn es einen geschiedenen Elternteil gibt und ein neuer Partner/in da ist gibt es im besten Fall eine gute Ergänzung.

06.09.2025 16:36 • x 1 #12818


C
Zitat von Jamirah:
Und mein neuer Partner hilft als erwachsener Freund nicht als Familie 2.0 .

Zitat:
manchmal kann man doch eine Familie werden, also 2.0. . Wenn Kinder sehr klein sind, dann kann der neue Partner eine Vater/ Mutterrolle übernehmen. Ich kenne das bei Bekannten, wo die Mutter verstorben ist. Da stimmt es bei der neuen Familie und die Kinder wissen, dass die Bauchmama gestorben ist. Und, wenn es einen geschiedenen Elternteil gibt und ein neuer Partner/in da ist gibt es im besten Fall eine gute Ergänzung.

Ja, klar - es kann Fälle geben, wo man tatsächlich so etwas Ähnliches wie eine neue Kernfamilie etabliert - z.B. wenn, wie du schreibst, ein Elternteil verstorben ist o.ä.. Es ist ja ohnehin keine Familie exakt wie die andere.

Darum ging es mir aber eigentlich gar nicht explizit, sondern vor allem darum, dass ich denke, dass die Etablierung von neuen (Kern-)familienstrukturen, -ritualen und -traditionen (egal ob jetzt als Einelternfamilie, als Einelternfamilie mit neuem/r Partner/in ...) eher möglich ist, wenn die Kinder bei der Trennung noch recht klein sind und da gewissermaßen reinwachsen.

Und klar sind meine Kinder meine Kernfamilie (und bei meinem Ex gehören sie zu seiner, würde ich mal annehmen). Trotzdem ist so etwas wie z.B. die Etablierung eines neuen Kernfamilien-Weihnachtens hier nicht mehr wirklich möglich gewesen: Bei mir ist meine Lebenswirklichkeit einfach zu weit weg von sowas, es passt nicht mehr. Und beim Ex, der ja viel eher unser altes Leben weiterlebt, stören die Kinder Next und ihr Sohn (obwohl sie sagen, dass die nett seien - aber irgendwie halt Fremde) - und wahrscheinlich auch, dass sie dort nicht zu Hause sind. Die haben das also bisher auch nicht hinbekommen, obwohl ich das gehofft hatte und noch hoffe, also, dass die Kinder dort eine familiäre Heimat finden.

06.09.2025 23:13 • x 1 #12819


D
@acre Zu deiner Frage wegen Unterhalt/Lohnerhöhungen: Bei uns war der Ältere zum Zeitpunkt der Scheidung schon volljährig, aber noch in Ausbildung. Da haben Ex und ich uns mündlich darauf geeinigt, dass ich für ihn Kost und Logis übernehme, Ex ihm einen fixen Betrag überweist. Für den Jüngeren wurde dasselbe in der Scheidungsfolgevereinbarung festgehalten (den fixen Beitrag überweist Ex bis zur Volljährigkeit an mich und danach direkt an den Jüngeren). Das Ganze wurde unabhängig von Arbeitspensum und eventuellen Lohnerhöhung gehalten, überhaupt unabhängig vom Lohn, sondern aufgrund einer allgemeinen Lebenskostentabelle. Mein Ex ist dadurch sehr gut weggekommen, er zahlt trotz super Lohn ein Minimum, nicht mehr als jemand, der Minimalverdiener ist. So ist aber wohl die aktuelle Rechttsprechung, zumindest bei uns un der Schweiz... Ich bin aber andererseits froh, dass die Zahlen fix sind, so gibt es keine Diskussionen mehr.

07.09.2025 10:37 • #12820


U
Zitat von acre:
Und das habe ich nicht. Manche Sachen haben sich verändert, aber ich habe die gleiche Wohnung, eine ähnliche Arbeit auf niedrigerem Niveau und zwei Schulkinder, was wenig Flexibilität ermöglicht. Mein normaler Alltag hat sich nur wenig geändert, aber die Belastung ist höher geworden.


Das mal vorangestellt: Unabhängig von unseren Trennungserfahrungen ist ein Leben mit Klein- oder Schulkindern per se fremdbestimmter als ohne/mit erwachsenen Kindern. Als Alleinerziehende/r oft umso mehr.

Dein Post hat mich trotzdem geplättet, wie unterschiedlich sich das Leben durch oder nach einer Trennung gestaltet. Deine höhere Belastung tut mir leid: Ich dachte, weil Du und Dein Ex Euch viel mit Eurer Situation auseinandergesetzt habt, hättet Ihr vielleicht ein faires Wechselmodell, das Dir Freiraum gibt, auch wenn Du Hauptansprechpartnerin für Eure Kinder bist. Bei einer Freundin habe ich diesen Freiraum erlebt, ist aber vermutlich sehr selten.

Mir ging nochmal unsere Gespräche hier im Thread durch den Kopf: Kleinere Kinder können den Alltag nach einer Trennung stabilisieren, sie brauchen, aber geben auch Halt, auch emotional. Man balanciert nicht nur die eigenen Gefühle, sondern auch die der Kinder, also auch die im Alltag. Ohne Kinder im Haushalt hat man mehr Freiheit zu entscheiden, aber auch weniger Halt im Alltag, Blatt im Wind ...

Ich hoffe, Dein Ex wächst da weiter rein, so dass es für Dich neuen Freiraum in der Konstellation gibt und nicht nur höhere Belastung. Und für Eure Kinder zwei Zuhause, die beide gut für sie sind. Wünsche ich Euch!

Zitat von acre:
Wie geht es denn deinen Kindern inzwischen mit der Trennung?

Mein Gefühl ist, dass die Trennung sie in ihrem Leben nicht belastet, obwohl die Affären einen Bruch im Verhältnis zum Vater ausgelöst haben. Besonders für K (Mitte bis Ende zwanzig inzwischen). Der Betrug war und ist für ihn nicht in Ordnung, und sein Vater interessiert ihn quasi nicht mehr. Er bleibt höflich-freundlich, besucht ihn auch mal, wenn er zuhause ist, aber inzwischen befürchte ich, dass das so bleibt. Zuhause in der Heimatstadt ist jetzt eben meine Wohnung. Ich finde es traurig, weil mein Ex ein super Vater war, wir hatten eine lange Zeit beide Teilzeit, beide gleiche Zeit mit den Kindern usw.

Ich erinnere mich aber auch daran, dass ich mit Mitte 20 mein eigenes Leben hatte. Das war die Zeit, in der ich meine Eltern am seltensten besucht habe in der Heimat, ganz ohne Zerwürfnisse. Vielleicht ist es für sie also wirklich quasi egal inzwischen, obwohl sich ja auch einige geändert hat, siehe Rituale oder das verkaufte Familienzuhause. Schwer zu sagen ...

Zitat von Caecilia:
Trotzdem ist so etwas wie z.B. die Etablierung eines neuen Kernfamilien-Weihnachtens hier nicht mehr wirklich möglich gewesen

Das ist hier bisschen anders. Ich bin schon Ende des Jahres nach der Trennung umgezogen, also schon zwei Weihnachten. Wir haben wenige, aber kleine schöne Rituale seitdem. Circa die Hälfte des früheren Weihnachtens über Bord geworfen, die andere Hälfte übernommen. Ich fand beide Weihnachten hier super heimelig, vielleicht auch im Kontrast zu den letzten Weihnachten als Familie, die sich fake angefühlt haben ... was sie letztlich waren. Klassisches Weihnachten mit Kirche und Krippe ist hier nicht, gemütliches Weihnachten aber sehr.

Zitat von Caecilia:
Die haben das also bisher auch nicht hinbekommen, obwohl ich das gehofft hatte und noch hoffe, also, dass die Kinder dort eine familiäre Heimat finden.

Zum Markierten: Deine Kinder sind ja auch erwachsen oder fast erwachsen. Ich glaube nicht, dass die Kinder eine andere familiäre Heimat brauchen (weil Du schreibst: hoffe). Ich könnte mir vorstellen, dass sie Eure Familie als Familie behalten, auch wenn es diese nicht mehr gibt. Aber in dem Alter braucht es vielleicht keine Ersatzfamilie? Schön wäre, wenn sie sich bei ihrem Vater weiterhin wohlfühlen .... vielleicht sogar trotz Next.

Dein Ex klingt bisschen wie meiner in der Hinsicht, alles easy peasy, ist doch alles fein, können ja mal einen Kaffee trinken? Aber wie soll sich Nähe zwischen Deinen Kindern und der Next plus deren Kind einstellen, wenn es noch nicht einmal häufige räumliche Nähe gibt? An Ostern und Weihnachten? Ich höre übrigens oft, dass auch erwachsene Kinder eine/n Next doof finden, unabhängig davon, wie die Person tatsächlich ist. Aber auch logisch: Das sind erstens fremde Erwachsene, die zweitens die eigene Mutter/Vater verdrängen, zu denen das Kind auch solidarisch ist, nicht nur, aber auf alle Fälle auch. @Jamirah : Du oder Ihr scheint das sehr gut hinbekommen haben, quasi im Spannungsfeld zwischen kein neuer Vater, aber Vertrauensperson. Dazu scheint es mir aber deutlich mehr Gespür fürs eigene Kind zu brauchen, als das, was Dein @Caecilia oder mein Ex offenbar verstehen ...

11.09.2025 13:34 • #12821


Balu85
Zitat von Unterwegs2023:
Bei einer Freundin habe ich diesen Freiraum erlebt, ist aber vermutlich sehr selten.

Naja....ich denke ob und wie umfangreich dieser Freiraum ist hängt stark vom Job und dem Alter der Kinder ab.
Warum das Alter der Kinder in der kindfreien Woche reinspielt? - nicht alles was man halt so machen muss geht wenn die Kurzen da sind. Also verschiebt man es auf die kinderfreie Zeit.
Ich kenne auch einige die in der Kinderwoche etwas kürzer arbeiten und in der freien Woche dafür länger.
Zitat von Unterwegs2023:
Ohne Kinder im Haushalt hat man mehr Freiheit zu entscheiden, aber auch weniger Halt im Alltag, Blatt im Wind ...

Ich kann nur von mir reden....mal von seltenen Ausnahmen abgesehen geht es mir besser wenn meine Maus bei mir ist. Auch wenn die Woche natürlich schlaucht.

11.09.2025 15:21 • x 1 #12822


A
@Unterwegs2023 Das klingt so ein bisschen als wärst du in den goldenen 10 Jahren angekommen. So nenne ich die Zeit nach dem Auszug der Kinder vor den Enkeln, der Rente und bevor so eigene Krankheiten richtig auftreten. Da sind die Beziehungen so herrlich freiwillig. Im Leben deiner Kinder passiert so furchtbar viel, aber du bist nicht mehr eingebunden und die Nähe ist ein Geschenk ohne Zweckmäßigkeit.

Vielleicht war das auch ein guter Zeitpunkt für die Trennung, weil es nicht mehr diese Verzahnung von Beziehung und Familie beinhaltet.

Auch wenn dein Ex sich beschissen verhalten hat, und deine Kinder sicher darüber urteilen, hat es einfach nur noch wenig mit ihnen zu tun.

Das ist ja altersbedingt bei meinen Kindern anders. Ich persönlich kann auch nicht sagen, wo die Grenze liegt zwischen er hat sich von mir getrennt und er ist der Familie weggelaufen.


@Jamirah Für mich sind das verschiedene Ebenen. Das eine ist, dass alleinerziehend sein einfach anstrengend ist. Es verändert sich mit dem Alter der Kinder. Und nicht mehr so physisch präsent sein zu müssen, erleichtert mich sehr. Gleichzeitig gibt es jetzt immer mal so ein paar Knaller wo ich mir denke, wäre schöner das nicht alleine lösen zu müssen.

Das andere ist aber sich mit jemandem koordinieren zu müssen, der die gleichen Rechte und Pflichten an den Kindern hat, und sich damit arrangieren zu müssen, wie er das ausleben.

Für uns ist der Wohnraum immernoch das größte Problem. Ex ist zu weit weg, um im Alltag ein Rolle zu spielen. Die Kinder entziehen sich ihm, was Erziehung betrifft, gleichzeitig wollen sie aber Kontakt zu ihm. Daher läuft auch viel in meiner Wohnung.
Das ist eine ziemlich dumme Situation, wo ich noch nicht weiß, wie ich rauskomme .

Daher sind selbst meine kinderfreien Wochenenden so ein bisschen schwer planbar.

Dieses Wochenende ist Ex übrigens mit einem Knutschfleck von Next aufgetaucht und beschäftigt sich jetzt mit den Kindern in meinem Wohnzimmer.

@Caecilia Ich weiß, was du mit Ritualen meinst. Und ein bisschen ist das was wahres dran. Meine Kinder lernen jetzt schon noch mal ein anderes Familiengefüge in dem auch andere Leute teilhaben.
Die Feiertage sind aber ein doofes Beispiel dafür. Da ja das ganz klassische Weihnachten nur mit kleinen Kindern funktioniert, wo man ein Spielzeug und Süßes hinstellen kann, und sie kriegen große Augen. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo sie nicht mehr spielen, ist man ja in einem Wandel. Und irgendwann kommt halt der Punkt, wo sie gemeinsames Kochen oder Spazierengehen wertschätzen können.

Aber im Alltag gibt es jetzt große Normalität. Sehr selten fühlt es defizitär an.

14.09.2025 12:30 • x 3 #12823


J
Zitat von acre:
Aber im Alltag gibt es jetzt große Normalität. Sehr selten fühlt es defizitär an.

Das ist doch schon ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ich verstehe, dass Du Dir manchmal eine solide Unterstützung im Alltag wünscht. Die hat ich ja nie. Meine Kinder waren in den vielen Jahren wenige Male beim Vater in der Wohnung. Sie trafen sich im Restaurant oder Kino. Bis eben zur Fastfunkstille. Ich habe mir für Knaller Hilfe geholt. Manchmal habe ich das wirkliche Teilen von Freude sehr vermisst. Was, so habe ich es bei Deinen Zeilen begriffen gar nicht kenne, ist die Tatsache, dass ich mich auf Rechte und Pflichten des anderen Elternteils einstellen musste. Für die Kinder war es schlimm, aber mir hat es irgendwann die Freiheit gegeben keine Rücksicht zu nehmen. Da bei Deinem Ex seine Wohnsituation ja nicht so zu sein scheint, dass die Kinder dort sein können, kommt er seine Kinder in Deiner und ihrer Wohnung besuchen. Für die Kinder ein großes Geschenk von Dir. Aber vielleicht kannst Du ihm Druck machen, sich doch intensiver umzusehen. Was meinst Du mit dem Satz , sie entziehen sich seiner Erziehung, wollen ihn trotzdem sehen. Hinterfragen sie sein Verhalten schon. Übrigens die Next muss auch sehr unsicher sein, wenn sie einen Mitte Vierzigjährigenso markieren muss..

Meine Große hat kaum noch das Trennungsthema auf dem Schirm. Dafür ist ihr Leben zu aufregend. Die Kleine schon noch ab und an. Deshalb ist es wohl so, wie Du @ Unterwegs beschreibst. Je mehr sie ihr eigenes Leben führen können, desto weniger ist die häufige Auseinandersetzung mit der Trennung noch Thema. Und wenn sie dann bei einem Elternteil Heimat haben, ist das gut.

14.09.2025 16:21 • x 2 #12824


C
Zitat von acre:
Vielleicht war das auch ein guter Zeitpunkt für die Trennung, weil es nicht mehr diese Verzahnung von Beziehung und Familie beinhaltet.

Ja, das glaube ich auch. Ich denke oft, dass hier der Ex noch fünf Jahre hätte durchhalten sollen. Aber natürlich hätte ich auch keine fünf Jahre Betrug gewollt.
Zitat von acre:
Daher läuft auch viel in meiner Wohnung.
Das ist eine ziemlich dumme Situation, wo ich noch nicht weiß, wie ich rauskomme .

Daher sind selbst meine kinderfreien Wochenenden so ein bisschen schwer planbar.

Dieses Wochenende ist Ex übrigens mit einem Knutschfleck von Next aufgetaucht und beschäftigt sich jetzt mit den Kindern in meinem Wohnzimmer.

Das wäre für mich alles unerträglich. Wenn er in den Alltag der Kinder ohnehin nicht so integriert ist: Wäre es eine Möglichkeit, dass er die Kinder seltener sieht und dafür länger, z.B. über verlängerte Wochenenden mit ihnen wohin fährt (Eltern, sonstige Verwandte, FreundInnen, FeWo ...)? Für mich wäre auch Planungssicherheit bezüglich meiner kinderfreien Wochenenden essentiell - ich glaube, ich ginge sonst als AE mit Kindern im Alter von deinen vor die Hunde.

Zitat von acre:
Die Feiertage sind aber ein doofes Beispiel dafür. Da ja das ganz klassische Weihnachten nur mit kleinen Kindern funktioniert, wo man ein Spielzeug und Süßes hinstellen kann, und sie kriegen große Augen. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo sie nicht mehr spielen, ist man ja in einem Wandel. Und irgendwann kommt halt der Punkt, wo sie gemeinsames Kochen oder Spazierengehen wertschätzen können.

Ja - da hast du im Prinzip schon recht. Bei uns war es so, dass bereits ein Kernfamilienweihnachten mit großen Kindern etabliert war, das sich so langsam aus dem Fest mit kleinen Kindern entwickelt hatte, unter Beibehaltung einiger weniger Elemente. Dieses Fest war aber zu 99% von meinem Ex geprägt, der Weihnachten und das Drumherum immer sehr mochte - ich habe eigentlich außer Geschenkebesorgen nicht gemacht. Und jetzt möchte ich diese Ex-geprägten Traditionen hier nicht mehr haben. Das ist aber mit den Kindern nicht zu machen - sie wollen nichts ganz Neues.
Zitat von Jamirah:
Ich habe mir für Knaller Hilfe geholt. Manchmal habe ich das wirkliche Teilen von Freude sehr vermisst.

Ja, kann ich beides unterstreichen - ist hier auch so.
Zitat von Jamirah:
Meine Große hat kaum noch das Trennungsthema auf dem Schirm. Dafür ist ihr Leben zu aufregend.

Das freut mich sehr. Hier haben sich die Kinder alle arrangiert, würde ich sagen. Sie leben ihr Leben, wirken recht glücklich und zufrieden - aber ich glaube, wir Eltern und die Trennung k... sie trotzdem bis zu einem gewissen Grad an (auch wenn sie das dem Ex m.W. nicht zeigen).

14.09.2025 21:40 • #12825


A


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