Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

@Warsdas

Wollen oder bemühen sich die Kinder eigenständig um Kontakt und Treffen mit ihm oder übernimmst du das für sie ?

@MissLilly Kurz nach der Trennung habe ich mich bemüht, aufzugleisen, dass ein regelmässiger Umgang stattfindet. Ex war damit einverstanden. Die Jungs waren irgendwie überrumpelt von der Situation, wollten Kontakt zu ihm, aber auch nicht.
Dieses Grundgerüst an Treffen findet seither statt. Aber es wird an allen Enden von Ex gekürzt. An seinem halben Tag hat er nun abends frühzeitig einen Schnitzkurs, so dass der halbe Tag verkürzt wird. Seine Wochenende werden auch kürzer, weil er ja plant, was ihm wichtig ist und den Jungs quasi Bescheid gibt, wann sie kommen können.
Ja, so läuft es: er gibt den Jungs Bescheid, wann sie kommen können/zu kommen haben an seinen WE und an seinen (theoretischen) Feiertagen. Ansonsten findet meiner Meinung nach kaum Kontakt statt, weder von seiner Seite noch von Seite der Jungs.

Zitat von acre:

Ich möchte in fünf Jahren sagen können: Guck, das ist mein neue Partner. Hast du Lust mit uns Abendbrot zu essen, weil es die Kinder freut.

Ich habe meinem NM schon mehrmals vorgeschlagen mal mit uns zu essen, oder Kaffee zu trinken, oder auch mal mit den Kindern was zu essen (stand im Kühlschrank), als er sie heim brachte und ich nicht da war. Nie ist er darauf eingegangen.

Klar, habe ich mit meinem Verhalten am Anfang viel kaputt gemacht, aber das kann ich nun mal nicht rückgängig machen. Nach so langer Zeit hätte er eigentlich merken können, dass nun alles anders ist und ich ihm niemals um den Hals fallen würde, sollte er sich auf einen Kaffee mit mir einlassen. Aber nein…. Er meidet mich wie der Teufel das Weihwasser.

Zitat von acre:

Ich hatte diesen Fünf-Jahres-Plan seit er ausgezogen ist. Auch wenn er jetzt einen für mich äußerst schmerzhaften Weg geht, will ich, dass wir einen Weg finden in irgendeiner Form Familie zu bleiben.

Bei mir sind es ja schon fast fünf Jahre. Aber ihn zurück in der Vergangenheit zu lassen, ebenso unser Haus und seine Familie, war glaube ich die beste Heilungsmethode auf meinem langen Weg.

Am Anfang tat genau das am meisten weh, das Nest zu verlieren, in dem wir als Familie wohnten und mein Lebenskonzept - Familie. Auch Freunde waren mit der Zeit aus meinem Leben verschwunden, die wir gemeinsam hatten, kamen aber welche aus Vergangenheit wieder hinzu. Ein Pärchen hält weiter Kontakt, das tut der Seele wirklich gut, denn eigentlich war der Mann sein bester Freund. Trotzdem schaffen es die beiden uns weiter in ihrem Leben zu integrieren.

Die Familie, im klassischen Sinne zu verlieren, war sehr schlimm, danach stürzte ich mich in eine neue Beziehung mit allem drum und dran, Zusammenziehen, Patchwork, habe einfach versucht das Gewohnte und Geliebte wieder zu leben. Ging in die Hose und so meldete ich mich hier an, völlig am Ende.

Inzwischen weiß ich, dass ich das klassische Familienleben nicht mehr leben werde. Meine Mädels sind in dem Alter, da würde ich ihnen kein Zusammenziehen mit meinem Partner zumuten, Sie würden mit Sicherheit mitmachen, das sind sehr loyale Kinder und haben bisher die Next, den Next, den zweiten Next weder boykottiert, noch sonst sich dagegen gelehnt . Sie sind da sehr offen, aber das ist nicht der Punkt. Mein letzter Versuch der Familie hat mich sehr verändert, ich strebe das nicht mehr an. Denn mit dem Weggang meines NM war das Klassische vorbei. Einen Ersatz will ich nicht mehr schaffen. Ich genieße meine Partnerschaft und das sollte erstmal reichen. Keine Pläne, nur das hier und jetzt.

Natürlich traue ich manchmal immer noch um den Verlust meines Lebenskonzeptes von früher, aber ich habe es akzeptiert. Mein NM wird nie wieder der Bestandteil meines Lebens sein, auf seinen Wunsch hin. Auch die Kinder haben es inzwischen verinnerlicht. Nie fragen sie, ob der Papa hier oder da dabei sein Könnte. Umgekehrt, wenn ich frage, ob sie ihn einladen möchten, wird das oft überhört. Wahrscheinlich ist auch ihnen klar, dass er nicht kommen würde.

In meiner Verwandtschaft gibt es meist intakte Familien, ich bin so ziemlich die Ausnahme. Wenn ich da mal mitbekomme wie der eine sich um den anderen kümmern im Fall der Krankheit, komme ich natürlich ins Grübeln. Seit Jahren beschäftigt mich der Gedanke an die Schweiz, sollte was sein. Das ist so ziemlich meine größte Angst. Ansonsten habe ich gelernt selbständig zu leben und habe den NM komplett abgeschrieben als Freund, als Ansprechpartner, als Ratgeber… einfach nicht existent.

Neulich hatte ich ein Gespräch in der Schule, das ging es um meine Tochter und wie es weiter gehen soll. War wirklich sehr positiv und mir standen Tränen in den Augen. Der Lehrer hat es natürlich bemerkt und meinte er hätte größten Respekt davor wie ich es als Alleinerziehende alles hinbekomme.
Das geht runter wie Öl.

Früher hätte ich ihm kurz geschrieben und berichtet, Heute denke ich - die Kinder sind groß, sie erzählen ihm selbst, was sie möchten und wenn nicht - Pech.

@acre kurze Frage, ist mit den vier die kinder und ihr als Eltern gemeint oder next?

Zitat von Jamirah:

ich will, bevor der Trubel mit Familie beginnt, schnell noch schreiben. Ich habe sehr genau gelesen und bin mir sicher, dass @Warsdas recht hat. ...

Diese Sichtweise mit der Next gibt mir Trost.
Ich bin mit dem Papa ziemlich aneinander geraspelt, weil ich Streit hatte mit der großen und er ihr gesagt hat, das er ja auch nicht neutral mir gegenüber sein könnte, da er auch schon seine Erfahrungen mit mir gesammelt hätte, er hat ihr als tip sogar gegeben sie sollte das nächste mal das Gespräch zwischen mir und ihr aufzeichnen, damit ich mich erinnern kann was ich ihr versprochen habe. Ganz übel. Habe ihn angerufen und gebeten das wir an einem Strang ziehen sollten, was unsere pupertierende Tochter angeht. Und er gerade die Partnerebene mit der Elternebene nicht auseinander hält. Er meinte gleich, naja ich hätte ja früher schon manche Dinge anders gesehen mit den Kids, deswegen ging das ja alles in die Brüche. Ja ich denke er muss bei solchen Diskussionen, sich immer wieder selbst sagen, dass es genau die richtige Entscheidung gewesen ist.

Natürlich reizt die große ihre Grenzen aus, wenn ich nein sage, geht sie zum Papa. Und das ich möchte das wir zusammen reden, auch gerne zu Dritt. Und grundsätzlich gelten bei mir meine Regeln, genauso habe ich das zu akzeptieren dass er andere Regeln mit den Kindern hat.

Wenn die große Streit mit ihm hatte war ich bis jetzt neutral, habe versucht sie zu bestärken mit ihm zu reden, habe meine Sichtweise nach hinten gestellt. Aber wenn er so agiert werde ich das auch tun ist aber ziemlich übel für die Kids.

Mein Selbstwertgefühl war so am Boden nach dem Gespräch aber jetzt denke ich klar er muss mich schlecht reden, er muss seinen Weg den er jetzt mit Next geht rechtfertigen. Das nimmt viel Last von den Schultern.

Oh mann die Trennung war schon hart aber dieses Auseinandersetzen und Kontakt wegen den Kindern raubt mir auch echt Energie aber das ist ebenso. Man kann nur hoffen dass es bald besser wird.
Einen schönen Tag noch

..liegt was in der Luft, hatte auch gerade einen Disput mit einem meiner Söhne.

Ich schreib dann später dazu. Aber wann hat man endlich die Schnauze so richtig gestrichen voll, von diesen “Anfeindungen” aus allen eigenen Reihen …
@Ellatraurig ich hoffe er hat ihr auch erklärt, dass geheime Tonaufnahmen verboten sind. Das Verhalten deines ex wird immer unverschämter. Du liest dich dich aber von mal zu mal stärker.

@Ellatraurig Da bleibt einem ja die Spucke weg bei dieser Empfehlung mit der Aufnahme. Erinnert an den Thread von Tessa, bei der ihr Ex öfters heimlich Aufnahmen gemacht hat.
Aber zeigt schlussendlich, wie sich dein Ex selbst wahrnimmt und wo er wohl steht: ein aufmüpfiger Teenager.
Ich habe auch immer mal wieder diese Bedenken: sollte sich der Jüngere mal von mir falsch behandelt fühlen, würde Ex ihm mit Sicherheit sooo gut verstehen.

Aber du liest dich immer stärker .

Zitat von Ellatraurig:

er hat ihr als tip sogar gegeben sie sollte das nächste mal das Gespräch zwischen mir und ihr aufzeichnen,

Waaaas? Sei froh, dass deine Tochter dir das gesagt hat. Bei dir gelten natürlich deine Regeln. Deine Tochter sollte verstehen, dass sie dich nicht durch Papa erpressen sollte.

@Balu85 Ich denke, das wird sie nicht machen. Fände ich sonst ziemlich daneben, wenn du ihr ja gesagt hattest, dass du das nicht möchtest.

@Ellatraurig Es geht dabei nur um die Eltern und die Kinder.
Laut der Beraterin sind durch die Trennung Kommunikationsstrukturen zerbrochen, die sich jetzt erst wieder neu finden müssen. Für die Erwachsenen bedeutet dies, die unterschiedlichen Ebenen zu trennen, aber auch herauszufinden worüber man jetzt so spricht. Und für die Kinder bedeutet es herauszufinden, wie man mit welchem Elternteil spricht. Es gibt ja einfach nicht mehr die geeinte Elternfront.

Deine Tochter muss neben Pubertät und ihrem eigenen Leben erst herausfinden, wie ihr miteinander umgeht und wie sie mit euch umgeht. Trotzdem hat dein Ex ganz schön einen am Rad, wenn er will, dass du Gespräche aufzeichnest.

An alle Väter: einen frohen Vatertag.

@Balu verunmenschlichen ist vielleicht auch nicht das richtige Wort. Ich weiß ja richtig, dass mein Ex Scham empfindet. Aber die Sicht muss sich geändert haben, sonst kann man ja nicht so einfach seine Familie verlassen.