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Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

G
Zitat von ElGatoRojo:
Aber mit T und S wieder die vorsichtige Annäherung? Für die beiden ist deine Kleine eher ein Langzeitprojekt, spüortlicher Ergeiz mag angesagt sein. Fürchte, so wirst du deine Befürchtungen nicht los.

Das befürchte ich auch. Zumindest wird das der Gemengelage viele Monate, falls nichts wieder befeuert wird,
dauern. Das ist eng verknüpft mit Vertrauen, Ehrlichkeit, Offenheit und bei ihr zusätzlich alles zu unterlassen,
was die Beziehung in der gleichen Weise stören könnte.

@Micha83, es mag sein, hoffen wir es, deine LP meint es wirklich ernst mit dem was sie sagt und will für sich das
auch so. Ich denke, so ganz falsch liege ich da nicht, dass T und S im Hintergrund ihre Fäden gezogen und aktiv
deine LP von den Vorteilen ihres Beziehungsmodells, natürlich auch aus Eigennutz, überzeugt haben. Für mich
liegt der Schlüssel und Ursprung des Problems hauptsächlich bei T und S. So kann es natürlich sein, dass dir
gegenüber nun ein Weg gefunden wurde das alles zu entschärfen, etwas Zeit vergehen lassen und - hoffen wir
nicht - einen besser geplanten, durchdachten und dann in ganz kleinen Schritten einen neuen Anlauf zu nehmen.
Deine LP wird dafür, liegt sehr nahe, weiterhin empfänglich dafür sein.

Ich empfehle dir mit deiner LP hier eindeutig und unmissverständlichen Klartext zu reden und klarzustellen, die
Freundschaft zu T und S ist sofort und unwiderruflich beendet und die Beziehung zumindest stark gefährdet,
wenn es auch nur den kleinsten, begründeten Verdacht gibt. Wir kennen alle T und S nicht, ich würde jedoch
an deiner Stelle in der nächsten Zeit aufmerksam bleiben und nicht mehr die Freundschaft so eng halten.
Vielleicht täusche ich mich ja und mein etwas ungutes Gefühl T und S gegenüber ist unbegründet. Wahre
Freunde hätten, trotz deiner ablehnenden Haltung, nicht versucht dich dennoch zu überreden/weich zu klopfen
gegen deine Gefühle und Werte zu handeln. Das ist allerdings nur meine Sichtweise.

Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und dass eure Beziehung nun sich wieder festigt und es bei
dieser Episode bleibt. Viel Glück und alles Gute.

31.12.2021 23:36 • x 6 #196


Micha83
Zitat von Vajana:
Ich verfolge den Thread mit Spannung. Aber hat diese Entscheidung wirklich mit Liebe zu tun? Wie lange kann man sich für die Liebe zerreissen? Kompromisse sind gut und wichtig.

Es mag vielleicht arg egoistisch und auch hart klingen, aber ich sehe die Sache eben auch aus folgendem Blickwinkel: Das meine Freundin ihre Jugend nicht nutzen wollte um Erfahrungen zu sammeln, ist nicht meine Schuld. Ich habe ihr schließlich nicht befohlen so lange Jungfrau zu bleiben, bis ich ihr über den Weg laufe. Es ist ja auch nicht so, dass mir ihre Gefühle am Hintern vorbei gehen. Ich zeige durchaus Verständnis für ihre Neugier und ihre Gefühle, doch die daraus resultierende Verantwortung werde ich nicht auf mich alleine nehmen. Ich fühle monogam, bin monogam in unsere Beziehung gestartet und möchte bis auf weiteres auch in Zukunft so leben. Da ihr die Beziehung mit mir ja laut ihrer Aussage wichtiger ist als ihre S. Erfahrungen/Fantasien möchte ich dies zunächst lieber positiv sehen und es als ehrliches Zeichen ihrer Liebe annehmen und mein Vertrauen zu ihr wieder festigen.
Zitat von ElGatoRojo:
Aber mit T und S wieder die vorsichtige Annäherung? Für die beiden ist deine Kleine eher ein Langzeitprojekt, spüortlicher Ergeiz mag angesagt sein. Fürchte, so wirst du deine Befürchtungen nicht los.

Vergiss nicht, dass in der Zeit in der wir die beiden kennen außer freundschaftlichen Gesten wirklich nichts passiert ist. Das ganze Schlamassel begann erst nachdem meine Freundin von der offenen Ehe der beiden erfuhr und dann glaubte eine passende Gelegenheit gefunden zu haben um sich in ihrer angeblichen Polyamorie auszuprobieren.
Zitat von Gast2000:
Ich empfehle dir mit deiner LP hier eindeutig und unmissverständlichen Klartext zu reden und klarzustellen, die
Freundschaft zu T und S ist sofort und unwiderruflich beendet und die Beziehung zumindest stark gefährdet,
wenn es auch nur den kleinsten, begründeten Verdacht gibt. Wir kennen alle T und S nicht, ich würde jedoch
an deiner Stelle in der nächsten Zeit aufmerksam bleiben und nicht mehr die Freundschaft so eng halten.
Vielleicht täusche ich mich ja und mein etwas ungutes Gefühl T und S gegenüber ist unbegründet. Wahre
Freunde hätten, trotz deiner ablehnenden Haltung, nicht versucht dich dennoch zu überreden/weich zu klopfen
gegen deine Gefühle und Werte zu handeln. Das ist allerdings nur meine Sichtweise.

Auch wenn es merkwürdig klingt, so halte ich das aktuell sogar eher für kontraproduktiv. Du musst bedenken, dass wir T. und S. bei Leibe nicht jede Woche sehen. Unsere bisherigen Besuche fanden auch früher schon nur alle paar Wochen statt. Des weiteren gab es in Sachen Überredung bisher auch nur einen Versuch von T. gegenüber mir am Telefon. Laut S. war die Sachlage ja eindeutig so, dass aus seiner Sicht eben nicht alle beteiligten Personen mit den Spielchen einverstanden sind und sich diese Idee somit ohnehin erledigt hat. Meine Freundin wünscht sich, dass ich ihr wieder so vertraue wie schon in den letzten 8 Jahren und möchte zeitgleich nicht unsere Freundschaft zu T. und S. verlieren. Wenn ich jetzt in meiner ohnehin schon sichtlich wackeligen Emotionslage darauf poche den Kontakt gänzlich abzubrechen, dann signalisiere ich meiner Freundin doch gleich wieder, dass ich ihr nicht vertraue. Ich glaube daher nicht, dass dies ein kluger Schachzug wäre, um unsere Beziehung zu stabilisieren. Zumal doch selbst ein Kontaktabbruch mit S. und T. nicht dazu führen würde, dass meine Freundin keinen Menschen mehr begegnet, die auf sie attraktiv wirken. Das wird auch in Zukunft immer mal wieder passieren (passiert mir ja auch), außer ich sperre uns beide gänzlich von der Außenwelt ab. Wie soll sie da bitte schön Eigenverantwortung für ihre wie auch immer geartete Gefühlswelt zeigen können oder unser gegenseitiges Vertrauen stärken?

Das aktuelle Problem befindet sich schon hauptsächlich in meinem eigenen Kopf, weil ich da seit der Offenbarung meiner Freundin einen Trigger hocken habe. Den möchte ich aber ehrlich gesagt wieder loswerden, bzw. soweit reguliert bekommen, dass ich nicht schon beim kleinsten Piep von meiner Freundin in das Hamsterrad des destruktiven Gedankenchaos rutsche.

01.01.2022 19:10 • x 5 #197


A


Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

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Vajana
@Micha83 : Deine Freundin wusste nicht wann sie dir begegnet, ergo machst du es dir meiner Meinung nach zu einfach, wenn du sagst, sie hat es sich so ausgesucht.

Ich kann und werde dich nicht dazu überreden deine Ehe zu öffnen, aber was ich sagen kann ist: Überdenke deine Liebe, lasse den Gedanken zu, evtl. einmalig, verharre damit im Kopf, frage dich was du dabei wirklich verlierst und ob es auch nicht einmalig geht. Wenn du ernsthaft drüber grübelst! Dich auseinander setzt und für dich sagen kannst: Ich liebe diese Frau aus tiefstem Herzen, ich würde fast alles für sie mitmachen, aber auch nach tagelangem grübeln, ertrage ich schon den Gedanken nicht.

Dann finde ich es rund. Aber ich finde du schuldest ihr zumindest das wenn du sie tief liebst. Also bleibe bitte in der Verantwortung und schieb es nicht nur ihr zu. Und geb ihr nicht das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Sie ist ggf. die, die ein Teil von sich für dich beerdigen muss. Das macht sie (für mich) zu einer Prinzessin, halte sie hoch und tröste sie. Auch wenn du dagegen bist, kannst du Verständnis äussern und ihr beistehen.


Thema Vertrauen: Wo harkt es genau?

Diese tolle Frau liebt dich und vertraut dir so sehr, dass sie den Mut, den Respekt und das Vertrauen in dich hat, darüber offen mit dir zu reden. Für Misstrauen, gab sie dir bisher doch garkeinen Grund! Was hätte sie besser tun können? Mal ganz ehrlich...


Ich wünsche euch alles Gute, egal wohin der Weg auch geht

01.01.2022 19:27 • x 3 #198


Micha83
@Vajana Ich habe den Gedanken vielfach in meinem Kopf durchgespielt und bin immer wieder zum selben Ergebnis gekommen: Ich bin nicht für eine wie auch immer geartete offene Beziehung gemacht und es wäre fatal nur aus Liebe etwas zu tun, was ich weder von den Gefühlen, noch aus Überzeugung tragen könnte. Und nein, es ist auch nicht so dass ich ihr Opfer nicht wertschätze. Im Gegenteil: Als sie mir ihre Entscheidung mitteilte habe ich ihr sofort gesagt, dass ich dies als so ziemlich das größte Zeichen ihrer Liebe auffasse und ich ihr da so gut ich es vermag beistehen möchte. Genau deshalb ist es mir ja auch so wichtig diesen blöden Trigger in meinem Kopf wieder loszuwerden bzw. ihn auf ein gesundes Maß zu reduzieren.

Zu dem Vertrauen: Wenn ich das mal wüsste... im Grunde hast du ja recht. Sie war ehrlich wie man es nur sein kann und das sagt mir auch mein Verstand. Doch wie bei meinem Update gesagt ist die Sache halt die, dass das erste gesprochene Ich möchte nicht monogam leben in meinem Kopf deutlich stärker widerhallt, als die unzähligen war ne sch. Idee., Du bist mir das wichtigste im Leben., die danach kamen. Eben so wie mit dem Beispiel der Frau, der man aus Trampeligkeit 1x sagt sie sei zu dick und es danach dann doch 1000 mal revidiert. Das erste bleibt halt hängen.

01.01.2022 20:01 • x 2 #199


T
Mein Mann hatte mit Anfang/Mitte 20 auch mal so ein Moment, wo er sagte, er würde vielleicht doch gerne noch andere Erfahrungen machen.

(wir lernten uns mit 17/18 kennen, heirateten mit 31 und sind jetzt 39)

Ich habe damals schnell reagiert - absolut nicht beleidigt oder eingeschnappt (obwohl ich innerlich sehr getroffen war) und wollte ihn sofort frei stellen, diesem Bedürfnis nachzukommen.

D.h. ich sagte ihm er könne diese Erfahrungen sehr gerne machen, nur ohne mich.

(Er hätte selbst aber auch keine offene Beziehung oder Affäre führen wollen.)

Ich sagte ihm damals auch falls es irgendwann dann noch passen sollte könnten wir gerne nochmal schauen.

Wollte nach den vielen gemeinsamen Jahren und in Anbetracht dessen, dass ich ihn sehr liebte nie die Tür endgültig zuschlagen.

Offengestanden dachte ich damals nach einigem Überlegungen sogar selbst, dass die Idee vielleicht nicht so schlecht sei -

Denn... wer möchte schon mit jemandem zusammen sein und sich später anhören müssen nur wegen dir habe ich auf alles verzichtet! ?

Das Ende vom Lied: Mein Mann lief mir über Monate hinterher (was er vorher nicht getan hatte und was ich auch so gar nicht wollte, weil ich den von ihm geäußerten Wunsch durchaus ernst nahm.)

Und... er wollte es dann einfach nicht, obwohl ich ihm keinerlei Steine in den Weg gelegt hatte und sogar die Tür nicht endgültig verschließen wollte!

Es gab damals diesbezüglich keinen Streit, kein Theater, kein Drama... nur meine innere Verletzung und Enttäuschung, womit ich aber vor niemandem Hausieren gegangen bin.

Habe auch bis heute keiner Menschenseele davon erzählt, weder meinen Freundinnen noch meinen Eltern)

Er sagte mir damals immer wieder das war nur eine Überlegung, nur ein Gedanke, aber ich liebe dich so sehr, du bist mir tausendmal wichtiger.

Das zu glauben ist in dem Moment nicht ganz einfach und braucht viel Zeit.

Zeit, in der man auch herausfinden muss ob der andere es nun wirklich so gemeint hat

- oder nur kalte Füße bekommen hat und vor seiner eigenen Courage erschrocken ist.

Nach einigen (für mich) nervenaufreibenden Monaten sagte ich ok... ich nehme es so an, aber:

Ich möchte später keine Klagen hören. Wenn du etwas anderes willst sag es mir offen und ehrlich.
Grundsätzlich.
Nach Jahren dann mit Vorwürfen ankommen wegen dir habe ich... geht gar nicht.

Heute ist das kein Thema mehr zwischen uns. Nicht einmal ein kleines.
(Wir haben ganz andere Beziehungsprobleme)

Die Vorstellung, etliche gescheiterte Beziehungen hinter uns zu haben ist auf jeden Fall absolut nichts, was einer von uns beiden in seinem Leben vermissen würde... (sagte mein Mann vor kurzem erst von selbst als er mit einem Freund gesprochen hatte, der mit 39 schon zig Beziehungen hinter sich hat.)

Es ist, wie alles im Leben, reine Geschmackssache. Wir kennen einige monogame Paare, wo einer oder beide mit der ersten Liebe zusammen sind und absolut nichts bereuen und es nicht anders wollen würden.

Bis zu einem gewissen Grad scheint das ganze Thema auch von Hormonen abhängig zu sein - mancher verliebt sich einfach schneller und öfter.

Oder hat mehr oder weniger Bedürfnis nach Intimität - mit einem oder oder mehreren Partnern oder was auch immer.


Ich rate dir nur eins, @Micha83, betone vor deiner Freundin immer und immer wieder, dass du sie an nichts hindern willst!

So lange bis sie sich wirklich sicher ist was sie möchte und dir das auch zeigen kann.

Ich wollte meinen Mann (damals noch Freund) herumeiernd eigentlich auch nicht mehr haben - obwohl ich ihn über alles liebte.

Aber... so etwas sollte dann eine Entscheidung mit dem ganzen Herzen sein, nicht ein na ja, mache ich es halt dir zuliebe.

01.01.2022 20:51 • x 3 #200


G
Zitat von Vajana:
@Micha83 : Deine Freundin wusste nicht wann sie dir begegnet, ergo machst du es dir meiner Meinung nach zu einfach, wenn du sagst, sie hat es sich so ausgesucht. Ich kann und werde dich nicht dazu überreden deine Ehe zu öffnen, aber was ich sagen kann ist: Überdenke deine Liebe, lasse den Gedanken zu, evtl. ...

Das kann wer vom Typ, seinen Gefühlen und den eigenen Werten her glaubt das zu können - ohne Folgen für die
Beziehung - natürlich so wie du sehen. Einen solchen Gedanken zulassen ist, wenn für einen selber das ein No-Go
ist seinen LP teilen zu sollen, keine Lösung.

Wer in einer monogamen Beziehung lebt und diese öffnen will, sollte bereits im Vorfeld die Einstellung des LP dazu
möglichst annähernd kennen. Der Wunsch nach Öffnung kann sonst leicht nach hinten losgehen. Klar kann man
eine solche Wunschäußerung als Vertrauensbeweis zum LP werten. Da aber genauso gut dahinter stecken kann
sich einen Freifahrtschein holen zu wollen und somit keine Konsequenzen befürchten zu müssen, ist das für einen
Betroffenen wohl eher nicht eindeutig.
Zitat:
Sie ist ggf. die, die ein Teil von sich für dich beerdigen muss. Das macht sie (für mich) zu einer Prinzessin, halte sie hoch und tröste sie

Das sehe ich etwas anders. Der TE ist, hat er mehrfach betont, für eine offene Beziehung oder Mehrfachbezie-
hungen nicht geeignet. Das gilt es zu respektieren, zumal die wenigsten Menschen das leben wollen und können.
Sie muss keinen Teil von sich beerdigen und weil sie sich für die Beziehung mit dem TE entschieden hat, ist sie
für mich keine Prinzessin. Sie hat die Beziehung erkennbar etwas unbedarft riskiert Der TE hätte sich, weil die
Beziehungsmodelle miteinander nicht kompatibel sind, auch trennen können. Sie hatte die Wahl, weil er ihr dazu
die Möglichkeit gegeben hat. Jetzt muss das Vertrauen erst wieder wachsen.

@Micha83, ich hatte nichts von einem Kontaktabbruch geschrieben, sondern von einer Kontaktreduzierung. Das
Ziel dabei ist, dass sich alles wieder beruhigen, eure Beziehung sich wieder festigen kann und dein Kopfkino ver-
blasst. Für mich haben T und S, aus der Ferne betrachtet, eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Ihr zuletzt
besonderes freundschaftliche, mitfühlende Verhalten könnte auch aus einem gewissen Schuldgefühl heraus er-
folgt sein. Ich kann mich natürlich täuschen und es ist alles so wie du glaubst. Ich wünsche es dir.

01.01.2022 21:25 • x 5 #201


Micha83
Zitat von Gast2000:
ich hatte nichts von einem Kontaktabbruch geschrieben, sondern von einer Kontaktreduzierung. Das
Ziel dabei ist, dass sich alles wieder beruhigen, eure Beziehung sich wieder festigen kann und dein Kopfkino ver-
blasst. Für mich haben T und S, aus der Ferne betrachtet, eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Ihr zuletzt
besonderes freundschaftliche, mitfühlende Verhalten könnte auch aus einem gewissen Schuldgefühl heraus er-
folgt sein. Ich kann mich natürlich täuschen und es ist alles so wie du glaubst. Ich wünsche es dir.

Wie schon geschrieben ist der Kontakt zu T. und S. ohnehin nicht übermäßig stark ausgeprägt. Wenn man sich (vor dem Vorfall) alle 6-8 Wochen mal gesehen hat, so kommt das schon gut hin. Ansonsten gab es höchstens mal Kontakt per WA oder Telefon.

Ich möchte die beiden auch nicht komplett in Schutz nehmen. Natürlich trugen auch sie mit zu der Misere bei, indem T. (S. ist in der Hinsicht zumindest im nüchternen Zustand eher zurückhaltend) jedem Hans und Franz (so auch mir und meiner Freundin) ihre offene Ehe und ihre diversen Versuche per Tinder und co. auf die Nase binden muss. Ich denke, manche Leute, die (zumindest nach außen hin) so extrem von einem Beziehungsmodell wie die beiden es führen überzeugt sind, die denken vermutlich gar nicht mehr darüber nach, dass andere das so überhaupt nicht nachvollziehen können/wollen. Das mit den missionierenden Menschen aus verschiedenen Lebensentwürfen hatten wir ja auch schon mal in diesem Thread angesprochen. Vermutlich gibt es eben auch unter Polymenschen solche, die ihr Beziehungsmodell wie eine Religion behandeln und meinen damit alle Ungläubigen bekehren zu müssen.

03.01.2022 11:36 • x 4 #202


ElGatoRojo
Zitat von Micha83:
Vermutlich gibt es eben auch unter Polymenschen solche, die ihr Beziehungsmodell wie eine Religion behandeln und meinen damit alle Ungläubigen bekehren zu müssen.

Klar - sie müssen doch ständig neue Jünger werben für ihr S. - sonst wird es langweilig.

03.01.2022 11:51 • x 7 #203


NurBen
Zitat von ElGatoRojo:
Klar - sie müssen doch ständig neue Jünger werben für ihr S. - sonst wird es langweilig.

Ich denke bei vielen ist es einfach eher die Aufmerksamkeit und das Gefühl einer Minderheit bzw. Randgruppe anzugehören. Nach dem Motto Seht uns an, wir führen eine offene Beziehung!
Mir ist die Bezeichnung entfallen, aber dieses Phänomen gibt es auch bei Schwurblern.

Menschen, die dieses Modell aus Überzeugung leben, versuchen nicht groß andere Menschen davon zu überzeugen.

03.01.2022 12:47 • x 6 #204


DieSeherin
ehrlich gesagt, verstehe ich das problem nicht mehr! ihr habt euch ausgesprochen, sie liebt dich und findet es zwar kurz mal schade, dass du ihr einziger bist und gut ist es! sie hat sich für dich entschieden und fertig - das zeigt doch ihre liebe zu dir!

und mal ganz davon abgesehen, geht es doch in vielen (langzei)beziehungen einem der beteiligten doch mal so, dass er seine sehnsucht nach ausbruch mal aushalten sollte, weil exklusivität abgemacht ist!

willkommen in der welt der monogamie und der ständigen versuchung

10.01.2022 17:23 • x 4 #205


Micha83
Es ist Juni und ich trample gerade emotional auf der Stelle. Zwischen S. und meiner Freundin hat sich inzwischen eine platonische, aber innige Freundschaft entwickelt. Ihre Idee der Polyamorie hat sich bei ihr inzwischen scheinbar schon wieder etwas gedreht. Oder sagen wir: Sie streitet zwar nicht ab sich nach wie vor körperlich zu S. hingezogen zu fühlen, eine Liebesbeziehung kann sie sich mit ihm allerdings nicht vorstellen. Was ja eigentlich dem Gedanken hinter der Polyamorie widerspricht, nech? Stattdessen wäre nun doch wieder eher die offene Beziehung nahe ihrer Traumvorstellung. Vor einer Weile sagte mir meine Freundin noch, dass sie die letzten Monate ernsthaft versucht habe so zu sein, wie ich es gerne hätte, doch schafft sie dies einfach nicht. Sie könne diesen Teil von sich (der sich auch zu anderen Männern hingezogen zu fühlen) nicht einfach so abschneiden. S. Austausch ist für sie halt wie für andere Leute Fahrrad fahren, tanzen oder Kino. Nur halt mit dem eigentlichen Partner noch einmal etwas besonders. Auf meine Frage wie sie das denn empfände, wenn ich nun einfach mit anderen Frauen herumvö... würde meinte sie ernsthaft das sei für sie jetzt auch nicht anders, als wenn ich diese Zeit allein in der Diskothek verbringe. S. hat halt nicht so einen hohen Wert für sie. Aha... Kann man sicherlich so sehen, kann ich aber nicht ansatzweise nachempfinden, auch wenn das bei manch einem Mann sicherlich innere Jubelstürme auslösen würde. Das ganze brodelt angeblich schon von Anfang unserer Beziehung in ihr, doch hatte sie immer wieder die Hoffnung schon irgend eine Lösung zu finden, wenn doch mal jemand weiteres in ihr Leben tritt bei dem die Voraussetzungen günstig seien. S. und Knutschereien stehen aktuell zwar nicht mehr auf ihrer Agenda, da sie immer wieder deutlich betont mich nicht betrügen zu wollen, doch möchte sie zumindest kleine Trippelschritte wagen und eben ein wenig mit dem Feuer spielen, Nähe zu anderen Menschen usw. genießen, ehe sie überhaupt in Erwägung zieht irgend einen Rückzieher zu machen. In S. sieht sie dabei den idealen Sparringpartner, da sie ihm voll vertraut. S. beteuert mir gegenüber auch weiterhin nicht die Absicht zu haben mein Vertrauen zu missbrauchen und etwas zu tun, was über die Gesten einer gewöhnlichen platonischen Freundschaften hinaus geht. Für ihn ist meine Freundin eine rein platonische Freundin, die er zwar durchaus attraktiv findet und welche er gern hat, aber bei der er keine weiteren Schritte gehen will. Für ihn steht nach wie vor fest, dass so etwas wie eine offene Beziehung nur funktionieren kann, wenn ALLE Beteiligten ihr Einverständnis geben. Mich selbst macht das Ganze dennoch fertig und ich könnte bereits kotzen, wenn ich sie nur mit ihm telefonieren höre.

Was das bei mir und in ihrer Beziehung auslöst sieht sie zwar, doch macht sie da inzwischen auch regelmäßig dicht und beruft sich auf unserer Absprache keine Zärtlichkeiten mit anderen Menschen auszutauschen, welche über das Maß gewöhnlicher Freundschaft hinaus gehen. Laut ihrer Aussage bin ich weiterhin für sie der wichtigste Anker im Leben und sie will die Zukunft mit mir verbringen. Selbst Heirat und Kinder schließt sie nicht aus, will dafür jedoch erst einmal wieder eine stabile Grundlage des Vertrauens haben, was ich ja durchaus verstehen kann. S. komplett loslassen trotz körperlicher Anziehung will sie aber auf gar keinen Fall. Als ich sie neulich darauf ansprach und vorschlug S. selbst anzuschreiben, den Kontakt doch wenigstens vorübergehend einzufrieren war sie sauer und warf mir vor über ihren Kopf hinweg zu entscheiden. Sie bezeichnet S. als einen richtig guten Freund, den sie halt nicht missen möchte. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen telefonieren sie, heute sind sie sogar für einen Bummel zusammen in die Stadt gefahren. Normalerweise alles keine große Sache für mich, kein Grund zur Eifersucht. Wäre da eben nicht diese Vorgeschichte gewesen und die von meiner Freundin offen kommunizierte Anziehung zu S. Ich weiß inzwischen echt nicht mehr, was richtig ist und was falsch. Ich weiß inzwischen nicht einmal mehr, weshalb ich mir das alles eigentlich noch antue. Ein Teil in mir möchte meiner Freundin den Mittelfinger entgegen strecken, mich bei ihr dafür bedanken dass sie mich in den vorherigen 8 Jahren sozusagen als ihren persönlichen Psychater missbraucht hat und die Koffer packen. Der andere hängt jedoch noch immer an ihr und den gemeinsamen 8 wunderschönen Jahren und auch an die Hoffnung doch noch zu einer Beziehung zurück zu finden, die sich für uns beide gut anfühlt. Dieser Teil möchte ihr weiterhin Vertrauen, ihr entgegen kommen und einfach nur dafür sorgen, dass sich der Verzicht auf eine S. Entdeckungstour für sie nicht so schmerzhaft anfühlt. @DonaAmiga würde diesen Teil vermutlich einfach nur als Idiot bezeichnen und vielleicht hätte sie damit sogar recht. Aber er ist nun einmal da. Ich kann mir ja durchaus noch immer vorstellen, dass der Gedanke Und das war es jetzt also? oder Ist das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner, oder schaut das nur so aus? in einem steckt, der nie einen anderen Partner hatte. Aber es will einfach nicht in meinen Kopf, wie man sich ein hübsches Etikett auf die Stirn kleben kann, um sich nicht der Tatsache stellen zu müssen, dass man sich mit der jahrelangen Weigerung Nähe selbst bei besten Freunden zuzulassen den eigenen Erfahrungsschatz (auch S.) durchtrieben hat. Das man damit eben leben muss, wenn man sich danach FREIWILLIG in eine monogame Beziehung mit einem monogam eingestellten Partner begibt. Ich war damals in meiner Schulzeit Mobbingopfer und habe dadurch viele Wunden davon getragen. Doch heute weiß ich eben auch, dass ein kleiner Teil von mir daran selber Schuld war. Der Teil, der stets nur auf sich herumtrampeln lassen hat, anstatt sich zur Wehr zu setzen oder energisch um Hilfe zu bitten. Während meiner Therapie war daher die erste und zugleich härteste Lektion die ich lernen musste die radikale Akzeptanz der eigenen Vergangenheit. Doch scheinbar gelten solche Ansätze eben doch nur für die, welche sich irgendwann Hilfe suchen weil sie sich mit ihrer Gefühlswelt nicht mehr in dieser absurden Welt zurecht finden. Die normalen geben sich stattdessen scheinbar nur hübsche Etiketten für ihre Eigenarten und lassen dann andere für sich leiden. Ok, das war nun etwas arg fies und sicherlich unreflektiert.. Man möge mir diesen kurzen Ausbruch verzeihen, aber was bei mir mal mit Toleranz gegenüber anderen Beziehungsmodellen begann hat sich inzwischen beinahe zu einer Art inneren Antihaltung entwickelt. Auch wenn ich damit sicherlich keine Paare angreifen möchte für die offene Beziehungen und ähnliche mir unbegreifliche Konstrukte wirklich und wahrhaftig funktionieren. Ich fühle mich jedenfalls so, als hätte man mich 8 Jahre lang belogen und mir etwas vorgespielt. Um ehrlich zu sein: Inzwischen weiß ich nicht einmal mehr ob ich meine Freundin wirklich noch liebe, oder ob ich einfach nur in einer emotionalen Abhängigkeit feststecke und es nicht wahrhaben will, dass meine Liebe bereits erloschen ist bzw. im sterben liegt. Warum fällt es mir da nur so schwer einfach ein paar Klamotten in den Rucksack zu werfen und mich zumindest für ein paar Tage bei Freunden oder meiner Familie einzuquartieren, um mal zu sehen wie sie darauf reagiert? Zu beobachten wie sie reagiert, wenn ihre Beziehung wirklich in auch für sie sichtbarer Gefahr ist. Meiner Freundin einfach zeigen, dass ich immer noch einen Selbstwert besitze und meine eigene psychische Belastbarkeit nicht endlos strapazierbar ist? Warum fällt mir das nur so schwer?

11.06.2022 17:09 • #206


D
@Micha83 , wenn du mich nicht namentlich erwähnt hättest, dann wäre dein Beitrag glatt an mir vorbeigegangen, zumal ich diesen Themenfaden ohnehin nicht mitverfolge, da mich offene Beziehungen ohnehin nicht interessieren.
Somit habe ich auch deinen Beitrag dazu nicht gelesen und bitte dich, solche Namensnennung in Zukunft zu unterlassen.

11.06.2022 19:27 • #207


L
Zitat von Micha83:
Warum fällt mir das nur so schwer?

Du bist es nicht gewöhnt. Dieses Grenzen ziehen.

Ich rate Dir aber dringend dazu, denn das:

Zitat von Micha83:
Was das bei mir und in ihrer Beziehung auslöst sieht sie zwar, doch macht sie da inzwischen auch regelmäßig dicht und beruft sich auf unserer Absprache keine Zärtlichkeiten mit anderen Menschen auszutauschen, welche über das Maß gewöhnlicher Freundschaft hinaus gehen.

würde MIR sehr zu denken geben.

Trau Dich und stell Dich Deinen Ängsten und fahr ein paar Tage weg. Handy aus. vielleicht auch in die Stille. Ich bin sicher, dass dir das - unabhängig von ihrer Reaktion darauf - sehr helfen wird.

11.06.2022 20:11 • x 4 #208


T
@Micha83 ich würde das an deiner Stelle nicht länger mitmachen.

Deine Freundin verar... dich, und du lässt es mit dir machen.
Ich glaube weder an das Geschwurbel von Polyamorie noch an die offene Beziehung - sie ist verknallt in S., und würde gerne eine erlaubte Affäre mit ihm haben.

Oder warum geht es da nur um diese Person..?

Ginge es ihr einfach um irgendwelche anderen Erfahrungen, könnte sie das mit S. ja einfach vergessen und sich jemanden suchen, den du nicht kennst.

Viele offene Beziehungen haben das Gebot: nicht mit Bekannten/Freunden.
Aber genau um diese eine Person geht es ja hier.

Ich würde dir dringend raten, dich dem nicht weiter auszusetzen bevor du seelisch Schaden nimmst, so etwas muss sich doch niemand antun.
Acht Jahre hin, acht Jahre her - es gibt noch andere Frauen auf dieser Welt!
Tägliche Psychospielchen machen niemanden gesünder, oder glücklicher.

11.06.2022 20:49 • x 6 #209


T
@DonaAmiga ich glaube hier geht es gar nicht um eine offene Beziehung sondern um eine Frau, die eine von ihrem Partner abgesegnete Affäre mit einem Bekannten haben möchte und ihren Partner seit geraumer Zeit nach Strich und Faden vera*....

11.06.2022 20:50 • x 3 #210


A


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