Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

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Zitat von Micha83: denn so hätte ich sie damals echt nicht eingeschätzt.

Das kann ich mir vorstellen. Und es ist natürlich ein schwacher Trost, dass wir alle hier dasselbe von unseren Partnern sagen würden (sonst wären wir ja nicht hier.)

Der Punkt ist... sicherlich hat sie sich selbst nicht so eingeschätzt. Ich glaube nicht, dass sie dich damit jetzt absichtlich an der Nase herumführen möchte... niemand ahnt voraus wann/wenn oder ob er sich fremdverliebt.

Das Hauptproblem ist ja auch, wie sie nun damit umgeht. Sie möchte S. mit S. (vielleicht sogar mehr, aber das steht natürlich nicht zur Debatte, da S. T. hat) und sie möchte dich auf keinen Fall gehen lassen.

So herum muss man es ja auch sehen: nicht nur Micha83 gibt seine Freundin nicht für neue Erfahrungen frei, sie gibt ihn ja auch nicht frei indem sie ihm so die Ohren vollheult, dass sie ohne ihn und ohne S. gar nichts mehr hätte etc.

Eine schwierige Situation, leider wird euch das passive Verharren wie @E-Claire sagt, nicht weiterbringen.
Egal wer Recht hat, nicht Recht hat, sich getäuscht hat, was auch immer nichts wusste etc.
Wenn ihr das alles abzieht bleibt es schlicht dabei: unvereinbare Bedürfnisse, bzw. Unzufriedenheit auf beiden Seiten, die sich so nicht lösen lässt.
08.08.2022 16:43 •
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E-Claire
Also die Hasskappe ist ja nur etwas, was dir selbst maximal schadet, daher mir ist das Wurscht

Und ja, ich verstehe Dich! Wirklich schlimme Situation.

Zitat von Micha83: Ich habe das dringende Gefühl, dass es hier gar nicht um die Erfüllung S. Rückstände/Bedürfnisse geht, sondern (wie ich anhand ihrer Äußerungen ausführte) darum, dass sie mit Hilfe eines nett klingenden Etikettes die eigentlichen Probleme überkleben will.


Also geht es Dir gar nicht ums Recht haben, richtig? Denn, wenn Du Recht hättest, dann würde sie in Therapie gehen und ihr würdet dann, um die Dinge streiten, die sie wirklich meint, aber ja nicht sagen möchten oder wohin sie schauen möchte, richtig?

Bei allem Schmerz, für den ich wirklich viel Verständnis habe, aber Du stehst einfach da, hältst an Deiner Einschätzung fest, weil diese nämlich zunächst die kurzfristige Weiterführung der Beziehung verspricht, lässt Dich in die Vaterrolle drängen und bissi zweifelhaft legst ihr gegenüber Erhöhung an den Tag, weil du Dich ja schon ma mit Deiner Geschichte auseinandergesetzt hast.

Magst Du jetzt nicht hören, aber bissl betriebsblind ist das halt.

Schau, das Ding ist folgendes: du kriegst Dich selbst nicht auf die Ketten zwischen Recht und Angst haben, kommst aber gleichzeitig selbst nicht aus dem Tunnel raus um alternativen zu finden.

Wenn Du wirklich davon überzeugt wärst, daß Dein Ansatz stimmt, dann könntest Du sie theoretisch jetzt in die Praxis schicken, ihr sagen, Du trennst Dich, sie machen lassen und abwarten bis sie ganz von allein drauf kommt, daß die sogenannten alternativen Lebenskonzepte für den Hugo sind und sie damit etwas anderes verschleiert.

Machst Du aber nicht.

Hindert Dich aber auch nicht daran, der Meinung zu sein, daß Du besser weißt, was sie möchte als sie selbst.

Anstatt Dich mit dem, warum Du das nicht machst und was da Deine Baustellen sind auseinanderzusetzen, geht es halt munter gegen S+T, mit deiner Freundin machst Du die völlig nutzlose Diskussion auf, beweise mir, daß Du auch so fühlen würdest, wenn du dich bereits mit Deiner Kindheit auseinandergesetzt hast (super hilfreich und so gar nicht arrogant) und schließlich gibst Du halt hin und wieder mal kurz Einblicke, welche Ängste bei Dir mit schwingen, aber im Grunde hast Du die ja im Griff, auch wenn Du derjenige bist, der die Antidepressiva nimmt.

Nochmal ich checke sehr, sehr gut, warum das alles super mies ist, aber Deine Angst mit Hochmut verschleiern zu wollen, bringt Dich genau Zero weiter.

Tut mir leid für dich und das meine ich, auch wenn meine Formulierung etwas anderes vermuten lässt, sehr Ernst.
08.08.2022 16:44 •
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A
Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?
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Micha83
Zitat von thegirlnextdoor: Der Punkt ist... sicherlich hat sie sich selbst nicht so eingeschätzt. Ich glaube nicht, dass sie dich damit jetzt absichtlich an der Nase herumführen möchte... niemand ahnt voraus wann/wenn oder ob er sich fremdverliebt.

Nein, das glaube ich auch nicht. Sowas lässt sich ja nicht planen. Daher ja eben auch meine grundsätzliche Ansicht, die in Zusammenfassung zu diesem hin und her geführt hat: Kann passieren, ist erstmal nicht schlimm. Nur wenn wir zusammen bleiben wollen, dann muss eine Lösung her und die Lösung, die du mir bietest funktioniert für mich leider nicht. Ich biete den Gegenvorschlag: Lass uns erstmal den Kontakt zu T. und S. abbrechen und runter kommen. Vielleicht fällt uns dann ja was anderes ein. Konter Nein, Kontaktabbruch ist doof, will ich nicht. Gegenvorschlag von mir: Na gut, platonische Freundschaft. Hat nicht funktioniert, hat es nur schlimmer gemacht. Ich wieder Hat nicht geklappt, jetzt doch mal Kontaktabbruch oder lieber Trennung? Sie: Nein! Kontaktabbruch ist doof, Trennung auch doof. Ich will die eierlegende Wollmilchsau und Basta! Jetzige Notbremse von mir. Zugegeben viel zu spät: Ok, wenn es unbedingt auf die Tour sein muss, dann eben so: Kontaktabbruch jetzt, oder ich bin weg. Sie Bäh, du bist doof! - so fühlt es ich für mich an und lässt es sich zusammenfassen. Korrekturen sind gern gesehen.
Zitat von E-Claire: Wenn Du wirklich davon überzeugt wärst, daß Dein Ansatz stimmt, dann könntest Du sie theoretisch jetzt in die Praxis schicken, ihr sagen, Du trennst Dich, sie machen lassen und abwarten bis sie ganz von allein drauf kommt, daß die sogenannten alternativen Lebenskonzepte für den Hugo sind und sie damit etwas anderes verschleiert.

Ja, vielleicht hast du mit allem recht. Vielleicht ist es aber gerade diese Arroganz, die das letzte Fünkchen Verstand in mir wach hält, die mich inzwischen ja zumindest nach einer vorübergehenden Bleibe hat umsehen lassen und die dazu führte, dass ich sowohl ihr als auch mir (viel zu spät, gebe ich zu) ein letztes Ultimatum gestellt habe.
08.08.2022 17:11 •
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Zitat von E-Claire: Schau, das Ding ist folgendes: du kriegst Dich selbst nicht auf die Ketten zwischen Recht und Angst haben, kommst aber gleichzeitig selbst nicht aus dem Tunnel raus um alternativen zu finden.

Genau das denke ich auch.


Zitat von E-Claire: Anstatt Dich mit dem, warum Du das nicht machst und was da Deine Baustellen sind auseinanderzusetzen, geht es halt munter gegen S+T, mit deiner Freundin machst Du die völlig nutzlose Diskussion auf,

Das sehe ich exakt genauso.


Meine Einschätzung daher eben auch...
Zitat von E-Claire: Magst Du jetzt nicht hören, aber bissl betriebsblind ist das halt.

... so kommt es mir auch vor.

Natürlich ist löblich, dass du schon Therapie gemacht und dich mit deinen Dämonen befasst hast heißt nur einerseits nicht, dass sie schon vollständig ausgetrieben sind und leider auch nicht, dass du deswegen von der Entwicklung her so weit über deiner Freundin stehst.

Ich sehe es eher so wie E-Claire, dass du eine Art Vaterrolle in der Beziehung angenommen hast (sie quengelt vor dir wie ein kleines Kind und du tröstest sie brav, erlässt Ge- und Verbote), die dir das Gefühl gibt, moralisch etwas überlegen zu sein.

Wo ist eure Beziehung auf Augenhöhe?
Wie stellst du dir auf dieser Basis noch eine Zukunft vor?
Sie wird so oder so noch eine Weile schmollen und dir Vorwürfe machen. Möchtest du das wirklich alles so aussitzen?
Dadurch kommt ihr auch nicht auf Augenhöhe....
08.08.2022 17:12 •
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Zitat von Micha83: Zugegeben viel zu spät: Ok, wenn es unbedingt auf die Tour sein muss, dann eben so: Kontaktabbruch jetzt, oder ich bin weg. Sie Bäh, du bist doof!

Wie gesagt... nicht auf Augenhöhe...
Lies dir den Dialog nochmal durch, stell dir vor er wäre von anderen Leuten und versuche dann, ein Alter zu schätzen.
15? 16?

Ich weiß schon, dass das nur deine Zusammenfassung war, aber ganz genauso liest sich alles übrige, was du zwischen euch so geschildert hast.
08.08.2022 17:14 •
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meineMeinung
Zitat von Micha83: Bäh, du bist doof!

Die Art deiner Freundin, Probleme zu diskutieren, erinnert mich an Gespräche mit meiner 4-jährigen Enkeltochter.
08.08.2022 17:17 •
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E-Claire
Zitat von Micha83: Sie: Nein! Kontaktabbruch ist doof, Trennung auch doof. Ich will die eierlegende Wollmilchsau und Basta! Jetzige

Hat sie das so gesagt oder ist das, was du daraus machst?

Im Forum hören wir ja natürlich immer nur die eine Seite, aber ich finde die Darstellung schwierig.
08.08.2022 18:42 •
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Zitat von E-Claire: du kriegst Dich selbst nicht auf die Ketten zwischen Recht und Angst haben, kommst aber gleichzeitig selbst nicht aus dem Tunnel raus um alternativen zu finden.


Wie sollen die Alternativen denn sein? Wenn sie einen Anderen ausprobieren will und Micha gleichzeitig behalten will, wo soll da eine Alternative sein? Sie will die Eier legende Wollmilchsau und mit einem anderen Sx haben und gleichzeitig Micha behalter, der ihr einen Freibrief erteilen soll.

Sie hat offenbar Nachholbedarf, was angesichts ihres späten ersten Males nachvollziehbar ist. Dieser Wunsch kollidiert aber mit Michas Einstellung, dass er eine monogame Beziehung führen will. Was hilft es, die Elternebene zu verlassen, denn ihre Wünsche werden sich nicht in Luft auflösen?
Die Analyse ist gut und schön, aber sie bietet doch keinem eine Alternative mit der er oder sie leben kann.

Entweder Micha verleugnet seine Werte und das wird ihm schlecht bekommen oder sie unterdrückt ihre Wünsche, die sich vermutlich irgendwann doch Bahn brechen werden.
08.08.2022 19:06 •
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Zitat von Begonie: Sie hat offenbar Nachholbedarf, was angesichts ihres späten ersten Males nachvollziehbar ist.

Und ich denke nach wie vor sie hat sich in einen anderen verguckt.

Sie will ja nicht nur S. mit S., sie will ihn für Freizeitaktivitäten treffen, mit ihm kuscheln, mit ihm befreundet sein, ihm nahe sein.
Aber Micha will sie halt auch nicht hergeben, da sie so massive Verlustängste hat.
(Was bei ihm offenbar ähnlich zu sein scheint)
Deswegen drehen die beiden sich so im Kreis.

@Micha83, mal eine Frage: Was würde sie wohl erwidern, wenn du ihr vorschlagen würdest, sich einen anderen Mann als S. für den S. zu suchen...?
Findet sie das genauso gut?
Würde sie in den Partnerwechsler gehen und dort mit lauter fremden Männern S. haben?

Falls es wirklich nur um die offene Beziehung und anderen S. geht, sollte dieser S. absolut keine Rolle spielen.
Dann müsste ja jeder andere auch gerade recht sein.

Wenn es aber speziell S. sein muss, würde ich denn doch dabei bleiben, dass noch mehr Gefühle im Spiel sind.
08.08.2022 19:12 •
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Micha83
Zitat von thegirlnextdoor: Wie gesagt... nicht auf Augenhöhe.

Ich muss gestehen, ich komme da gedanklich nicht ganz von weg. Allerdings fällt mir dazu noch etwas ein, wozu ich vielleicht mal eure Ansicht brauche.

Ich habe ja erwähnt, dass wir uns die letzten Jahre auf Augenhöhe befanden. Ich bin nun mal ganz tief in mich gegangen und frage mich ob das denn wirklich so war. Allerdings komme ich da zu einem etwas anderen Ergebnis als zunächst erwartet. Daher bitte um Rückmeldung, falls ich mir das irgendwie vor Überheblichkeit einbilden sollte. Und zwar fiel mir schon relativ früh zu unserer Beziehung auf, dass meine Freundin ziemlich schnell bei der Hand war das Ruder zu übernehmen, wenn irgend etwas anstand. Bei Reisen, oder bei Entscheidungen rund um das Haus empfand ich das durchaus hilfreich, da ich zuvor eher in ärmlichen Verhältnissen lebte und praktisch nie verreist bin. Ein Haus habe ich natürlich auch nie besessen und praktisch keine Ahnung was den anfallenden Papierkram angeht. Leider neigte meine Freundin aber auch bei anderen Dingen dazu, mir alles ziemlich schnell aus der Hand zu reißen. Wenn ich zum Beispiel ein neues Hobby entdeckte und mich darin ausprobieren wollte, so fand sie das zunächst immer ganz toll und wollte mich dabei unterstützen. Leider führte dies nicht selten dazu, dass sie schon nach relativ kurzer Zeit die Geduld verlor und mir quasi das Hobby aus der Hand nahm. Ausnahmen bildeten hier stets Dinge, die sie vorne und hinten nicht interessierten. Wenn ich dies ansprach und darum bat mich doch erstmal in eine Sache einüben zu können verzog sie oft das Gesicht. Mich erinnert das jetzt irgendwie an meine Mutter, welche die nervige Angewohnheit hatte mir auch immer alles aus der Hand zu reißen. Einen Haushalt führen, oder Kochen musste ich mir daher selbst beibringen als ich meine erste Wohnung bezog. Handwerk war eh nie ganz einfach, da ich ohne Vater aufwuchs.

Das ganze machte meine Freundin zu Beginn auch bei Kleidung. Ich bin beispielsweise überzeugter Stiefelträger, was meine Freundin immer total unpraktisch fand. Schnell versuchte sie mir Sportschuhe anzudrehen, gab aber irgendwann auf und fand sich grummelnd damit ab, dass ich lieber Stiefel trage. Bei meinem Job ganz ähnlich. Als ich nach langer Arbeitslosigkeit meinen jetzigen Job bekam war sie eher skeptisch als froh. Bist du dir sicher mit Schülern arbeiten zu wollen? Bei deiner Mobbinggeschichte? Freundlicher Einwand, aber letzten Endes unbegründet.

Bei uns im Haus ist es da ähnlich, wenn beispielsweise mein Schwiegervater etwas auf dem Herzen hat. Da heißt es schnell Lass das mal sie (meine Freundin) machen., sobald etwas handwerklich getan werden muss und ich helfen will. Ähnliches gilt, wenn ihre Mutter etwas am Handy machen will, etwas im Internet sucht oder den Urlaub mit ihrem Mann planen will. Im Grunde heißt es stets: Meine Freundin macht das schon, schlüpft also gezwungenermaßen regelmäßig in die elterliche Rolle.

Jetzt ist es so: Ich sagte ja bereits, dass ich mir dieses bemuttern schon bei Kleinigkeiten nicht gefallen lies. In einem früheren Streit (viele Jahre her) knallte ich ihr dies auch mal an den Kopf. Meine Überlegung ist nun: Könnte es sein, dass sie gar nicht versucht mich in die Vaterrolle zu drängen, sondern in die Rolle des Kindes? Das sie quasi meint sie (ohne es bewusst zu bemerken) als Mutter wisse doch besser was für unsere Beziehung richtig ist und nicht ich? Das ganze würde übrigens auch bemerkenswert auf ihren Männergeschmack bezüglich S. passen. Ohne jetzt wieder überheblich sein zu wollen, aber der wirkt auf mich auch oft wie ein Kind.
Zitat von thegirlnextdoor: Falls es wirklich nur um die offene Beziehung und anderen S. geht, sollte dieser S. absolut keine Rolle spielen.
Dann müsste ja jeder andere auch gerade recht sein.

Ich habe ihr gegenüber mal (ohne lang darüber nachzudenken) gesagt, dass man vielleicht mal einen S-Club besuchen könnte. Natürlich erstmal nur zum gucken. Auf den ersten Seiten dieses Fadens wurde dieser Vorschlag mal getätigt und ich dachte mir frag einfach mal nach und schaue wie sie reagiert. Den Vorschlag fand sie interessant, schob aber gleich wieder S. hinterher und fragte wo denn da der Unterschied sei, ob sie nun S. in einem S-Club kennen gelernt hätte, oder halt so. Ich empfand die Argumentation ehrlich gesagt als unpassend und sagte ihr, dass ich S. und T. ja nicht in der Absicht auf S. Abenteuer zum Kaffee eingeladen habe, sondern als Freunde bzw. Bekannte. Danach war das Thema Clubbesuch erstmal wieder vom Tisch. Ich schätze das sagt genug aus.
Zitat von E-Claire: Hat sie das so gesagt oder ist das, was du daraus machst?

Nein, hat sie so natürlich nicht 1:1 gesagt. Kam aber so rüber von ihr.
08.08.2022 19:31 •
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Du lebst offenbar Dein Problem mit einer dominanten Mutter in einer Beziehung mit einer dominanten Frau nach. Eine gute Erkenntnis! Der Mensch lebt immer genau die Dinge nach, die er kennt. Er verharrt oft in seinen Problemen und nimmt diese auf die Erwachsenebene mit.
Zwar stört Dich ihre bevormundende Art und sie setzt dich auch herab und zweifelt an, dass Du dem neuen Job gewachsen sein könntest bei Deiner Vorgeschichte, aber andererseits profitierst Du davon dass sie Dinge in die Hand nimmt.

Vielleicht mal Zeit, mit der Kindrolle, in der Du Dich befindest, aufzuräumen. Du bist nicht mehr der kleine Bub von damals, dem man sagte wo es lang geht, Du bist erwachsen. Eigentlich. Und hast Dir eine Art neuer Mutter gesucht.
Diese Rolle passt nicht mehr zu Dir, Du bist da rausgewachsen. Und genau das sieht sie nicht, denn sie sagt Dir einfach, sie hat Lebenserfahrung (wie eine Mutter gegenüber ihrem unreifen Kind) und sie hat nichts Falsches getan.
Ich glaube, Dein Unterbewusstsein meldet sich sehr stark und bricht sich seine Bahn. Die Sache mit diesem S. ist ja nur die Spitze des Eisbergs.
08.08.2022 19:45 •
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Micha83
Zitat von Begonie: Du lebst offenbar Dein Problem mit einer dominanten Mutter in einer Beziehung mit einer dominanten Frau nach. Eine gute Erkenntnis! Der Mensch lebt immer genau die Dinge nach, die er kennt.

Naja so dominant war die (als Mutter) eigentlich gar nicht. Sie war (aber das passt auch) eher der ängstlich vermeidende Typ. Nach der Scheidung von meinem Vater war sie sehr besorgt, dass ihr der einzige Mensch der ihr noch verblieb halbwegs behütet aufwächst. Hilfe bekam sie dabei viel von meinen Großeltern, während mein Vater auf nimmer wiedersehen verschwand. Der ging damals mit der Nachbarin fremd und fand es irgendwie richtig mich als Waffe gegen seine Exfrau zu gebrauchen. Blöde Sprüche wie Wenn deine Mutter mich nicht rausgeworfen hätte, dann.... haben sich in mein Gedächtnis gebrannt. Das ist auch einer der Gründe weshalb ich Fremdgänger mit blöden Ausreden nicht ausstehen kann. Und ja: Ich bin mir bewusst, dass dies einen Teil (wenn nicht den Hauptteil) meiner Werte so geformt hat, dass ich heute offenen Beziehungen inzwischen mehr als nur kritisch gegenüber stehe und sie für mich kategorisch ausschließe. So wie der will ich niemals sein und so einen Menschen will ich auch nicht als Partner haben.
08.08.2022 19:58 •
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Daher kommt vielleicht auch dieses ständig wiederkehrende Denken von wegen dann ist es nicht meine Schuld oder dann ist es meine Schuld (?) Kann man natürlich nicht sicher sagen, da wäre ein Therapeut besser geeignet, aber angesichts der Schilderung deiner Mutter und Beziehung könnte ich es mir gut vorstellen...
Auch deine Verlustangst kann ich jetzt besser nachvollziehen. Denke, das trifft sich bei euch beiden, deiner Freundin und dir, alles maximal ungünstig...
08.08.2022 20:01 •
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ElGatoRojo
Zitat von Micha83: Wenn ein LP eine offene Beziehung möchte und der andere nicht, dann muss das nicht zwangsläufig die Trennung bedeuten. Dann müssen nur eben wirklich beiden Seiten sehen ob das Bedürfnis so wichtig ist, dass man dafür auf die Beziehung verzichtet.

Nein, muss es nicht. Der Nicht-Einverstandene kann die Öffnung der Beziehung durch den anderen eine gewisse Zeit tolerieren. Dabei hat er die Erwartung, dass der Ausbrechende nach einer Weile feststellt, dass das Gras auf der anderen Seite auch nicht grüner ist. Kann funktionieren - oder eben nicht. Und das auch nur dann, wenn die Hauptbeziehung körperlich bestehen bleibt.
Zitat von Micha83: Kontaktabbruch jetzt, oder ich bin weg. Sie Bäh, du bist doof! - so fühlt es ich für mich an und lässt es sich zusammenfassen.

Hat man hier ja schon geschrieben -- bockiges Kind
Zitat von Micha83: Danach war das Thema Clubbesuch erstmal wieder vom Tisch. Ich schätze das sagt genug aus.

Also soll es mehr sein als einfach nur S.. Mit diesem Floh im Ohr ist die Beziehung natürlich stark gefährdet.
08.08.2022 20:14 •
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Micha83
Zitat von thegirlnextdoor: Auch deine Verlustangst kann ich jetzt besser nachvollziehen. Denke, das trifft sich bei euch beiden, deiner Freundin und dir, alles maximal ungünstig...

Naja ich habe in meiner Therapie gelernt, dass wir Betroffenen wahnsinnig gut darin sind aus einer unbestimmten Menge an Leuten diejenigen rauszusuchen, die selbst irgendwas an sich haben, was nicht ganz rund läuft. Das Talent habe ich, dachte aber meine Freundin sei da anders. Das Talent trifft aber auch auf sie zu, auch ganz ohne bescheinigten Dachschaden. Ihre beste Freundin aus Kindertagen: Ängstlich vermeidend, hat praktisch 0 Sozialkontakte, außer ihrem Freund, fühlt sich damit aber überwiegend wohl. Eine weitere Freundin (hatte ich ja schon angeritzt) auch irgendwie seltsam, dann ich als ihr Partner: Therapiert, aber eben dennoch (vielleicht teils auch immer noch) geschädigt, dann T. und S., die auch beide irgendwie..... merkwürdig sind. Das reiht sich alles aneinander und ich habe noch immer keine Ahnung wie ich/wir das schaffen.
08.08.2022 20:16 •
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