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Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

S
Wer zu einer OB keinen Zugang hat, tut sich natürlich schwer, die Dinge im rechten Licht sehen zu können. Und eine OB, die einseitig ist, würde ich als solche auch nicht bezeichnen.
Gern wird aber pauschal eine OB als geduldetes Herumfrökeln unter notgelen Typen abgestempelt, irgendwie abartig das Ganze....Machen wir uns doch nichts vor, wenn ich hier mit meinem OB-Status in Erscheinung trete, bin ich in der allgemeinen Wahrnehmung hier, doch schon irgendwie ein komischer Kauz. Ich kann auch in meinem Umfeld nicht verkünden, seht her wir leben offen und frei. Man kann zusehen, wie auch langjährige Kontakte plötzlich Bröckeln und ganz gar verschwinden.
Und das erinnert mich eben an vergangene Zeiten, in denen S. Lebensweisen abseits der Norm verurteilt, diskriminiert und möglichst gemieden wurden. Es sollte nur ein Denkanstoß sein, quasi über den Tellerrand hinaus, der nichts mit political correctness zu tun hat.
Im Grunde ist es mir auch nicht so wichtig, wie andere über meine Beziehungsform denken, ergeben sich doch daraus für meine Ehe, (wie es anders wo ist weiß ich nicht), einige Pluspunkte: Keine Eifersucht, keine Zweifel, kein Kontrollzwang, kein Misstrauen, kein Betrügen, keine Lügen, über alles reden können, kein Hinterfragen, sich innig und frei lieben. Und das ist keine Momentaufnahme, es ist seit 10 Jahren so. Vor dieser Zeit erlebte ich all das, was man hier im Forum täglich lesen kann.

15.11.2021 14:11 • #61


meineMeinung
Zitat von Springfield:
Keine Eifersucht, keine Zweifel, kein Kontrollzwang, kein Misstrauen, kein Betrügen, keine Lügen, über alles reden können, kein Hinterfragen, sich innig und frei lieben. Und das ist keine Momentaufnahme, es ist seit 10 Jahren so.

Was treibt jemanden, der seit 10 Jahren beziehungstechnisch im Himmel lebt, dazu, sich seit 2 Jahren in einem solchen Forum aufzuhalten? Da kommen mir doch Zweifel.

15.11.2021 14:17 • x 5 #62


A


Offene Beziehung sinnvoll? Regeln / einseitiger Wunsch?

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unbel-Leberwurst
Zitat von Springfield:
Machen wir uns doch nichts vor, wenn ich hier mit meinem OB-Status in Erscheinung trete, bin ich in der allgemeinen Wahrnehmung hier, doch schon irgendwie ein komischer Kauz.


Mich würde mal interessieren, wie Du Deine Beziehung geöffnet hast?
Oder war sie es von Anfang an?

15.11.2021 14:21 • #63


DieSeherin
Zitat von Springfield:
Im Grunde ist es mir auch nicht so wichtig, wie andere über meine Beziehungsform denken, ergeben sich doch daraus für meine Ehe, (wie es anders wo ist weiß ich nicht), einige Pluspunkte: Keine Eifersucht, keine Zweifel, kein Kontrollzwang, kein Misstrauen, kein Betrügen, keine Lügen, über alles reden können, kein Hinterfragen, sich innig und frei lieben.

wunderschön! und ich bin fest überzeugt, dass das bei wirklich offenen beziehungen immer so ist! wenn sie denn gemeinsam, auf augenhöhe verhandelt und beschlossen wurden und die ausgemachten regeln von beiden eingehalten werden.

15.11.2021 14:21 • x 1 #64


ElGatoRojo
@Springfield = Es geht ja nicht darum, wie du persönlich deine Beziehung führst und ob die Leute in deiner Umgebung das mögen.

Es ist doch eher Thema, dass in einigen Beziehungen ein Partner sich das Recht herausnimmt, die Sache zu öffnen, ohne sich viel um die Gefühle des anderen zu kümmern.

15.11.2021 14:24 • x 4 #65


S
Zitat von meineMeinung:
Was treibt jemanden, der seit 10 Jahren beziehungstechnisch im Himmel lebt, dazu, sich seit 2 Jahren in einem solchen Forum aufzuhalten? Da kommen mir doch Zweifel.

Ganz einfach. Ich bin davor so oft betrogen worden, habe jedesmal gelitten wie ein Hund. Aus diesem Erfahrungschatz heraus möchte ich anderen Betroffenen einfach helfen, so gut ich es eben kann.

15.11.2021 14:29 • x 1 #66


NurBen
Zitat von Springfield:
Und eine OB, die einseitig ist, würde ich als solche auch nicht bezeichnen.

Das ist aber eben zum Großteil der Fall.
Einer der Parteien möchte es und der andere Part akzeptiert es lediglich aus Gründer z.B. der Abhängigkeit.

Zitat von Springfield:
Machen wir uns doch nichts vor, wenn ich hier mit meinem OB-Status in Erscheinung trete, bin ich in der allgemeinen Wahrnehmung hier, doch schon irgendwie ein komischer Kauz.

In meinen Augen darf das jedes Paar frei entscheiden. Und wenn beide damit ihr Leben bereichern, ist es auch völlig okay.
Was mich an diesen offenen Beziehungsgequatsche stört ist eigentlich nur, dass oftmals versucht wird, andere davon zu überzeugen. z.B. jemanden der da überhaupt nicht mit umgehen kann zu erzählen Monogamie ist eine Erfindung der Gesellschaft.

Zitat von Springfield:
Und das erinnert mich eben an vergangene Zeiten, in denen S. Lebensweisen abseits der Norm verurteilt, diskriminiert und möglichst gemieden wurden. Es sollte nur ein Denkanstoß sein, quasi über den Tellerrand hinaus, der nichts mit political correctness zu tun hat.

Wenn es um meine Beziehung geht, ist mir political correctness vollkommen egal.
Wenn ich eine Beziehung eingehe, dann eine Monogame.
Für alles Andere tuts doch auch eine F+. Warum soll ich da noch die Pflichten einer Beziehung eingehen!?

Zitat von Springfield:
Keine Eifersucht, keine Zweifel, kein Kontrollzwang, kein Misstrauen, kein Betrügen, keine Lügen, über alles reden können, kein Hinterfragen, sich innig und frei lieben. Und das ist keine Momentaufnahme, es ist seit 10 Jahren so. Vor dieser Zeit erlebte ich all das, was man hier im Forum täglich lesen kann.

Ich bezweifel nicht, dass es funktionieren kann. Aber eben in 1 von 10 Fällen. Bei 9 von 10 ist es lediglich ein fauler Kompromiss. Der schon von Beginn zum Scheitern verurteilt ist.
Denn oftmals geht der offenen Beziehung bereits der Betrug voraus. Da wird das Thema erst angesprochen, wenn da schon ein Betrug vorliegt. Es ist eben oftmals nur ein Freifahrtsschein zum Fremdgehen.... mehr nicht.

15.11.2021 14:37 • x 7 #67


S
Zitat von unbel Leberwurst:
Mich würde mal interessieren, wie Du Deine Beziehung geöffnet hast? Oder war sie es von Anfang an?

Das war eigentlich von Anfang an, obwohl wir gar nicht bewusst darauf hin steuern wollten. Wir haben uns also nicht einfach hingesetzt und gesagt, wir reden jetzt mal über eine offene Beziehung. Es entstand unmerklich, so dass es uns später erst bewusst wurde, dass wir ja eine offene Beziehung haben. Also, wie kam es dazu? Wir hatten uns gleich am Anfang vorgenommen, einfach ehrlich zu einander zu sein. Wir redeten über unsere Fantasien, Wünsche, Vorlieben, vergangene Erlebnisse, Erwartungen. Nichts wurde unter den Tisch gekehrt, nichts verheimlicht. Wir trauten uns Fragen zu stellen, die man sonst nicht stellt, weil wir uns für unsere Antworten nicht verurteilten. Einfaches Beispiel: Wenn sich eine Situaion fügt in der meine Freundin mit dir schlafen möchte, könntest du es ausschließen, es nicht zu tun? - Nein, ich kann es nicht ausschließen, das Leben geht manchmal eigenartige Wege.. Solche Fragen und Antworten von beiden Seiten, machten uns mit der Zeit klar, dass ja jeder von uns seine ureigene S. hat, die sich nicht dadurch ändert, weil wir nun zusammen sind. Und keiner von uns hat die S. des anderen verurteilt, weil sie ja ganz individuell zum anderen dazu gehört. Und sie einzuschränken und in gewisse Bahnen zu lenken, erschien uns einfach nicht richtig. Denn das würde vielleicht eines Tage zu einem Ausbruch, sprich Betrug/Affäre führen. Davor wollten wir uns schützen. weil wir unsere Lebe als extrem kostbar empfanden/empfinden. Das war eigentlich der Ausgangspunkt. .

15.11.2021 15:23 • x 2 #68


ElGatoRojo
Zitat von Springfield:
Davor wollten wir uns schützen. weil wir unsere Lebe als extrem kostbar empfanden/empfinden.

15.11.2021 15:28 • #69


S
@Nur Ben

wie gesagt, eine einseitige OB ist für mich keine OB. Aber das kann auch jeder so sehen, wie er mag.

Du schreibst: Wenn ich eine Beziehung eingehe, dann eine Monogame.
Für alles Andere tuts doch auch eine F+. Warum soll ich da noch die Pflichten einer Beziehung eingehen!?

Die Antwort ist sicher für dich schwer vorstellbar: Weil man sich genau wie viele andere Paare, innig liebt. (In meinem Fall ist das so)

15.11.2021 15:32 • x 1 #70


meineMeinung
@Springfield
um den Bogen zum TE zurück zu schlagen, wie hättest du denn reagiert, wenn deine Frau damals zu einem monogamen Verhältnis tendiert hätte? Hättest du deine Bedürfnisse unterdrückt oder das Verhältnis beendet? Oder alles nebenher heimlich gemacht?

Es geht doch hier um den TE.

15.11.2021 15:34 • x 2 #71


S
Zitat von ElGatoRojo:

Ja, schützen vor Betrug, Lügen und Hintergehen. Es ist toll, das wir diese Probleme nicht haben! Einvernehmlicher S. mit anderen ist kein Betrug.

15.11.2021 15:36 • #72


ElGatoRojo
Zitat von Springfield:
Es ist toll, das wir diese Probleme nicht haben! Einvernehmlicher S. mit anderen ist kein Betrug.

15.11.2021 15:44 • #73


NurBen
Zitat von Springfield:
Einfaches Beispiel: Wenn sich eine Situaion fügt in der meine Freundin mit dir schlafen möchte, könntest du es ausschließen, es nicht zu tun? - Nein, ich kann es nicht ausschließen, das Leben geht manchmal eigenartige Wege..

Es ist doch was anderes, etwas realistischerweiser auszuschließen als sich bewusst(!) dafür zu entscheiden.

Wenn sich jemand bewusst dafür entscheidet, heißt es für mich Meine Bedürfnisse sind mir wichtiger als deine.
Liebe hat doch auch etwas mit Verzicht zu tun.
Was erwarte ich von einer Partnerin die für die Liebe bzw. die Beziehung mit mir nicht auf fremde Haut verzichten kann.
Wenn sie schon da nicht zurückstecken kann, wird sie auch in anderen Bereichen nicht tun.
Lass es Krankheit oder ein Schicksalsschlag sein... Wo es um mehr Verzicht geht als auf den Verzicht auf fremde Haut.

15.11.2021 15:45 • x 6 #74


Micha83
Zitat von NurBen:
Was mich an diesen offenen Beziehungsgequatsche stört ist eigentlich nur, dass oftmals versucht wird, andere davon zu überzeugen. z.B. jemanden der da überhaupt nicht mit umgehen kann zu erzählen Monogamie ist eine Erfindung der Gesellschaft.


Das empfinde ich auch als fürchterlich. Ein gutes Beispiel dafür wäre ein Gespräch, was ich am Wochenende mit T. geführt habe. Inzwischen hatte sie wohl mit ihrem Mann über die Situation gesprochen und wollte mir einmal ihre Sicht der Dinge mitteilen. Das dabei Ansichten auf den Tisch kommen werden, die ich nicht teile war im Vorfeld eigentlich klar. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet mit welch quasireligiösem Eifer die werte T. mich dazu ermutigen wollte meiner Freundin das Spielchen mit ihrem Mann zu erlauben. Ihrer Meinung nach läge das ganze Problem allein bei mir und meinen Ansichten und wie falsch ich doch damit liegen würde. Die Monogamie als Erfindung der Gesellschaft sei nur in meinem Kopf von Bedeutung, da alle wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hindeuten, dass die Polygamie in unseren Gegen verankert sei. Einwände wie Auch Verbrechen sind in unseren Genen verankert und das ich mit diesem Beziehungsmodell eben nicht umgehen kann bzw. will, wollte sie natürlich nicht hören und baute stattdessen so absurde Konstrukte zusammen, wie: Stell dir vor, du hättest einen Unfall und S. ginge bei dir plötzlich nicht mehr. Würdest du ihr dann auch S. mit anderen verbieten? - meiner Meinung nach ein ziemlich albernes Beispiel, da hier eine vollkommen andere Ausgangssituation vorherrscht. Selbst meine Freundin empfand dieses Argument als lächerlich, als ich ihr davon erzählte.

Übrigens ist diese aktuell auf dem Stand zwar auf eine Freundschaft zu S. und T. nicht verzichten zu wollen, jedoch meinen Standpunkt zu respektieren. Die Beziehung mit mir (so sagt sie) ist ihr da doch wichtiger. Was daraus wird bleibt abzuwarten. Ich habe jedenfalls meinen Standpunkt noch einmal verdeutlicht und ihr gesagt, dass ich sie nicht festketten möchte. Was man liebt, das sperrt man nicht ein. Doch wenn ihr Verlangen nach der Haut unseres gemeinsam Freundes wichtiger ist als die 8 gemeinsamen Jahre, dann sehe ich tatsächlich keine andere Möglichkeit mehr als sie freizugeben und mich von ihr zu trennen. Was sie daraus macht bleibt erst einmal abzuwarten.

Zitat von NurBen:
Ich bezweifel nicht, dass es funktionieren kann. Aber eben in 1 von 10 Fällen. Bei 9 von 10 ist es lediglich ein fauler Kompromiss. Der schon von Beginn zum Scheitern verurteilt ist.


Ganz ehrlich? Auch im Fall der offenen Ehe zwischen T. und S. sehe ich nicht die groß angepriesene Harmonie. Im Gegenteil: Ständig wettert T. gegen die potenziellen Partnerinnen von S. die meist so um die 20 Jahre alt sind. Er selbst steuert gerade auf die zweite 40er Hälfte zu, seine Frau hat die 50 schon hinter sich gelassen. Nicht selten macht T. ihren Mann vor versammelter Mannschaft zur Sau, oder zieht über ihn und seine mangelnden (S.) Fähigkeiten her. Gleichzeitig wirft sie sich allem was nicht bei 3 auf die Bäume flüchtet an den Hals und jammert ständig über ihr Alter oder ihr (ihrer Meinung nach) schlechtes Aussehen. In meinen Augen und Ohren klingt daher deren ganze offene Ehe nach einem gegenseitigen Versuch das eigene, ramponierte Selbstbild aufzupolieren, welches sich die beiden da gegenseitig verschaffen. Ob das jetzt gute Voraussetzungen sind, um eine offene Ehe zu führen vermag ich nicht zu sagen. Ich kann es mir aber ehrlich gesagt nicht so ganz vorstellen. Gut.. vielleicht habe ich da derzeit aber auch einfach nur die Eifersuchtsbrille auf und meine Freundin will mich beschwichtigen: Doch selbst sie gibt mir damit recht, dass das Modell einer offenen Beziehung von S. und T. irgendwie seltsam anmutet und da bestimmt einiges kaputt sein muss, bzw. im argen liegt. Ob das vielleicht auch ein Grund für die übertriebene Zuneigung meiner Freundin ist? Wundern täte es mich ja nicht, so wie sie sich ja auch sonst für alle möglichen Menschen den sprichwörtlichen Ar... aufreißt.

15.11.2021 15:47 • x 8 #75


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