Offene Ehe + Betrug - wie damit umgehen?

Zitat von Mel1982:

Tatsächlich hing es hauptsächlich an mir. Ich kann ihm einfach nicht verzeihen.

Hm, jetzt wo du fragst, so viel Input hab ich gar nicht.
Ich kann durchaus verstehen, dass du verletzt warst, dass du deinen Safe Space verletzt gefühlt hast, dass es dich verletzt hat, dass er so lange mit dem Geheimniss gelebt hat.
Und klar, Regeln sind Regeln, die man ja nicht umsonst ausmacht.
Und ebenfalls klar, in einer Offenen Beziehung muss man sich noch viel mehr auf die Integrität des anderen verlassen können.

Aber...
Mir kommt die Sache doch auch ganz schön aufgebauscht vor.
Letztlich finde ich, dass man das doch auch als ziemliche Lapalie und als Fehler kommen vor abheften kann. Immerhin haben wir hier ja niemals eine Kultur entwickelt, wie man seinen Begierden nachgeben kann, und trotzdem am richtigen Punkt Nein sagt. Er hat ja nein gesagt, nur ein Treffen und eine Knuterschei zu spät.
Und ja, er hat es dir erst viel später gesagt, ja, darüber darfst du natürlich verletzt sein, aber auf der anderen Seite hat er sich eben auch einen Ruck gegeben und es dir gesagt, obwohl es ihm so schwer gefallen ist.
Wenn ich dir/euch an dem Tag, an dem ihr die Ehe geöffnet habt, etwas hätte raten müssen, dann genau das: Dass genau solche Sachen vorkommen werden.

Ich finde es halt wirklich sehr schade, weil ich den Eindruck hatte, dass es bei euch ganz ausgesprochen gut läuft, wenn ihr nur diese eine Sache einsortiert bekommt.
Ich meine, was soll er auch groß machen? Seine Wahrheit zählt doch auch. Wenn es für ihn einfach nicht annähernd so eine große Sache war, wie für dich, dann macht es halt auch keinen Sinn, wenn er sich den Schuh anzieht, weißt du was ich meine?

Wieso werden diese Beziehungen erst geöffnet wenn der Karren schon im Dreck steckt?
Was verspricht man sich davon?

Zitat von Mel1982:

Wie es dann aussieht, wenn neue Partner ins Spiel kommen?
Das sehen wir dann. Das das noch mal anders wird ist mir klar. Die Frage ist, wie gut unsere WG bis dahin aufgestellt ist.

Nun, spätestens wenn ein neuer Partner ins Spiel kommt, mit dem oder mit der man zusammen leben möchte, wird es für die WG kritisch werden.

Hallo Mel1982,

ich habe deinen Tread gelesen und wundere mich über diese Entwicklung. Meiner Meinung nach war es kein Betrug deines Mannes sondern ein Ausrutscher, der der Aufdringlichkeit der Nachbarin geschuldet ist. Wäre es Betrug, hätte dein Mann nicht den Kontakt bereits nach dem Knutschen unterbunden bzw. abgebrochen. Das zeigt mir, dass er eure Regeln sehr wohl ernst genommen hat. Das er von der Nachbarin bedrängt wurde hat er ja nicht herausgefordert. Diesen Ausrutscher als Grund für das scheitern der Ehe zu nennen, ist für mich schon sehr hart. Wünsche Dir, bzw. Euch das Beste. Lg. Alm12

Zitat von Worrior:

Wieso werden diese Beziehungen erst geöffnet wenn der Karren schon im Dreck steckt?

Das war doch hier gar nicht der Fall, Mensch...

Zitat von aequum:

Nun, spätestens wenn ein neuer Partner ins Spiel kommt, mit dem oder mit der man zusammen leben möchte, wird es für die WG kritisch werden.

Könnte es für die WG kritisch werden.
Wir haben das auch mit 2 neuen Partnern lange Zeit hinbekommen, und bekommen es immer noch mit großer räumlicher Nähe hin.

Monogam vs. Polygam / Offen.
Himmel mich nervt das so langsam.

Ganz ehrlich es ist schnurzpiepegal in welcher Beziehungsform gelebt wird.
Wenn eine Beziehung scheitern, ist das tragisch und mit sehr viel Schmerz und Leid verbunden.
Beziehungen scheitern ausnahmslos immer aus ein und den selben Gründen.
Die da wären.

- Krisen wurden oder konnten nicht gemeinsam bewältigt werden
- Man hat sich auseinander gelebt
- Die Gefühle füreinander haben sich beidseitig / einseitig geändert
- Vereinbarungen / Versprechen / Whatever wurden nicht eingehalten
usw...

Hat ergo nix damit zu tun - welches Beziehungsmodell man praktiziert.

@Mel1982, es tut mir leid, dass es so gekommen ist wie es eben gekommen ist.
Du / Ihr habt es versucht und habt nun entschieden, dass ihr auf Paarebene eben nicht mehr miteinander könnt.
Passiert - leider, aber ihr versucht eine Lösung / Weg zu finden - für euren gemeinsamen Sohn.
Und das ist letztendlich das was zählt. Eurem Sohn soll es gut geht und die Zeit wird zeigen, ob und wie ihr als Eltern - WG zusammenleben könnt / wollt.
Alles Gute dafür.

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Das bezieht sich auf das Eingangsposting über den vermeintlichen gemeinsamen Willen der Öffnung bis hin zu anderen Schilderungen.
Entweder es wurde sich etwas unglücklich ausgedrückt oder ich verstehe das falsch.
Da sind so viele Ungereimtheiten die sich mit kommenden Aussagen nicht decken.
Aber vielleicht täusche ich mich da.

Zitat von Mel1982:

Wir sind auch ganz anders unserem Sohn gegenüber als meine Eltern das damals bei uns waren.

Dann bewahrt euch das
Dürfte nicht leicht werden, die Paarebene von der Elternebene zu trennen, vor allem wenn neue Partner hinzukommen

Zitat von FrauDrachin:

Aber...
Mir kommt die Sache doch auch ganz schön aufgebauscht vor.
Letztlich finde ich, dass man das doch auch als ziemliche Lapalie und als Fehler kommen vor abheften kann. Immerhin haben wir hier ja niemals eine Kultur entwickelt, wie man seinen Begierden nachgeben kann, und trotzdem am richtigen Punkt Nein sagt. Er hat ja nein gesagt, nur ein Treffen und eine Knuterschei zu spät.
Und ja, er hat es dir erst viel später gesagt, ja, darüber darfst du natürlich verletzt sein, aber auf der anderen Seite hat er sich eben auch einen Ruck gegeben und es dir gesagt, obwohl es ihm so schwer gefallen ist.
Wenn ich dir/euch an dem Tag, an dem ihr die Ehe geöffnet habt, etwas hätte raten müssen, dann genau das: Dass genau solche Sachen vorkommen werden.

Hmmm, habe nur den Eingangspost richtig durchgelesen... und sehe das auch so.
Regeln in einer offenen Ehe sind eh nebelhaft, denn da kann immer etwas dagegen verstossen und das sollte man meiner Meinung nach zusammen durchgehen und eine gerechte Einigung finden, Regeln in einem solchen Werk sind schwer zu definieren und hier war es kaum schwerwiegend was vorkam.
Wenn die TE das nicht verarbeiten kann war sie auch nicht bereit für eine solche Beziehung.
Da frage ich mich schon warum sie sich für solch ein Konstruckt entschieden hat.

Tatsächlich ist es mir am Handy zu anstrengend Euch allen zu antworten.
Und ich glaube manche Antworten sollte ich auch noch mal überschlafen.

Ich danke Euch für Eure Antworten. Dem Einen mehr, dem anderen weniger.
Mag sich jeder angesprochen fühlen.

Etwas befremdlich finde ich, in welche Richtung der Thread ausartet und was mir alles unterstellt wird...

Zitat von Mel1982:

Tatsächlich ist es mir am Handy zu anstrengend Euch allen zu antworten. Und ich glaube manche Antworten sollte ich auch noch mal überschlafen. Ich ...

Letztlich musst du nach deinem Gefühl handeln und das kann dir keiner absprechen. Ich wünsche dir alles gute

Hallo,

schade, dass es so gekommen ist.
Habt Ihr drüber gesprochen? Nicht, was da passiert ist, sondern warum (Scheitern der Paarebene) es passiert ist?
Ihr hattet, wie ich es empfand von dem was/wie Du schriebst, eine recht gute Basis für dieses Modell der Ehe.
Was triggert Dich denn? Was genau hinderte dich am Verzeihen? Das er Dir quasi das Veto-Recht entzogen hat, weil er Dich nicht in Kenntnis gesetzt hat, dass es die Nachbarin war? Oder das es die Nachbarin war?
Er hat Dein Veto-Recht beschnitten, ok...kann man gelten lassen. Irgendwie werde ich das Gefühl aber nicht los, dass Eure Regeln nicht mal geupdatet wurden, bzw, Ihr Eure Regeln ggfls. auch mal weider besprochen habt. War es die in die Stein gemeisselte Wahrheit, die nicht wieder angefasst wurde? Weil... egal auf welcher Ebene ich eine Beziehung führe... es rappelt immer mal und es hält sich hin und wieder immer einer nicht an Absprachen. Das ist irgendwie alltäglich, gehört zum Leben dazu, weil wir halt alle nur Menschen sind.Mir persönlich erschließt sich nicht der Grund, warum Euer Modell gescheitert ist. Oder waren es die Nachwehen, dass er Dir nichtgezeigt hat, dass er Deine Grenze überschritten hat?
Ich persönlich finde, dass in einer offenen Beziehung, Regeln noch mehr definiert werden müssen. Der Teufel steckt hier im Detail, die Grenzen in einer nicht-offenen.Beziehung sind da nicht ganz so verschwommen wie in einer offenen Beziehung.

Ich finde es, ehrlich gesagt, auch großartig, dass Ihr den Versuch unternommen habt und auf einem guten Weg gewesen seid. Schafft nicht jeder, will nicht jeder. Ihr hattet den Mut und das Vertrauen es zu versuchen. Ja, die Enttschäuschung kann dann größer sein, weil ich auch denke, dass solch ein Beziehungsmodell angreifbarer/wackliger ist...aber dennoch... ich finde es super Leben und leben lassen

Ich persönlcih hätte ein Problem damit, meinem Kind eine WG vorzuleben. Nicht wegen der WG selbst, sondern weil man als Ex-Paar in einer Eltern-WG lebt. Mir stellt sich die Frage, was ich meinem Kind da vorlebe, zudem Euer Sohn recht jung ist. Das ist jetzt keine (!) Kritik. Ich frage mich wirklich, was ich da meinem Kind für seine späteren Beziehungen mitgebe. Für mich war das letzten Endes einer der Gründe, warum ich mich von meinem Mann getrennt habe. Ich wollte nicht in einer WG mit ihm sein, damit meine Kinder beide Elternteile täglich um sich haben. Ich habe mir ernsthaft die Frage gestellt, was ich meinen Kindern für später mit auf dem Weg geben würde, wenn ich eine Ehe führe, in der keine S. LIebe mehr besteht.

Ich bin selbst mehrfaches Scheidungskind...und bin real ohne Vater aufgewachsen (also ohne wirklichen Kontakt, auch nicht zu den Stiefvätern anschließend). War nicht immer cool...vieleicht konnte ich da auch nichts vermissen, weil ich eh gar nicht weiß, wie es sein kann, einen Vater zu haben...

Ergo nicht falsch verstehen, Du brauchst Dich natürlich nicht rechtfertigen...hier versuche ich tatsächlich selbst etwas zu verstehen.