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Opfer der Vergangenheit, wer kennt das ?

E-Claire
Zitat von Solitaryman:
Ich will nicht akzeptieren, nachdem ich mir für alle den Ar. aufgerissen habe, nun aussortiert zu sein.

Das klingt schwer nach einer narzisstischen Kränkung, die bitte NICHT mit Narzissmus zu verwechseln ist. Wenn zu Trauer und Verlust auch noch eine tiefe Verletzung des Egos hinzukommt und man nicht gelernt hat, das eine vom anderen zu trennen, dann kann das zu einer Verbitterungsstörung führen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Posttraum...%C3%B6rung

Daran kann man natürlich selbst herumdoktorn und die Weigerung sich Hilfe zu suchen, ist in diesem Fall besonders groß, weil der andere ja eigentlich Schuld an dieser Gefühlslage ist, aber wie bei jeder Erkrankung mit chronischem Verlauf, wird es ersten nicht besser je länger man zuwartet und zweitens sollte halt an irgendeiner Stelle dann eben doch auch die Selbstverantwortung wieder einsetzen.

Wenn ich auf einem Fußgängerüberweg völlig zu Unrecht über den Haufen gefahren werde, ist zwar der andere Schuld, es hilft mir aber nichts, weiter blutend und ohne Versorgung auf der Strasse liegen zu bleiben, ins Spital sollte ich halt schon.

Zitat von Solitaryman:
Nachtag, ja es ist vielleicht krank, aber in meinem Herzen soll sie bleiben.

Das ist tatsächlich nicht gesund. Gesund wäre, sich der schönen Zeit erinnern zu wollen, aber eben auch Abschluss zu finden und einen neuen Lebensabschnitt zu wagen.
Du arbeitest da mit passiver und offener Aggression. Die du sowohl gegen Dich selbst, aber eben auch gegen sie richtest.

Die Idee, so scheint mir, ist, würdest Du einen neuen Lebensabschnitt wagen, dann würde das bedeuten, daß die dir zugefügten Verletzungen überwindbar wären und damit würdest Du zugeben, daß das ja vielleicht alles nicht so schlimm war und das geht weder vor Dir selbst noch vor ihr.

Gehört in meinen Augen zu den völlig legitimen Arten und Weise sich das eigene Leben zu ruinieren, macht aber im Gegensatz zu einer Suchterkrankung nicht mal am Anfang Spaß.

Kennst Du den Satz: An Zorn festzuhalten, ist wie Gift trinken und darauf zu hoffen, der andere möge daran versterben?
Klar ist das alles nicht einfach, und wie der eingefügte Link ja zeigen soll, das ist schon ein sehr, sehr ernstzunehmendes Krankheitsbild. Und wie bei jeder Erkrankung kommt es dann eben auf Krankheitseinsicht und Gesundungswillen an. Es gibt da schon sehr viele Menschen, die machen es sich durchaus auch im sekundären Krankheitsgewinn bequem, was ich persönlich gut nachvollziehen kann.

Es ist halt wirklich, wirklich Sche*ße, erst Opfer zu werden und sich dann auch noch um Gesundung hart bemühen zu müssen. Mit zudem nicht garantierten Ausgang.

Im Grunde ist es letztlich eine Frage der Grundhaltung, die einem lehrt, welcher Mensch man tatsächlich ist. All diese Glückskeksweisheiten und großen moralischen Sprüche zur Überwindung von Unglück etc, woraus wir wirklich geschnitzt sind, wissen wir tatsächlich erst, wenn es uns wirklich betrifft.

05.04.2024 15:19 • x 3 #46


Solitaryman
Was soll ich sagen, wenn du mich vor 10 Jahren gekannt hättest. Wahrscheinlich wärest du beeindruckt gewesen. Ein Macher, meine Meinung war gefragt. Ein ganzer Mann, einer der alles geschafft hat. Mißerfolge war ich nicht gewohnt.

Nun am Boden, und was ich nicht verkrafte ist, dass auch noch nachgetreten wird. Aber, aber vieles war meine Schuld.
Ungeduld, Intoleranz und Jähzorn haben zum Scheitern sehr beigetragen. Liebeskiller. Das weiß ich schon. Seit mein schwerer Bluthochdruck behandelt wird, habe ich diese Unarten und wenig schönen Verhaltensweisen ablegen können.
Danke dir sehr liebe E-Claire für deine sehr ausführliche Meinung, ich weiß es zu schätzen dass ein völlig fremder Mensch sich mit meinem Leben befasst.
Schön ist es nicht diesen Spiegel vor Augen geführt zu bekommen. Allerdings gibt es sowieso nichts Schönes mehr für mich. Lieben Dank und ein spezieller Gruß an dich.

05.04.2024 16:46 • x 1 #47


A


Opfer der Vergangenheit, wer kennt das ?

x 3


E-Claire
Zitat von Solitaryman:
Nun am Boden, und was ich nicht verkrafte ist, dass auch noch nachgetreten wird. Aber, aber vieles war meine Schuld.
Ungeduld, Intoleranz und Jähzorn haben zum Scheitern sehr beigetragen. Liebeskiller. Das weiß ich schon. Seit mein schwerer Bluthochdruck behandelt wird, habe ich diese Unarten und wenig schönen Verhaltensweisen ablegen können.
Danke dir sehr liebe E-Claire für deine sehr ausführliche Meinung, ich weiß es zu schätzen dass ein völlig fremder Mensch sich mit meinem Leben befasst.
Schön ist es nicht diesen Spiegel vor Augen geführt zu bekommen. Allerdings gibt es sowieso nichts Schönes mehr für mich. Lieben Dank und ein spezieller Gruß an dich.


Ich sage, es Dir jetzt wie ich das sehe. Du erinnerst mich massiv an einen Forumsteilnehmer hier, der nannte sich Uwe. Die Eckdaten stimmen, die Details sind absolut andere, wenn ich morgen Zeit habe, dann suche ich Dir mal seine Threads heraus, hat bei mir komplett und zwar exakt das Gleiche Gefühl ausgelöst. Leider ist der auch immer wieder nie lange geblieben, sag daß ich dir da ein paar und nicht alle Threads raussuchen muss, aber, der war so ein super Beispiel für ein super netter Mann, der letztlich in seiner Wut so hängen geblieben ist und es wurde einfach nimma gut.

Eins würde ich Dir gern noch da lassen, damals konnte ich das beim dem Uwe noch nicht so gut sehen. Das Problem an dieser Verbitterungsstörung ist folgendes, daß man Opfer wurde, ist sichtbar, daß man nicht darüber hinweg kommt auch und natürlich haben hier alle einen Ratschlag. Was ich damals nicht gut sehen konnte, ist die Tiefe des Einschlags ins eigene Glaubenssystem.

Was ich vorhin schrieb, daran halte ich fest, loslassen würde für Dich bedeuten, daß es ein darüber hinwegkommen gäbe, das ist auch deshalb nicht möglich, weil das alles, aber auch alles in Frage stellt, worauf Du bisher Dein Leben aufgebaut hast.

Ob du nun glaubst oder auch nicht, daß halte ich für sehr nachvollziehbar, ich verstehe das. Und ich verurteile das nur bedingt. Also natürlich habe ich dazu eine Meinung , aber ich kann verstehen, wo Du stehst.

Meine Frage wäre nur, wir haben genau ein Leben, welcher Glaube, welche Moral, welche tiefe fest verankerte gesicherte Wahrheit ist es wert, dafür drauf zu gehen? Ich mein, ich check das schon, wenn da so 20.000 Jungfrauen warten oder man Luther heißt, aber im Grunde?

Sollte man nicht auf Ego-Verletzung mit positiven Trotz beantworten?

Der Grund, warum ich dich nicht authentisch empfinde ist folgender, Du behauptest zu leiden, Du behauptest, daraus kommen zu wollen. ich glaube, du bist nicht ehrlich, was die Frage angeht, warum du es noch immer tust.

Du hast da nen Mehrwert. Den verschweigst Du.

05.04.2024 20:57 • x 4 #48


Solitaryman
@E-Claire
Wie dankbar ich dir bin, dass du erneut dich so intensiv mit mir befässt.
Um kurz nach 4 Uhr habe ich es gelesen.
Wie ist es möglich, dass du nach ein paar Zeilen hin und her Geschreibe so tief in die Seele eines anderen Menschen hineinsehen kannst ? Du hast Aspekte beleuchtet, die mein Psychodoc in drei Jahren Therapie nie ansprach.
Ich möchte den nicht schlecht machen, aber gebracht hat es mir eigentlich nicht viel. Denn wie sonst erklärt es sich, sie ist immer da. 7 Tage in der Woche, 24 Stunden. Jetzt gerade wo sich noch ein letzter Traum im Kreis dreht, vermisse ich sie so sehr. Das wird sich naher in Wut und Zorn ( gedanklich ) umkehren, wo ihr die schlimmsten Dinge wünsche welche man sich vorstellen kann.

Glaube mir, ich hatte mich so auf meinen letzten Lebensabschnitt gefreut. Hatte Pläne und viele Ideen. Alles über den Haufen. Auch 20000 Jungfrauen und materieller Wohlstand würden mich nicht mehr locken. Es gibt keine Anreize mehr.

Mein altes Leben möchte ich zurück.
Mehr nicht !
Ich weiß es wird nicht gehen.
Ich kann nicht loslassen, denn ich will es eigentlich auch nicht.

Es dreht sich ständig im Kreis.

Ich entschuldige mich dafür, dich zu einem seelischen Mülleimer auserkoren zu haben.
Danke für deine Geduld und dein Interesse an mir.
Ich wünsche dir und euch einen wunderschönen Tag.
Ich bin froh wenn er vorbei ist.

06.04.2024 05:48 • #49


W
@Solitaryman

Vielleicht hilft es dir zu verstehen, dass das nach Krisen übliche Gedankenkarussell sich verselbstständig, wenn man es zu oft drehen lässt. Wir erzählen uns dabei die Geschichten der Vergangenheit immer wieder und - das machen wir unbewusst - reparieren die Geschichte jedesmal ein wenig zu unseren Gunsten. Dabei schüttet das Gehirn Hormone aus, die uns trotz aller Trauer ein kurzfristiges Gefühl von Zufriedenheit gibt. Das ist dann die Abhängigkeit von der dein Therapeut sprach. Ist man nach einer Krise viel alleine und hat wenig Ablenkung mit neuem Input, füllt das Gehirn diese Leere mit dem Gedankenkarussell. Dabei verfestigen sich Stränge, die es immer schwieriger machen, die Geschichte bewusst zu unterbrechen und zu sagen 'Ich denke jetzt bewusst an etwas anderes'.

Es bleiben dir aber Türen offen. Zum einen den bewussten Schritt sich Ablenkung zu schaffen und zwar in einer Gruppe. Am besten eine gemeinsame Aktivität, die dich physisch fordert und dir neue Erlebnisse beschert. Zum Beispiel ist aktuell Wandern in der Gruppe ein Trend und es gibt dazu überall Gruppen, denen man sich anschließen kann. Oder ein anderer Sport, der dir gar nicht grpß die Gelegenheit gibt über dein Problem nachzudenken oder zu sprechen. Es geht darum dein Gehirn wieder an anderen Themen zu interessieren. Dann fällt dir auch das Stoppen des Gedankenkarussells leichter. Bis es schließlich gar nicht mehr vorkommt.

06.04.2024 12:11 • x 2 #50


Solitaryman
@wiederda
Ich danke dir sehr für deine umfangreichen Ausführungen. Es ist so schwer, ich will es kurz erklären. Getrennt seit gut fünf Jahren, geschieden seit knapp drei Jahren. Immer zwischendurch Kontakt gehabt, wieder und wieder mit der Andeutung , dass wir uns treffen, bereden - reset- alles wird gut.. Dann wieder , bestimmt 7-8 Mal Kontaktabruch von ihr. Da soll man nicht durchdrehen ? Ich habe dann einen Fehler gemacht, den ich hier nicht preisgeben möchte, nun habe ich auch noch eine Klage von ihr an der Backe.
Eigentlich höchste Zeit das Weite zu suchen, ich habe sie trotzdem in meinem Herzen.
Ich vermisse mein Enkelkind, mein Haus, meinen Hof, meine Tiere, mein Boot und alles was mir lieb war.

Hoffentlich, das sage ich ehrlich, eskaliert das nicht.
Vor meinen eigenen Gedanken habe ich Angst. Jedenfalls manchmal.
Weißt du , ich kann einfach, nach all den Lügen und Demütigungen, nicht mehr.

Danke für dein Interesse. Alles liebe !

06.04.2024 17:41 • #51


W
Du benennst deinen Verlusst genau und dass kann eine Chance sein. Klingt blöd, ist aber tatsächlich so. Im letzten Schritt ist man dankbar für alles was war. Davor liegen jedoch die Hürden
Warum vermisst du dein Enkelkind? Welche Möglichkeiten gäbees, das Enkelkind öfter zu sehen? Was müsstest du dafür tun?
Dein Haus und die Tiere scheinen dir sehr zu fehlen. Gibt es Möglichkeiten sich etwas Ähnliches zu achaffen oder eines der Tiere zu dir zu nehmen?
Gibt es eine Möglichkeit die Klage abzuwenden und sich zu einigen? Was müsstest du dafür tun?

07.04.2024 21:22 • x 1 #52


Solitaryman
@wiederda
Danke dir erneut.
Aber ich habe keine Chance mehr. Es ist zu viel passiert.
Ich stehe alleine da, mit dem Rücken an der Wand.
Liebe Grüße

08.04.2024 09:59 • #53


S
@Solitaryman

E-Claire, und auch andere, haben eigentlich schon alles gesagt.
Es ist natürlich eine riesen Kraftanstrengung, für die, zumindest klingt es so, Du sicher prof. Unterstützung brauchen wirst, aber v.a. ist es auch erst mal eine Entscheidung es zu wollen.

Die kannst nur Du treffen. Willst Du den Rest deines Lebens in, vielleicht sogar gerechtem, Zorn über erlittene Ungerechtigkeit verbringen oder willst Du wieder glücklich werden? Mit ersterem strafst Du übrigens nur Dich, sonst niemanden.

Es gibt immer eine Chance, - zumindest so lange Du atmest.

Mir pers. hilft da oft den Blick zu weiten. Als es mir schlecht ging, habe ich u.a. ein Buch gelesen, einer Frau, die Ihren Mann und ihre Kinder bei einem Unfall verloren hat und wieder glücklich wurde. Menschen, die wissen, dass sie nur noch monatelang zu Leben haben und das beste draus machen. Kinder, die misshandelt wurden und ihr Leben in die Hand nehmen.

So etwas macht mich sehr demütig, weil sich dagegen meine Sorgen schon sehr deutlich relativiert haben.
Dass es immer noch vieles gibt, wofür ich dankbar sein kann und selbst wenn es nur! ist, keinen Krebs zu haben.

Damit will ich NICHT sagen, dass sie, also Deine Probleme, nicht ihre Berechtigung haben. Oder dass es nicht verständlich ist, nach dem Erlebten auf dem Boden zu liegen, zu trauern, wütend zu sein, es sich anders zu wünschen....

Aber letzten Endes ist es eben auch Deine Entscheidung, ob Du darin verharren willst.

08.04.2024 10:23 • #54


W
@Solitaryman

Ich lese in deinen Beiträgen Aspekte bei denen mir eine Reihe von Alarmglocken angehen. Suche dir bitte professionelle Hilfe. Dein Hausarzt ist hier der schnellste Ansprechpartner. Mach einen Termin und sprich dir deinen Zustand von der Seele. Und dann nimm die angebotene Hilfe an. Die sonne scheint immer- auch wenn wir nur Wolken sehen!
Bitte kümmere dich um einen Termin.

08.04.2024 10:46 • #55


paul258
Ich habe mir das mal alles durchgelesen und eine Sache verstehe ich nicht. Die Trennung ist nun mehrere Jahre her - was ist denn seitdem passiert in deinem Leben?

Zitat von Solitaryman:
Immer zwischendurch Kontakt gehabt, wieder und wieder mit der Andeutung , dass wir uns treffen, bereden - reset- alles wird gut.. Dann wieder , bestimmt 7-8 Mal Kontaktabruch von ihr. Da soll man nicht durchdrehen ? Ich habe dann einen Fehler gemacht, den ich hier nicht preisgeben möchte, nun habe ich auch noch eine Klage von ihr an der Backe.


Das ist doch das Grundproblem. Einerseits schreibst du, dass dir alles genommen wurde. Haus, Hof, Konto.
Andererseits klammerst du dich an genau jenen Menschen der das veranlaßt hat und von dem du wegkommen musst.
Du bist wie ein Alkohilker der trocken werden möchte und morgen anfängt in einer Bar zu arbeiten.

Der Fehler wird häufig begangen, weil es halt so verlockend ist. Statt gar kein Kontakt wird sich an jede Möglichkeit des Kontakts geklammert...dabei ist das dein Untergang und auch der Grund warum du nun da sitzt und es dir kaum besser geht. Man könnte auch sagen, dass du nicht einmal getrennt wurdest, sondern dutzende mal durchgehend in den letzten Jahren.

Wieso Bedarf es denn diesen Kontakt? Du schreibst von zwei Stiefkinder von ihr und einer Enkelin? Meinst du damit von den Stiefkinder, oder habt ihr noch ein gemeinsames Kind?

Und wie kannst du erst schreiben die Stieftochter steht hinter mir und paar Beiträge später erzählst du dass jene Person es nicht für nötig hält Post an dich weiterzuleiten?

Und was du da getan haben magst können wir uns alle grob vorstellen. Sicherlich bist du nicht stolz drauf...aber das sollte dir doch zeigen wohin dich das alles bringt. Du machst eigentlich einen rechte aufgeräumt Eindruck - willst du so ein Mensch sein?

Zitat von Solitaryman:
Glaube mir, ich hatte mich so auf meinen letzten Lebensabschnitt gefreut. Hatte Pläne und viele Ideen. Alles über den Haufen. Auch 20000 Jungfrauen und materieller Wohlstand würden mich nicht mehr locken. Es gibt keine Anreize mehr.

Zitat von Solitaryman:
Mein altes Leben möchte ich zurück.
Mehr nicht !
Ich weiß es wird nicht gehen.
Ich kann nicht loslassen, denn ich will es eigentlich auch nicht.

Es dreht sich ständig im Kreis.


Wie gesagt. Du weißt das du leidest....aber du unternimmst nicht viel.

Das Problem ist, dass es dabei zwei Ebenen gibt. Auf der einen Ebene wirst du niemals loslassen können. So ist das Leben und da bringen auch keine Ratschläge wie vergiss sie halt etwas. So funktioniert die menschliche Seele nicht. Du wirst bist zu deinem Lebensende an diesen Menschen denken. Dafür habt ihr zuviel Zeit miteinander verbracht und am Ende ist das auch nur ein Zeichen dafür, dass du aufrichtig geliebt hast.

Auf der anderen Ebene, die viel wichtiger ist (!), kann man es zwar nicht unterbinden solche Gedanken zu haben - aber man kann aktiv gegen steuern.

Zum Beispiel indem man neue Gedanken erschafft. Und genau das fehlt bei dir. Du lebst das Leben wie 24 Stunden nach der Trennung.

Konkret: neues machen. Hobbys, Leidenschaften. Neue Leute kennenlernen. Geh in ein Verein. Mach ehrenamtliche Arbeit. Vielleicht gibt es andere Leute mit Hunden bei dir in der Gegend. Wenn es sein muss zieh halt um. Vielleicht wolltest du mal an der Küste wohnen? Oder im Schwarzwald?

Ich stell mir das Leben oft wie ein Buch vor. Eine Trennung ist eine Zäsur. Das Buch hört auf einmal auf.
Nun liegt es an einen selbst: entweder man liest die 200 Seiten die bereits geschehen sind, vor allem der Anfang, weil er ja so schön war und ist am Ende immer traurig dass es so ausging. Das kann man ja machen.
Wichtig ist aber, dass man dann weiter schreibst und weitere Seiten füllt. Wer weiß, vielleicht waren es erst die ersten 200 Seiten von 1400? Vielleicht lernst du noch eine Frau kennen und bist mit ihr nun noch 25 Jahre zusammen? Fährst mit ihr nach Paris und Venedig? Wer weiß? Vielleicht auch nicht. Vielleicht fängst du aber auch einfach an deine Leidenschaften zu frönen und wirst einfach ein glückliches Leben führen? Man weiß es nicht.
Sicher ist aber nur, dass sich das Leben nur ändert, wenn man es will. Und das sehe ich bei dir noch gar nicht.

Man muss nicht vergessen. Das geht auch gar nicht. Aber das morgen sollte dir immer wichtiger sein als das gestern.
Solltest du für die erste Schritte in diese Richtung Hilfe benötigen, dann such sie dir. Dafür gibt es sowas ja.

08.04.2024 10:56 • x 3 #56


Solitaryman
@paul258
Hallo, gerade zittert mein ganzer Körper, denn du liest mich und durchschaust mich.Es mutet fast an, als ob du Profi auf dem Gebiet kaputte Seelen zu reparieren bist. Die eigentliche Trennung ist nun schon so lange her, aber es kommt mir wie gestern vor. Die vergangenen fünf Jahre sind bildlich so vorzustellen als wenn einem Hund mit der Angel eine Wurst vorgehalten wird. Es gab sogar ein Treffen vor zwei Jahren über zwei Tage ( keinen Körperkontakt / getrennte Zimmer ). Aber gemeinsames Frühstücken und ein netter Abschied. Mit dem Versprechen es in Kürze zu wiederholen. Dazu kam es natürlich nicht. Heute bin ich der Ansicht, es hatte andere Hintergründe.

Noch keine sechs Monate her, da gab es häufigen telefonischen Kontakt mit dem Resultat wir treffen uns einige Tage, gehen unter anderem gemeinsam meine Mutter besuchen und werden Orte und Dinge aus der Vergangenheit erleben. Da war viel Euphorie wieder mal in mir. So wie schon mehrfach. Nichts ! Kontaktabbruch. Da habe ich mich zu einer Drohung ( schriftl. ) hinreissen lassen. Nun habe ich eine Klage und ein amtliches stricktes Kontaktverbot.

Das Interessante ist allerdings, da sie ja Ausländerin ist, sie mich all die Jahre in den Glauben ließ , im Heimatland unter mir unbekannter Adresse bei Familienangehörigen zu leben. Dem ist nicht so, denn das amtliche Schreiben kam aus einem Ort in Bayern. Sie lebt dort seit vier Jahren,wie meine neusten Recherchen ergaben, in einer Familie mit einem Mann zusammen, wo sie mal kurzzeitig gearbeitet hat. Toll !

Nein, ich kann es nicht dabei belassen. Um nicht durchzudrehen, muss ich irgendwas unternehmen.
Wenigstens Antworten auf meine Fragen. Vorher komme ich nicht zur Ruhe.

Ich weiß alle eure Beiträge sehr zu schätzen. Die Hilfestellung und die Ratschläge decken sich natürlich mit denen aus Familie, Freundes- und Bekanntenkreis.
Ja, es ist langsam so, meine Ausführungen kann man nicht mehr ertragen. Der Irre, wenn er sich nicht helfen lassen will, schade, dann muß er alleine klarkommen.

Meine Situation zu und mit den Kindern. Ich habe keine leiblichen, und doch vier Kinder großgezogen.
Die beiden Exstiefkinder und daraus ein resultierendes Enkelkind, zu dem ich nun leider keinen Kontakt seit vier Jahren habe. Dann noch ein wunderbares Ziehkind ( 35 ) mit eigener Familie, leider bis jetzt ohne Nachkommen.
Sie ist es, die voll hinter mir steht.

Obwohl ich auch früher häufig nicht zu frieden war, nun würde ich alles dafür geben mein altes
Leben wieder zu bekommen.
Jetzt ist alles nur traurig und sch..ße

Ich weiß es ist ein jämmerliches Bild was ich abgebe, ein Jammern auf hohem Niveau.
Da es vielen Menschen auf dieser kranken Welt wirklich sehr schlecht geht.


Dein Text heute ging mir besonders nah, denn es trifft alles zu.

Wenn meine Person auch einige enttäuschen wird, ich kann im Moment nicht anders.
An all den gut gemeinten Vorschlägen bin ich nicht ( jetzt ) interessiert.
Nur an Antworten auf meine offenen Fragen.

Danke für euer Interesse und eure Hilfe.

Ganz lieben Dank auch neben ------paul258--- an ---Wiederda----

08.04.2024 12:14 • #57


Ema
Zitat von Solitaryman:
Da habe ich mich zu einer Drohung ( schriftl. ) hinreissen lassen. Nun habe ich eine Klage und ein amtliches stricktes Kontaktverbot.

Das muss eine sehr heftige Drohung gewesen sein, wenn du dafür eine Klage am Hals hast und ein amtliches Kontaktverbot.

Ich hatte mich schon beim Thema deiner schuldhaften Scheidung gewundert, denn ganz so einfach wird man nicht schuldhaft geschieden.

Das klingt also danach, als seist du nicht nur manchmal ein bisschen unfreundlich, das klingt, als seist du regelrecht gefährlich.

Zitat von Solitaryman:
Sie lebt dort seit vier Jahren,wie meine neusten Recherchen ergaben

Du hast also amtliches Kontaktverbot und recherchierst zuallererst aufgrund des Gerichtsschreibens erst einmal nach, wo deine Ex jetzt wohnt?
Saubere Leistung!

Vielleicht lässt du ja mal ganz langsam in dein Bewusstsein tröpfeln, dass der Umgung mit dir für deine Ex längst nicht so angenehm ist, wie er für dich zu sein scheint?
Vielleicht lässt du auch mal in dein Bewusstsein tröpfeln, dass du dir ihr gegenüber genug geleistet hast und wenigstens jetzt den Respekt aufbringen könntest, sie in Ruhe zu lassen?

08.04.2024 12:39 • #58


Solitaryman
@Ema
Du tust mir unrecht, aber dagegen kann ich nichts machen. Bitte habe Verständnis
dass ich auf deinen Beitrag nicht weiter eingehe.

08.04.2024 12:47 • #59


W
Die Schuldfrage wird in einem Scheidungsverfahren schon seit Jahrzehnten nicht mehr gestellt.

Die Grundfragen sind offenbar auch ganz andere.

@Solitaryman
Ich lese aus deinen Beiträgen eine Mischung aus Unverständnis, Groll und Verlusst. Du schreibst, hätte man dich früher gekannt, wäre man einem anderen Menschen, einem Macher, begegnet. Diese Rolle mitsamt diesem Selbstverständnis scheint verloren gegangen zu sein. Wie ist es dazu gekommen? Eine Trennung allein reicht dafür nicht aus.

Dann scheint dieses Gefühl auch deinen Besitz zu betreffen. Wenn deine Ex nun in Bayern lebt, wie konnte es zu diesem Verlust deines Besitzes kommen? Es gibt ein Scheidungsverfahren, in dem der Besitz aufgedröselt wird. Was ist passiert, dass auch dein Anteil verloren ist?

Auch deine Familiensituation scheint von diesen Gefühlen dominiert. Warum haben sich die Kinder abgewandt? Gab es Vorfälle oder war es eine Loyalitätsfrage?

Wieso lässt du dich auf Kontakte mit ihr ein, wenn du bereits wissen musst, dass sie nur Quatsch sind?

Für mich klingt es jetzt so, als würdest du deiner Ex vorwerfen den einst tollen Mann zerstört zu haben und zu hoffen, dass wenn du an den Startpunkt mit ihr zurückkehrst, du wieder der Mann sein wirst, der du warst und den du mochtest.

Dieser Weg zu dir selbst ist jedoch der falsche.

08.04.2024 13:51 • x 1 #60


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