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Trennung nach Streit/Partner ignoriert Konsequenzen

H
@Heizlok Ich denke, dass das ein Teil ist, ja. Wobei er sagt, das sei verjährt und verarbeitet. Das ist Jahre her, danach haben wir geheiratet und eine Immobilie gekauft. Ich habe damals eine Therapie gemacht für den Selbstwert und ihm mein Handy stets offen hingelegt, dass das Vertrauen wieder hergestellt. Das war nie mehr Thema. Aber im Hinterkopf hat man das sicher leider immer.

14.03.2025 15:06 • x 1 #31


E-Claire
Zitat von Herzschmerz12:
ich hätte erwartet, dass er sich nach der Trennung zumindest nach 4-6 Wochen um einen Banktermin/Notartermin und Anwaltstermin kümmert, um auch rechtliches zu klären. Wenn ich mich trennen würde, würde ich das auch rechtlich vollziehen wollen, oder lässt man sich damit Zeit?

Klingt ein bissl danach, daß, wie Du sagts, daß genau das wäre, was Du tun würdest.

Du bist auch sofort ausgezogen, wenn das mir gegenüber jemand tun würde, während ich nur bei meinen Eltern räumlichen Abstand suche, käme ich nie (!) auf die Idee, daß demjenigen noch etwas an der Ehe liegt.

Fangen wir mal an mit, kannst du anerkennen, daß zu den Eltern zu ziehen und sich eine eigene neue Wohnung zu suchen, ein Unterschied besteht?

14.03.2025 15:07 • #32


A


Trennung nach Streit/Partner ignoriert Konsequenzen

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E-Claire
Zitat von Herzschmerz12:
ch denke dass mein Partner bereits sehr weit fortgeschritten ist mit der Bearbeitung der Trennung. Ich war heute ein paar Sachen in der gemeinsamen Wohnung abholen und er hatte schon alles komplett umdekoriert, alle Bilder von uns weggestellt. Das hat mir einerseits geholfen abzuschließen. Andererseits finde ich es sehr hart, wie schnell das bei manchen geht (er ist erst seit 1 Woche in der Wohnung).

Das ist wieder so eine Vermutung.

Wenn ich von jemandem etwas wegstelle, dann zeugt das davon, daß ich es gerade nicht ertrage das zu sehen.

Beim Lesen Deines Threads habe ich den Eindruck, daß Du sehr bestimmend in Deiner Auffassung bist (nothing wrong with that), aber auch überschätzend im Hinblick darauf, was Du eigentlich andere wissen lässt.

Just my two cents.

14.03.2025 15:11 • #33


H
Zitat von Herzschmerz12:
@Heizlok Ich denke, dass das ein Teil ist, ja. Wobei er sagt, das sei verjährt und verarbeitet. Das ist Jahre her, danach haben wir geheiratet und ...

Ok, keine Ahnung was es mit einem macht wenn es aufgearbeitet ist. Hab lange drum gebeten, aber bei dem Thema wird sich einfach tot gestellt. So kann das Kopfkino ungebremst arbeiten.
BIn dann letzten Sommer für ein paar Wochen in die Jagdhütte meines Kollegen gezogen und konnte so für mich an mir arbeiten. Da nach der Rückkehr immer noch ihre Eitelkeit und ihr Status einer Aufarbeitung im Weg standen, hab ich die Scheidung (einseitig) abgeschoben. Selbst jetzt Falle ich immer noch in Schockstarre und Handlungsufähigkeit, weil ich das eigentlich nicht will und sie liebe. Aber wenn der Schein wichtiger ist, als mein Befinden, dann bin ich ihr anscheinend nicht wichtig genug.
Kann es sein das es ihm ähnlich geht und er deine Liebe zu ihm nicht spürt, vielleicht sogar fehlinterpretiert?

14.03.2025 15:37 • #34


H
@Heizlok
Nein, das denke ich nicht - er weiß, dass er mein Fundament und meine große Liebe ist. Ich habe auch wirklich um die Beziehung gekämpft. Auch nach der Trennung..
Vielleicht ist es deiner Partnerin unangenehm und peinlich. Das war es mir auch. Ich habe tatsächlich immer mein Handy offen liegen gehabt und irgendwann kam eine Nachricht kam und mein Partner dachte, wer ist das denn und las die Nachrichten. Bis dahin - so irre das klingt - war ich mir schon bewusst, dass das vielleicht nicht OK ist, aber nicht, dass das so schlimm ist... Es klingt irre, aber das war ja für mich nicht real. Es fand nur digital statt. Es hätte auch ein Avatar sein können. Ich hätte mich nie getroffen oder sowas. Es ging nur um die netten Worte und die Aufmerksamkeit... Danach war mir das tot peinlich. Und als er mir erklärte, dass das für ihn ein Betrug war, habe ich alles in Bewegung gesetzt, um es zu verarbeiten: Therapie, Handy oft mit zur Arbeit gegeben, oft drüber gesprochen, ihn mit zur Therapie genommen, so dass die Therapeutin es noch Mal erklärte... (Auch das war mir peinlich). Aber aus Liebe zu ihm habe ich es getan... War aber nicht leicht. Vielleicht ist das deiner Partnerin einfach zu peinlich.

14.03.2025 18:07 • #35


H
@E-Claire
Das war natürlich so mit ihm abgesprochen... Er sagte: Ich möchte einen Cut, und dass du ausziehst. Ich habe sofort meine Sachen gepackt und bin ausgezogen, damit er nach Hause kann. Und habe sogar, obwohl ich früher eine Wohnung hätte haben können, darauf verzichtet, um keine zusätzlichen Kosten zu verursachen. Erst jetzt, wo alles geklärt und in die Wege geleitet ist, habe ich eine Wohnung zugesagt. Und unterstütze trotzdem finanziell weiter, bis alles offiziell abgesegnet ist, aber das ist nur eine Frage der Zeit, weil es ja eingeleitet ist.
Übrigens sage ich bei jedem Schritt: Ich will das nicht, aber wenn du eine Trennung willst, dann...
Denn ich möchte halt auch nicht 3 Jahre mit der Auflösung der Wohnung warten, bis am besten noch die nächste Dame dort wohnt. Ich denke, das ist verständlich.

14.03.2025 18:12 • x 1 #36


E-Claire
Zitat von Herzschmerz12:
Das war natürlich so mit ihm abgesprochen... Er sagte: Ich möchte einen Cut, und dass du ausziehst. Ich habe sofort meine Sachen gepackt und bin ausgezogen, damit er nach Hause kann. Und habe sogar, obwohl ich früher eine Wohnung hätte haben können, darauf verzichtet, um keine zusätzlichen Kosten zu verursachen. Erst jetzt, wo alles geklärt und in die Wege geleitet ist, habe ich eine Wohnung zugesagt. Und unterstütze trotzdem finanziell weiter, bis alles offiziell abgesegnet ist, aber das ist nur eine Frage der Zeit, weil es ja eingeleitet ist.
Übrigens sage ich bei jedem Schritt: Ich will das nicht, aber wenn du eine Trennung willst, dann...
Denn ich möchte halt auch nicht 3 Jahre mit der Auflösung der Wohnung warten, bis am besten noch die nächste Dame dort wohnt. Ich denke, das ist verständlich.

Ehrliche Antwort?

Ausziehen, Kontakt abrechen und zur Ruhe kommen, dann mal schauen nach dem eigenen Anteil.

Was Du tun musst, ist sicher super hart.
I am sorry.

14.03.2025 18:15 • x 1 #37


H
@E-Claire
Ich bin ja wirklich schon ewig in einer Therapie und habe seit der Trennung wöchentliche Termine und meinen Schuldanteil dort schon aufgearbeitet. Mein Mann hat mir tatsächlich auch seine Gründe verschriftlicht und ich habe sie auch mitgenommen zur Therapie.

Es ist echt hart zurzeit, und ich weiß auch, dass ich seine Trennung akzeptieren muss. Ich achte auf seine Bedürfnisse, er bedankt sich auch oft dafür. Aber Kontakt ist ihm Recht, auch wenn wir uns manchmal sehen. Mich zerreißt das und ich bin auch körperlich öfter zusammengebrochen. Aber ich versuche bei den Treffen trotzdem noch zu kämpfen. Also 99 Prozent wissen und akzeptieren alles, 1 Prozent kämpft noch, weil er meine große Liebe ist. Aber nur so, wie er es akzeptiert. Und ich gehe trotzdem vorwärts... Das ist zermürbend, aber er ist es mir wert.

Es sagen alle, also Familie, Freunde, Therapeutin, dass ich mich wirklich aufopfere und es läuft alles zu seinem Besten.

14.03.2025 18:27 • x 1 #38


E-Claire
Zitat von Herzschmerz12:
Es sagen alle, also Familie, Freunde, Therapeutin, dass ich mich wirklich aufopfere und es läuft alles zu seinem Besten.

Du hast mein volles Mitgefühl.

Du kannst halt leider nur immer bis zur Mitte der Strasse gehen und darauf warten, daß der andere das auch tut.

Tut sehr weh, wenn der andere das nicht tut.

14.03.2025 18:38 • #39


H
@E-Claire Ja, das tut es. Und ich bin mir auch meiner Schuld bewusst. Aber ich muss wirklich ehrlich sagen, dass ich immer in meiner Sprache der Liebe versucht habe, alles für ihn zu tun.

Und er war am Anfang der Trennung davon überzeugt, dass ich an unseren Streitereien alleine Schuld habe. Das war zum Beispiel so: Wir waren im Urlaub, zufällig war ein Freund von ihm auch da (, weil die auch in dem Ferienhaus jährlich zusammen mit einer Jungs Gruppe Urlaub machen). Es war aber nie vereinbart, dass das ein gemeinsamer Urlaub wird. Die ersten drei von 5 Abenden haben wir mit dem Freund und seiner Partnerin verbracht. Am 4. Abend wollten die wieder was zusammen machen und ich wollte alleine mit meinem Partner sein... Daraufhin ist ein Streit entstanden, weil ich eine riesen Zicke bin, die keine Lust auf die Freunde des Partners hat. Obwohl ich ja vorher schon 3 Tage den gemeinsamen Unternehmungen zugestimmt hatte... Ich war diesen Streit alleine Schuld, ich hätte ja einfach brav das machen können, was mein Partner will.

Ich habe das in der Therapie besprochen und auch (,sowie alle anderen Streitsituationen) mit meinem Partner besprochen. Vor zwei Wochen hat er mich lange gedrückt und ich sagte, es tut mir so Leid, dass ich unsere Liebe durch diese Streitereien zerstört habe. Und er sagte: Nein, du hast nicht alleine Schuld.

Also meine Bemühungen bewirken etwas. Vielleicht nicht das, was ich mir sehr wünsche, aber es wirkt schon.

Ich höre dabei immer auf mein Herz.
Nächstes Woche treffen wir uns wieder. Ich bringe dann sein Lieblingsessen mit, habe ein Buch gestaltet, in dem Dinge stehen , die er nicht weiß (, Chats mit Freundinnen ausgedruckt, wo drin steht, wie sehr ich ihn liebe/ eine Collage mit seinen Selfies: obwohl mein Handyspeicher immer voll war und er immer sagte, lösch doch Mal Fotos, habe ich nicht eins seiner Selfies gelöscht. Sondern sie oft angesehen und gedacht: Das ist meiner.)

Ich habe ihm bisher jedes Mal etwas Kleines geschenkt und er freut sich darüber...

Selbst wenn das nichts mehr wird, ich will mir nie sagen: ich habe nichts getan... Und wenn er sich dann auch einfach nur gut fühlt, weil sich jemand um ihn bemüht, ist für beide etwas gewonnen...

Das mache ich so, bis mein Herz etwas anderes sagt oder er eine neue Partnerin hat.

Mein größter Liebesbeweis wäre, und das weiß er auch, dass ich ihn sofort zurücknehmen würde. Dass ich das verzeihen würde. Denn dann wären das eben die schlechten Zeiten gewesen und die gehören auch zu einer Beziehung dazu. Aber die Liebe ist größer.

14.03.2025 19:18 • #40


H
Ich würde gerne noch einmal aktualisieren:

Unsere Kommunikation (per WhatsApp) ist mittlerweile sehr entspannt. Wir machen auch wieder Späße. Ich spreche aber auch die Beziehung nicht mehr an, also wir reden nicht über uns.

Ich bleibe auch weiterhin beim Vorwärtsgehen und habe eine Wohnung gemietet ab Mitte April.

Am Wochenende treffen wir uns zum Abendessen. Also nicht um Sachen zu klären, sondern einfach zum Essen und reden.
Vor 6 Wochen hatte ich danach auch einmal gefragt (, ich hatte Hellofresh abonniert und habe gemeint, er könnte gerne Mal zum Essen kommen und da sagte er, das sei vielleicht keine gute Idee).
Er hatte mich am letzten Wochenende reingebeten, als ich was zu ihm gebracht habe und da hatte ich abgelehnt und das nächste Wochenende vorgeschlagen.

Ich mache mir keine Hoffnungen, sehe es einfach als Treffen von zwei Menschen, die sich - trotz einer Trennung - noch gut verstehen.

Ich komme damit gut zurecht. Ich kann einfach nicht plötzlich nichts mehr von einem Menschen hören, mit dem ich eigentlich Mal mein Leben verbringen wollte... Ich hoffe, dass das keine zu schlechte Idee ist.

19.03.2025 18:21 • #41


sonntag_morgen
@Herzschmerz12 Ich habe den Eindruck, du kannst und willst nicht los lassen. Aber du schadest dir mit deinem Verhalten selber.

Warum schenkst du ihm etwas? Dafür gibt es doch gar keinen Grund.

Dein Streit im Ferienhaus den du geschildert hast sehe ich ganz anders - du hast ein Bedürfnis geäußert (Zweisamkeit nach drei Abenden mit Freunden) und er hat dies nicht gesehen / nicht ernst genommen / nicht erfüllen wollen. Stattdessen hat er dir Vorwürfe gemacht.
Wer hat da Recht? Wessen Bedürfnis geht vor - seins oder deins? Wer hat da Kompromisse gemacht - du doch, richtig?

Klar, die Art und Weise, wie man ein Bedürfnis kommuniziert, ist auch wichtig, aber ich vermute, dass dies nicht die einzige Situation war in er das so lief.
Frag doch mal deine Therapeutin, was sie von dem Muster hält.

Auch beim Dinge klären stellt er seine Bedürfnisse über deine. Du willst sie klären, er nicht.
Du bist aus der Wohnung ausgezogen, weil er sich getrennt hat. Und er kann nicht mal die Formalitäten klären.

Muss immer alles nach seiner Nase gehen?

Warum überlegst du nicht mal, wie es FÜR DICH jetzt am einfachsten laufen würde. Du willst die Wohnung auflösen, also tue das. Setze ihm eine Frist. Verlange Aktion von ihm, nachdem er sich getrennt hat.

Deine Einstellung ihm gegenüber ist etwas unattraktiv. Du würdest ihn sofort zurück nehmen, du akzeptierst alles von ihm, du richtest dich nach ihm und seinen Präferenzen... so nimmt dich keiner ernst und du verlierst den Respekt vor dir selber.
Wer willst du sein, was brauchst du von einem Partner, wie soll die Trennung jetzt umgesetzt werden? Überlege es dir, schreibe es auf und dann handle danach.

19.03.2025 19:55 • x 3 #42


H
@sonntag_morgen

Vielen Dank für deine klaren Worte.

Du hast natürlich in den Punkten Recht. Ich weiß auch nicht warum, aber ich habe unglaubliche Schuldgefühle in Bezug zu der Trennung, weshalb ich auch viel so mache, wie es für ihn am besten ist (ausziehen, Wohnung suchen, Geschenke). Er sagte, ich sei an den Streitsituationen Schuld und auch wenn jeder etwas anderes sagt, will ich das nicht wahrhaben.

Ich habe vor ca. 3 Jahren mit jemandem emotionale Nachrichten ausgetauscht. Mein Partner war nie so der Typ für Komplimente und manchmal etwas verletzend... Wir waren mal gemeinsam mit einer Freundin auf einer Feier. Meine Freundin war beim Friseur und bei der Kosmetik, ich habe zu der Zeit für eine große Reise nach Australien gespart und war nicht bei Friseur und Kosmetik. Sie bekam Komplimente, ich nicht... Das ist keine Entschuldigung für die Nachrichten, aber das war der Grund.
Derjenige, mit dem ich die Nachrichten ausgetauscht habe, war für mich wie ein guter Freund, aber ich habe ihm auch gesagt, wie froh ich mit ihm bin und er machte mir Komplimente, mein Partner fand das natürlich alles andere als toll... Ein Treffen hat nie stattgefunden. Auch das macht mir momentan wieder solche Schuldgefühle und ich habe Angst, dass das auch zur Trennung beigetragen hat...

Manchmal liegt mir die Schuld so im Magen, dass ich erbrechen muss. Ich bin ein absoluter Gutmensch und sehr harmoniebedürftig. Ich ertrage das kaum.

Mein Partner wird oft sehr böse, wenn ich eine andere Meinung vertrete. Ich ertrage aktuell keinen Streit. Deshalb läuft es tatsächlich wie er es vorgibt, ja.

19.03.2025 20:34 • #43


H
@sonntag_morgen
Ich habe ihm das auch immer versucht zu erklären mit der Situation im Ferienhaus. Aber er versteht mich einfach nicht, oder will mich nicht verstehen. Und das wollte er leider nie, bei keinem Streit... Es galt immer sein Wort.

19.03.2025 20:39 • #44


sonntag_morgen
@Herzschmerz12

Aber das sagt doch schon alles aus. Wenn deine Wahrnehmung/Meinung/Wünsche/Bedürfnisse nicht gelten, dann ist das keine Partnerschaft. Ihr seid da nicht gleichberechtigt.

Und es scheint sehr praktisch zu sein, dass du dich immer schuldig fühlst. aber du hast keine Schuld. Man darf Kritik äußern und Konflikte haben.

Vielleicht verwechselst du auch Schuld mit Scham. Schuld betrifft eine konkrete Situation, bei dir klingt es so, als würde sich dieses Gefühl schon auf deine ganze Person beziehen. Dann ist das vielleicht eher Scham. Vielleicht hast du eine Veranlagung dazu (aus der Kindheit)? Falls das etwas sein könnte, dann frage doch mal deine Therapeutin danach.

19.03.2025 20:44 • x 3 #45


A


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