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Partner mit ADHS - Getrennt

MissNoName
Zitat von Unterwegs2023:
Es gibt also keine Therapie oder Heilung bei ADHS

Das stimmt nicht, ich kenne mehrere die mit ADHS Therapie bekommen - medikamektöse und andere!
Das ist nicht nur eine Neurodivergenz, was du sagst trifft genau auf Autismus/Asperger zu, da gibt's keine Medikamente und auch keine richtige Therapie, das gilt so aber nicht für ADHS.

19.07.2025 07:44 • x 2 #16


U
Zitat von thegirlnextdoor:
Das stimmt nicht, ich kenne mehrere die mit ADHS Therapie bekommen - medikamektöse und andere!

Wir haben beide recht. Das nur bei Neurodivergenz hast du eingefügt, ich hätte das nicht geschrieben.

Du meinst mit Therapie: Behandlung. Das ist eine der zwei Bedeutungen, und damit hast du recht. Hatte ich auch geschrieben: Medikamente, Verhaltenstherapie für Zeitmanagement etc, den Umgang mit Prokrastination oder Impulskontrolle.

Nur-ein-Mensch oben hatte Therapie im Sinne von Heilung verwendet. Das gibt es bei Adhs nicht. Das wollte ich richtigstellen. So hätte ich es besser geschrieben: Es gibt keine Therapie zur Heilung von Adhs.

Aber stimmt: auch für die Symptome von ADHS kann eine Therapie hilfreich sein. Auch das muss der Mensch mit ADHS zuerst selbst wollen.

19.07.2025 07:49 • x 4 #17


A


Partner mit ADHS - Getrennt

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Tobuka
@Gorch_Fock Genau das ist das Problem . Sie fangen alles klein an und hören stark auf, wenn da nicht einegetegelte Struktur , zu hause und auch bei der Arbeit, finden sie sich schlecht zurecht, ecken überall an und und und.
Aber SIE müssen das Einsehen haben und mitarbeiten sonst ist es vergebene Liebesmüh und es wird immer wieder schwierig

19.07.2025 08:03 • x 1 #18


M
Zitat von Orangengelb:
Jetzt nach der einwöchigen Trennung bin ich aber trotzdem noch hin und hergerissen und frag mich ob er vielleicht in einer längeren Pause die Dinge endlich angeht und an sich verstärkt arbeitet. Und ob ich an diesem Hoffnungs Gedanken festhalten soll, oder lieber komplett mit ihm. abschließen.



Zitat von Orangengelb:
ch habe ihn wirklich sehr, sehr lieb, und ich habe mich schlussendlich getrennt, weil ich gemerkt habe, dass mich die Beziehung zunehmend belastet, wir hatten zum Ende hin, fast bei jedem Treffen Konflikte und ich musste für mich eine Grenze ziehen.



Hast Du ihm das denn auch alles genauso gesagt, wie uns hier !?
W e i ß er warum Du Dich von ihm getrennt hast ?
Hast Du alles komplett mit ihm durchgesprochen ?

19.07.2025 09:10 • x 2 #19


M
Wie alt ist er überhaupt @Orangengelb ?
Du bist erst Anfang 30.
Sollte er ähnlich alt oder sogar jünger sein,
sehe ich hier auch noch das Problem,
dass es sich um einen jungen Mann handelt. -Junge Männer sind oft
noch sehr kindlich bis kindisch und verhalten sich dementsprechend.
Aber vielleicht gelingt Dir mit der Trennung oder dem Abstand
ein Warnschuss und er hat die Chance dadurch etwas mehr zu reifen
und erwachsener zu werden.
Ein halbes Jahr halte ich allerdings für zu lange.
Auch e r kann jemanden anders kennenlernen !?

19.07.2025 09:25 • x 1 #20


Plague
Beziehungen zwischen neurotypischen und neurodiversen Menschen sind immer eine Herausforderung.

Ich habe das seinerzeit oft genug live und in Farbe in der ersten Ehe meines besten Kumpels mitbekommen. Daher erkenne ich ganz viel von, was du, liebe TE, über deinen Ex schreibst 1:1 wieder.
Mein Kumpel hat damals versucht, alle mögliche Rollen auszufüllen, von denen er glaubt, dass sie für diese Frau hilfreich sein können, aber er ist nummal nicht ihr Papa, ihr Therapeut, ihr Supervisor oder sonstwas.

Letztendlich hat er sich entschieden, dass die Summe der Belastungen, die das alles mit sich gezogen (die Frau hatte z.B. auch eine ziemlich unstete berufliche Entwicklung) nicht mehr tragbar waren und hat sich getrennt.

19.07.2025 09:37 • #21


M
Zitat von Plague:
Letztendlich hat er sich entschieden, dass die Summe der Belastungen, die das alles mit sich gezogen (die Frau hatte z.B. auch eine ziemlich unstete berufliche Entwicklung) nicht mehr tragbar waren und hat sich getrennt.



Und was macht er jetzt? -Hat er eine neue, bessere Partnerin ?
Und was ist aus der Frau geworden? -Hat sie wieder einen Partner gefunden?

19.07.2025 09:42 • x 1 #22


Plague
Zitat von Multiversum:
Und was macht er jetzt? -Hat er eine neue (bessere) Partnerin ?

Er hat sich damals nach der Trennung Hilfe geholt und musste erkennen, dass er selbst aus der Situation und den verschiedenen Rollen einen nicht unerheblichen Teil seines Selbstwerts gezogen hat und so auch eine ganze Zeit von der Situation profitiert hat. Entsprechend hat er sich dann erstmal weiter um sich selbst gekümmert. Mittlerweile hat er eine Frau gefunden, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und sich mit ihr zusammen was aufgebaut.

Zitat von Multiversum:
Und was ist aus der Frau geworden? -Hat sie wieder einen Partner gefunden?

Sie ist damals nach der Scheidung zurück in ihre norddeutsche Heimat, wo offenbar ihr berufliches Ziel etwas leichter zu erreichen war als bei uns im Süden. Wie es privat mit ihr weitergegangen ist, ist nicht bekannt. Bis auf ein paar organisatorische Dinge hatte mein Kumpel meines Wissens nach keinen Kontakt mehr mit ihr.

19.07.2025 09:50 • x 2 #23


Catalina
Zitat von Orangengelb:
Ich wollte aus dieser wartenden Position, dass er seine Themen angeht und an sich arbeitet, endlich raus.

Für mich liest es sich insgesamt irgendwie so, als hättest du ihn nicht vollumfänglich so angenommen, wie er nun mal ist und nur darauf gewartet, dass er sich endlich ändert und normal funktioniert. Das kann er aber schlicht nicht. Er kann nichts für sein ADHS und ich bin sicher er versucht sein Bestes, um in der Welt der Neurotypischen zurechtzukommen.

Ich bin selbst betroffen, daher weiß ich, wie schwer das sein kann.

Du hast geschrieben, er war in Therapie, ist er denn weiterhin in Behandlung? Bekommt er Medikamente?
Zitat von Plague:
Beziehungen zwischen neurotypischen und neurodiversen Menschen sind immer eine Herausforderung.

Ja, das kann eine Herausforderung sein, muss es aber nicht. Sowohl mein Ex, mit dem ich 16 Jahre verheiratet war als auch mein jetziger Partner, mit dem ich seit 8 Jahren zusammen bin, sind beide neurotypisch und mein ADHS war und ist nie ein Problem zwischen uns. Beide haben mich so kennengelernt und ich bin von Anfang an auch offen damit umgegangen, dass ich halt oft verpeilt unterwegs bin und meine Special Effects habe.

Eine Beziehung zwischen zwei ADHSlern stelle ich mir einerseits schön vor, weil man sich auf einer ganz anderen Ebene versteht und das Verhalten des anderen besser nachvollziehen kann. Andererseits ...Himmel, was für ein Chaos.

Mir ist allerdings irgendwann aufgefallen, dass die meisten meiner Freunde auch neurodivers unterwegs sind. Irgendwie scheint sich da gleich und gleich gern zu gesellen.
Zitat von Plague:
Mein Kumpel hat damals versucht, alle mögliche Rollen auszufüllen, von denen er glaubt, dass sie für diese Frau hilfreich sein können, aber er ist nummal nicht ihr Papa, ihr Therapeut, ihr Supervisor oder sonstwas.

Wieso dachte er, er müsse ihr Vater oder ihr Therapeut sein? Ein guter und verständnisvoller Partner zu sein, reicht völlig. Ich hab noch nie von meinem Partner erwartet, dass er meine Probleme löst, das muss ich schon selbst machen. Aber ich möchte einen Partner, der mich so akzeptiert und annimmt, wie ich bin. Und der versteht, dass ich trotz aller Bemühungen und Arbeit an mir selbst nie so funktionieren werde, wie ein neurotypischer Mensch.

@Orangengelb
Ich kann verstehen, dass dich zu viele Dinge in der Beziehung mit deinem Ex belastet haben. Das Leben mit einem ADHSler kann für einen Nichtbetroffenen sicher oft anstrengend und frustrierend sein. Ich möchte dich nur dafür sensibilisieren, dass deine Hoffnung, er würde dann jetzt etwas ändern, höchstwahrscheinlich enttäuscht werden wird, denn selbst wenn er sich alle Mühe der Welt gibt, wird er sich nicht dahingehend ändern können, dass es für dich reicht.

Und für ihn ist es sicherlich auch nicht schön immer wieder zu spüren, dass er deine Erwartungen nicht erfüllt. Von daher denke ich, das die Trennung in eurem Fall der richtige Weg war

19.07.2025 10:48 • x 1 #24


Worrior
Zitat von Orangengelb:
... Kurz gesagt, ich wünsche mir ein stabiles Leben, und einen Partner der einigermaßen emotional stabil ist und mit beiden Beinen im Leben steht. Mit ihm erscheint mir das derzeit einfach nicht möglich. Ich verliere zunehmend den Respekt vor ihm, besonders in Situationen, in denen er sich nicht im Griff hat.

Dieser Absatz ist eigentlich die Antwort auf alle Fragen.
Mit diesem Mann wird es solch eine zukunftsorientierte Beziehung nicht geben
Er muss sich selbst retten und momentan wird er das nicht tun weil sein Leidensdruck noch nicht groß genug ist.
Kurzzeitige Dopaminkicks stehen im Vordergrund, langfristige emotionale Stabilität ist ihm zu anstrengend.
Er sucht keine Partnerin sondern eine zweite emotionale Mutter, die ihn von jeglicher Verantwortung befreit und die Widrigkeiten des Lebens und des Alltags für ihn regelt
Der große Junge der niemals zum Mann wird, keine (Selbst)Verantwortung übernehmen möchte.
Die Diagnose ist sein Schutzschild das er vor sich trägt, wo jegliche noch so konstruktive Kritik abprallt.
Hält man ihm den Spiegel vor wird mit Trotz, Aggression, Wehklagen und Verweigerungshaltung reagiert.
Eine Flucht in die Welt der Abhängigkeiten und Süchte, der schnellen Befriedigungen, des Konsums, mit schnell flüchtigen Wirkungen und der daraus resultierenden Suche nach dem nächsten und größeren Kick.
Er braucht keine Beziehung, er braucht eine Bühne auf der er das Drama seines Lebens zelebrieren kann, wo er die Aufmerksamkeit und den Applaus als tragischer Held genießt.
Kritiker die ihm das nicht geben werden zum Feindbild
Er möchte keine Heilung oder Verbesserung seiner Situation weil er weiß dass die bedeutet Schmerz, Leid und Frustration zu ertragen.
Er müsste dann die Opferrolle verlassen, niemand wäre mehr da gegen den er Anklage erheben könnte, keine Eltern, keine Gesellschaft, keine Partnerin.
Nur der ungeschönte Blick auf den eigenen Mangel, die eigene Bedürftigkeit, die eigenen Makel, Fehler, Unzulänglichkeiten und Schwächen.
Eine Hölle durch die er als unreifer Junge gehen müsste um als Mann wieder herauszukommen.
Es wäre niemand da von dem er emotionalen Rapport einfordern könnte um eigene Defizite zu überdecken.
Keine Ausreden, keine Diskussionen, er müsste Handeln.
Das wird er nicht tun, nicht weil er böse ist sondern weil nie die Notwendigkeit bestand dies zu lernen.
Eine gesunde, emotionale Beziehung ist mit ihm nicht möglich und die kann ihm auch keine Partnerin beibringen.

19.07.2025 11:46 • x 4 #25


Catalina
Zitat von Worrior:
Die Diagnose ist sein Schutzschild das er vor sich trägt, wo jegliche noch so konstruktive Kritik abprallt.

Wo liest du das denn bitte heraus? Ich finde, da schießt du doch ganz schön übers Ziel hinaus. Weißt du, als neurodiverser Mensch reagiere ich äußerst allergisch darauf wenn jemand mir (oder anderen Betroffenen) unterstellt , ich würde meine Diagnose als Ausrede nutzen, um es mir bequem zu machen und nichts ändern zu müssen. Ich sage dir, in einer Gesellschaft zu leben, die fast ausschließlich auf die Belange Neurotypischer ausgerichtet ist, ist schon schwer genug. Jemand der selber nicht betroffen ist, kann das weder verstehen noch beurteilen.

Es gibt bestimmt auch ADHSler, die sich auf der Diagnose ausruhen und eine Art sekundären Krankheitsgewinn daraus ziehen, aber ob das in diesem Fall so ist, können weder du noch ich beurteilen. Die Betroffenen, die ich kenne (und das sind einige) versuchen alle ihr Bestes, um irgendwie zurechtzukommen und alles so gut es geht im Griff zu haben. Klappt halt mal mehr und mal weniger gut. Aber daraus zu schließen, man würde sich darauf ausruhen, finde ich schon ziemlich heftig.

19.07.2025 14:31 • x 4 #26


Worrior
Zitat von Catalina:
Wo liest du das denn bitte heraus? Ich finde, da schießt du doch ganz schön übers Ziel hinaus.

Finde ich garnicht, das beschriebene Verhalten lässt mich zu diesem Entschluss kommen.
Oder verhaltenhalten sich alle ADHSler so?

19.07.2025 14:54 • #27


Vajana
@thegirlnextdoor Jein.... ich zb hab Ritalin, Elontril (offlabel) und Elvanse durch. Alle haben bei mir genau nichts bewirkt. Der Therapeut sagte dann, bei Ads (ohne H) wirken Medies nur bei Rund 50% der Betroffenen.

Ansonsten Reihe ich mich ein bei denen die sagen : Es ist ne Andersartigkeit. Ich würde aus eigener Erfahrung und Gesprächen mit anderen sagen, dass die wenigsten Adsler super struktiert sind.

Also würde ich mal sagen reslistisch wäre (wenn dein Ex mitzieht! )

- dass er Arbeit findet
- lernt früher aufzustehen
- er könnte Leben ohne Canna. klar zu kommen
- er könnte lernen besser mit Geld umzugehen und wenigstens kleine Rücklagen zu bilden
- er könnte lernen ca 25-50% weniger auszurasten dank Therapie

Das sehe ich als realistisch wenn ER es wirklich auch will!

Aber dass er garnicht ausflippt...
Plötzlich grosse Rücklagen bildet
Ein strukturierter ordentlicher Mensch wird
Nicht mehr enotional überfordert ist wenn sich was anhäuft... das halte ich für unrealistisch.

Aber das messe ich jetzt nur an mir und Gesprächen mit anderen. Ich denke halt wenn es DER Traummann ist und er auch in dir DIE Traumfrau sieht und er es anpacken will und dir mit Bildlich gesprochen 25-35% Verbesserung der Situationen geholfen ist... dann kanns werden!

Wenn du aber denkst mit Wille / Therapie hört er auf anders zu sein und wird durch Liebe und Wille normal dann sorry, das ist unrealistisch

19.07.2025 14:56 • x 3 #28


Worrior
Zitat von Vajana:
dass er Arbeit findet
- lernt früher aufzustehen
- er könnte Leben ohne Canna.. klar zu kommen
- er könnte lernen besser mit Geld umzugehen und wenigstens kleine Rücklagen zu bilden
- er könnte lernen ca 25-50% weniger auszurasten dank Therapie

Das wäre doch schon ein riesiger Erfolg.

19.07.2025 15:19 • #29


Vajana
@Worrior ja das stimmt und das kann man definitiv schaffen, aber das verpeilte, unstrukturierte und dat Chaos...das muss man sein Leben lang an den Ohren ziehen damit es halbwegs passt. Eine Runde Sache wird das nie dies muss ein Partner akzeptieren können oder das weite suchen.

19.07.2025 15:26 • x 2 #30


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