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Partner mit ADHS - Getrennt

Catalina
Zitat von Worrior:
Oder verhaltenhalten sich alle ADHSler so?

Woher soll ich das wissen? ADHS gibt es ja auch in den verschiedensten Ausprägungen, so dass man da nix Allgemeingültiges sagen kann. Aber vieles von dem, was die TE schildert, kenne ich von mir auch so. Probleme mit Struktur und Ordnung, oft wenig bis keine Motivation (es sei denn, ich bin im Hyperfokus) etc. klingen sehr vertraut. Auch emotionale Ausbrüche kenne ich von mir, wobei das eher weniger Wut als manchmal Verzweiflung und/oder Trauer ist.

Ich kenne den Ex der TE ja nicht, aber bisher habe ich aus ihren Schilderungen eher den Eindruck, dass er ganz schön zu kämpfen hat und dafür hat er mein Mitgefühl.
Zitat von Vajana:
Wenn du aber denkst mit Wille / Therapie hört er auf anders zu sein und wird durch Liebe und Wille normal dann sorry, das ist unrealistisch

19.07.2025 15:32 • x 1 #31


Worrior
Zitat von Vajana:
Eine Runde Sache wird das nie dies muss ein Partner akzeptieren können oder das weite suchen.

Bei wem läuft schon alles rund?
Es ist doch ein Unterschied etwas anders zu sein oder sich der Realität und dem Leben so zu verweigern wie es die TE von ihrem Expartner beschrieb.
Eine Welt aus zocken, kif.fen und dem Herrn den Tag zu stehlen, andere finanziell zu belasten, ohne Ausbildung, mit negativer Zukunftsperspektive und zu nahestehenden Menschen die dies zu Recht kritisieren aggressiv zu werden.
Dann passt es auf keinen Fall.

19.07.2025 15:35 • #32


A


Partner mit ADHS - Getrennt

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Tobuka
Und nicht zu vergessen, ADHS ist die kleine Schwester vom Autismus, auch das sollte man nicht vergessen.

19.07.2025 15:47 • x 2 #33


Worrior
Zitat von Tobuka:
Und nicht zu vergessen, ADHS ist die kleine Schwester vom Autismus, auch das sollte man nicht vergessen.

Es ist fast egal was es ist, als Betroffener sollte man sich aber nicht darauf verlassen dass ein(e) Partner/in die Energie aufbringt so etwas auf Dauer mitzumachen, wenn noch nicht mal der Wille erkannt wird an diesen Beschwerden zu arbeiten um eine Verbesserung herbeizuführen.

19.07.2025 15:52 • #34


Tobuka
@Worrior Das sollte eigentlich klar sein. Ohne Mitarbeit geht es nicht und natürlich ist es, ähnlich wie in anderen Beziehungen, es ist ein ständiges Geben und Nehmen und das sollte ausgeglichen sein !

19.07.2025 15:58 • #35


K
@Orangengelb
Zitat von Orangengelb:
Würde gerne eure Einschätzung dazu hören

Ich kann nichts zufügen, da von dir selbst schon alles geschrieben und beantwortet wurde.
Zitat von Orangengelb:
weil ich immer noch Hoffnung habe, aber auch eigentlich weiß, dass es keinen Sinn macht

Zitat von Orangengelb:
Ich habe das Gefühl, dass wir uns immer wieder im Kreis drehen

Zitat von Orangengelb:
Kurz gesagt, ich wünsche mir ein stabiles Leben, und einen Partner der einigermaßen emotional stabil ist und mit beiden Beinen im Leben steht. Mit ihm erscheint mir das derzeit einfach nicht möglich.

Zitat von Orangengelb:
oft habe ich das Gefühl ich muss für zwei denken.

Zitat von Orangengelb:
Seit Corona ist er arbeitslos. Die Jobsuche läuft sehr schleppend. Jetzt beginnt er bald ein Jobcoaching, was ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber es zieht sich alles schon über drei Jahre hin. Selbst wenn er nächstes Jahr eine Ausbildung anfangen würde, wäre er frühestens in drei Jahren wieder in einem stabilen Job.

Zitat von Orangengelb:
Er ist aktuell jedes Monatsende pleite, und wenn mal unvorhersehbare Kosten auf ihn zukommen

Zitat von Orangengelb:
emotional überfordert, bekommt Nervenzusammbrüche

Zitat von Orangengelb:
Sein Rhythmus unterscheidet sich sehr von meinem, ich muss um 6:30 aufstehen, gehe dann zur Arbeit. Und gehe früh schlafen. Er hingegen schläft meist bis 10 Uhr, bleibt dann noch lange im Bett liegen, ist am Handy, Ist viel am Computer, zockt und macht Musik bis spät in die Nacht.

Zitat von Orangengelb:
Sein Zimmer ist sehr unordentlich, ich kann dort nicht mehr schlafen.

Zitat von Orangengelb:
Seit zwei Jahren übernachte ich nicht mehr bei ihm, weil ich mich dort einfach nicht wohlfühlen.

Zitat von Orangengelb:
Seine Wutausbrüche machen es für mich schwer, mich offen mitzuteilen.

Zitat von Orangengelb:
es belastet mich sehr, wie häufig Konflikte entstehen.

Zitat von Orangengelb:
Er konsumiert regelmäßig Canna.. und raucht. Besonders, wenn kein Canna.. verfügbar ist, ist er extrem unruhig, schnell gereizt und neigt zu Wutanfällen.

Zitat von Orangengelb:
Diese Situationen belasten mich stark, und ich fühle mich dann oft unsicher.

3 Jahre ohne Arbeit, rauchend am Zocken? Weitere 3 Jahre bis er voll verdient? Wenn das dein Mann der Träume sein soll.

19.07.2025 20:13 • x 3 #36


K
@Orangengelb
Zitat von Orangengelb:
Ich (30 J.)

Zitat von Orangengelb:
Natürlich hat mein Freund auch gute Seiten er trägt das Herz am rechten Fleck. Er war in der Beziehung immer für mich da, wenn es mir mal schlecht ging. Er hat mich immer so angenommen wie ich bin, und das rechne ich ihm sehr hoch an. Er ist humorvoll und hat mich häufig zum Lachen gebracht. Er ist Musiker und ein kreativer Mensch, was uns verbunden hat. Er hat mir zugehört und hat auch mein Frust ernst genommen und hat versucht sich zu verbessern, was seine Wutausbrüche betrifft wurde es auch bisschen besser, allerdings fehlt halt diese grundlegende Stabilität.

Zitat von Orangengelb:
allerdings fehlt halt diese grundlegende Stabilität.

Zitat von Orangengelb:
Ich habe ihn wirklich sehr, sehr lieb, und ich habe mich schlussendlich getrennt, weil ich gemerkt habe, dass mich die Beziehung zunehmend belastet, wir hatten zum Ende hin, fast bei jedem Treffen Konflikte und ich musste für mich eine Grenze ziehen.

Zitat von Orangengelb:
. Ich wollte aus dieser wartenden Position, dass er seine Themen angeht und an sich arbeitet, endlich raus.

Zitat von Orangengelb:
Jetzt nach der einwöchigen Trennung bin ich aber trotzdem noch hin und hergerissen und frag mich ob er vielleicht in einer längeren Pause die Dinge endlich angeht und an sich verstärkt arbeitet

Zitat von Orangengelb:
Und ob ich an diesem Hoffnungs Gedanken festhalten soll, oder lieber komplett mit ihm. abschließen.

Zitat von Orangengelb:
Ich freue mich über eure Gedanken und Erfahrungen. Vielleicht erkennt sich ja jemand wieder oder hat Ähnliches erlebt.

Wie du bereits geschrieben hast:
Zitat von Orangengelb:
Ich wollte aus dieser wartenden Position

Lenke deine Kraft auf deine Stabilität und was dir hilft um wieder Glücklich zu sein.

Eine Kontaktsperre besteht?

Wielange ist er schon in Therapie?
Zitat von KeepSmile:
die Dinge endlich angeht und an sich verstärkt arbeitet

Und das bedeutet genau was in deinen Augen?

19.07.2025 21:43 • x 1 #37


Orangengelb
Ich glaube ich hätte das hier nicht Posten sollen. Die vielen Meinungen überfordern mich, weil ich beide Seiten sehr gut nachvollziehen kann. Das ist ja genau mein Dilemma.
...
Wie schon geschrieben, ich will keinen perfekten Partner, mir ist bewusst, dass er immer ADHS haben wird und bestimmte Dinge immer bleiben werden. Mir geht es in erster Linie darum, dass er für sich einen sicheren Rahmen und eine Struktur schafft in der er sich gut fühlt und sich entfalten kann. Darauf hinarbeitet ein Lebensumfeld zu schaffen in dem er gut zurecht kommt. Aktuell hab ich das Gefühl dass er immer nur der passive Part ist, und nur wenig in die Hand nimmt. Er lässt die Dinge einfach geschehen ohne sich selbst zu fragen, was will ich eig, was brauch ich und was sind meine Ziele?
Und das finde ich schade, und das ist auf Dauer belastend, gerade wenn ich als Partnerin mitbekomme, wie er in erster Linie selbst unter sich leidet aber nichts ändert. Bzw. schon versucht etwas zu ändern, aber in einem sehr langsamen Tempo.

19.07.2025 21:53 • x 2 #38


MissNoName
Zitat von Orangengelb:
Mir geht es in erster Linie darum, dass er für sich einen sicheren Rahmen und eine Struktur schafft

Größter Fehler!
DIR geht es darum, dass ER...
Es ist aber sein Leben und es sind seine Entscheidungen.
Glaube mir: ich habe in meiner 25-jährigen Beziehung dieselben Fehler gemacht wie du so zu denken (wenn auch nicht mit einem ADHSler und auch wenn es grundsätzlich um andere Themen ging.)

Aber du kannst immer nur bei dir bleiben. Kümmere dich um dein Leben. Und wenn dein Partner seins nicht selbst so auf die Reihe bekommt oder bekommen möchte, dass es zu deinem passt, dann Konsequenzen ziehen. Dann geht es eben nicht.

Alles andere führt auf Dauer leider nicht zum (gemeinsamen) Glück.

Ich finde offengestanden gar nicht, dass die Meinungen diesbezüglich so weit auseinander gingen wenn ich ehrlich bin.

19.07.2025 22:00 • x 7 #39


K
@Orangengelb
Zitat von Orangengelb:
was will ich eig, was brauch ich und was sind meine Ziele?

Es genügt, wenn du dir erstmal diese Fragen selbst beantwortest für dich.
Was kannst du tun, um dahin zu kommen?

19.07.2025 22:26 • x 2 #40


K
@Orangengelb
Wie lief seine letzte Beziehung vor dir? Wie lange war er Singel?

19.07.2025 22:29 • #41


Worrior
@Orangengelb
Du wirst Dich darin selbst verlieren jemanden zu retten der nicht gerettet werden möchte.
Abgesehen davon dass nur er selbst sich retten kann weiß er ja gar nicht was er will und braucht.
Das ist keine Liebe zwischen Mann und Frau, Du bist seine emotionale Mutter.
Euere Beziehung ist das Schlachtfeld wo Euere Grabenkriege ausgetragen werden und egal wie viel Du gibst, es wird nie genug sein.
Auf dem Altar seiner Gleichgültigkeit, seiner Fehler, Schwächen, Makel und Unzulänglichkeiten bist Du das Opferlamm.
Du wirst immer Schuld an seinem Versagen sein, er wird Dich ständig dafür verantwortlich machen dass er nie erwachsen wird, in seinen Süchten und seiner Antriebslosigkeit gefangen bleibt.
Dafür bist Du ein Symbol und unterbewusst hasst er Dich sogar dafür.
Das ist keine Liebe, keine Beziehung an der beide daran arbeiten dass sie fruchtet, dass es ein Wir und eine Zukunft gibt.

19.07.2025 23:20 • x 3 #42


Wollie
Zitat von Orangengelb:
vielen Meinungen überfordern mich, weil ich beide Seiten sehr gut nachvollziehen kann. Das ist ja genau mein Dilemma.

So ist das in Foren….da gibt es viele Meinungen dazu, wobei ich bei Dir da eigentlich keine zwei Seiten sehe. Die Aussagen sind schon sehr eindeutig und klar.

Zitat von Orangengelb:
einen sicheren Rahmen und eine Struktur schafft in der er sich gut fühlt und sich entfalten kann. Darauf hinarbeitet ein Lebensumfeld zu schaffen in dem er gut zurecht kommt

Das wünschst du dir, aber wie @thegirlnextdoor
schon geschrieben hat, dies ist ein Denkfehler. Du willst das, aber will er dies auch ? Dies ist für dich die Voraussetzung, die Beziehung überhaupt wieder weiterzuführen. Aber er ist ein eigenständiger Mensch und handelt autonom. In eurer Beziehung ist einfach eine große Schieflage und nicht auf Augenhöhe. Das ist der Grund, warum du gegangen bist. Und du weißt das.

20.07.2025 05:47 • x 3 #43


MissNoName
@Wollie perfekt auf den Punkt gebracht!

20.07.2025 05:49 • x 1 #44


L
Zitat von Tobuka:
Und nicht zu vergessen, ADHS ist die kleine Schwester vom Autismus, auch das sollte man nicht vergessen.

Solche Aussagen sind einfach nicht korrekt und nerven mich gewaltig.
Bei den jeweiligen Diagnosen handelt es sich um zwei unterschiedliche neurobiologische Entwicklungsstörungen.

20.07.2025 07:53 • x 3 #45


A


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