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Plötzlich allein mit 3 Kindern nach Tod meiner Frau

Unfreiwillig
Hallo zusammen,
ich lese hier schon eine Weile mit und habe mich nun dazu entschieden, selbst zu schreiben.

Vor einigen Monaten ist meine geliebte Frau plötzlich verstorben. Sie war nicht nur meine Partnerin, sondern auch die Mutter unserer drei kleinen Kinder. Seitdem steht meine Welt still – und gleichzeitig dreht sie sich schneller denn je.

Ich versuche, den Alltag zu bewältigen, den Kindern Halt zu geben und ihre Trauer aufzufangen, während ich selbst kaum weiß, wohin mit meinen Gefühlen. Es ist ein ständiger Spagat zwischen stark sein müssen und innerlich zusammenbrechen.

Ich weiß, viele hier kämpfen mit Trennungen, Verlusten oder tiefem Schmerz – und ich hoffe, vielleicht ein wenig Austausch zu finden. Wie geht man mit so einem Verlust um? Wie tröstet man Kinder, wenn man selbst trauert?

Danke, dass ich hier schreiben darf.
Ein Vater, der gerade versucht, irgendwie wieder Boden unter die Füße zu bekommen

18.06.2025 10:25 • x 40 #1


E-Claire
Willkommen in unserer Runde!

Fühl Dich gedrückt. Mein aufrichtiges Beileid!

18.06.2025 10:33 • x 11 #2


A


Plötzlich allein mit 3 Kindern nach Tod meiner Frau

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VictoriaSiempre
Lieber @Unfreiwillig - mir fällt überhaupt nichts Tröstendes ein, nur wie sehr mir Deine/Eure Situation leid tut. Mein herzliches Mitgefühl!

Hast Du ein Netz aus Familie und Freunden, das Dich auffängt und unterstützt? Deine Trauer kann Dir niemand abnehmen, aber vielleicht einen Teil Deiner Alltagslast.

Du wirst hier sicher offene Ohren finden und das fast rund um die Uhr. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

18.06.2025 10:33 • x 13 #3


X
@Unfreiwillig

ich kann deine Situation sehr gut verstehen, auch bei mir ist der Partner, überraschend diese Jahr im Februar verstorben, nach einem Jahr mit Bestrahlungen und Chemo. Der Krebs war besiegt und dann kam eines Nachts überraschend der Tod.

Ich versuche auch seither, alles zusammen zu halten, mit einem Sohn, der 13 Jahre alt ist und in der Pubertät, Arbeit und auch Arbeit um das Haus herum.

Für einen selber steht das Leben still, während sich alles dreht, am Anfang sind die Leute noch verständnisvoll, dann wechselt das aber ziemlich schnell.

Für meinen Sohn und mich habe ich das so gehandhabt mit der Trauer, er hat eine Trauerbegleitung, nachdem der Tod bei uns zu Hause eingetreten ist und er meinen Lebensgefährten bewusstlos fand. Das ist zum Glück eine Nachbarin, mit der er sich austauschen kann. Ich habe, weiterhin eine Beerdigung abgehalten, damit er auch seine Trauer fühlen kann, ich weiss jetzt nicht so genau, wie ich mich da ausdrücken soll, damit er seine Trauer rauslassen kann. Mein Sohn ist etwas introvertiert, wie sein Vater es war.

Wir reden viel, wir haben ein Grab, das wir jederzeit besuchen können.

Ich sag zu ihm jeden Tag, es ist vollkommen okay deinen Vater zu vermissen, aber dein Vater hätte auch gewollt, daß du lachst, mit deinen Kumpels etwas machst usw.

Drück dich.

Wie alt sind deine Kinder?

18.06.2025 10:36 • x 25 #4


DieSeherin
oh @Unfreiwillig - mein tiefes mitgefühl!

wie alt sind denn die kinder?

hast du dich schon mal nach trauergruppen für kinder in deinem ort umgeschaut? z.b. lacrima?

18.06.2025 10:40 • x 8 #5


A
@Unfreiwillig ,

Zuerst einmal mein aufrichtiges Beileid .

Im Moment fehlen mir die Worte , um dir hilfreich zu antworten .

Vor 4 Jahren starb meine Tochter plötzlich und hinterließ 2 kleine Kinder ..
Dein Thema wühlt mich auf , aus dem Stehgreif schaffe ich es nicht auf dein Thema einzugehen .
Aber dir zum Trost , meine Enkelkinder sin mittlerweile fröhliche , aufgeschlossene Kinder ,
die ihr Kindsein fast immer unbeschwert geniessen .

18.06.2025 10:51 • x 20 #6


Waris07
@Unfreiwillig

Ich möchte dir einfach sagen. Ich sehe dich – mit all dem Schmerz, der Leere und der Trauer, die dich gerade wahrscheinlich vollkommen überwältigen. Ich habe selbst als Kind meinen Vater verloren und weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn plötzlich ein so wichtiger Mensch fehlt und man nicht mehr weiß, wie man weitermachen soll. Alles wirkt grau und trist. Es fühlt sich an, als wäre ein Teil von einem mitgestorben – unwiderruflich.

Es ist so verdammt schwer, jeden Tag aufzustehen, während man innerlich fast zerbricht. Und trotzdem tust du genau das – für deine Kinder. Weil sie dich in dieser schweren Zeit mehr denn je brauchen. Das zeigt, wie stark du wirklich bist, auch wenn du dich im Moment vielleicht ganz anders fühlst.

Ein schwerer Weg liegt vor dir – ja. Aber ich möchte dir Mut machen: Es wird besser. Der Schmerz lässt nach. Die Trauer bleibt, aber sie verändert sich. Sie wird stiller, sanfter – ein Teil von dir. Und trotzdem wirst du lernen, wieder zu atmen, zu fühlen, zu leben. Schritt für Schritt.

Und irgendwann wirst du spüren und auch annehmen können: Dein Lieblingsmensch ist zwar nicht mehr da – aber er bleibt in deinem Herzen lebendig. Immer. Dort wird er seinen ganz besonderen Platz behalten – für immer.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du zwischendurch kleine Momente findest, die dir ein bisschen Ruhe und Hoffnung schenken.
Fühl dich ganz fest gedrückt und umarmt auf deinem Weg.
Alles Liebe und ganz viel Kraft.

18.06.2025 10:52 • x 15 #7


GreenTara
@Unfreiwillig, das tut mir sehr leid. Mein aufrichtiges Mitgefühl zu eurem schweren Verlust. Ich hoffe sehr, dass du hier einen Austausch findest, der dir etwas hilft.
Hast du eine Unterstützung durch das Jugendamt oder Caritas, um zumindest den Haushalt zu bewältigen? Eine Trauerbegleitung für dich und die Kinder? Familie und Freunde, die euch unterstützen?
Möge Gott euch die Kraft geben, euer Los zu tragen.

18.06.2025 11:02 • x 11 #8


S
Lieber Unfreiwillig,

auch von mir mein allerherzlichstes Beileid!

Zitat von DieSeherin:
hast du dich schon mal nach trauergruppen für kinder in deinem ort umgeschaut? z.b. lacrima?

Ganz dringend möchte ich Dir das empfehlen, ebenso eine Trauergruppe für Dich selbst.
Es ist wichtig, Deine Trauer, Deine Verzweiflung, Deinen Schmerz und Deine Hilflosigkeit zu adressieren. Nimm jede Hilfe an, die Du erhalten kannst. Ich darf Dir versichern, dass mir dies nach dem Tod meines Mannes eine grosse Hilfe war.

Gut, dass Du Dich hier ans Forum gewandt hast! Hier ist rund um die Uhr geöffnet und Du findest offene Ohren!

18.06.2025 11:15 • x 7 #9


Malea-
Lieber @Unfreiwillig
ersteinmal möchte ich dir mein herzliches Beileid aussprechen.

Sich mitteilen und darüber schreiben ist ein guter Weg.
Hier findest du aufjedenfall Menschen die dir zuhören/lesen,
dich etwas begleiten können.

Ich würde dir gern diese Seite ans Herz legen
https://www.verwitwet.de/
Dort findest du neben dem persönlichen Austausch ,Anlaufstellen,
Trauer /Selbsthilfegruppen.
Sehr wichtig für dich und auch für die Kinder.

Ich wünsche dir Kraft und viel Unterstützung auf diesem schweren Weg.

Fühle dich umarmt !

18.06.2025 12:02 • x 7 #10


H
Hallo Unfreiwillig,

Ich versuche grade die Intensität deines Schmerzes nach zu vollziehen und merke, dass ich kläglich scheitere. Das tut mir sehr leid und ich habe tiefstes Mitgefühl.

Wie geht man mit sowas um? Fakt ist dass man es irgendwie schaffen muss. Ich denke auch, dass du unbedingt Hilfe brauchst. Gibt es Großeltern, die dir die Kinder zeitweise abnehmen können? Kinder können sich besser ablenken als wir Erwachsenen.

Divide et impera. Teile und herrsche. Wenn man morgens aufwacht und 5 Sekunden später die Erinnerung wie eine Hummel auf der Windschutzscheibe aufschlägt und man begreift was geschehen ist, ist das kaum zu wuppen. Trenne erstmal. Zuerst schaust du, dass es den Kindern gut geht. Die brauchen dich täglich und es ist völlig ok, einen weinenden Vater zu sehen. Der ihnen aber nach wiie vor das Gefühl gibt, dass du ihr Fels in der Brandung bleiben wirst. Und danach kümmere dich um deine Seele.

Auch wenn das jetzt anmaßend klingt, könntest du es dir vorstellen, dass der Verlust deiner Frau eine Laune dieses Drecksschicksals war, das jeden Tag umhergeht, sich jemanden aussucht, mit dem Finger auf ihn deutet und sagt: Jetzt der da! Und dass jeder auf der Welt, an jedem Ort mit solchen Schicksalsschlägen rechnen muss?

Könntest du dir Vorstellen, dass es auch ein Unfall im Auto mit den Kindern gewesen sein könnte? Oder sie hätte dich ohne weiteren Kontakt mit den Kindern verlassen?

Ab diesem Moment auf dieser Ebene wird dein dir persönlicher Schmerz vergleichbar mit unserem hier im Forum. Aber die ganzen Nebenerscheinungen, wie: War ich Schuld? Kommt sie wieder? Hat sie einen anderen? Kontaktabbruch, Ihr Vorwürfe machen. Und und und. Das kannst du alles abhaken und musst dich da nicht noch zusätzlich quälen.

Jetzt ist die Kunst der kleinen Schritte aus dem Tal der Tränen zu meistern und ich wünsche dir verdammt viel Kraft. Ich geh jetzt ne Runde mit dir heulen. Weil Verlust nichts ist, was man alleine bewältigen muss.

Wer ein Warum leben muss, erträgt fast jedes Wie.

LG

Peter

18.06.2025 12:10 • x 14 #11


S
Zitat von Hokkaido:
Wer ein Warum leben muss, erträgt fast jedes Wie.

Der Satz hat mich total berührt! Danke dafür!

18.06.2025 12:16 • x 2 #12


Worrior
@Unfreiwillig
Ich habe Deinen Thread gemieden weil mich schon das Lesen schmerzte und ich Trauer und Schmerz spürte.
Was soll man einem Menschen in Deiner Situation raten?
Ich wäre in Deiner Situation weitaus hilfloser als Du, ich möchte Dir meinen Respekt ausdrücken und mein aufrichtiges Beilied.
Nimm jede Hilfe die Du kriegen kannst.
Möge Deine liebe Frau in Frieden ruhen und ich wünsche Dir und Deinen Kindern dass für Euch bald die Sonne wieder scheint.
Nein, es wird nie mehr wieder so wie es war aber irgendwann wird es leichter, ihr lernt damit zu leben.
Von Herzen alles Gute.

18.06.2025 12:23 • x 15 #13


Worrior
@Xandi71
Dir auch an dieser Stelle mein aufrichtiges Beileid, viel Kraft auf Deinem weiteren Weg und Glück.

18.06.2025 12:25 • x 6 #14


X
@Worrior

Vielen lieben Dank. Da müssen wir jetzt durch. Ich dachte noch an Sylvester, schlechter wie 24 kann 25 nicht werden, ich hätte das mal nicht aussprechen sollen.

Was es für uns alle unfassbar gemacht hat, war nach der Genesung, der Krebs war besiegt.

Wie hätte er gesagt, es ist wie es ist.

18.06.2025 12:29 • x 9 #15


A


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