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Plötzlich Alleinerziehend und Single

L
Hallo an alle die das lesen,

noch weiß ich nicht, ob mein Thema in die richtige Ecke einsortiert ist geschweige denn ob man damit überhaupt ein Thema erstellen kann.

Ein konkretes Anliegen oder ein akut zu lösendes Problem habe ich nämlich nicht. Vielmehr versuche ich momentan in einer neuen Lebensrealität anzukommen. Eine Lebensrealität in der ich nicht freiwillig bin mit der ich mich aber abfinde und versuche das beste daraus zu machen.

Ich will kurz meine Geschichte erzählen. Meine Frau und ich wurden 2020 erstmals Eltern. Wir waren damals im 7. Himmel, überglücklich und liebten unser neues Leben. Bald schon kam der Wunsch auf unsere Familie zu vergrößern. Kurz vor dem 2 Geburtstag unseres Sohnes wurden wir wieder schwanger und bekamen letztes Jahr unser zweites Wunder. Auch hier waren wir die ersten Monate auf Wolke 7 und kamen allmählich im neuen Alltag an. Als unsere Tochter ca. 3-4 Monate alt war änderte sich alles schleichend. Meine Frau nahm immer mehr Abstand von den Kindern und allen anderen Aufgaben. Anfangs dachte ich mir dabei nichts schlimmes ich nahm nur an, es wäre ihr nun alles zu viel und versuchte ihr in logischer Konsequenz mehr die Kinder und alles drum rum abzunehmen. Das nahm dann im Verlauf Ausmaße an, das ich nicht pünktlich arbeiten konnte weil ich die Kinder betreute bzw. eins, der große war dann in der Kita, somit versuchte ich meine Arbeitszeit wieder zu kompensieren indem ich abends und nachts arbeitete auf Kosten meines Schlafes und letztlich auch meiner Gesundheit. Zwischendrin suchte ich immer wieder das Gespräch weil es meiner Frau psychisch zunehmend schlechter zu gehen schien. Das ganze gipfelte in einer von ihr ausgesprochenen Trennung und der Maßnahme sich Hilfe zu suchen. Soweit so gut. Die Trennung ist inzwischen 4 Monate her, sie ist vorübergehend zu ihren Eltern gezogen und befindet sich aktuell auf einer psychosomatischen Kur.

Wir haben keinen Streit, es gibt kein Böses Blut was gewaschen wird, es gibt nicht mal ein Böses Wort. Sie hat gerade nicht die Kraft sich um die Kinder zu kümmern und ich weiß ihr fällt das sehr schwer.

Weshalb ich hier gelandet bin hat weniger mit meiner Frau zu tun sondern mehr mit meiner neuen Lebensrealität. Ich wünsche mir einen Austausch mit Leuten, denen es ähnlich geht. Die von heute auf morgen alleinerziehend waren und alles versuchen unter einen Hut zu bekommen und dabei noch gut auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können.

Meine Möglichkeiten mich bei einem gemütlichen Abend mit Freunden zu unterhalten sind wegen meiner Situation eingeschränkt und wenn ich mal Freunde einlade verlieren sich die Gespräche zwischen Kinder ins Bett bringen und ich bin dann auch schon extrem müde und kehre alle wieder raus.

Meine Grenzen habe ich aktuell extrem gemerkt als wir krank waren und aktuell noch sind. Es ist einfach verdammt hart alleine verantwortlich zu sein rundum die Uhr.

Vielleicht ist mein Ansinnen hier auch Schwachsinn, aber vielleicht entsteht auch ein netter Austausch.

Bin gespannt wer sich meldet und würde mich über bisschen Austausch freuen.

Gruß Lars

17.02.2024 16:04 • x 3 #1


C
Hast du Verwandte, die dich und die Kids unterstützen können?

17.02.2024 16:11 • x 7 #2


A


Plötzlich Alleinerziehend und Single

x 3


S
Huhu Lars,

willkommen hier im Forum.
Also ich fühlte mich gleich ein wenig angesprochen.

Ich wurde alleinerziehend, als mein Sohn 6 Jahre alt war, habe aber bereits auch vorher sehr viel organisiert, sodass es in der Trennung eigentlich nur so laufen konnte, dass Sohnemann bei mir bleibt.

Ja den Alltag hast du schon zu spüren bekommen. Das ist hart, weil man halt immer powern muss, egal ob krank, frei oder sonst was. Es ist ein harter Spagat, der seinen Tribut fordert.

Regelmäßige Auszeiten sind daher unbedingt notwendig, damit du Zeit für dich hast. Kannst du auf deine Eltern zurückgreifen, damit die sich mal um die Enkel kümmern können?

Wichtig ist vor allem immer Regelmäßigkeit. Am besten mal so alle zwei Wochen oder so, damit man für sich planen kann. Die Psyche freut sich sehr, wenn sie weiß, dass bald Me-Time kommt.
Oder vielleicht regelmäßige Spieleverabredungen sind da denkbar. Dann hat man zwar mal ein, zwei Kids mehr in der Bude, dafür sind sie beim nächsten Mal weg (also perspektivisch, da gerade ja noch sehr klein)

Grundlegend... joa... nimm Hilfe an, wo du sie kriegen kannst. Da sollte man nicht zu stolz sein.


Wie sieht es denn mit deiner Ex aus? Ist irgendwie absehbar, dass sie sich mal um die Kids kümmert? Zumindest jedes zweite WE für sich zu haben ist schon ein Segen, kann ich dir sagen.

17.02.2024 16:11 • x 7 #3


M
Zitat von Lars_legt_los:
Meine Grenzen habe ich aktuell extrem gemerkt als wir krank waren und aktuell noch sind. Es ist einfach verdammt hart alleine verantwortlich zu sein rundum die Uhr.



Ja das ist es mein Lieber!
Die schöne heile Welt ist nicht jedem gegeben und wenn dann oft nur eine kurze Zeit,
bevor alles zusammenbricht.
Hier bist Du genau richtig, hier kannst Du Dich über alles austauschen rund um die Uhr!
Hier ist immer jemand, mit dem Du richtig reden oder smalltalken kannst.
Bleib' einfach bei uns!

17.02.2024 16:17 • x 2 #4


L
Hab gar nicht damit gerechnet so schnell eine Rückmeldung zu bekommen

Meine Familie lebt knapp 400km weit weg von uns, da ist es schwierig spontan eine Betreuung in Anspruch zu nehmen. Sie kommen uns aber ungefähr alle 3 Wochen besuchen. Die kleine Maus mag aber nicht alleine mit ihnen bleiben sodass ich da auch nicht wirklich Me-Time habe aber zumindest Unterstützung und mal eine Stunde spazieren geht auch.

Ja perspektivisch wird glaube ich vieles leichter, z.B. schon, wenn ich einen Betreuungsplatz habe für die Kleine.

Es ist schon das Ziel dass sie sich in welchen Umfang dann auch immer um die Kinder kümmert aber aktuell schafft sie es nicht und ist momentan auch in einer psychosomatischen Klinik. Danach müssen wir neu evaluieren. Wir sind da in Kommunikation und sie hat sie auch zwischendurch gesehen.

17.02.2024 16:28 • x 3 #5


M
Zitat von Lars_legt_los:
Hab gar nicht damit gerechnet so schnell eine Rückmeldung zu bekommen



Kriegst Du! Hier bist Du nicht allein!

17.02.2024 16:32 • x 3 #6


VictoriaSiempre
Hallo Lars,
die Situation tut mir für Euch alle vier sehr leid. Hat Deine Frau eine postnatale Depression entwickelt? Gut, dass sie sich in Behandlung begeben hat; egal, wie es danach mit Euch als Familie weiterläuft.

Zitat von Lars_legt_los:
und alles versuchen unter einen Hut zu bekommen

Als erstes solltest Du Dich von dem Gedanken verabschieden, alles unter einen Hut zu bekommen. D. h. Du bekommst schon alles irgendwie unter, aber hier guckt was raus, da zwickt er und dort beult er aus.

Auf momentan nicht absehbarer Zeit bist Du alleine mit 2 Kleinkindern, da ist Perfektion ein Fremdwort.

Wie sieht es aus mit Elternzeit und -geld? Du könntest (befristet) Deine Arbeitszeit reduzieren, hast Du darüber mit Deinem Arbeitgeber mal gesprochen? Mir ist natürlich klar, dass das auch eine finanzielle Frage ist.

Wichtig ist - wurde hier ja bereits mehrmals genannt - dass Du Dir Unterstützung suchst und sie überall dort annimmst, wo sie Dir angeboten wird. Omas, Opas, Freunde, Bekannte - Du brauchst ein Netzwerk.

Genauso wichtig ist Deine eigene Resilienz. Du brauchst Strategien, um Dich zu stärken. Vielleicht hilft Dir auch eine Beratung (z. B. bei ProFamilia oder bei der Caritas etc.).

17.02.2024 16:34 • x 8 #7


Haeschen
Auch mir tut es leid für dich Lars.
Deine Frau, naja, schleicht sich aus der Verantwortung und das schon länger, unglaublich ein derartiges Verhalten.
Du stemmt jetzt alles, pass auf dich auf und denk darüber nach, ob du alleine nicht besser aufgestellt bist, als mit zusätzlichem Stress durch diese Frau, die Ferien macht, anstatt ihren Part zu leisten.

17.02.2024 17:02 • #8


M
Zitat von Haeschen:
als mit zusätzlichem Stress durch diese Frau, die Ferien macht, anstatt ihren Part zu leisten



Sie macht keinen Urlaub! Sie ist krank!
Hattest Du heute einen Dämon zum Frühstück !?

17.02.2024 17:33 • x 14 #9


Waris07
Ich bin zwar nicht betroffen aber spontan fällt mit @FreshO Thread dazu ein. Der ist auch alleinerziehender Vater und meistert das bockstark.
Vielleicht magst du dort mal reinschauen bzw. dich mit ihm austauschen

17.02.2024 17:39 • x 4 #10


Haeschen
@Multiversum
Zitat von Lars_legt_los:
Meine Frau nahm immer mehr Abstand von den Kindern und allen anderen Aufgaben. Anfangs dachte ich mir dabei nichts schlimmes ich nahm nur an, es wäre ihr nun alles zu viel und versuchte ihr in logischer Konsequenz mehr die Kinder und alles drum rum abzunehmen. Das nahm dann im Verlauf Ausmaße an, das ich nicht pünktlich arbeiten konnte weil ich die Kinder betreute bzw. eins, der große war dann in der Kita, somit versuchte ich meine Arbeitszeit wieder zu kompensieren indem ich abends und nachts arbeitete auf Kosten meines Schlafes und letztlich auch meiner Gesundheit. Zwischendrin suchte ich immer wieder das Gespräch weil es meiner Frau psychisch zunehmend schlechter zu gehen schien. Das ganze gipfelte in einer von ihr ausgesprochenen Trennung und der Maßnahme sich Hilfe zu suchen. Soweit so gut. Die Trennung ist inzwischen 4 Monate her, sie ist vorübergehend zu ihren Eltern gezogen und befindet sich aktuell auf einer psychosomatischen Kur.

️️️ Abstand von den Kindern, den EIGENEN, den Mann lässt man Tag und Nacht arbeiten, dann zieht man zu den Eltern und geht in Kur.
Läuft! Wo ist die Verantwortung für die gewünschten Kinder?
Irgendwo nur nicht bei der Mutter, das ist selbst mir ein dickes Brett, sauber.

17.02.2024 17:43 • #11


Hola15
Hast du dich wegen einer Haushaltshilfe bei der Krankenkasse erkundigt?

17.02.2024 17:51 • x 8 #12


M
Zitat von Haeschen:
Abstand von den Kindern, den EIGENEN, den Mann lässt man Tag und Nacht arbeiten, dann zieht man zu den Eltern und geht in Kur.



Ja, aber das ist krankheitsbedingt! -Vermutlich eine schwere Depression oder Ähnliches.
Ich kann mir jedenfalls nur schwer vorstellen, dass sie ihm das alles über Wochen und Monate
nur vorgegaukelt hat, um jetzt in der Karibik zu chillen.
Aber das muss ER wissen.

17.02.2024 17:53 • x 5 #13


Haeschen
@Multiversum wie dem auch sei, ein derartiges Desaster, wie diese Frau,... Tür zu!
Wenn es eng wird, ist kein Verlass auf solche Personen, die schleichen sich.

17.02.2024 17:57 • #14


K
@Haeschen
Warum gibt man seinen Senf zu Themen ab, von denen man keine Ahnung hat bzw in die man sich null hinein versetzen kann?
Was weißt du als Kinderlose von postnatalen Depressionen? So leid auch mir die Situation von Lars tut, wird seine Frau sich bestimmt nicht aus Spaß aus der Verantwortung stehlen.

17.02.2024 17:58 • x 16 #15


A


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