@Lumba
Genau das. Vielleicht ist es auch nur Küchen Psychologie, aber ich vermute auch, dass ihr langsam so dämmert, was es wirklich heißt alleine zu leben. Das hat sie ja noch nie in ihrem Leben gehabt. Sie sprang immer von der einen Partnerschaft zur Nächsten. In den letzten Tagen meinte sie sogar von selbst, völlig aus dem Kontext Ich werde mir wieder einen größeren Freundeskreis aufbauen. - wobei wieder gar nicht so stimmt. Ich mein das gar nicht gehässig. Ich vermute nur, dass sie so langsam begreift was es heißt, wenn man einfach aufsteht, alleine zur Arbeit, alleine zu hause und alleine ins Bett. Vielleicht war das auch ein Zündstoff für die Explosion gestern.
Zitat von Wollie: Aus deiner Schilderung beschreibst du sie als eine Frau, welche überhaupt noch nicht klar hat, wohin die Reise gehen soll und jetzt auch sehr orientierungslos und als Opfer durch die Weltgeschichte irrt. Und jetzt stell dir das Ganze noch vor als Ehe und mit Kinder.......
Aber genau das war auch schon mein Gedanke. Es ist ja jetzt schon furchtbar und sie macht keine Geiseln...
Und dieses Opfer Ding hat sie schon in unserer ganzen Beziehung über gehabt. Daher nicht verwunderlich, dass es nun so weitergeht. Ich muss mir nur immer wieder sagen, dass ich mir den Mist ja gar nicht mehr geben muss.
@CocosPool
Dank dir für deine netten Worte!
Ja, ich habe auch aufgehört da irgendeinen Sinn hinter zu sehen. Also wirklich. Es ändert ja absolut nichts an meiner Situation, also wäre es nur verschwendete Energie.
Und dass sie mir allen Ernstes vorwirft Schwächen gehabt zu haben ist wirklich auch der Punkt der einer zu viel ist für mich. Ich hatte z.B. in den ersten Tagen nach der Trennung so etwas wie einen kompletten Zusammenbruch gehabt. Sowas hatte ich selbst früher noch nie. Ich kam auf gar nichts klar, habe hyperventiliert, geweint und es war einfach so, als hätte mich jemand fremdes ausgeschalten, dauerte ca. 4Minuten. Aber nicht weil die Beziehung vorbei ist oder so, gar nicht, einfach weil mein Nervensystem komplett in den Keller gegangen ist. Und selbst DAS wirft sie mir vor. Das finde ich sehr schäbig.
@Lilly22
Das ist mir auch klargeworden. Ich meine, sie sitzt da vor mir mit 35 Jahren in ihrem Bett umringt von ihren Kuscheltieren und umgeben von Manga und Anime Figuren und plärrt mich an wie ein bockiges Kind, dass ich hier derjenige sei, der sein Leben nicht im Griff habe, also nicht erwachsen sei, während ich gerade von meiner 9 Stunden BüroSchicht nach Hause komme. Im dem Moment tut es weh – aber mit etwas Abstand gewinnt es an Komik.
@Kabr
Ja, das ist es wirklich. Je länger ich darüber nachdenke wird mir auch bewusst, wie sie diese Abhängigkeit von mir ja immer wieder forciert hat. Damit will ich ihr auf keinen Fall Schuld an meinen Fehlern geben! Nur je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fallen mir Fälle ein, wo sie mir quasi irgendwas aufgezwungen hat, nur um mir dann etwas später vorzuwerfen, dass ich genau das angenommen hätte. Oft auch Sachen, die ich selber gar nicht wollte. Und auch alleine diese ganz Frau-Mann-Thematik. Dass sie einerseits mich für klein und schlecht gehalten hat, aber sobald auch nur eine andere Frau in meiner Nähe kam, ist sie sofort steil gegangen und verlangte von mir kompletten Kontaktabbruch usw. Das geht ja alles gar nicht zusammen.
Und natürlich war ich somit immer der perfekte Sündenbock für alles was sie nicht hinbekommen hat. Sie konnte ja immer sagen „Naja, ihr wisst ja Paul.“ – auch wenn es gar nicht meine Schuld war.
Nach dem Gespräch gestern, habe ich wirklich sehr schlecht geschlafen. Es ist wirklich immer noch unfassbar, wie sie einfach glaubt so mit mir reden zu dürfen. Zumal ich ihr ja wirklich nichts getan habe. Mir fiel noch eine Sache ein, die mich getroffen hatte:
Ich meinte, dass ich ja auch stets immer Geld zur Seite gelegt habe. Immer so zwischen 300-1000Euro. Davon habe ich dann meistens Geschenke bezahlt, oder wenn man sich mal etwas gegönnt hat. Und für jeden Cent dafür habe ich gearbeitet. Darauf meinte sie „Ja, nein, das ist auch mein Geld. Alles Geld was du hast, hast du von mir.“. Sie sprach mir also einfach mal ab, dass ich für mein eigenes Geld arbeiten gehe.
Das Gespräch führte nun auch dazu, dass ich wirklich versuche ihr noch mehr aus dem Weg zu gehen. Vielleicht dachte ich naiver Weise noch bis vor 24 Stunden, dass man das hier zivilisiert hinbekommen könnte, weil im Grunde ich ja der Verlassene bin – wenn dann müsste ich ja hier steil gehen. Aber so bin ich ja am Ende immer darauf angewiesen, dass sie gerade mal keinen Rappel bekommt.
Heute war es dann zum Beispiel das komplette Gegenteil. Sie schrieb mir sehr freundlich, dass sie mit unserem Vermieter gesprochen hätte.
„Wenn wir beide mal Zeit haben, können wir uns ja mal hinsetzen und darüber reden. Weil es ja uns beide betrifft.“ Und dann kam sogar: „
Ich hoffe deine Schicht war okay?“.
Und gestern „Du hast dein Leben nicht in Griff und bist komplett abhängig von mir!“.
Aber ich traue da gar nichts mehr. Ich werde ihr soweit es geht aus dem Weg gehen und mich voll auf mich und meiner Wohnungssuche konzentrieren.
Ich hatte heute ein längeres Gespräch mit meinem Arbeitgeber über die Situation und der reagierte sehr, sehr verständnisvoll. Das hatte mich sehr gefreut. Im Grunde meinte er, dass ich gerne mehr arbeiten kann, wenn ich möchte, er mir aber auch absolut nicht sauer ist, wenn ich mir mal wieder Pausen einplane. Im Grunde lässt er mir freie Hand. Das tat echt gut.
Ich muss auch sagen, dass auch ansonsten mich die Resonanz fast etwas erstaunt. Es ist ja nicht so, dass ich lästernd durch die Lande ziehe. Aber bisher stoße ich nur auf Menschen, die mir wohlgesonnen sind, was echt gut tut.