Plötzliches Aus nach psychischem Tief Evt Next?

Zitat von Vortexa:

Morgen wollen wir uns persönlich treffen, dann kann ich das Thema hoffentlich endlich ad acta legen.

finde ich eh immer besser, als dieses doofe nachrichten-ping-pong oder telefonate, wo man den anderen mit seiner ganzen mimik und gestik und körpersprache wahrnimmt

Die Wahl des adäquaten Kommunikationskanals ist immer noch Zeichen von Respekt gegenüber der anderen Seite.

Der Respekt ist aber m.M. nach schon abhanden gekommen.
Der Partner hat nicht stabilisierend eingegriffen, geholfen, unterstützt.
Hat sie in einem Tief sitzen lassen und feiert sein Leben.
In einer Beziehung sollte man sich zumindest ausgleichen, soweit es geht und nicht türmen.
Sie schafft das morgen denn sie ist ne Powerfrau!

Mittlerweile ist unser Treffen 24h her. Fast hätte es nicht stattgefunden, er wollte es wieder verschieben, ... im Endeffekt hat er sich dann doch überwunden mich 1 Stunde zu treffen - leider war es mega kalt...vielleicht hätten wir sonst auch länger reden können.

Was soll ich sagen...Da steh' ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor!

Fix ist, dass er ausziehen will/muss. Nicht fix ist, wie wir mit der Zeit bis dahin umgehen.
Ich hab in früheren Gesprächen gesagt, wenn er fix auszieht, dann wolle ich keinen Kontakt mehr. Er hat nochmal extra erwähnt, dass er das nicht möchte. Dass er mich schon weiterhin in seinem Leben haben möchte, dass ich ihm wichtig bin und er eigentlich gern Zeit mit mir verbringt.
Er habe dieses Treffen hinausgezögert, weil er sich davor gedrückt habe. Er habe so Schuldgefühle und auch in dieser nach wieder nur 3 Stunden geschlafen, einerseits weil er so Mitleid für mich und meinen Liebeskummer habe - andererseits, weil er natürlich auch darüber nachdenke, warum meine Gefühle sich so entwickelt haben.

Zur Verabschiedung hat er mich sogar von sich aus umarmt. Das ist in den letzten 8 Wochen kein einziges Mal passiert. Ich denke, er spürt, dass ich mehr und mehr loslassen kann... vielleicht nimmt ihm das auch etwas Druck mir unbedingt zeigen zu müssen, dass es keine Chance mehr seinerseits gibt.

Habe ihn auch wieder auf die potentielle Next angesprochen. Wieder hat er nur verneint. Ich wünschte so sehr, es wär wahr. Vielleicht interpretiere ich auch nur zuviel in die Sache hinein...

Wie geht es weiter? Ich weiß nicht. Mein Plan ihn vor die Tür zu setzen ist durch das entspannte und schöne Treffen ins Wanken geraten. Nein - ich habe keine Hoffnung mehr, dass noch was passiert zwischen uns...aber es fühlt sich nicht so richtig an, den Menschen, der mir in den letzten 1 1/2 am wichtigsten war in so einer Zeit wie Corona rauszuschmeissen. Der Wohnungsmarkt in der Stadt ist barbarisch, bei seinen Freunden kann er nicht ewig wohnen, die Miete für Dezember hat er noch bezahlt.

Nicht, dass ich glaube, dass er vorübergehend wieder zurückkommen will, bis er was besseres hat. Aber ich möchte zumindest die Größe haben, kein A. zu sein und ihm zumindest Obdach anbieten. Oder ist das total verquer?

Zitat von Vortexa:

Oder ist das total verquer?

du, wenn du das kannst, ohne emotional dann so richtig tief zu fallen, fände ich das wirklich sehr groß! das dürfte aber echt nicht mit hoffnung, bedingungen, zweifeln verbunden sein

Zitat von DieSeherin:

du, wenn du das kannst, ohne emotional dann so richtig tief zu fallen, fände ich das wirklich sehr groß! das dürfte aber echt nicht mit hoffnung, bedingungen, zweifeln verbunden sein

Ist es aber bei der Dame.
Sie möchte nicht konsequent aus der Beziehung treten. Sie braucht noch Schmerz um zu begreifen.
Leider

Zitat von Flavoured:

Ist es aber bei der Dame.
Sie möchte nicht konsequent aus der Beziehung treten. Sie braucht noch Schmerz um zu begreifen.
Leider

Vielleicht bin ich da doch nicht so stark wie erhofft/gedacht.

Ich sollte mich nach unserem Gespräch bei ihm melden, wie wir das jetzt machen mit seinen Klamotten etc.
Hab eine offene/menschliche Message geschickt und angebote, er solle jetzt mal vorbeikommen wegen seiner Wäsche und wir können ja dann schauen, wie es weitergehen kann bis er eine eigene Wohnung gefunden hat.

Zurück kam ein lapidares: Ich melde mich.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass unser Gespräch am Mittwoch die Stimmung ein wenig gebessert hatte.

Zitat von DieSeherin:

du, wenn du das kannst, ohne emotional dann so richtig tief zu fallen, fände ich das wirklich sehr groß! das dürfte aber echt nicht mit hoffnung, bedingungen, zweifeln verbunden sein

vielleicht ist das eher noch ein wunschgedanke von mir

Zitat von Vortexa:

vielleicht ist das eher noch ein wunschgedanke von mir

jepp, ich fürchte, da machst du dir vor stärker zu sein, als du es bist

Er hat sich immer noch nicht gemeldet.
Nachdem er bei unserem Treffen letzte Woche eigentlich keine frische Wäsche mehr hatte und dringend frische Klamotten von zu Hause abholen gemusst hätte, nehme ich an, er hat sich wohl lieber was neues gekauft der irgendwo anders gewaschen. So schlimm muss es für ihn sein, irgendwie nochmal mit mir in Kontakt zu sein. Obwohl er mir bei dem Treffen noch gesagt hatte, dass er trotz seines Auszugs weiterhin mit mir in Kontakt bleiben will und er wolle, dass ich weiß, wie wichtig ich ihm bin.
Das verletzt natürlich sein - andererseits hat es mir geholfen, endlich zu akzeptieren, dass es endgültig vorbei ist.

Ich habe geglaubt mit dieser Akzeptanz würde sich der unglaubliche große Schmerz über seinen Verlust verringern... stattdessen fühlt es sich so an, als wäre die Trauer so groß, schwer und unerträglich, wie noch nie zuvor.
Ich kann mich zu nichts mehr motivieren. All die Pläne Sport zu machen, viel zu lesen, mir ein spannendes Hobby zu suchen... in der Arbeit wieder voll bei der Sache zu sein... sind wie vernichtet. Stattdessen liege ich wie ein versteinerter Trauerklos in meinem Bett, weine grüble und erledige das Allernötigste für die Arbeit. In meiner Firma herrscht momentan Home Office Pflicht (eigentlich seit März) und die Decke fällt mir schon länger auf den Kopf. (was sicher auch ein Grund für mein psychisches Tief und meinen Rückzug in den letzten Monaten war).

Das Grübeln nimmt einfach kein Ende: Was ist schief gelaufen? An welcher Stelle hätte ich schon früher agieren müssen (mir war ja klar, dass so eine psychisch angeschlagene Freundin anstrengend sein kann, aber er meinte immer, er sei immer für mich da, weil er mich so liebe)? Wie kann er mich nur von heute auf morgen einfach so weggeworfen (oder sogar ausgetauscht) haben? Hat er mich überhaupt jemals geliebt? ...

Ich fühle mich so leer und wertlos. Und ich vermisse ihn so sehr. Nicht unbedingt in einer Beziehung, aber als der großartige Mensch, der er ist. Zum gemeinsam Lachen, sich aus dem gegenseitigen Alltag zu erzählen oder einfach doofe Internet Memes hin und her zuschicken.
Mit ihm ist nicht nur eine Beziehung zerbrochen, sondern auch eine wunderschöne Freundschaft.

Dass er narrzistisch ist, glaube ich nach wie vor nicht... Wie können sich Menschen aber über Nacht - ausgelöst durch unseren einzigen Streit - so verändern? Wieso scheint er den Kontakt mit mir überhaupt nicht zu vermissen?

Zitat von Vortexa:

aber es fühlt sich nicht so richtig an, den Menschen, der mir in den letzten 1 1/2 am wichtigsten war in so einer Zeit wie Corona rauszuschmeissen. Der Wohnungsmarkt in der Stadt ist barbarisch, bei seinen Freunden kann er nicht ewig wohnen, die Miete für Dezember hat er noch bezahlt.

Vielleicht denkst Du auch mal an Dich und nicht zu allererst an ihn?

Zitat von Vortexa:

Aber ich möchte zumindest die Größe haben, kein A. zu sein und ihm zumindest Obdach anbieten. Oder ist das total verquer?

Sorry - aber das ist alles andere als konsequent.

Zitat von Vortexa:

Dass er narrzistisch ist, glaube ich nach wie vor nicht... Wie können sich Menschen aber über Nacht - ausgelöst durch unseren einzigen Streit - so verändern? Wieso scheint er den Kontakt mit mir überhaupt nicht zu vermissen?

Ich habe Dir dafür die pausibelste Erklärung geliefert - ob Du das jetzt glauben willst oder nicht, ist nicht mein Problem.
Finde Dich einfach mit dem Gedanken ab, dass er mit Dir gespielt und Dich nach allen Regeln manipuliert hat.
Das ist der Grund, warum er sich nach dem besagten Streit so um 180 Grad gedreht hat und jetzt den Kontakt auch nicht vermisst.

Zitat von Vortexa:

Dass er narrzistisch ist, glaube ich nach wie vor nicht... Wie können sich Menschen aber über Nacht - ausgelöst durch unseren einzigen Streit - so verändern? Wieso scheint er den Kontakt mit mir überhaupt nicht zu vermissen?

ich halte auch nichts davon, dass man bei jedem egoistischen verhalten gleich narzissmus! schreit. er hat sich doch bestimmt nicht über nacht wegen des streits verändert! er war innerlich bestimmt schon viel weiter, als du denkst.... und der letzte streit war dann der berühmte letzte tropfen - und nein! nicht du hast die beziehung mit deinem verhalten auf dem gewissen, sondern er mindestens genausoviel durch sein nicht-verhalten!

Zitat von DieSeherin:

ich halte auch nichts davon, dass man bei jedem egoistischen verhalten gleich narzissmus! schreit.

So ein Blödsinn!
Die Hypothese wurde anhand von einer Reihe von Beispielen aus den Beiträgen der TE belegt.
Man kann allerdings auch bewusst die Augen verschließen und das Offensichtliche einfach ignorieren.
Go and suffer!

Zitat von DieSeherin:

ich halte auch nichts davon, dass man bei jedem egoistischen verhalten gleich narzissmus! schreit. er hat sich doch bestimmt nicht über nacht wegen des streits verändert! er war innerlich bestimmt schon viel weiter, als du denkst.... und der letzte streit war dann der berühmte letzte tropfen - und nein! nicht du hast die beziehung mit deinem verhalten auf dem gewissen, sondern er mindestens genausoviel durch sein nicht-verhalten!

Vor allem würde das die Zeit davor einfach nur als großes Schauspiel seinerseits darstellen.

Die Gefühle von ihm waren echt. Da bin ich mir zu 100% sicher. Die Umstände der letzten Monate haben sie aber leider schwinden lassen. In den wenigen Gesprächen zu Trennung fielen Sätze wie: Vielleicht ist er doch noch nicht so reif und es ginge ihm alles zu schnell (wir hatten ernsthaft über den Plan, es nächstes Jahr mit Kindern zu versuchen, gesprochen) Vielleicht sind wir zu schnell zusammenngezogen und der Alltag kam zu schnell Er hat sich selbst verloren und muss sich jetzt auf sich selbst konzentrieren Er hat sich zu früh zu selbstverständlich genommen gefühlt

Das Dumme: Er hat ja mit so gut wie allem recht. Hätte er es bloß früher angesprochen, anstatt im Glauben, er wäre nur so ein guter Partner, alles zu ertragen und mir Mut zu zureden...

Zitat von jaqen_h_ghar:

Go and suffer!

Danke für die Empathie.