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Podcast zum Thema Jugendbanden 2025

QueenA
Diese Fälle schockieren absolut, niemand will, dass so etwas passiert! Das mal vorweg!

Man sollte sehr vorsichtig sein, wenn man aus einzelnen Tätern Rückschlüsse auf ganze Gruppen oder Religionen zieht! In beiden genannten Fällen geht es um schwere Straftaten, die völlig unabhängig von Herkunft oder Glauben zu verurteilen sind.

Dass einige der Jugendlichen aus muslimisch geprägten Familien stammen, erklärt das Verhalten aber nicht automatisch.
Kriminologische Forschung zeigt (kann bei Interesse jede/r selbst recherchieren), dass Jugendgewalt meist mit sozialen und familiären Problemen, Bildungsdefiziten, Perspektivlosigkeit und/oder patriarchalen Männlichkeitsbildern zu tun hat - nicht mit Religion an sich.
In manchen Milieus wird S. tatsächlich tabuisiert, gleichzeitig fehlt Aufklärung und soziale Kontrolle. Das ist ein reales Problem, das man mit Bildung, Prävention und Integrationsarbeit angehen muss - nicht mit Pauschalurteilen.

Gerade pauschale Aussagen wie „doofe Mischung“ oder „selbiges Klientel“ sind gefährlich, weil sie:

ganze Gruppen moralisch abwerten,
eine kulturelle Kausalität suggerieren („muslimische Erziehung Gewalt“),
und Debatten emotional aufheizen, statt Lösungen zu fördern. Mag auch niemand lesen oder hören, wenn wir aufgrund etlicher schrecklicher Taten von Christen, Juden oder Atheisten berichtet bekommen, „ah ja, das ist die Religion xy oder gottlosigkeit schuld!“


Solche Formulierungen schieben die Verantwortung pauschal auf eine Religion oder Kultur und lenken vom eigentlichen Thema ab: Wie verhindern wir, dass Jugendliche -egal welcher Herkunft- in Gewalt und Kriminalität abrutschen?

Es bringt mehr, über Aufklärung, Integration und soziale Verantwortung zu sprechen, statt über pauschale Zuschreibungen. Entscheidend ist, dass wir Täter*innen individuell zur Verantwortung ziehen, aber gleichzeitig gesellschaftlich Bedingungen schaffen, die solche Taten seltener machen.

Ruhigen Abend noch!

16.10.2025 19:34 • x 3 #16


QueenA
Zum anderen Thema hier im Strang „Deutsche Männer ….“

Stimmt, in den Statistiken tauchen deutsche Männer bei solchen Delikten zahlenmäßig am häufigsten auf, aber das liegt vor allem daran, dass sie den größten Anteil der Bevölkerung stellen.

Laut Bundeskriminalamt sind rund 70–75 % der Tatverdächtigen Deutsche. Quelle: BKA

Entscheidend ist aber nicht die Nationalität, sondern die Tatsache, dass die meisten Taten im nahen Umfeld der Kinder passieren, also durch Familienmitglieder, Nachbarn oder Bezugspersonen.

Anstatt Gruppen gegeneinanderzustellen, sollten wir lieber darüber sprechen, wie Prävention, Aufklärung und Kontrolle verbessert werden können, damit Kinder besser geschützt sind.

16.10.2025 19:40 • x 3 #17


A


Podcast zum Thema Jugendbanden 2025

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D
Zitat von Lumba:
Ja eine Verrohung. Überall auf der Welt. Egal welche Nationalität.

Allerdings ist es problematisch, wenn rückständige, s exualfeindliche Erziehung auf pervertierte se xualisierte Enthemmung trifft. Wenn der Druck sich nirgends Platz machen kann.
Zitat von Lumba:
Ich meine es war schon immer grob. In jedem Krieg, immer seit Anbeginn der Zeit werden Frauen gequält, unterdrückt, geschändet.

Das stimmt. Ich empfehle den Film Come and see, spielt im zweiten Weltkrieg. Allerdings werden auch Kinder und Männer gequält. Kurz, der Mensch quält Menschen (und Tiere).

16.10.2025 19:42 • #18


QueenA
Zitat von Deejay:
Allerdings ist es problematisch, wenn rückständige, s exualfeindliche Erziehung auf pervertierte se xualisierte Enthemmung trifft. Wenn der Druck sich nirgends Platz machen kann.


@Deejay

Ich stimme zu, dass es problematisch ist, wenn Jugendliche keine offene Aufklärung über S. bekommen. Das findet jedoch an Schulen spätestens statt, wenn das Elternhaus konservativer eingestellt ist.
Genauso gefährlich ist aber, dass viele junge Menschen heute über das Internet Zugang zu Inhalten haben, die selbst Erwachsene überfordern – P., Gewalt, unrealistische Körperbilder. Wenn Aufklärung fehlt und digitale Reize grenzenlos sind, entsteht ein verzerrtes Bild von S.. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, kein kulturelles.

Und noch ein Punkt: Der Islam als Religion hat an sich keine rückständige Haltung zur S..
Im Gegenteil: in klassischen islamischen Schriften wird S. als natürlicher, verantwortungsvoller Teil des Erwachsenseins betrachtet, eingebettet in Würde, Respekt und gegenseitige Zustimmung.
Was manchmal rückständig wirkt, sind konservative kulturelle Ausprägungen oder fehlende Aufklärung, nicht die Religion selbst.
Darum sollte die Diskussion weniger um Religion oder Herkunft gehen, sondern um Aufklärung, Verantwortung und Schutz junger Menschen: online wie offline.

16.10.2025 19:50 • x 1 #19


D
Zitat von Lumba:
P.P.S. Und bevor mir jemand unterstellt, ich würde Männer hassen. Mitnichten. Ich liebe meinen Mann, meine männlichen Freunde. Es gibt viele ...

Ja, es gibt so viele liebe Jungen und Männer. Und die werden mit den lieben Frauen und Kindern zusammen in den Abgrund gezogen. Ich habe im Freundeskreis einige hochsensible Jungen und Mädchen, und Frauen. Alle leiden zur Zeit.

16.10.2025 19:51 • #20


A
@Deejay Zur Einordnung bzgl Medium: DerStandard ist die führende linkslastige Tageszeitung, (Die Presse ist die aus dem konservativen Lager), der Falter aber nochmal noch sehr sehr viel weit linker und eher ein Stadt-Wien und Speckgürtel-Kultur-Blatt. Die Künstler-Bobo-Szene und das linkslinke Studentenmilieu blättert da rein. Vor 20 Jahren gehörte es noch zum guten Ton in der Szene. in den letzten Jahren ist er aber selbst diesen Kreisen oft zu stark nach links gerückt. Man schaut vielleicht halt rein, weil auch Theaterankündigungen etc. drin sind, aber ist eben auch für eine sehr sehr starke eindeutige Färbung bekannt, ohnehin fast nur Meinungsartikel etc. . Also kurz und gut, gilt eher als Propaganda-und Kulturblattl für Wiener Bobos. Also das mal zur Einordnung. Sollte man zumindest im Hinterkopf haben.

Zu den Protagonisten: Das ist halt die eingeschworene ÖRR-Partie, der der Klenk als auch der Löw angehört. So rein inhaltlich wüsste ich nicht, wo weder Klenk und schon gar nicht der Löw irgendeine Expertise zu Jugendbanden hernehmen könnten. Der Löw schreibt hin und wieder für den Falter Kolumnen, in meiner Kindheit war er Auslandskorrespondent für den ORF in Moskau und später in der Chef in Washington. Also wenn du so willst, der damalige Theveßen von Österreich. Heute ist er 73, wohnt in seiner Villa, flaniert durch die Nobelbezirke und Künstler-Schickeria und schreibt halt Büchln über den Kalten Krieg im Jahr 1980 oä.

Vielleicht eh interessant, was er da sagt, aber man sollte es auch nicht unkritisch rezipieren. Denn ich fand die Kombi halt schon ziemlich mysteriös.

16.10.2025 19:54 • x 5 #21


QueenA
Zitat von Deejay:
Ja, es gibt so viele liebe Jungen und Männer. Und die werden mit den lieben Frauen und Kindern zusammen in den Abgrund gezogen. Ich habe im ...

Ja, viele junge Menschen, Jungen wie Mädchen, sind aktuell stark belastet. Digitale Reize, gesellschaftlicher Druck und fehlende Orientierung führen besonders bei Hochsensiblen oft zu Überforderung. Wichtig ist, ihnen gezielt Schutz, Aufklärung und Unterstützung zu geben. Elternhäuser, Schulsozialarbeiter*innen, Psychologischer Support, Freundeskreis, Beratungsstellen: alles Anlaufmöglichkeiten. Zum Glück!

16.10.2025 19:55 • x 1 #22


D
Zitat von Arnika:
DerStandard ist die führende linkslastige Tageszeitung, (Die Presse ist die aus dem konservativen Lager), der Falter aber nochmal noch sehr sehr viel weit linker und eher ein Stadt-Wien und Speckgürtel-Kultur-Blatt.

Ich weiß, ich bin in meiner Zeit in Wien da so hineingeraten (Standard) und seither nicht wirklich mehr von losgekommen. Sehr oft ist man nur wegen der Kommentare da.
Was den Falter betrifft, so kenne ich ihn ohnehin erst kurz, deine Beschreibung passt aber. Ich kenne genau einen Menschen, der ein Jahresabo vom Falter hatte, der war ein Ungustl. Mag Zufall sein, man soll ja nicht pauschal urteilen.
Zitat von Arnika:
Die Künstler-Bobo-Szene und das linkslinke Studentenmilieu blättert da rein.

Gibt es die überhaupt noch? Mein Ungustl mit dem Falter- Jahresabo hatte seine besten Jahre als Wiener MöchtegernBobo lange hinter sich, deshalb frag ich.
Zitat von Arnika:
Vor 20 Jahren gehörte es noch zum guten Ton in der Szene. in den letzten Jahren ist er aber selbst diesen Kreisen oft zu stark nach links gerückt

Ernstgemeinte Frage, was ist heutzutage eigentlich links? Und zu stark links?
Zitat von Arnika:
Man schaut vielleicht halt rein, weil auch Theaterankündigungen etc. drin sind, aber ist eben auch für eine sehr sehr starke eindeutige Färbung bekannt, ohnehin fast nur Meinungsartikel etc. . Also kurz und gut, gilt eher als Propaganda-und Kulturblattl für Wiener Bobos

Und die, die sich dafür halten
Zitat von Arnika:
So rein inhaltlich wüsste ich nicht, wo weder Klenk und schon gar nicht der Löw irgendeine Expertise zu Jugendbanden hernehmen könnten.

Ich doch auch nicht. Aber der Podcast war dennoch keine Zeitverschwendung. Vor allem hat er gut klar gemacht, das es keinen Anlass zur Hoffnung gibt.
Zitat von Arnika:
Heute ist er 73, wohnt in seiner Villa, flaniert durch die Nobelbezirke und Künstler-Schickeria und schreibt halt Büchln über den Kalten Krieg im Jahr 1980 oä.

Verstehe
Zitat von Arnika:
Vielleicht eh interessant, was er da sagt, aber man sollte es auch nicht unkritisch rezipieren.

Das sowieso nicht!
Zitat von Arnika:
Denn ich fand die Kombi halt schon ziemlich mysteriös.

Ok

16.10.2025 20:50 • #23


D
Zitat von QueenA:
In beiden genannten Fällen geht es um schwere Straftaten, die völlig unabhängig von Herkunft oder Glauben zu verurteilen sind.


Sehe ich eigentlich genauso, möchte es wirklich gerne so sehen. Und andere sehen es so:
Zitat:
Nein, auch ich will solche Menschen nicht in Österreich haben. Wer sich als schutzsuchende Person so benimmt, hat keinen Schutz eines aufgeschlossenen, demokratischen Landes verdient. Aber jetzt hatten wir ÖVP/FPÖ/SPÖ/NEOS, und niemand bringt es zusammen, dass sich etwas an der Situation ändert

16.10.2025 21:01 • #24


QueenA
@Deejay es werden soviele Themen in einem Strang genommen und alles gemixt.
Ich versuchs mal im Bezug auf unsere Demokratie:

Auch minderjährige Schutzsuchende unterliegen dem Jugendstrafrecht, das auf Erziehung und Resozialisierung abzielt. Straftaten führen nicht automatisch zu einem Entzug des Schutzes, und Abschiebungen erfolgen nur nach strengen rechtlichen Verfahren, immer unter besonderer Berücksichtigung des Kindeswohls.
Auch bei erwachsenen Straftätern gilt dasselbe: Wir haben eine Justiz, die über Straftaten entscheidet. Solche Themen tauchen immer wieder auf, und es ist erschreckend, welche schlimmen Taten weltweit passieren. Das Positive: gerade wenn man die Demokratie schätzt -ist, dass es Gesetze gibt, die diese Taten ahnden und den Rechtsstaat schützen.

16.10.2025 21:15 • #25


A
Zitat von Deejay:
Ich weiß, ich bin in meiner Zeit in Wien da so hineingeraten (Standard) und seither nicht wirklich mehr von losgekommen. Sehr oft ist ...

Naja, die Szene gibt es schon noch irgendwo, hat sich aber natürlich auch stark geändert. Die meisten von denen schauen in den Falter nur mehr hinein, um zu wissen, wer wann wo ihrer Kollegen eine neue Lesung oä hat. Die neue Generation sind halt die typischen 7. und 8. Bezirk-Bobos, pseudo-öko und pseudo-gender auf den Fahnen. Betonung auf pseudo, und Versorgungspostlerl bei der Stadt Wien.

Der Klenk (Hrsg) war mal ein ganz lieber Kerl, aber hat sich ja selber ziemlich radikalisiert. V.a., seit er nur noch auf Bluesky rumhängt und aus seiner ÖRR-Bubble gar nicht mehr rauskommt. Der lebt ja fast ausschließlich aus den selben Töpfen, wird vom ORF hofiert und Vice versa. Typische Wiener Freunderlwirtschaft halt. Das ist für mich zu links. Grenzt ja an Leutverarschung.

Die, die stark im Standard-Forum herumhängen, sind aber auch mit Vorsicht zu genießen. Das sind meiner Erfahrung fast nur entweder verbeamtete Akademiker oder Langzeitsarbeitslose, die sich für besonders intelligent halten. Und für mehr Förderungen für sich selber Wind machen wollen.
Es nervt einfach, grad wenn man mehr Einblick hat.

Am besten ist, man liest sich querbeet durch alle Gazetten. Dann hat man immer noch die größte Chance, nicht einseitig instrumentalisiert zu werden.

16.10.2025 21:27 • x 1 #26


D
Zitat von Arnika:
Langzeitsarbeitslose, die sich für besonders intelligent halten.

Herrlich, ganz lieben Dank.

16.10.2025 21:35 • x 1 #27


D
Zitat von QueenA:
Auch minderjährige Schutzsuchende unterliegen dem Jugendstrafrecht, das auf Erziehung und Resozialisierung abzielt.


Wir wollen resozialisieren, obwohl die Betreffenden nie sozialisiert waren.

-... und nicht im Sinne unserer Gesellschaft sozialisiert werden wollen.

Ich habe jetzt mal nur copy/ paste gemacht, aber ich sehe das eigentlich auch so.

16.10.2025 21:45 • #28


QueenA
@Deejay
Nach § 1 Jugendgerichtsgesetz (JGG) ist das Ziel des Jugendstrafrechts die Erziehung und die Förderung der Entwicklung junger Menschen, nicht die reine Bestrafung. Dabei wird die Sozialisation des Jugendlichen in seinem bisherigen Umfeld berücksichtigt. Auch minderjährige Schutzsuchende haben bereits eine Sozialisation zB. in ihrer Familie, ihrer Kultur oder ihrem Herkunftsland. Resozialisierung bedeutet in ihrem Fall, zusätzliche soziale Orientierung und gesellschaftliche Werte zu vermitteln, die für ein Leben in Deutschland notwendig sind, ohne die bisherige Prägung zu leugnen.

16.10.2025 21:55 • #29


D
Zitat von QueenA:
@Deejay Nach § 1 Jugendgerichtsgesetz (JGG) ist das Ziel des Jugendstrafrechts die Erziehung und die Förderung der Entwicklung junger Menschen, ...

Ja, und eben das ist gar nicht gewünscht. Don't shoot the messenger.

16.10.2025 22:16 • #30


A


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