2019

Politik - nicht schimpfen, was müßte sich wirklich ändern

Blindfisch
Um mal wieder zu eigentlichen Thema zurück zu kehren, was sich wirklich ändern müsste:
(m)ein Vorschlag: Abbau von Subventionen. Weg mit den staatlichen Zuschüssen, die einzelne Vorhaben und Technologien (vor allem ideologische) vorantreiben sollen.
Ein Beispiel: Meine Frau und ich haben ein altes Haus (von Oma) übernommen und komplett saniert. Alles, aber auch Alles neu gemacht. Eine der zentralen Fragen war, welche Heizung soll es sein.
Wir haben uns für Erdwärme mit Fußbodenheizung entschieden. Alternativ wäre ein Holzvergaser, eine Gastherme oder eine Ölheizung möglich gewesen. Gas und Öl dann über einen Tank im Vorgarten.
Wir haben uns für Erdwärme entscheiden - die teuerste Variante.
Das hat uns ca. 40.000 Euro gekostest, incl. 3 Bohrungen auf je 100 m Tiefe und incl. das Verlegen der Fußbodenheizung.
Wir sind zufrieden - dann kam der Habeck.....er fokosierte sich nur auf die Wärmepumpe (ob über Bohrung oder als LWWP ist egal) und schob noch massive finanzielle Unterstützung seitens des Staates hinterher. Ergebnis: Es wird teurer. Jetzt würde uns die selbe Heizungsanlage das Doppelte kosten.
Von den ca. 40.000 Euro gingen ca. 13.000 Euro für das Bohren drauf. Am Anfang des Jahres hat mein Nachbar sich Angebote für Erdwärme eingeholt und siehe da: allein die Bohrung liegt nun bei über 25.000 Euro - die gleiche Firma, die mit dem gleichen Bohrgerät kommt, und aufgrund der direkten Nachbarschaft genauso tief bohren müsste, wie bei uns (Voraussetzungen sind identisch). Die Wärmepumpe im Keller - das identische Model kostest ca.1500 Euro mehr, usw...usw.
Wenn es staatliche Unterstützungen gibt, dann wird nicht der Bürger unterstützt, sondern die Handwerker und die Herrstellerfirmen, die am Ende des Tages mehr Geld verlangen können, weil der Bürger vermeintlich mehr Geld zur Verfügung hat.

11.12.2025 10:09 • x 6 #721


Blindfisch
ein weiterer Vorschlag: Arbeit muss sich (wieder) lohnen.
Der Abstand zwischen einen normalen Lohn und staatlichen Transferleitungen ist zu gering. Es lohnt sich für einige (viele?) Menschen nicht mehr, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Für ein paar Euro mehr in der Tasche, jeden Morgen aufzustehen und arbeiten zu gehen - wer würde es den Menschen verdenken, die dann lieber zu Hause zu bleiben und/oderschwarz zu arbeiten?
Was kann man machen?
Staatliche Leistungen runter - blöde Idee, denjenigen, die wenig haben auch noch was wegzunehmen zumal das Bundesverfassungsgericht da auch Grenzen setzt.
Löhne rauf (höherer Mindestlohn) - auch eine blöde Idee, denn höhere Löhne müssen erst einmal von den Unternehmen erwirtschaftet werden und auch hier gilt: Wenn im Allgemeinen die Löhne steigen, steigen automatisch die Preise und die Mieten. Dann bräuchte es noch eine Lohnsteigerung und dann noch eine und noch eine......Das klappt nur, wenn zu den Lohnsteigerungen die Produktivität äquivalent steigt. Ansonten werden Arbeitsplätze ins Ausland verlagert.
Wie wäre es damit: Steuern und Abgaben runter. Gerade die normalen Einkommen sollten mehrheitlich beim Arbeitnehmer verbleiben. Wenn ich eine Summe X im Monat verdiene, dann sollten am Ende des Monats nicht nur 50 % davon auf mein Konto landen. Wie wäre es mit 70 oder 80%? Dann wäre auch der Abstand zwischen Arbeit und Empfang von staatlichen Leitungen wieder gegeben und somit für den Ein oder Anderen ein Anreiz, arbeiten zu gehen.

11.12.2025 10:35 • x 6 #722


A


Politik - nicht schimpfen, was müßte sich wirklich ändern

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S
Zitat von Blindfisch:
Staatliche Leistungen runter - blöde Idee, denjenigen, die wenig haben auch noch was wegzunehmen zumal das Bundesverfassungsgericht da auch Grenzen setzt.

Wenn du den Mindestlohn erhöhst und die Minijobs durch Sozialversicherungspflichtig ersetzt, dann kann man auch Transfergelder einsparen.
Zum einen würden dann mehr in die Sozialsysteme einzahlen, zum anderen Fall dann für einige die Transferleistungen ganz weg, oder verringern sich, denn Wohngeld und Kinderzuschlag haben nur Menschen mit Arbeit und einen geringen Einkommen Zugang.

Aber das alles scheitert am dem Mimimi der Deutschen, denn ein Haarschnitt, ein Dönner, oder Restraurantbesuch darf nichts kosten...

11.12.2025 11:13 • x 2 #723


Blindfisch
Zitat von Schnuddel74:
Wenn du den Mindestlohn erhöhst und die Minijobs durch Sozialversicherungspflichtig ersetzt, dann kann man auch Transfergelder einsparen.

Klingt doch gut - nur sehe ich da auch eine mögliche negative Folge:
Uns wurde doch immer gesagt, lerne was Anständiges oder geh studieren, damit du später entsprechend ein gutes Einkommen hast. Das gilt sicher auch heute noch, nur haben mittlerweile junge Menschen gesehen, das man auch ohne Ausbildung oder Studium dank eines Mindestlohnes (der politisch in die Höhe getrieben wurde und wird) sein Geld verdienen kann. Welche Motivation sollten dann junge Menschen haben, Zeit in Aus- und Weiterbildung zu stecken?

11.12.2025 11:38 • x 2 #724


Worrior
@Blindfisch
Es ist vielleicht weniger der Mindestlohn, mehr die staatlichen Alimentierungen die wenig Anreiz geben die soziale Hängematte zu verlassen.
Diejenigen denen dies zustehen würde fallen durchs Netz des Sozialstaates.

11.12.2025 11:44 • x 4 #725


Laetitia2024
Ich denke auch, dass die Höhe der Sozialleistungen der Grund ist, warum viele nicht mehr arbeiten gehen wollen ( wenn dann schwarz ), weil sie damit finanziell besser dastehen, als mit einem Job im Niedriglohnsektor. Zusätzlich gibt es für Bürgergeldempfänger ja auch noch zahlreiche Ermäßigungen, die ein Arbeitnehmer nicht hat, z. B. bzgl. GEZ-Gebühren, Monatskarte ect.

Bei VW wurden vor kurzem z. B. 500 (!) Mitarbeiter fristlos entlassen, weil sie unenschuldigt gefehlt haben.
Die haben sich bestimmt gedacht, dass sie auf die Art wenigstens keine Sperre vom Jobcenter bekommen, wenn sie gekündigt werden anstatt selbst zu kündigen.

In Krankenhäusern und Pflegeheimen, überall dort wo Personal fehlt, denken die Leute anscheinend ähnlich.

Fazit: Arbeit ( sich anstrengen für seinen Lebensunterhalt ) lohnt/rechnet sich für viele nicht mehr!

11.12.2025 12:05 • x 2 #726


S
Zitat von Blindfisch:
Klingt doch gut - nur sehe ich da auch eine mögliche negative Folge: Uns wurde doch immer gesagt, lerne was Anständiges oder geh studieren, damit ...

Und wenn alle studieren, wer macht dann die Betten im Hotel?

Und gleichzeit wollen viele ja keine Migranten im Land haben, die diese Jobs noch machen.

Die Wahrheit ist, es wird immer Menschen geben die schlecht gebildet sind und auf Jobs im im Niedriglohnsektor angewiesen sind.

Die Frage ist wie wollen wir als Gesellschaft damit umgehen.

Meiner Meinung nach ist der Mix aus Transfergelder und Mindestlohn ein guter Weg, um Menschen die trotz einer vollen Stelle nicht davon leben könnten sonst.

Der Abstand zwischen Menschen die vom Bürgerfeld leben und Menschen die im Niedriglohnsektor ihr Einkommen erarbeiten, ist dank Wohngeld und Kinderzuschlag größer als man denkt - zu dem Thema gibt es sogar Studien die das belegen.

Dafür ist der Abstand zu den Menschen, die knapp keine Transferleistungen erhalten, Weil sein dafür zuviel verdienen sehr gering.

11.12.2025 12:09 • x 3 #727


T
Zitat von Blindfisch:
Das gilt sicher auch heute noch, nur haben mittlerweile junge Menschen gesehen, das man auch ohne Ausbildung oder Studium dank eines Mindestlohnes (der politisch in die Höhe getrieben wurde und wird) sein Geld verdienen kann. Welche Motivation sollten dann junge Menschen haben, Zeit in Aus- und Weiterbildung zu stecken?

Das ist eine Konsequenz des Mindestlohnes, die andere ist, dass Menschen, die schlecht ausgebildet sind, nicht mehr eingestellt werden können, sie sozusagen unemploybar werden. In einer gesunden Wirtschaft sollten höhere Löhne durch Erträge des Unternehmens, sowie Investitionen entstehen und nicht per Gesetz.

Mindestlohn führt zur Inflation, weil die Gewinnmargen der Unternehmen wegbrechen, und/oder zur Arbeitslosigkeit. Außerdem leiden kleine Unternehmen mehr, weil es für sie schwieriger ist den Mindestlohn zu stemmen. Er ist also auch schädlich für Mittelstand und Startups.

Ich verstehe das soziale Argument. Wenn es uns am Ende aber die Wirtschaft kostet, hat es nichts gebracht.

11.12.2025 12:20 • x 1 #728


S
Zitat von Thomi:
Mindestlohn führt zur Inflation, weil die Gewinnmargen der Unternehmen wegbrechen, und/oder zur Arbeitslosigkeit. Außerdem leiden kleine Unternehmen mehr, weil es für sie schwieriger ist den Mindestlohn zu stemmen.

Unternehmen die nicht mal 13 Euro die Stunde anbieten können, sind für mich keine echten Unternehmen.

Es liest sich immer so toll, wenn der Staat möglichst nirgendwo eingreifen soll.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat ein einfacher Arbeiter 14 Stunden gearbeitet und das 6 Tage die Woche, ohne Krankenversicherung, oder Arbeitslosenversicherung.

Oder wollen wir, dass es so wird wie in Amerika, dass man 3 Jobs machen muss?

Mir könnte es egal sein, ich habe einen Job wo ich mich nicht kaputt machen und ein mittleres Gehalt beziehe und ich bin zufrieden damit.
Aber die Paketboten, die bei uns täglich rein und raus gehen, die müssen auch über dir Runde kommen... ...und wenn hier lese wie abfällig solche Jobs gesehen werden, da bin ich schon etwas schockiert, anstatt das man dankbar ist, das Menschen diese Arbeit machen.

11.12.2025 13:41 • x 6 #729


Hagen_Rether
Zitat von Thomi:
Mindestlohn führt zur Inflation, weil die Gewinnmargen der Unternehmen wegbrechen

Ja, genau deshalb haben wir ja auch eine Vermögenskonzentration in Deutschland auf den oberen Prozenten der Bevölkerung, wie nie zuvor. Weil ja den Firmenerben und Großaktionären die Gewinnmargen wegbrechen! Wegen Mindestlohn!einself!

11.12.2025 13:46 • x 3 #730


T
Zitat von Schnuddel74:
Aber die Paketboten, die bei uns täglich rein und raus gehen, die müssen auch über dir Runde kommen... ...und wenn hier lese wie abfällig solche Jobs gesehen werden, da bin ich schon etwas schockiert, anstatt das man dankbar ist, das Menschen diese Arbeit machen.

Absolut einverstanden – wir sollten dankbar sein! Und genau deswegen sollte man sich doch freuen, wenn es mehr solcher Jobs gibt, nicht weniger;) Ein Mindestlohn reduziert sie, weil er Einstiegsmöglichkeiten vernichtet. Besser wäre es, den Markt frei zu lassen, Steuern und Abgaben auf Niedriglöhne zu senken und Bürokratie abzubauen – dann könnten mehr Menschen arbeiten und mehr verdienen.



Zitat von Schnuddel74:
Unternehmen die nicht mal 13 Euro die Stunde anbieten können, sind für mich keine echten Unternehmen.


Viele kleine Betriebe (Startups, Familienunternehmen, Gastro) könnten bei niedrigeren Löhnen Einstiegsjobs schaffen, die Menschen eine Chance geben, Erfahrung zu sammeln und aufzusteigen. Ich weiß, wovon ich spreche. Ein gesetzlicher Mindestlohn verbietet genau diese freiwilligen(!) Vereinbarungen. Stattdessen: Der Job existiert dann gar nicht mehr. Die Schwächsten – Geringqualifizierte, Jugendliche, Migranten – werden ausgeschlossen, weil der Arbeitgeber nur noch jemanden einstellt, der den höheren Lohn wert ist. Das schadet genau denen, die du schützen möchtest.


Zitat von Schnuddel74:
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat ein einfacher Arbeiter 14 Stunden gearbeitet und das 6 Tage die Woche, ohne Krankenversicherung, oder Arbeitslosenversicherung.

Richtig, die Welt war ärmer, die Produktivität geringer, die Infrastruktur schlechter. Und wie sind wir da heraus gekommen? Genau der freie Markt und der Kapitalismus haben das durch Innovationen, höhere Produktivität und steigenden Wohlstand geändert. Löhne und Arbeitszeiten haben sich verbessert, bevor es gesetzliche Mindestlöhne oder Sozialversicherungen gab, weil Unternehmen konkurrieren mussten um Arbeitskräfte und mehr Kapital investierten.


Zitat von Schnuddel74:
Mir könnte es egal sein, ich habe einen Job wo ich mich nicht kaputt machen und ein mittleres Gehalt beziehe und ich bin zufrieden damit.

Das freut mich für Dich. Die Tendenz im Moment ist aber die folgende: Die Wirtschaft schrumpft bzw. wandert ab. Arbeitslosigkeit steigt. Inflation zu hoch. Viele andere werden das vor dir zu spüren bekommen, bzw. erfahren das jetzt schon.

11.12.2025 13:59 • #731


T
Zusammenfassend vielleicht nochmal: Dein Mitgefühl ist richtig! Aber der Mindestlohn ist kein Werkzeug, das hilft. Er ist ein Kontrollmechanismus, der den Ärmsten schadet, indem er Jobs verbietet. Wenn wir wirklich wollen, dass Paketboten und andere „über die Runde kommen“, sollten wir ihnen mehr Chancen geben, nicht weniger.

11.12.2025 14:23 • #732


Hagen_Rether

HeavyDreamy
Zitat von FloraVita:
Na ja, Bundestag ist kein Forum, erinnert aber manchmal an Basar .

Egal, ob Bundestag oder Forum, der Ton macht immer die Musik.


Zitat von Mann1989:
Und Deutschland hat unter Merkel lieber grosse Reden geschwungen und gesagt: Wir schaffen das. Das Geld ging statt in die Infrastruktur in die Sozialsysteme.

Als Dank dafür hat Deutschland jetzt eine marode Infrastruktur und ein Problem mit dem politischen Islam. Bravo.


Und du denkst, die AfD schwingt keine grossen Reden?
Die AfD redet genauso viel, einiges umsetzen ist nochmal ne andere Hausnummer.
Und wie soll die AfD wieder ein vereintes Deutschland hinbekommen, wenn doch Deutschland gespalten ist?

Das wird nie aufgehen, im Gegenteil, das endet in einem Chaos oder auch eben in Gewalt unter uns Landsleuten.
Für mich ist die AfD auch keine zukunftsorientierte Partei, sondern eine Partei, die an sehr alten Dingen zurückgreifen möchte, die aber aus meiner Sicht einfach nicht mehr zeitgemäss sind.

11.12.2025 14:50 • x 2 #734


S
Zitat von Hagen_Rether:
Weil ja den Firmenerben und Großaktionären die Gewinnmargen wegbrechen! Wegen Mindestlohn!

Denen nicht. Aber denen z.T. schon:

Zitat von Thomi:
Familienunternehmen, Gastro

Steigende andere Kosten (Einkaufspreise, Mieten/Pacht, Energie, Lohnnebenkosten - die mit höheren Löhnen noch weiter ansteigen) kommen natürlich noch dazu.

11.12.2025 15:03 • x 2 #735


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