1474

Psychiatrie nach Trennung

W
Zitat von nalea:
Den medizinischen Wissensstand heute mit dem Mittelalter zu vergleichen. Das ist sinnvoll.

Und was ist ein Wissensstand? Doch wohl nicht mehr als ein Glaubens- und Überzeugungsstand der jeweiligen Zeit. Eine Übereinkunft, eine Abmachung, was auch immer.
Irgend etwas Sinnvolles würde zumindest ich dahinter nicht vermuten - vielleicht etwas jeweils Nützliches für die Kakerlaken der Macht oder auch der bloßen Blasiertheit, ja, das schon - mehr aber nicht.
Und meinst Du ernsthaft, in meinetwegen 500 Jahren wird man über den heutigen Irrsinn anders urteilen als wir über den Irrsinn von vor 500 Jahren urteilen?
Gewissermaßen im eigenen Interesse muss ich sagen, dass ich heilfroh bin, dass die Kunst (und damit die Künstler) früher noch ihre Entfaltungsräume hatten und nachträgliche Persönlichkeitsdiagnosen und Pathologisierungen zum Glück nichts mehr an ihren Werken (wenn auch an ihren Biografien, die aber ohnehin kaum jemanden interessieren) ändern.
Sonst sähe etwa die Mona Lisa heute aus wie das zwischenweibliche Portrait eines Hieronymus Bosch beim Vib*ator-Gebrauch.

12.08.2025 15:13 • #196


B
Zitat von whynot60:

Und meinst Du ernsthaft, in meinetwegen 500 Jahren wird man über den heutigen Irrsinn anders urteilen als wir über den Irrsinn von vor 500 Jahren urteilen?

500 Jahre, meinst du dann gibt es uns noch? Ich wage das zu bezweifeln.

12.08.2025 15:16 • x 1 #197


A


Psychiatrie nach Trennung

x 3


N
@Ex-Mitglied

Der Aufenthalt in der Klinik kann dir genau in diesen Krisenpunkten Erleichterung geben. Dazu kannst du in der Klinik einen Weg beginnen, um die Ursachen zu identifizieren und Verhaltensstrategien zu entwickeln, damit die normalen Einschläge im Leben nicht diese elementaren Auswirkungen haben. Du wirst nach dem Aufenthalt mit hoher Wahrscheinlichkeit Therapieempfehlungen bekommen und in Zukunft wieder selbstständiger, robuster und fröhlicher werden.

12.08.2025 15:17 • x 4 #198


Scheol
@Pippa
Zitat:
Du könntest auch eine psychosomatische Reha beantragen.

Er hat ja kein Werkzeug erarbeitet wie er mit der Situation umgehen kann.

In meinen Augen würde der Hausarzt gar keine Kur und Reisefähigkeit ausstellen wenn er klug ist.

Wenn er einfach das unterschreiben würde , würde Ex-Mitglied ein allgemeines erst Gespräch bekommen.

In der ersten Woche 1-2 Gruppengespräche mit 8-16 Mitpatienten die ein Thema der Gruppe aussuchen.

In Woche zwei bekommt er dann seine ersten 50 Minuten
In Woche drei bekommt er dann seine zweiten 50 Minuten wo er erklären kann was los ist und wie er das gelernte Werkzeug von zuhause aus der Therapie anwendet.
Woche 4 nochmal eine Stunde.
Woche 5 wird dann langsam der Abschied eingeleitet und ein Abschlussgespräch gemacht.

Dazwischen meist 2 Gruppengespräche wo die Gruppe entscheidet was dran kommt was sie interessant findet.

Wenn er Pech hat , sagt die Gruppe das immer andere Themen interessanter sind.

Woche eins gehen alte und irgendwann in Woche 5 kommen neue dazu die sich vorstellen.

Also Therapie ist da nicht wirklich viel.

Ich glaube es wurde auf 4 Wochen geändert der Anfangsbescheid und kann bis auf 7 Wochen gehen.

Zitat:
Die würde ich persönlich besser finden. Du bist dann allerdings mind. 5 Wochen weg (richtig? @Scheol?) und es dauert vermutlich eine Weile, bis Du sie antreten kannst.

Der Gesetzgeber sagt das alle Leistungen Vorort ausgeschöpft sein müssen.

Ein Anspruch von Therapie Beginn müsste er haben , den Befundbericht muss aber die Therapeutin ausfüllen.

Dann kann er einen Antragstellen wo er dann zeitnahe ein Bescheid bekommen wird , denke mal 4-6 Wochen .

Dann die Wartezeit in der Klinik , von 6 Wochen bis 5 Monate vermute ich mal.


er bekommt ein Bezugstherapeuten falls nachts was ist , ansonsten muss er schon alleine klar kommen.

12.08.2025 15:19 • x 3 #199


HeavyDreamy
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich war vor der Beziehung auch sehr selbstständig. Ich wohne seit 8 Jahren alleine und bewältige alles.


Oke, also wenn du eine Beziehung hast, alles gut und wenn es dann nicht mehr klappt, alles schaizze - das ist eben diese emotionale Abhängigkeit, die aus der Verlustangst entstehen.
Der Liebeskummer an sich, ist immer da, wenn eine Trennung ist.

Aber die Verlustangst und Abhängigkeit hat viel tiefere Gründe.


Deine Mutter wird aber diese zwei Problemen nicht lösen können, sie kann dich, wie du schon schreibst, nur auffangen.

Du bist die Lösung selber Wenn du an dir selber arbeitest

Da dein Therapie bisher noch nicht so wirklich dich weitergebracht hat, wegen der Verlustangst und Abhängigkeit, wäre es ja schon ratsam, in die Klinik Morgen zu gehen, da es dort einfach intensiver ist.


Wann müsstest du denn Morgen in der Klinik sein? So gegen 10 Uhr?

12.08.2025 15:19 • x 2 #200


N
@whynot60

Wissenschaft ist eine evolutionäre Sparte. Das wird dir auch jeder Wissenschaftler so bestätigen. Allerdings haben wir heute Messungen, die über das Pendeln mit Rabenfedern hinausgehen. Und diese Messungen tragen zu einer objektiven Wahrheit tatsächlich bei. Natürlich kann man einem MRT Zentrum den Exorzisten schicken, dadurch wird die Messung allerdings weder ungeschehen, noch ungültig.

Mann, war ich froh, als vor 2 Jahren diese Diskussionen aufhörten

12.08.2025 15:22 • x 4 #201


N
@Scheol

Du vergisst dabei allerdings den Hauptteil einer Reha, der hier im Forum Seite über Seite füllt: Den Kurschatten...

12.08.2025 15:24 • x 1 #202


M
Aber zur Arbeit gegangen bist Du trotzdem,
oder wie kann man sich das vorstellen?

Der Punkt ist,
dass man nicht jedes Mal wenn es einem schlecht geht,
in eine Klinik gehen kann.
das ist Dir doch klar, oder ?

Was ist dieses Mal anders / schlimmer,
dass Du dieses Mal in eine Klinik musst ? -Denn Du schriebst ja,
dass Du bisher noch nicht in einer Klinik warst.
Wo ist dieses Mal der Unterschied für Dich
zu den anderen Jahren?

12.08.2025 15:27 • #203


Scheol
Zitat von nalea:
@Scheol Du vergisst dabei allerdings den Hauptteil einer Reha, der hier im Forum Seite über Seite füllt: Den Kurschatten...

Also ich hatte nie einen.
Rehaziel verfehlt sozusagen.

12.08.2025 15:29 • x 2 #204


N
@Scheol

Scheint so. Wenn ich hier im Forum das Wort Reha lese, kriege ich sofort Courts-Mahler Syndrom

12.08.2025 15:31 • x 1 #205


Scheol
Zitat von nalea:
@Scheol Scheint so. Wenn ich hier im Forum das Wort Reha lese, kriege ich sofort Courts-Mahler Syndrom

Beim Arztroman lesen

12.08.2025 15:33 • x 1 #206


W
Zitat von Bergfichte:
Echt?

Meine Grossmutter und meine Mutter haben während meiner ganzen Kindheit Tavor geschluckt, um ihre psychischen Probleme zu bewältigen und weil niemand davon wissen durfte....Menschen mit psychischen Problemen gab es zu jeder Zeit, und ich danke Gott dafür, dass eine psychische Erkrankung heute nicht mehr tabuisiert werden muss.

Ja, tatsächlich echt.
Vielleicht muss ich dazu noch sagen, ich lebe in einem kleinen Dorf, und mir ist kein einziger Mensch bekannt, der früher Psychomedikamente eingenommen hätte. Was hingegen damals sehr in war, waren Betablocker bei Herzrhythmusstörungen, bis man irgendwann dahintergekommen ist, dass die so häufig sind, dass man sie als normal einstufen musste,

Aber wenn Dir solche Medikamente helfen, dann freut mich das für Dich, ganz ehrlich!
Es ist ja schön, wenn es jemandem, der leidet, wodurch auch immer besser geht.

Meine Ansicht ist halt nur, dass jedes Leiden (abgesehen von den kurzfristigen, wie etwa Trauer nach einem Verlust) im Grunde eine Aufforderung zu einer Veränderung ist, eine Art von Wegweiser. Und Medikamente bewirken ja eher das Gegenteil, nämlich am Status quo, wenn auch erträglicher, festzuhalten. Und das scheint mir eben nicht der sinnvollste Weg zu sein.
Möglich aber natürlich, dass ich mich in allem irre und tatsächlich Medikamente das beste Mittel für ein besseres, erträglicheres Leben sind.
Mir erscheint halt ein Keimenlassen all dessen, was in einem angelegt ist, und dazu eine Portion befreiten Hedonismus, als das Erstrebenswertere - aber, wie gesagt, ich betrachte mich weder als Maßstab noch als Wissender. Meine Erfahrungen - ich war früher auch in diesem Menschenberatungswesen tätig - geht allerdings weit eher in die Richtung nötiger Veränderungen (und Entfaltung des ureigensten Samenkerns und Daseinssinns) als in jene medikamentöser Aufhellungen oder zumindest Stabilisierungen.
Aber, wie gesagt, ich kann auch völlig falsch liegen damit. Und bin auch generell der Meinung, jeder sollte das tun, was ihm am hilfreichsten ist.
In diesem Sinne:

12.08.2025 15:40 • #207


B
@Ex-Mitglied

Zwei Punkte wuerde ich noch in Erwägung ziehen: du hast geschrieben, dass auch deine Mutter mit Depressionen zu kämpfen hat. Es gibt leider eine genetische Disposition für diese Erkrankung.

Hattest du schon früher selbst auch mit Depressionen zu tun?

Falls ja , ist mein Rat: Geh in die Klinik und lasse abklären, welche Art von Hilfe Du jetzt brauchst.

Der Vorteil der Psychiatrie gegenüber einer psychosomatischen Klinik ist in meinen Augen, dass Ärzte und Psychologen gemeinsam deinen Fall anschauen und dir sagen können, ob eine Depression vorliegt die medikamentös behandelt werden sollte oder ob du einen Trauerprozess durchmachst, der psychologisch begleitet werden sollte.

Es ist ansonsten schwer, von aussen einen Rat zu geben....an erster Stelle steht aber, dass dein Überleben gesichert sein muss! Du musst vermutlich einige Wochen im jetzigen Zustand durchhalten ...

Die akute und heftige Schmerzphase hat bei mir ca. 6 Monate gedauert...

12.08.2025 15:42 • x 4 #208


W
Zitat von Besserwisser60:
500 Jahre, meinst du dann gibt es uns noch? Ich wage das zu bezweifeln.

Ja, das kann natürlich gut möglich sein, das wir bis dahin bereits längst in den endgültigen Untergang geschlittert sind.
Aber vielleicht archivieren dann Außerirdische den ganzen menschlichen Irrsinn in ihren Karteien missglückter Zivilisationen .

12.08.2025 15:44 • x 1 #209


N
@whynot60

Ich finde jeder darf glauben was er will. Ich finde nicht, dass die eigenen Überzeugungen andere von notwendigen Behandlungen abhalten sollen.

Ich gehöre zu denen, die sich nach der Einnahme 1 Aspirins pro Jahr wie ein J. fühlen. Ich bin da wohl eher bei @ Fenjal und beisse mich solange es geht durch. - Das heißt aber nicht, dass ich vor der Apotheke gegen Big Pharma demonstriere oder kranken Freunden mit meiner Wahrheit auf den Geist gehe.

Wenn Ex-Mitglied von seinem Arzt, der ihn gesehen hat und kennt, diese Empfehlung gegeben wurde, dann ist die bestimmt valider als eine Fremdahnung hier.

12.08.2025 15:48 • x 5 #210


A


x 4