Psychiatrie nach Trennung

@Multiversum gute Frage...eher endgültig, auch wenn es mega schmerzt, das zu schreiben.

Wir wollten Ende September mal noch sprechen. Sie meinte aber direkt, dass sie mir da keine Hoffnung machen wolle.

Bei der Trennung hat sie auch viele liebe Sachen gesagt, aber eben auch ein paar schwere Punkte.

Fakt ist, dass das einzige, was ich bei ihr derzeit erzeugen kann, Mitleid ist. Schlechte Basis.

Ich habe tatsächlich schon in so Ex-zurück-Ratgeber geschaut. Da steht auch, dass es wichtig ist, nicht zu betteln, die Kontaktsperre einzuhalten und vor allem an sich zu arbeiten. Das war mein ursprünglicher Plan und auch ein Grund, warum ich skeptisch zur Klinik war (es soll schnell gehen). Jedenfalls merke ich, dass mich das eher unter Druck setzt, funktionieren zu müssen. Stattdessen will ich heilen und Stabilität erreichen.

Ich will sie zurück - aber was passiert dann? Ich muss an meiner Abhängigkeit arbeiten

@Ex-Mitglied

Zitat von Ex-Mitglied:

Stattdessen will ich heilen und Stabilität erreichen.

Zitat von Ex-Mitglied:

Ich muss an meiner Abhängigkeit arbeiten

You made my day Eine tolle Basis, um heilen zu können, langsam, aber doch ziemlich sicher

Die Heilung dauert, aber du bist auf dem wirklich richtigen Weg Ex-Mitglied

@Ex-Mitglied

Darf ich dir zwei Gedanken mitgegeben? Mir ist beim Lesen aufgefallen, dass du schreibst, deine Ex hätte deine Familie als toxisch klassifiziert und am Ende wären ihre Freunde und Familie auch deine geworden.

Das nimm mal ins Gespräch mit den Klinikärzten mit.

Mir kommt gerade noch ein Gedanke:

Der Drang, dass ich mich melde und auf mich aufmerksam machen möchte, kommt von der Sorge, sie könne mich vergessen.

Dabei ist es viel wahrscheinlicher, dass mich irgendwann auch vermisst. Dafür muss aber eben auch eine Kontaktsperre da sein.

Ihr merkt es auch, oder? Klarheit kommt zurück...
Und auch der Gedanke: es konnte gar nicht weiter funktionieren. Meine Angst hat so viel Schwere erzeugt, dass das nicht von heute auf morgr gegangen wäre. Erst jetzt merke ich, dass ich spezielle Hilfe brauche...

@Scheol ja,daran habe ich auch schon gedacht und ich bin mir nicht sicher, ob es dazu kommen wird...

@nalea werde ich tun, danke!

Zitat von Ex-Mitglied:

Ich habe die vergangenen Tage schon 2x mit der Seelsorge telefoniert.

Du kannst 1x täglich dort anrufen!

@Ex-Mitglied

Wenn du dich jetzt isoliert fühlst und es eine starke innere Abhängigkeit gegeben hat, muss das nicht unbedingt nur mit dir zu tun gehabt haben. Es kann auch Isolation geschaffen worden sein.

Zitat von Ex-Mitglied:

ja,daran habe ich auch schon gedacht und ich bin mir nicht sicher, ob es dazu kommen wird...

Erstmal jetzt den Klinikaufenthalt und dann siehst du weiter Ex-Mitglied

Zitat von Bergfichte:

Die moderne Behandlung von Depression beruht auf drei Säulen: Therapie, Sport und Medikamente...und fordert überaus viel Eigeninitiative von den Betroffenen

Nochmals, Bergfichte - wenn das für Dich hilfreich ist, ist es doch wunderbar! Ich spreche Dir das doch nicht ab!
Nur weil ich etwas anders sehe und andere Gedankenansätze dazu haben, heißt das ja nicht, dass ich anderen ihre Meinungen und Ansätze abspreche.
Bekanntlich führen nur die Diskussionen über verschiedene Perspektiven zu Entwicklungen und nicht starre und übereinkünftige A-prioris. Sonst würden ja noch heute massenhaft Frauen am Kindbettfieber sterben, beispielsweise.

Zitat von Bergfichte:

Und ich komme auch aus einem kleinen Dorf und seltsam...Wenn man sehen wollte konnte man sogar als Kind erkennen, dass da etliche Probleme hatten...

Wenn man sehen wollte, nicht nur als Kind, dann würde man auch sehen, wo das ganze Unglück schon beginnt. Nämlich bei diesem ganzen Wahnsinn, in den heute Kinder hineingeboren werden. Kleinstfamilie (Mutter, Vater, manchenfalls nur Mutter oder Vater), Reduzierung auf eine oder zwei Personen, damit ein stark eingeschränktes Feld der Zuwendungen und des Agierens. Kaum ausgeschlüpft, auch schon vom Staat in seine Fänge gerissen, Hort, Kindergarten, Schule ...
Warum wird darüber nicht gesprochen, wenn es um Kindesmissbrauch geht? Den Kindern wird heutzutage alles genommen, was eine Kindheit zur Kindheit macht. Ein Mensch braucht Weite und keinen Vogelkäfig. Der Mensch, um zu dem zu werden, als das er gedacht ist, braucht Freiheit - und keine staatliche Inbesitznahme.
Aber wer klagt dieses Grundverbrechen an? Offenbar niemand, weil es eben Übereinkunft ist, ins Hirn eingemeißelte Normalität, samt wissenschaftlichem Sanktus.
Wenn heute von Kindheitstraumen die Rede ist, von fürchterlichen Kindheiten, dann müsste als erstes gerade der allgemeine Zustand hier an vorrangiger Stelle genannt werden. Würde man die Kinder selber fragen, dann wird es darunter wohl nur wenige geben (die mit den Red-flags in der Hand), die sagen, ja, ich möchte nur mit Mama und/oder Papa heranwachsen, ja ich möchte in den Kindergarten, ja ich möchte in die Schule, ja ich möchte auf alle möglichen Arten dressiert und konditioniert werden bis zum völligen Untergang und auf mein naturgegebenes oder meinetwegen auch gottgegebenes Leben verzichten zu Gunsten eines mir unnützen anonymen Wirtschaftserfolgs.
Und ich meine das alles durchaus nicht ideologisch (um nicht in den verheerend Verdacht eines erzkonservativen Wandpissers zu kommen) - sondern mir geht es allein um die Natürlichkeit. Wir haben jeglichen Bezug zur Natürlichkeit in nahezu allen Dingen verloren, und das hat nun einmal seinen bitteren Preis, ob die Ursachen dafür gesehen und verstanden werden oder nicht.

Zitat von Scheol:

Die Gründe hast du bis jetzt noch nicht geschrieben.

Zitat von Ex-Mitglied:

Zur Trennung: ich habe die Beziehung bzw. sie mit zu viel Schwere belastet, hatte Verlustangst und dann noch die emotionale Abhängigkeit, das war ich dann leider alles zu viel.

Nochmals: Ich habe absolut nicht die Absicht, irgend jemandem von irgend etwas abzubringen.
Wie käme ich auch dazu? Oder was sollte meine Motivation dazu sein?
Ursprünglich ging es um die (seelische) Lebendigkeit. Die eben auch beinhaltet, bisweilen im schlimmsten Leid zu versinken.
Wenn jemand meint, dagegen müsse man vorgehen, mit welchen Mitteln auch immer - ich bin der Letzte, der dagegen etwas hätte.