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Psychiatrie nach Trennung

Joeyjo
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich fühle mich fremd, verloren. Die Zeit vergeht hier auch langsam. Weiß nicht, was ich tun soll, liege gerade nur im.Bettrum.Aufnahmegespräch war gut, aber anstrengend. Weiß nicht, wie ich es hier aushalten soll. Aber ich halte es gerade nirgendwo aus...

Da ich selbst nach meiner Trennung in der Klinik gewesen bin:

Ja – die ersten Tage bzw. die erste Woche ist total sch.!
Wäre auch am liebsten nach Hause gefahren.

Wichtig: Sieh bloß zu, dass du Anschluss findest und an dem Programm mitmachst. Therapie und Klinik ist 50/50, wenn nicht sogar 80/20. 50 % / 80 % musst du bringen. Die anderen % bringen die Klinik. Wenn du da nur ganze Zeit herumgammelst und nichts machst, wird es nicht besser.
Vor allem: Finger weg von irgendwelchen Frauen dort.

Lern neue Leute kennen, lenk dich ab, lass dir helfen und nimm die Hilfe an.

Die Klinik wird dir dein Liebeskummer nicht nehmen, aber sie wird dich stabilisieren, damit du klarkommst.

Genieß den Urlaub vom Leben.

13.08.2025 13:57 • x 9 #301


Scheol
Zitat von Joeyjo:
Da ich selbst nach meiner Trennung in der Klinik gewesen bin: Ja – die ersten Tage bzw. die erste Woche ist total sch.! Wäre auch am liebsten nach Hause gefahren. Wichtig: Sieh bloß zu, dass du Anschluss findest und an dem Programm mitmachst. Therapie und Klinik ist 50/50, wenn nicht sogar 80/20. 50 % / 80 % musst ...

Könntest du mal so ein Wochen Ablauf schildern wie es bei dir gewesen ist ?

vielleicht ist das eine Hilfestellung für ihn.

13.08.2025 14:15 • x 4 #302


A


Psychiatrie nach Trennung

x 3


Joeyjo
@Scheol
Meinst du den konkreten Plan bezüglich Therapien?

13.08.2025 14:17 • #303


M
Zitat von whynot60:
Möglich aber natürlich, dass ich mich in allem irre und tatsächlich Medikamente das beste Mittel für ein besseres, erträglicheres Leben sind.

Medikamente sind immer Chemie,die die Stimmung beeinflusst. Sie stellen ruhig, machen gelassen, so dass man alles aus einer inneren Distanz betrachtet, sie können aber auch belebend und aufputschend wirken.
Die Frage ist immer, will ich das? Ist die Lage tatsächlich so unerträglich, dass ich sie ohne Medikamente nicht bewältigen kann? Oder bin ich bereit, meine wechselnden Stiimmungen auszuhalten und zu ertragen?

Was Scheol hier über den Ablauf in einer Klinik schreibt, erscheint mir persönlich nicht sehr hilfreich. Die 50 Minuten bedeuten wohl eine Einzelsitzung, sehe ich das richtig? Das einmal pro Woche erscheint mir doch recht wenig. Und dazwischen ein Haufen Gruppengespräche, die womöglich an MEINEM Thema vorbei gehen. Naja.

Ich kenne Jemanden der eine psychosomatische Kur machen wollte. Diese wurde auch bewilligt, aber der Patient brach sie sehr bald wieder ab. In der Klinik fühlte er sich nicht wohl und mit dem Arzt wurde er nicht warm. Er meinte dann, er schafft das selbst - ohne Kurklinik. Es waren 5 Wochen veranschlagt, wenn ich mich recht erinnere.

13.08.2025 14:17 • x 2 #304


Pippa
Zitat von Fenjal:
hoffentlich gibt es einen Grill,

13.08.2025 14:19 • x 5 #305


Scheol
Zitat von Joeyjo:
@Scheol Meinst du den konkreten Plan bezüglich Therapien?

So allgemein wie es abläuft.

Gruppengespräche oder 1,2,3 Einzelgespräche usw.

ob man raus kann spazieren usw.

13.08.2025 14:40 • x 1 #306


N
Zitat von Margerite:
Medikamente sind immer Chemie,die die Stimmung beeinflusst. Sie stellen ruhig, machen gelassen, so dass man alles aus einer inneren Distanz ...

Ja, einen Apfel zu essen bringt ebenfalls Chemie in den Körper - manchmal hätte es sich gelohnt in Chemie etwas genauer aufzupassen.

aund ja, wenn der Körper im Ungleichgewicht ist oder dauerhaft Stoffe fehlen, werden die am besten ergänzt. Menschen, die anderen dauernd empfehlen sich endlich mal zusammenzureissen, wollen immer was genau erreichen?

13.08.2025 14:43 • x 3 #307


Scheol
@Margerite
Zitat:
Was Scheol hier über den Ablauf in einer Klinik schreibt, erscheint mir persönlich nicht sehr hilfreich. Die 50 Minuten bedeuten wohl eine Einzelsitzung, sehe ich das richtig? Das einmal pro Woche erscheint mir doch recht wenig. Und dazwischen ein Haufen Gruppengespräche, die womöglich an MEINEM Thema vorbei gehen. Naja.

Reha Klinik !

Nicht Klinik !

Großer unterschied.
Der TE ist in einer Klinik / Krankenhaus. Also nicht das was ich berichtet habe.

Eine Reha dient dazu dich auf den Arbeitsmarkt zurück zu bekommen oder zu sehen wie fit du noch bist.

Eine Reha dient nicht dazu eine Person zu therapieren.

Ich hatte in meiner ersten Reha 6 Therapeuten wegen der Ferienzeit.

Im Endeffekt erzählte ich 6 mal das selbe.

Zitat:
Ich kenne Jemanden der eine psychosomatische Kur machen wollte. Diese wurde auch bewilligt, aber der Patient brach sie sehr bald wieder ab. In der Klinik fühlte er sich nicht wohl und mit dem Arzt wurde er nicht warm. Er meinte dann, er schafft das selbst - ohne Kurklinik. Es waren 5 Wochen veranschlagt, wenn ich mich recht erinnere.

Man kann eine Reha zeitnahe abbrechen . Also in der ersten Woche.

Der Abbruch muss begründet sein und man kann dann ein Ersatzrehaverfahren beantragen.

Dann wird eine andere Reha Klinik ausgezeichnet wo der Versicherte hin kann.

13.08.2025 14:48 • x 2 #308


badMonkey
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich fühle mich total unwohl.

Im Moment erscheint sogar daheim sein und arbeiten angenehmer. Erscheint, ich weiß...

Zitat von Ex-Mitglied:
Und ich weiß auch, dass ich dem ganzen eine Chance geben sollte.

Schau es dir an. Wenn du dich da absolut nicht wohl fühlst, ist es aus meiner Sicht absolut legitim und ratsam, die Alternativen zu suchen.

Zitat von Ferrismachtblau:
Kannst ja mal nach einem Beruhigungsmittel fragen, ich geh mal davon aus, dass du dir über die Suchtgefahr im Klaren bist.

Zitat von Ex-Mitglied:
Habe jetzt was zum Beruhigen bekommen.

Wenn es soweit geht, dann kannst du wenn es dort gar nicht mehr für dich geht dort auch raus und in der Akutsituation selbst ambulant dir einen Therapeuten suchen oder an dir selbst arbeiten - und die Medikamente als kurze Brücke nutzen, wenn die Ärzte das befürworten (vorsichtig sein!).

Zitat von Ferrismachtblau:
Außerdem würde ich an deiner Stelle bitten um ein sofortiges therapeutisches Gespräch mit einem Psychologen/Psychotherapeuten, keinem Psychiater, das sind Mediziner...

Da stimme ich zu. Psychiater gibt es meines Erfahrung nach eher für die akuten medizinischen Auswirkungen in Bezug auf Medikamente und ggf. Empfehlung für eine bestimmte Therapie.

Und Psychologen für die Therapie abseits der reinen Medikation und Chemie.

Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe das Gefühl, der Schmerz geht nie weg, bis eine andere Frau kommt und ihn mir nimmt.

Das ist typisch verlustängstliches und emotional abhängiges Verhalten und Gedankengut.

Bei Henschelmeier und Steffi Stahl und Allgemein u.U. auch als Liebessicht bekannt.

Das ist dein Kernthema - und ein neuer Mensch der dich auffängt wäre nur eine neue Substanz, die deine Sucht befriedigt.

Die Sucht bleibt aber vorhanden. Und hindert dich imho an gesunden Beziehungen.

Zitat von Scheol:
Nicht das der Therapeut das als negativ sieht weil es nicht in sein Konzept passt.

Ja. Aber wenn ihm das Forum z.B. besser tut als der Therapeut, was dann?

Gute Psychologen und Fachleute sagen übrigens auch ganz offen, dass es absolut normal und menschlich ist, dass man oft erst 2, 3, 4 Therapeuten kennenlernen muss und es manchmal menschlich und fachlich einfach nicht zwischeneinander passt - und man dann lieber den Therapeuten wechselt.

Ist schwer umzusetzen in der Praxis oft, ich weiß.

Zitat von Margerite:
Du hast Deinen Wert und den kann Dir keiner nehmen. Er ist da, aber Du stellst ihn in Frage. Das solltest Du nicht tun, denn Dein Wert bemisst sich nicht daran, ob Deine Ex. noch mit Dir zusammen ist oder nicht..

Das ist ein sehr schöner und richtiger Satz von dir, finde ich

Zitat von Margerite:
Die Frage ist immer, will ich das? Ist die Lage tatsächlich so unerträglich, dass ich sie ohne Medikamente nicht bewältigen kann?

Offensichtlich ist der TE an diesem Punkt. In die Psychiatrie eingewiesen zu werden und das auch durchaus einzusehen ist schon ein gewisser Punkt.

Zitat von Margerite:
Oder bin ich bereit, meine wechselnden Stiimmungen auszuhalten und zu ertragen?

Das ist in diesem Fall (leider) wohl noch nicht möglich gewesen.

Aber das sollte das Ziel sein, da gebe ich dir auch Recht.

Zitat von Margerite:
Ich kenne Jemanden der eine psychosomatische Kur machen wollte. Diese wurde auch bewilligt, aber der Patient brach sie sehr bald wieder ab. In der Klinik fühlte er sich nicht wohl und mit dem Arzt wurde er nicht warm. Er meinte dann, er schafft das selbst - ohne Kurklinik.

Daher ist es auch absolut richtig und wichtig zu wechseln oder abzubrechen, wenn man sich dort noch viel schlechter fühlt als zuvor.

Zitat von nalea:
Menschen, die anderen dauernd empfehlen sich endlich mal zusammenzureissen, wollen immer was genau erreichen?

Ich denke diese Menschen können meist nicht empathisch nachvollziehen, dass andere Menschen u.U. vereinzelt oder generell anders und weitaus sensibler sind als sie selbst.

13.08.2025 16:01 • x 1 #309


B
Der Tagesablauf in meiner Klinik
Mo bis Fr:

7.00 Uhr wecken
Frühstück bis 8.00 Uhr
8.10 Uhr Morgensport (walken oder joggen im Freien)

9.00 Uhr bis 11.30 Uhr weitere Sportangebote (z.B. Hallensport, Intensivgymnastik)

Oder 9.00 bis 11.30:
Beschäftigungstherapie mit diversen
Kreativangeboten

Meist wurde man für zwei Angebote Am Vormittag eingeteilt..
Dazwischen: ein bis zwei Einzelgespräche mit dem/der Therapeutin pro Woche, ein Einzelgespräch wöchentlich mit der behandelnden Ärztin, ein kurzes Einzelgespräch mit dem Oberarzt im Rahmen der wöchentlichen Oberarztvisite , Planungsgespraeche mit dem Pflegepersonal, das Pflegepersonal konnte auch jederzeit in Krisen um Gespräche gebeten werden...

12.00 Mittagessen

13.15 bis 16.00 Uhr
Diverse Gruppen zum Thema Depression, Ängste, ferner Möglichkeiten der rTMS Behandlung

Freiwillige Angebote zu Entspannungsmethoden, Akupunktur, Bouldern , Freizeitgestaltung

18.00 Uhr Abendessen

In der Freizeit konnte man rausgehen - ich bin fast täglich mittag und abends in die nahegelegene Stadt gelaufen, weil ich Bewegung gebraucht habe...

Ich hatte Glück, dass ich abends Mitpatienten hatte, die auch gerne gespielt haben...ich habe viel gespielt in dieser Zeit, wobei ich auch erstmals wieder lachen konnte.

Andere haben gemeinsam gekocht oder gebacken- war alles möglich.

Einziges Manko für mich : es gab nur Zweibettzimmer, allerdings mit Trennwand im Zimmer....aber auch da hatte ich Glück und unkomplizierte Zimmernachbarinnen.

Ab dem zweiten Wochenende musste man am Wochenende wieder eine Nacht zu Hause verbringen, Belastungserprobung nannte sich das. Hintergrund: viele wollen aus der geschützten Umgebung gar nicht mehr raus, wenn sie erst angekommen sind in der Klinik...das jemand vorzeitig nach Hause ist, habe ich in den 6 Wochen nicht erlebt...alles waren eher froh, dass sie drin sein durften...


Das Essen war hervorragend, es gab täglich mehrere Gerichte zur Auswahl, nachdem ich mich vorher wochenlang miserabel ernährt hatte , waren diese regelmäßigen Mahlzeiten eine Wohltat.

13.08.2025 16:11 • x 7 #310


E
Ich habe durch das.Medikament etwas geschlafen.

Programm habe ich noch keins, morgen ist nur EKG. Das würde nicht so schnell gehen, meinte die Pflegerin. Vermutlich ist Freitag auch nichts...

Ich bin in einem 4bett-zimmer. Bisher hatte ich kaum Kontakt. Bin so niedergeschlagen und kraftlos, anderen zu begegnen.

Hab immerhin zwei Scheiben Brot gegessen. Das war viel im Vergleich zu davor.

Ich sollte wohl Geduld haben, aber im Moment sehe ich keine Hilfe und Unterstützung. Warten, bis die AD wirken, könnte ich auch daheim.

13.08.2025 16:40 • x 4 #311


HeavyDreamy
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich sollte wohl Geduld haben, aber im Moment sehe ich keine Hilfe und Unterstützung. Warten, bis die AD wirken, könnte ich auch daheim.


Bitte abwarten - wie gesagt, in den ersten Tagen ist noch nicht viel geboten. Kommt aber sicherlich dann Die Woche einfach nur ankommen, vielleicht doch etwas Kontakte schliessen.

Sind die anderen 3 Betten belegt?

13.08.2025 16:44 • x 3 #312


Lukrethia
@Ex-Mitglied klasse, dass du dort bist! Das hast du nun geschafft und das war sicher die größte Hürde.
Nicht vertraute Umgebung verursacht meistens ein kleines Unwohlsein, aber schon jetzt weißt du so viel mehr als heute früh und in den nächsten 24 Stunden gibt es noch viel mehr zu entdecken.

13.08.2025 17:40 • x 4 #313


E
Zitat von Heavydreamy:
Bitte abwarten - wie gesagt, in den ersten Tagen ist noch nicht viel geboten. Kommt aber sicherlich dann Die Woche einfach nur ankommen, ...

Ja, die anderen betten sind belegt. Ein Mann liegt nur da wie ich, einer liest und einer ist kaum da.

13.08.2025 17:43 • x 3 #314


E
Hatte eben mein erstes Reflexionsgespräch mit der Pflegerin. Das war ganz gut.
Mein Zuhause zu einem sicheren Hafen machen - das war ein kleiner schöner hoffnungsvoller Gedanke.

13.08.2025 17:45 • x 8 #315


A


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