1474

Psychiatrie nach Trennung

HeavyDreamy
Zitat von Ex-Mitglied:
Ja, die anderen betten sind belegt. Ein Mann liegt nur da wie ich, einer liest und einer ist kaum da.

Ihr werdet sicher in der nächsten Woche mehr miteinander auch mal quatschen



Zitat von Ex-Mitglied:
Hatte eben mein erstes Reflexionsgespräch mit der Pflegerin. Das war ganz gut.


Cool, das hört sich super an Es ist gut, dass du nicht gleich Druck mit Therapien hast, sondern dass es langsam startet. Deine Seele kann nur heilen, wenn du dir auch Ruhephasen gönnen kannst.

13.08.2025 17:47 • x 3 #316


M
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich bin in einem 4bett-zimmer. Bisher hatte ich kaum Kontakt. Bin so niedergeschlagen und kraftlos, anderen zu begegnen.

Hab immerhin zwei Scheiben Brot gegessen. Das war viel im Vergleich zu davor.

Vierbettzimmer ist schon sehr viel. Das kann nerven. Vielleicht aber tut Dir der Austausch mit Mitpatienten auch gut. Dann siehst Du, dass Du nicht allein bist.

13.08.2025 17:49 • x 4 #317


A


Psychiatrie nach Trennung

x 3


Sardinien11
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich bin in einem 4bett-zimmer. Bisher hatte ich kaum Kontakt. Bin so niedergeschlagen und kraftlos, anderen zu begegnen.

Das tut mir sehr leid!
Wie um Himmels Willen soll man sich da in angeschlagenen seelischer Verfassung erholen?

Gut, dass du etwas gegessen hast.

Das habe ich vermutet, dass in den ersten Tagen nichts passiert und kein Programm und keine Behandlung steht. Für ein EKG braucht man ja keinen ganzen Tag! Oh Mann. Das ist typisch Krankenhaus, aber gut sie checken dich durch.

Tagsüber schlafen mit Medikamenten, sollte für gesunde Menschen natürlich auch kein Ziel sein...

Ich wünsche dir eine gute Nacht und viel Ruhe, guten Anschluss. Morgen ist ein neuer Tag!

13.08.2025 20:16 • x 2 #318


HeavyDreamy
Zitat von Sardinien11:
Das habe ich vermutet, dass in den ersten Tagen nichts passiert und kein Programm und keine Behandlung steht. Für ein EKG braucht man ja keinen ganzen Tag! Oh Mann. Das ist typisch Krankenhaus, aber gut sie checken dich durch.


Naja, man sollte froh sein, dass es solche Krankenhäuser, egal welche Art, überhaupt noch gibt.
Das Gesundheitssystem ist nicht mehr das, was es Mal war und jedes KH ist Gold wert, was noch existieren kann.

13.08.2025 20:19 • x 3 #319


Sardinien11
Zitat von Ex-Mitglied:
Hatte eben mein erstes Reflexionsgespräch mit der Pflegerin. Das war ganz gut. Mein Zuhause zu einem sicheren Hafen machen - das war ein ...

Also doch etwas Positives!
Eigentlich selbstverständlich, nicht?
Das Zuhause sollte immer ein sicherer Hafen sein. Dir ist leider jetzt deine Freundin weggebrochen. Das macht schon was mit Einem! Es gilt sich neu zu orientieren und einzurichten.

13.08.2025 20:23 • x 2 #320


W
Zitat von Margerite:
Medikamente sind immer Chemie,die die Stimmung beeinflusst. Sie stellen ruhig, machen gelassen, so dass man alles aus einer inneren Distanz betrachtet, sie können aber auch belebend und aufputschend wirken.
Die Frage ist immer, will ich das? Ist die Lage tatsächlich so unerträglich, dass ich sie ohne Medikamente nicht bewältigen kann? Oder bin ich bereit, meine wechselnden Stiimmungen auszuhalten und zu ertragen?

Ja, aber auch die allgemeine Lebenslage beeinflusst doch auch die Stimmung. Eine neues Interesse etwa kann zu einer ganz anderen Stimmung führen. Das kennt vermutlich ja jeder. Man lebt auf, blüht auf - nicht zu reden von einer neuen Verliebtheit.
Wozu die Stimmung dann mit Medikamenten beeinflussen, damit man es irgendwie noch aushält? Die zentrale und wesentliche Frage sollte doch sein - was stimmt hier nicht, dass meine Stimmung im Keller ist?
Mir geht diese ganze Psychologie, ob medikamentös oder sprachtherapeutisch, halt am Wesentlichen vorbei. Denn beides setzt doch voraus, dass es gewissermaßen eine Art von Fühlpegel geben müsse, der einzupendeln sei, einen Gefühls- und Stimmungsnormalismus. Aber das scheint mir doch ziemlich irre und beinahe gewalttätig zu sein.
Die sogenannte Melancholie etwa hat doch auch ihre schönen und tiefen Seiten, und gäbe es diese Gemütszustände nicht, dann wäre etwa die Kunst eine leere Hülse.
Viel wesentlicher scheint mit doch, was man damit anfängt, ob es gelingt, kreativ damit umzugehen.
Ja, manchen mag das Leben tatsächlich unerträglich werden, und ich habe ja absolut nichts dagegen, dann Medikamente, Dro., Alk oder sonst irgendwelche Substanzen zu sich zu nehmen, um die Unerträglichkeit bis zur Erträglichkeit runterzupushen. Aber dennoch wird man damit, auf das gesamte Leben gesehen, nicht allein auskommen, sondern sollte sich die Frage stellen, wie weit habe ich mich von meinem ureigenen Leben entfernt.
Denn ich glaube halt, Leid ist nicht einfach ein Unglück, sondern, wie ja schon gesagt, eine Art von Anzeiger, dass man im falschen Leben und Umfeld ist und eine, manchmal auch drastische, Veränderung nötig ist. Und gerade das mit Medikamenten oder sonstigen gehirnbeeinflussenden Substanzen zu dämpfen scheint mir nicht eben der Königsweg zu sein. Vorübergehend mag das nützlich sein, um nicht im Unaushaltbaren zu darben und womöglich seinen letzten Ausweg zu gehen. Aber insgesamt betrachtet, kann ja nur die reale, konkrete Lebensänderung zu einem wirklichen und nachhaltigen Erfolg führen.
Vielleicht darf ich das an meinem eigenen Lebensbeispiel noch erläutern. Mich hat es, wie praktisch ja alle, in diesen Normstrudel hineingezogen (damals, als Jugendlicher, waren mir alle diese Dinge halt auch noch nicht bewusst). Ich bin dann immer mehr abgehalfert an diesem für mich aufgewungenen Normalitätsleben und bin letztendlich mit 22 Jahren mehr oder weniger tödlich erkrankt. Die Überlebenschance (und das ist alles kein Witz oder eine Angeberei oder sonst etwas) betrug gerade mal 5%.
Und die habe ich, natürlich auch dank der Ärzte und Schwestern, die wirklich sehr liebevoll waren, wofür ich ihnen ewig dankbar bin, genützt - und obwohl gewisse Einschränkungen körperlicher Art geblieben sind (nichts Dramatisches, sondern dünn, kein Muskelmann, ein Unmann zusagen, der nicht der verlockenden Norm entspricht), hat mir gerade das zu einem völligen anderen Leben verholfen.
Wenn ich daran zurückdenke, dann war das meine Lebenswendung schlechthin. Zunächst zwar kaum auszuhalten, Schmerzen über Monate, als würde man in der Körpermitte durchgesägt, kaum etwas essen können, Dauerkotzen usw., kein Schlaf mehr - aber gerade all diese unglückseligen Erfahrungen haben mich zu einem anderen Menschen gemacht und mein Leben und Denken vollkommen verändert. Und nach wie vor halte ich das als das größte Geschenk, das mir das Leben auch nur machen konnte.
Ich habe etwa, wieder nur als Beispiel, einen vollkommen anderen Bezug zu Tieren und Pfanzen entwickelt, und erachte und behandlie sie als Mitwesen, die nicht weniger Respekt verdienen als das Mitwesen Mensch.

So, nun hoffe ich, dass ich mit dieser Erläuterung nicht zu sehr ausgeschweift bin.
Aber Verständnis erfordert halt bisweilen auch eine etwas ausführlichere Offenlegen.

14.08.2025 00:20 • x 1 #321


Plague
Zitat von Sardinien11:
Wie um Himmels Willen soll man sich da in angeschlagenen seelischer Verfassung erholen?

Schon mal dran gedacht, dass bei Depressionen Rückzug und soziale Isolation maßgebliche Symptome sind?
Damit wirst du mit sanftem Druck gezwungen, wieder mehr in den sozialen Kontakt zu gehen.
Ein Einzelzimmer kriegst du heute nur noch mit PKV oder unter Beobachtung auf der Geschlossenen.

Zitat von whynot60:
Die sogenannte Melancholie etwa hat doch auch ihre schönen und tiefen Seiten, und gäbe es diese Gemütszustände nicht, dann wäre etwa die Kunst eine leere Hülse.

Reichlich romantisiert, mein Guter.
Kannst du dir vorstellen, dass etwa die Melancholie ein bisschen schwierig sein kann, wenn ich Arbeit, Familie und dazu auch noch Freunde und Hobbies habe? Ist halt nicht jeder ein künstlerlich veranlagter Einsiedler in seinem Elfenbeinturm, der es sich leisten kann, sich in seiner Schwermut zu suhlen.

Zitat von Margerite:
Die Frage ist immer, will ich das? Ist die Lage tatsächlich so unerträglich, dass ich sie ohne Medikamente nicht bewältigen kann? Oder bin ich bereit, meine wechselnden Stiimmungen auszuhalten und zu ertragen?

Ich nehme an, du hast noch nie erlebt, wie das ist, mit negativer Stimmung und starkem Antriebsmangel entweder gar nicht aus dem Bett zu kommen oder wenn jede kleine Verrichtung wahnsinnige Überwindung kostet und dazu auch noch ziemlich anstrengend ist? Muss ich das freiwillig aushalten und ertragen, wenn es übergangsweise ein bisschen chemische Unterstützung, damit ich mich wenigstens wieder soweit selbst versorgen kann?

14.08.2025 04:45 • x 5 #322


N
@whynot60

Ich denke wir sollten im Kopf behalten, dass jeder Mensch anders ist. Was für den einen wie eine Lapalie aussieht, ist für andere schwerwiegend. Es geht hier um - Mist, Trendwort! - Resilience. D.h, die Fähigkeit in Krisen möglichst schnell wieder in den ursprünglichen kraftvollen Zustand zurückzukommen und aus der überwundenen Krise persönlich zu wachsen. Wie resilient jemand ist, liegt zum einen an seiner ureigenen Persönlichkeit, vor allem aber an den Erfahrungen, die derjenige früh macht. Wenn jemand wie Ex-Mitglied mit einer depressiven Mutter aufwächst, wird es oft schwer, Sorgen richtig einzuordnen. Das Verhalten unserer Caregiver ist maßgeblich daran beteiligt wie wir später mit Problemen umgehen.

Die Aussage Melancholie hätte auch schöne Seiten - nun ja. Von Vincent Vincent van Gogh, Virginia Woolf, Edgar Allen Poe heißt es sie seinen melancholisch gewesen. Alle´waren süchtig und ihre Umgebungen beschrieben das Leben mit ihnen zumindest als sehr herausfordern. Schön sind ihre Werke . leicht verstörend auch.

14.08.2025 05:39 • x 3 #323


Lukrethia
@Margerite und @whynot60 ihr versteht es einfach nicht, oder? Es ist eine Krankheit. Es ist nicht traurig sein, deprimiert sein, melancholisch sein, Kummer haben, ein Stimmungstief haben etc. Das kennt ihr alles. Depressionen kennt ihr nicht, seid froh darüber und hofft, dass ihr sie nie bekommt.
Es gibt Menschen, die überstehen die schlimmsten Schicksalsschläge ohne depressiv zu werden. Und dann gibt es Menschen, die das tollste Leben führen und die werden depressiv. Einfach so. So, wie man einfach so Krebs kriegt oder einen Aortariss.
Und das hat null damit zu tun, dass man sich von seinem ureigenen Leben oder sonst irgendwas entfernt hat - das impliziert nämlich ein bisschen eine Teilschuld. Depression kommt einfach so, und nicht selten, um länger zu bleiben. Es gibt natürlich auch Auslöser für Depressionen und es gibt eine genetische Disposition - aber jeder Mensch kann sie bekommen.
Die Suizidraten sind in den letzten Jahrzehnten gesunken, und das ist dem Umstand zu verdanken, dass sich die Behandlungsmethoden verbessert haben und psychische Krankheiten enttabuisiert werden bzw es mehr Aufklärung darüber gibt.

Zitat von whynot60:
Mir geht diese ganze Psychologie, ob medikamentös oder sprachtherapeutisch, halt am Wesentlichen vorbei

Weil du es nicht verstehst. Aber diese Maßnahmen haben tausende Leben gerettet und werden noch viele weitere tausend retten. Zum Glück hat die junge Generation im Umgang mit Therapie eine sehr gesunde Einstellung. Sie gehen zur Therapie und sprechen über ihre mentalen Probleme. Das verstehen auch viele nicht, warum die Youngsters wegen jedem Schmarrn zum Therapeuten laufen. Sollen sie doch! Ich finde es gut! Ob man sich durch eine Therapiestunde besser fühlt oder durch einen Spaziergang im Wald, das ist doch völlig wurscht bitte.
Die Personen, die Gesprächstherapie ins Lächerliche ziehen oder sich drüber mokieren, dass heute wegen jedem Fliegenschiss eine Therapie gemacht wird, die haben doch null Ahnung, was da wirklich passiert. Es ist vollkommen in Ordnung und wird bestaunt, wenn man 24 Sprachkurse oder einen Kochkurs besucht, ein Coaching für Stressmanagement macht, auf die Alm fährt um dort eins mit der Natur zu werden - aber wehe, man gönnt dem Mentalen eine Weiterbildung in Form einer Gesprächstherapie. Na da ist aber was los. Keiner fragt, warum man täglich joggen geht, 5x die Woche Waldspaziergänge unternimmt oder ein Kommunikationsseminar besucht. Das wird bewundert, die Gesprächstherapie wird aber belächelt und abgewertet. Sie hilft aber. Nicht jedem, auch klar - und aus verschiedenen Gründen - aber es geht auch nicht jeder joggen, wandern oder meditieren.
Das was ihr hier macht, nämlich dieses ach reiß dich doch mal zusammen, das ist doch normal, hat doch jeder bei Liebeskummer - also das Bagatellisieren einer Krankheit - usw. Ist übrigens Gift für jeden Depressiven. Kann man in jedem Angehörigenratgeber nachlesen.

14.08.2025 05:41 • x 10 #324


Worrior
@Ex-Mitglied
Ich wünsche Dir gute Besserung.

14.08.2025 05:56 • x 5 #325


W
Zitat von Lukrethia:
Weil du es nicht verstehst. Aber diese Maßnahmen haben tausende Leben gerettet und werden noch viele weitere tausend retten. Zum Glück hat die junge Generation im Umgang mit Therapie eine sehr gesunde Einstellung. Sie gehen zur Therapie und s

Ja, wenn es ist so, vergönne ich Dir das von Herzen!
Ich bin weder Ideloge noch Theoretiker oder sonst erwas.
Wenn es Dir gutgeht damit - super

14.08.2025 06:11 • #326


E
Ich konnte einigermaßen schlafen.

Nach der Blutentnahme wurde mir fast schwarz vor Augen. Danach beim Frühstück konnte ich erstmals richtig viel essen: 2 Brote und 1 Brötchen.

Habe erst nachmittags Programm - jetzt ist 8 und mir ist langweilig und ich fühle mich einsam.und ich vermisse sie....

14.08.2025 07:13 • x 4 #327


B
@Ex-Mitglied
Schreib Tagebuch,geh spazieren, hoer dir eine Meditation an oder quatsch eine Pflegekraft voll...

Ich habe angefangen rückwärts von 10.000 runterzuzaehlen , tagelang...

Gib deinem Hirn irgendwas zur Beschäftigung....immer wieder!

14.08.2025 07:18 • x 5 #328


Plague
Zitat von Bergfichte:
rückwärts von 10.000 runterzuzaehlen , tagelang...

Aber bitte in 13er-Schritten.

14.08.2025 07:32 • x 2 #329


Fenjal
Zitat von Lukrethia:
warum man täglich joggen geht, 5x die Woche Waldspaziergänge unternimmt

Jedenfalls kostet es nix zu joggen und, man ist draussen, tut etwas für seine Kondition und Muskulatur.
Während Worte, die in Therapiestuben fallen, gezahlt werden müssen.
Ausserdem, wenn man joggt, duscht man und erledigt seinen Job, seine private Arbeit während man in diesen
Einrichtungen rum hängt, die Zeit totzuschlagen scheint? Das soll Erholung sein,... für mich wäre das Stress und zwar gewaltiger... allein schon, keinen Rückzugsort zu haben, überall 2 Beiner, die laut sind und faulenzen
20% Eigenanteil an der Endsumme könnte man erwarten und wird künftig, bei immer knapper werdenden Mitteln, Realität werden.
Mich würde es erstaunen wenn dann diese Einrichtungen noch frequentiert werden würden.

14.08.2025 07:33 • #330


A


x 4