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Psychiatrie nach Trennung

E
Danke euch! Das hört sich jetzt gerade wirklich alles gut an. Diese Ideen zu Struktur und Routine geben mir etwas Orientierung. Das fühlt sich bewältigbar an und wirkt deshalb momentan lindernd.

Ich hoffe nur, es gibt kein böses Erwachen.

11.08.2025 20:14 • x 2 #76


HeavyDreamy
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich hoffe nur, es gibt kein böses Erwachen.

Und wenn, dann lass es zu Ex-Mitglied und wegen Klinik, überlege es dir gut oke?

11.08.2025 20:15 • x 2 #77


A


Psychiatrie nach Trennung

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Scheol
Zitat von Ex-Mitglied:
Danke euch! Das hört sich jetzt gerade wirklich alles gut an. Diese Ideen zu Struktur und Routine geben mir etwas Orientierung. Das fühlt sich bewältigbar an und wirkt deshalb momentan lindernd. Ich hoffe nur, es gibt kein böses Erwachen.

Der Prozess ist leider keine Einbahnstraße . Das hatte ich dir vorhin schon geschrieben, dass es schwanken wird.

Es wird stärker und wieder aufwärts gehen. Das ist ganz normal. Du lernst damit umzugehen. Und dadurch wird es schwächer / einfacher.

11.08.2025 20:37 • x 4 #78


F
@Ex-Mitglied Es tut mir sehr leid, was du grad durchmachen musst.

Ich gebe dir den Rat, in die Psychiatrie für ein paar Wochen zu gehen. Da bist du erst mal weg von zu Hause und hast weniger Trigger.

Dort kannst du dann zusammen mit den Therapeuten eine Struktur für zu Hause besprechen und sie sind für dich da, um dich aufzufangen.

Die Trennung war erst vor zwei Tagen und in einem Moment fühlst du dich besser und danach gleich noch schlechter als zuvor. Da werden noch einige große Wellen kommen und deshalb lass dir da helfen.

Alles Gute für dich!

11.08.2025 21:24 • x 3 #79


B
Auch ich würde dir raten, dir die Zeit zu geben zur Heilung- es gibt nicht umsonst den Begriff des Trauerjahres!

Zu Beginn sind die Gefühle auf Achterbahnfahrt mit heftigen Ausschlaegen ...das wird im Lauf der Wochen besser werden, aber der Trauerprozess verläuft nach meiner Erfahrung nicht linear, sondern in Wellen, die seltener werden mit der Zeit.

Viel Gutes ist hier bereits geschrieben worden- auch in der Klinik werden sie dir vermutlich raten zur Struktur, zu Sport, zur Pflege von sozialen Kontakten, zum Wechsel zwischen Ablenkung und Zulassen der Gefühle- du musst im besten Sinn zum Experten/Arzt für dich selbst und deine Krankheit Depression werden ( falls du diese hast, was ich vermute anhand deiner Schilderungen- aber auch da wuerde ich mich an deiner Stelle auf das Urteil der Fachleute verlassen) - und nach meiner Erfahrung ist das ein lebenslanger Prozess und keine Sache von Tagen.

Zur Einweisung in die Klinik muss in der Regel die Diagnose schwere Depression vorliegen- und ich kann nur raten, diese Diagnose ernst zu nehmen...falls eine Depression vorliegen sollte, gehört diese in die Hände von Fachleuten, das ist keine einfache Trauerreaktion mehr, sondern eine schwerwiegende Erkrankung, die man aber behandeln kann.

Alles Gute für dich!

12.08.2025 01:37 • x 2 #80


W
Zitat von Ex-Mitglied:
In der Klinik könnte ich zur Ruhe kommen, Medikamente bekommen und mich so schrittweise stabilisieren.

Ja, und zum Zombie werden ...
Wenn man Schmerz fühlt, dann fühlt man ihn - und gerade deshalb weiß man auch, dass man lebt, als Mensch, als gefühlsbegabtes Wesen lebt. Das ist eine ganz herausragende Eigenschaft, der man nicht mit irgendwelcher Chemie oder ICD-10-Schwachsinnigkeiten begegnen sollte.
Ich verstehe, dass Du jetzt leidest, schwer leidest, nachdem Dich Deine Freundin vor ein paar Tagen verlassen hat. Aber was würde es über Dich sagen, würdest Du nun nicht leiden?
Du bist noch jung, und ich möchte Dir da nun auch nicht altklug daherkommen, obwohl ich das Alter dazu habe - aber wenn Du leben willst, lebendig sein und bleiben willst, was ja nicht nur Leiden beschert, sondern auch sehr, sehr viel an Glück, dann stehe diese grausame Zeit nun durch, ohne Dich auf die Gefühllosigkeit herunterzudämpfen.
Es kommen mit Sicherheit auch wieder andere Zeiten - und dann wirst Du froh sein, lebendig geblieben und nicht zur Mumie therapiert worden zu sein.

Aus meinem eigenen Leben kann ich Dir sagen: Ich habe die wunderbarsten Zeiten der Liebe erlebt und auch die schlimmsten. Ich bin abgestürzt, wie man nur abstürzen kann, monatelang niedergeworfen bis zur Zerschmetterung - aber die Lebendigkeit habe ich mir dadurch nie nehmen lassen, auch wenn die halt einmal für einge Zeit im Koma war.

Schnellstmöglich in den Alltag kommen wäre nichts anderes als Verdrängung, also im Endeffekt dasselbe wie eine medikamentöse oder therapeutische Lähmung.
Es kommt halt darauf an, welche Möglichkeiten Du hast. Z. B. in beruflichem Zusammenhang oder was das Umfeld betrifft usw. Wenn möglich, sind Rückzug und Selbstbesinnung immer das Beste (wobei man sich durchaus durch verschiedene Ablenkungen, und sei es Fernsehen, Erholung gönnen kann).

12.08.2025 02:29 • x 3 #81


B
Zitat von whynot60:
Ja, und zum Zombie werden..

Antidepressiva machen Gefühle nicht zwangsläufig weg, sondern sind im besten Fall lebensrettend...

Nochmal: eine echte Depression ist eine schwere Erkrankung, keine gefühlsmäßige kurze Verstimmung.

Ich bin auch jahrelang ohne Medikamente durchgegangen, immer wieder, habe viel Therapie gemacht, gedacht wenn ich alles aufgearbeitet habe, holt mich diese Krankheit nicht mehr ein...Heute nehme ich Medikamente durchgängig und bin dankbar, dass es sie gibt...

Antideperessiva sind ein Segen für die Menschen, die sie brauchen...ich habe zwei Suizide im Bekanntenkreis erlebt, die vielleicht vermeidbar gewesen wären, wenn sich die Betroffenen Menschen nicht so vehement gegen Medikamente gesperrt haetten...

Kein Diabetiker denkt, dass er es ohne Medikamente schaffen muss, ein Mensch mit Bluthochdruck nimmt selbstverständlich Blutdrucksenker - nur die Menschen mit Depression denken immer, sie müssten es ohne Medikamente schaffen....gehört leider zum Krankheitsbild...

Jede Person muss diese Frage selbstverständlich fuer sich selbst entscheiden- aber ich finde diese pauschale Verurteilung von Antidepressiva hoechst gefährlich, weil es Menschen, die diese vielleicht dringend bräuchten, nur verunsichert...

Manchmal denke ich, bei der Krankheit Depression ist es wie mit Fussball ...wir haben 80 Millionen Expertenmeinungen hierzu, aber eigentlich können nur die wirklich mit dieser Krankheit Geschlagenen wirklich dazu etwas sagen....

12.08.2025 02:58 • x 10 #82


Lukrethia
Ich habe null Verständnis dafür, dass manche hier eine von Ärzten empfohlene Einweisung schlechtreden und wie sehr manche Menschen psychische Krankheiten relativieren nach dem Motto ist eh normal, da muss man durch. Kommt interessanterweise eben meistens aus der Ecke der komplett Ahnungslosen - Psychiatrie betreffend - oder derjenigen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wer von ICD-10 Schwachsinnigkeiten redet, verharmlost schwere Krankheiten. Bleibt doch bitte solchen Threads fern und schwurbelt woanders rum.

@Ex-Mitglied ich finde es super, dass du dir, obwohl es dir grad so schlecht geht, Hilfe suchen konntest. Trennungsschmerz ist superschlimm, wenn man aber vorbelastet ist, dann ist das nochmal eine ganz andere Hausnummer.
In der Klinik wird man dir verschiedene Möglichkeiten bieten, wie du jetzt mit diesem akuten Schmerz umgehen kannst. Du scheinst ja therapieerfahren zu sein und einem Aufenthalt in der Klinik offen gegenüber zu stehen. Das hilft auf alle Fälle auch sehr, wenn du dem ganzen positiv gegenüber eingestellt bist. Langweilig wird es dir dort sicher nicht. Nimm dir ein paar gute Bücher mit oder einen Sprachkurs für dein nächstes Urlaubsziel oder unterhalte dich hier mit uns im Forum. Es ist fast immer jemand da!

Wichtig ist, kleine Schritte zu machen. Die Zukunft kann man in so einer Phase gerne mal ein bisschen ausblenden, es reicht, wenn man sich auf die nächsten Tage konzentriert. Gerade in der Klinik wird dir das leichter fallen, weil es wenig gibt, worum du dich kümmern musst - außer um dich selbst natürlich!

Alles, was du schaffst, kannst du als Erfolg feiern! Ins Tal der Tränen wirst du oft genug abstürzen, das wird sich nicht vermeiden lassen, aber du darfst den Glauben daran nicht verlieren, dass es auch wieder aufwärts gehen wird. Auch wenn es grad unvorstellbar ist, aber es ist möglich. Der Mensch ist eine kleine Wunderkiste.

Dich selbst zu reflektieren und an dir zu arbeiten, wird dir für die Zukunft helfen. Das kann ein steiniger Weg werden, aber der Aufstieg lohnt sich. Die Parole heißt also durchhalten, du wirst das schaffen. Alles Gute für dich!

12.08.2025 04:32 • x 7 #83


E
Guten Morgen zusammen,

danke für eure Nachrichten. Ich konnte einigermaßen schlafen, habe aber von ihr geträumt.

Aufgewacht bin ich mit dem Gedanken, dass alles OK sei - und Zack, kommt das widerliche Gefühl und beweist das Gegenteil.

Nachdem ich gestern Abend noch dachte, dass es auch ohne Klinik gut geht, denke ich nun wieder anders. Das hin und her nervt mich auch und macht mürbe...

12.08.2025 06:12 • x 6 #84


N
@Lukrethia

Da sagst du was. Wir können unendlich froh sein, dass bei uns psychologische Probleme und Erkrankungen nicht mehr tabuisiert sind. Das führt zu niedrigschwelligen Angeboten, die dem Einzelnen in Notsituationen schnell helfen können. Und wer als Laie tatsächlich glaubt, diagnostizieren zu können ob und wie schwer jemand seelisch leidet, der lebt auf einem extrem anderen Stern.

@Ex-Mitglied
Ich wünsche dir alles Gute und finde, dass du einne richtige und mutige Entscheidung getroffen hast.

12.08.2025 06:27 • x 4 #85


Plague
Lieber TE,
ich finde es leider auch traurig, dass dir hier versucht wird, dir dein Vorhaben mit dem stationäre Aufenthalt madig zu machen.

Es gibt nun einmal psychische Erkrankungen wie etwa die schwere Depression, die damit einher gehen, dass Betroffene nicht mehr für sich selbst sorgen können bzw. vorübergehend wegen Suizidgedanken oder -absichten eine Gefahr für sich selbst darstellen stellen. In solchen Fällen zeugt es von persönlicher Verantwortung, sich einzugestehen, dass man externe professionelle Hilfe benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen.

So ein stationär-akutpsychiatrischer Aufenthalt dient der Stabilsierung, vor allem dadurch, dass jemand aus einem bisherigen Umfeld herausgenommen wird, das oft an der Entstehen und/oder Aufrechterhaltung der Erkrankung mehr oder weniger stark beteiligt war. Auch bzgl. der Möglichkeit der medikamentösen Einstellung würde ich mir keine unnötige Angst machen lassen. Antidepressiva gehören zu den am meisten veordneten Psychopharmaka und gerade der klinische Rahmen bietet optimale Möglichkeiten, um in der Einstellungsphase auf Unwägbarkeiten schnell reagieren zu können. Darüber hinaus bieten viele Psychiatrien ein flankierendes Begleitprogramm mit Indikativgruppen für bestimmte Krankheitsbilder und der Möglichkeit von Einzelgesprächen sowie ggf. Sozialberatung. Evtl. kann auch der fließende Übergang für eine Anschlussberhandlung im tagesklinischen Bereich geplant und in die Wege geleitet werden.

In diesem Sinne viel Erfolg!

12.08.2025 06:47 • x 7 #86


Z
Zitat von Ex-Mitglied:
Nachdem ich gestern Abend noch dachte, dass es auch ohne Klinik gut geht, denke ich nun wieder anders. Das hin und her nervt mich auch und macht mürbe...

Im Liebeskummeraktuzustand schwanken diese Gefühlslagen durchaus alle paar Minuten. Die ersten Tage sind die härtesten.
Dann kommen Gefühlsschwankungen alle 10-15 Min. Später alle 1,5 - 2 Stunden. Fortschreitend dann mehr nach Tagesverlauf. Die einen haben morgens das Tief und sind nachmittags, abends wieder in Trauer. Bei anderen läuft es genau umgekehrt. Irgendwann wird festgestellt, das man schon vier Stunden lang nicht mehr an Ex denken musste. Dann geht es langsam bergauf. Natürlich alles sehr grob umrissen.

Ansich könnte man sich möglichst entspannt zurück lehnen und die Wellen abreiten. Aber viele vertrauen nicht dem natürlichen Verlauf. Ich denke mittlerweile, dass ist das, was Liebeskummer so schwer macht. Weil man dem Gefühl, es wird nie vorbei gehen erstmal glaubt. Dabei außer acht lässt, dass dieses Gefühl jeweils nur ein paar Minuten da ist, bevor es sich wieder ändert. Doch daran wird sich festgehangen, die guten Minuten zwischendurch werden nicht so intensiv wahr genommen, was die Zeit des Leidens verlängert. Die Intensivität dessen steigert.

12.08.2025 06:53 • x 4 #87


B
Zitat von Ex-Mitglied:

In der Klinik könnte ich zur Ruhe kommen, Medikamente bekommen und mich so schrittweise stabilisieren.

Mach das!
Ich gehöre auch zu den Kandidatinnen die nach Trennungen in ein tiefes Loch fallen, das macht sich nicht nur psychisch sondern eben auch physisch stark bemerkbar.
Ich nutze dann meist Antidepressivum....
Klinikaufenthalte oder Therapien hatte ich noch nie.

OK, das ist Off Topic, was ich sagen will: Mache alles was du meinst, damit es dir gut tut.
Wenn es nicht hilft oder es dir dort nicht gut geht, kannst du immer noch gehen.
Auf jeden Fall hast du dann Ansprechpartner.
Die Frage ist nur: Wie lange dauert es, bis du einen Platz bekommst?
(Ich seh gerade du bekommst Mittwoch den Platz)- nutze ihn!

12.08.2025 06:54 • x 3 #88


Fenjal
Naja, etwas weniger dramatisch könnte man seine eigene Krisenfestigkeit hinterfragen, mal etwas die emotionale Widerstandskraft zu stärken wäre ein Anfang.
Warum man gleich in eine Psychoanstalt gehen muss, ist auch für mich eine Hausnummer.
Trotz Verletzung sollte man handlungsfähig bleiben, man ist erwachsen.
Ex-Mitglied, führ dir deine Stärken und Erfolge vor Augen, strukturiere deinen Tag und plane etwas interessantes.
Schieb den Verlust in die Datei Erfahrung, das passt dann alles schon.

12.08.2025 06:56 • x 2 #89


T
Ach Ex-Mitglied, lass Dich von den negativen Kommentaren nicht runterziehen.

Wenn jemand sich ein Bein bricht, lässt er sich auch behandeln und niemand würde sagen: „da muss Du jetzt durch!“

Ich habe keine Ahnung von Depressionen, aber wenn es die Möglichkeit gibt, Dir helfen zu lassen, solltest Du das in Anspruch nehmen. Alles Gute

12.08.2025 07:00 • x 5 #90


A


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