1474

Psychiatrie nach Trennung

B
Zitat von Zaungast:
Ansich könnte man sich möglichst entspannt zurück lehnen und die Wellen abreiten

Richtig, allerdings ist es ein Unterschied, ob du normalen Liebeskummer hast oder in einer toxischen Beziehung warst und hinterher schweren Liebeskummer hast. Bei mir ging es mal bis zum Broken Heard Syndrom.
Das kann sogar gefährlich werden. Sicher auch eine Frage wie alt und belastbar man überhaupt noch ist

12.08.2025 07:02 • x 4 #91


B
Zitat von Timeconsumption:
Ach Ex-Mitglied, lass Dich von den negativen Kommentaren nicht runterziehen. Wenn jemand sich ein Bein bricht, lässt er sich auch behandeln und niemand würde sagen: „da muss Du jetzt durch!“ Ich habe keine Ahnung von Depressionen, aber wenn es die Möglichkeit gibt, Dir helfen zu lassen, solltest Du das in Anspruch ...

Kurz und pragmatisch, mag ich

12.08.2025 07:03 • x 6 #92


A


Psychiatrie nach Trennung

x 3


HeavyDreamy
Zitat von Ex-Mitglied:
Nachdem ich gestern Abend noch dachte, dass es auch ohne Klinik gut geht, denke ich nun wieder anders. Das hin und her nervt mich auch und macht mürbe...


guten Morgen Ex-Mitglied

Du warst gestern sehr euphorisch, Euphorie nimmt Energie sag ich immer
Deswegen schrieb ich dir, dass du langsam machen sollst

Wie schon geschrieben, du kannst jederzeit wieder aus der Klinik rausgehen. Dich hält dort niemand fest.
Versuche es einfach. Und du lernst dort auch neue Leute kennen

Und btw:
Jede Therapie oder auch jede Psychiatrie/psychosomatische Klinik ist ein Stück Verarbeitung deiner Kindheit (was ja wirklich wichtig ist, wegen deinem Liebeskummer und Verlustangst/emotionale Abhängigkeit) und du lernst mit jeder Therapie und mit jeder Psychiatrie immer wieder psychologisch selber dazu.

Mir haben die Erfahrungen mit Therapie und Klinik ganz viel Wissen über die Seele allgemein gebracht und ich bin wirklich auch etwas stolz darauf, so ein bisschen Wissen zu haben

Sehe also so einen Aufenthalt nicht nur als irgendwie notwendiges Übel, sondern auch als eine Lebenserfahrung

12.08.2025 07:20 • x 7 #93


Fenjal
Natürlich kann man Emotionen verstärken und den Sachverhalt dramatischer darstellen als er in Wirklichkrit ist.
Liebeskummer trifft jeden von uns mindestens 1 mal im Leben.
Mit Sicherheit hast du Ventile, wie Hobbys, beruflicher Erfolg, durch die du Dampf ablassen kannst.
Seltsam für mich ist es, zu glauben, - dass durch Klagen etwas besser zu bewältigen sei, vor allem durch Gerede wird nichts besser, - eher durch Handlungen, wie Sport, Ziele setzen, sich auf seine Stärken berufen.
Worte, schönreden, haben mir noch nie geholfen. Für mich erschreckend, dass geglaubt wird, wenn man Emotionen stark nach außen trägt, bessert sich irgendetwas, das Gegenteil ist der Fall, so empfinde ich es.
Tja, jedenfalls habe ich persönlich bisher immer durch Handlungen und Arbeit, Krisen bewältigt, niemals mit Worten oder Gesprächen in Therapiestuben. Die Euronen sind mir dafür auch zu schade, um ehrlich zu sein
Jeder wie er kann.
Alles Gute Ex-Mitglied, du wirst irgendwann Land sehen, eher heute als morgen, keine Frage.

12.08.2025 07:27 • #94


Z
Zitat von Besserwisser60:
Richtig, allerdings ist es ein Unterschied, ob du normalen Liebekummer hast oder in einer toxischen Beziehung warst und hinterher schweren Liebekummer hast. Bei mir ging es mal bis zum Broken Heard Syndrom.
Das kann sogar gefährlich werden. Sicher auch eine Frage wie alt und belastbar man überhaupt noch ist

Reicht es um mitreden zu dürfen, dass ich das was ich vorweg schrieb, genau aus solch einer Situation heraus gelernt hatte?

Übrigens aus diesem Forum. Mein Broken Heard Sydrom verschwand wieder, den Liebeskummer überstand ich verhältnismäßig gut und schnell. Was nicht heißt, das es zwischendrin keine Abgrundphasen gab. Doch auch da wurde mir beigebracht, dass dies nicht schlimm ist und vorbei geht. Es gehört zum natürlichen Verlauf.

Etwas, was hier kaum noch so vermittelt wird. Sich in Diskussionen verliert. Kaum ein Miteinander mehr. Zu meiner Zeit taten sich ein paar Betroffene zusammen und zogen sich gegenseitig wieder raus. Gibt es solche Threads überhaupt noch?

12.08.2025 07:30 • x 6 #95


Plague
Zitat von Fenjal:
Seltsam für mich ist es, zu glauben, - dass durch Klagen etwas besser zu bewältigen sei, vor allem durch Gerede wird nichts besser, - eher durch Handlungen, wie Sport, Ziele setzen, sich auf seine Stärken berufen.

Hast du überhaupt irgendeine Ahnung, wie Depressionsbehandlung funktioniert?
Wenn du die hättest, würdest du wissen, dass es in nicht unerheblichem Maß um Aktivitätsaufbau, tagesstrukturierende Aktivitäten und Ressourcenaktivierung geht und müsstest nicht wie eine Blinde von der Farbe sprechen.

12.08.2025 07:32 • x 6 #96


HeavyDreamy
Zitat von Zaungast:
Ansich könnte man sich möglichst entspannt zurück lehnen und die Wellen abreiten. Aber viele vertrauen nicht dem natürlichen Verlauf.


Ich weiss, wie du meinst, allerdings ist das bei ihm leider noch etwas schwieriger/schlimmer, da seine Probleme auch zusammenhängend mit der Kindheit zutun hat.

Er hat Liebeskummer, ja sie fehlt ihm, ganz klar, aber er hat eben auch Verlustangst und diese emotionale Abhängigkeit. Und da ist zusätzlich dann ein wirklich heftigeres Problem, was eben dann nur fachmännisch verarbeitet werden kann.

12.08.2025 07:33 • x 4 #97


Plague
Zitat von Heavydreamy:
Er hat Liebeskummer, ja sie fehlt ihm, ganz klar, aber er hat eben auch Verlustangst und diese emotionale Abhängigkeit. Und da ist zusätzlich dann ein wirklich heftigeres Problem, was eben dann nur fachmännisch verarbeitet werden kann.

Sehe ich ähnlich:
Der Liebeskummer ist als starker Stressor nur noch der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat.
Dass jemand übermäßig starke Verlustängste entwickelt oder sich in eine emotionale Abhängigkeit hineindreht, hat seine Ursache oft in generellen Selbstwertdefiziten, die ihre Wurzeln meistens schon recht früh haben.

Die Klinikbehandlung würde dem TE meines Erachtens die Chance eröffnen, diese Dimension der Erkrankung besser zu verstehen und nach Wegen zu suchen, sich damit zu befassen.

12.08.2025 07:40 • x 4 #98


HeavyDreamy
Zitat von Zaungast:
Kaum ein Miteinander mehr. Zu meiner Zeit taten sich ein paar Betroffene zusammen und zogen sich gegenseitig wieder raus. Gibt es solche Threads überhaupt noch?


Denke, bei einem reinen Liebeskummer ist das durchaus möglich und auch sinnvoll

Nur, wenn eben die Kindheit schon stark vorbelastet war und daraus dann später ungesunde Dynamiken in den Beziehungen entstehen, dann wirds wirklich schwierig, da rauszukommen.

12.08.2025 07:41 • x 2 #99


B
Zitat von Ex-Mitglied:
Nachdem ich gestern Abend noch dachte, dass es auch ohne Klinik gut geht, denke ich nun wieder anders. Das hin und her nervt mich auch und macht mürbe..

Auch diesen Zwiespalt kenne ich zur Genüge ....erst will man nicht rein, dann will man am liebsten nicht mehr raus.....

Es ist nur eine Auszeit, die behalten dich da schon nicht drin, keine Sorge!

Lass abklären, was Depression ist und was Trauerprozess.....mein Oberarzt meinte im Januar zu mir, fuer Liebeskummer gibt es leider keine Pille, durch den Trauerprozess muss ich leider durch...aber die Depression können sie behandeln (haben sie auch)...

12.08.2025 07:41 • x 4 #100


Z
Zitat von Heavydreamy:
Ich weiss, wie du meinst, allerdings ist das bei ihm leider noch etwas schwieriger/schlimmer, da seine Probleme auch zusammenhängend mit der Kindheit zutun hat.


Zitat von Heavydreamy:
Nur, wenn eben die Kindheit schon stark vorbelastet war und daraus dann später ungesunde Dynamiken in den Beziehungen entstehen, dann wirds wirklich schwierig, da rauszukommen.

Mir ging es vorangig darum, ihm einen Erklärungsansatz anzubieten. Heute den Tag muss er ja noch rumbekommen.

Hätte auch liegen bleiben und atmen z.B. schreiben können. Um ihm die Sicherheit zu geben, dass egal, was heute los sein wird in seiner Gefühlswelt. Es ist in Ordnung so. Es fühlt sich sehr schlimm an, doch es wird auch wieder besser. Nicht unbedingt heute, doch in absehbarer Zukunft.

Wenn er sich entschließt morgen in die Klinik zu gehen, werden die ihren Job da schon gut machen.

12.08.2025 07:53 • x 3 #101


Fenjal
@Plague na, um meinen Tag zu strukturieren, sowie in eine Handlung zu kommen, brauche ich weder eine Aufforderung durch einen Therapeuten noch eine PDF Datei, passt schon.
Krisenfestigkeit und emotionale Widerstandskraft sind kein Hexenwerk, ähnlich dem, dass Brot nicht auf den Teller geflogen kommt, sondern man selbst dafür Sorge zu tragen hat, dass der Teller nicht leer bleibt.

12.08.2025 07:56 • #102


HeavyDreamy
Zitat von Zaungast:
Mir ging es vorangig darum, ihm einen Erklärungsansatz anzubieten. Heute den Tag muss er ja noch rumbekommen.


Ja, wie geschrieben, ich weiss, wie du es meinst Und das ist auch völlig richtig so

12.08.2025 07:58 • x 1 #103


Plague
Zitat von Fenjal:
Krisenfestigkeit und emotionale Widerstandskraft sind kein Hexenwerk,

Allerdings auch keine gottgegebenen Naturtalente.

12.08.2025 08:04 • x 3 #104


M
Zitat von Fenjal:
Seltsam für mich ist es, zu glauben, - dass durch Klagen etwas besser zu bewältigen sei, vor allem durch Gerede wird nichts besser, - eher durch Handlungen, wie Sport, Ziele setzen, sich auf seine Stärken berufen.
Worte, schönreden, haben mir noch nie geholfen. Für mich erschreckend, dass geglaubt wird, wenn man Emotionen stark nach außen trägt, bessert sich irgendetwas, das Gegenteil ist der Fall, so empfinde ich es.
Tja, jedenfalls habe ich persönlich bisher immer durch Handlungen und Arbeit, Krisen bewältigt, niemals mit Worten oder Gesprächen in Therapiestuben. Die Euronen sind mir dafür auch zu schade, um ehrlich zu sein

Das sehe ich (ausnahmsweise) genauso wie Du. Das ständige Reden und Jammern brachte mich noch nie weiter. Im Gegenteil, es verstärkte eher oft noch die negative Stimmung in der ich mich befand.
Und Arbeit hat mir auch oft geholfen, denn Arbeit bringt Struktur ins Leben, auch in Krisenzeiten. Durch Rumliegen auf der Couch und Selbstmitleid besserte sich bei mir noch nie was.

Ich hatte schon Phasen, in denen ich - solange ich daheim war - immer wieder in Tränen ausbrach und mir dachte, ich schaff das heute nicht. Aber wenn ich die Haustüre hinter mir schloss, merkte mir keiner an, wie miserabel es mir eigentlich ging.

12.08.2025 09:11 • x 2 #105


A


x 4