Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr

Zitat von Ema:

Tatsächlich?

Ja, dachte ich zumindest.... oder ist er doch nicht gesund?

Ich bin der Meinung, es gibt immer eine Möglichkeit, dieser Ehefrau zu helfen und dass noch lange nicht alles ausgeschöpft wurde .

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Genug wohlwollende Ratschläge von ehemals betroffenen Angehörigen gab es hier ja.

Zitat von tina1955:

oder ist er doch nicht gesund

Ist sicher die Frage, was man darunter versteht.

Auf mich wirkt er selbst mindestens so instabil, wie er seine Frau schildert.

Da wird seit fast 2 Jahren rum debattiert, anstatt mal zu handeln.
Ich habe für sowas absolut kein Verständnis.

Zitat von tina1955:

Da wird seit fast 2 Jahren rum debattiert, anstatt mal zu handeln.

Er handelt nicht, seine Frau handelt nicht ... Die passen gut zusammen.

Zitat von SchnauzeVoll:

Es ist in den letzten Wochen immer schlimmer geworden. Medikamente hat sie abgesetzt. Hat nun schlimme Ängste und innere Unruhe. Will ich sie zwingen, mit mir zum Arzt zu gehen, lehnt sie ab. Es ist der reinste Horror. Bald bin ich selbst soweit. Gehe ich fürchte ich das Schlimmste für sie, denn dann ist sie ganz allein.

Und damit (ganz allein zu sein) ist sie nicht allein.

Sie ist aber mündig und für ihr Leben selbst verantwortlich. Falls sie das nicht kann, musst Du sie entmündigen lassen, um sie vor sich selbst zu schützen.

Zitat von VictoriaSiempre:

Nun. Sie ist geschäftsfähig und kann für sich selbst entscheiden.

Bingo.

Zitat von VictoriaSiempre:

Was denkst Du - dass Deine Frau irgendwo zwangseingewiesen wird? Das wird nicht passieren.

Wenn sie eine Gefahr für sich selbst darstellt, eventuell schon.

Zitat von VictoriaSiempre:

Du gehst anschließend Montag zu Deinem Hausarzt, schilderst ihm Deine Situation am Rande des Nervenzusammenbruchs und läßt Dich aus der Situation rausnehmen, indem DU in eine Klinik gehst, um endlich selber auf Dich, Deine anscheinend seit Jahren total verkorkste Ehe und den Weg da raus zu gucken.

Sehe ich auch so.
Was sagt denn Dein Hausarzt in Bezug auf deine Situation?
Was rät er Dir?

Zitat von tina1955:

Ich bin der Meinung, es gibt immer eine Möglichkeit, dieser Ehefrau zu helfen und dass noch lange nicht alles ausgeschöpft wurde .

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Da muss ich Dich jetzt als Angehörige in ähnlicher Situation leider schwer enttäuschen, in Bezug auf der Ehefrau zu helfen. Wenn sie nicht mitspielt - und das tut sie nicht - funktioniert die Hilfe nicht.

Der einzige Weg, den es für ihn gibt, ist zu gehen.

@SchnauzeVoll

Ich möchte Dir als eine Tochter (in ähnlicher Situation) sagen, dass Dir Deine unendlich dankbar ist, dass Du sie nicht mit der Situation allein gelassen hast. Auch wenn sie das möglicherweise gar nicht weiß ... es gibt Väter, die diese Verantwortung nicht übernehmen und ihre Töchter in diesem Wahnsinn alleine lassen. Meiner zum Beispiel.

Aber jetzt ist es Zeit, ENDLICH zu gehen! Du hast alles getan. Mehr geht nicht. Und Deine Tochter wird es verstehen.

@tesa, das meinte ich ja.
Er kann sofort gehen, sich selbst in Therapie begeben, damit er zur Ruhe kommt und aus dieser Co-Abhängikeit

@tina1955

Dann stimmt es.

Zitat von tesa:

Der einzige Weg, den es für ihn gibt, ist zu gehen.

Dem kann ich als Schwester einer depressiven Borderlinerin, Exfrau eines chronisch Depressiven und Nichte einer manisch-depressiven Psychotikerin uneingeschränkt zustimmen.

Am Ende vom Tag wirst du einen schwer depressiven Menschen nicht davor bewahren sich etwas anzutun und gesund machst du die mit aller Liebe und Fürsorge auch nicht - und die ist hier nichtmal mehr vorhanden.
Psychisch kranke Menschen fressen oder rauchen sich tot, werfen sich vor Züge oder von Brücken usw.
Das ist schlimm. Sehr schlimm. Aber die brauchen keinen Co-Abhängigen und auch niemanden, der die Verantwortung für ihr Leben übernimmt.
Die brauchen einen Arzt und eine regelmäßige Therapie.
Fertig.

PS: alle oben genannten leben noch. Trotz Suizidversuchen jedes einzelnen. Meine Tante hat es ein Bein gekostet, aber sie lebt.
Die Kurve gekriegt haben ALLE (!) 3 erst, als nicht mehr alle gesprungen sind nach ihren Befindlichkeiten.
Die Tochter meiner Tante ihr das auch direkt gesagt hat, dass sie nicht mehr bereit ist, ihre Lebenszeit zu opfern, um die ihrer Mutter zu retten, die sie ganz offensichtlich nur loswerden und nicht leben möchte. Erst danach hat sie es geschafft, sich ernsthaft in Behandlung zu begeben. Für meine Cousine waren leider nach der (fast 10jährigen) Rettungs-Episode auch diverse Begleiterscheinungen von PTBS drin, u.a. Panikattacken und Co die sie lange behandeln lassen musste.

Zitat von Ema:

Er handelt nicht, seine Frau handelt nicht ... Die passen gut zusammen.

Der Schmerzfaktor ist bei beiden wohl noch nicht ganz ausgereizt. Erst wenn dieser voll ist, wird einer handeln. Nur das ist dann viel zu spät, so machen sich leider beide zuviel selbst kaputt

Zitat von Florentine:

Die Kurve gekriegt haben ALLE (!) 3 erst, als nicht mehr alle gesprungen sind nach ihren Befindlichkeiten.

Das ist interessant, denn es bedeutet, dass ich kontroproduktiv handle und mich selbst damit auch noch kaputt mache.

@SchnauzeVoll , ja das machst Du!
Dich wundert das jetzt tatsächlich?

In unzähligen Antworten wurde Dir dies doch ganz genau so mitgeteilt, dass nix passiert, wenn Du nicht handelst.

Du machst am Ende Dich auch noch kaputt und schadest Dir am meisten.

Zitat von SchnauzeVoll:

Das ist interessant, denn es bedeutet, dass ich kontroproduktiv handle und mich selbst damit auch noch kaputt mache.

Vielleicht wäre es sinnvoll, Du liest Dir Deinen Thread noch mal von Anfang an durch?

Auch das Thema der Co-Abhängigkeit und was ein Enabler ist, haben wir hier schon mehrfach besprochen. Da Wege nun mal so lange dauern wie sie dauern und Du vielleicht für bestimmte Beiträge jetzt offener bist als noch zu Beginn Deines Threads (vor Jahren), wäre das vielleicht eine Möglichkeit.

Hier gab es ausgesprochen gute Beiträge, die Du aber zum jeweiligen Zeitpunkt nicht sehen wolltest, vielleicht können sie Dir jetzt besser helfen.

@SchnauzeVoll
Kannst du deine Frau nicht in eine Klinik einweisen lassen, wenn es ihr so schlecht geht?
Dann wäret ihr mal einige Zeit räumlich getrennt und du könntest Klarheit gewinnen und sie könnte zu sich finden. Ihr scheint euch pausenlos gegenseitig zu triggern und in alte Muster zu verfallen. Du schaffst das. Zum richtigen Zeitpunkt wirst du eine Veränderung schaffen. Hier kann dich niemand drängen. Es ist dein Leben und es sind deine Entscheidungen.