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Radikale Akzeptanz Trennung von Sohn/Exfrau letzter Weg

U
Zitat von Cocolores:
So schlimm ich die Situation für Emma finde - es ist für den TE schon unschön, wenn sein Thema gekapert wird

Du hast recht, dickes sorry an die TE!
Emma hat ja nur von ihrem Fall geschildert um Dinge zu verdeutlichen. Ich bin eigentlich dran schuld, weil ich nachgefragt habe und sie so nett war zu antworten.
Aber von meiner Seite aus gibt es jetzt kein OT mehr.

23.07.2021 11:25 • x 1 #46


Puschel8
@Susi-Sorglos
Befasst Euch mal mit Co-Abhängigkeit! Vor allem Dein Lebensgefährte. Klingt mir irgendwie danach.

23.07.2021 11:39 • #47


A


Radikale Akzeptanz Trennung von Sohn/Exfrau letzter Weg

x 3


E-Claire
Zitat von Susi-Sorglos:
oder als Ausweg - vor allem für meinen Mann -die radikale Akzeptans mit all diesen Folgen. Das bedeutet keine finanzielle Untertützung, sich komplett abwenden und sich nicht mehr kümmern. Dies sehen wir als einzigen Ausweg denn wir können und wollen so nicht mehr leben.
Das heisst aber auch, zuzusehen, wie alles wohl noch schlimmer wird.


Du beschreibst sehr gut, die äußeren Erscheinungsmerkmale, aber um mal auf Dein Thema zurück zu kommen, radikale Akzeptanz ist vor allem eine innere Haltung.

Wie mit vielem bedarf es Übung und zunächst eben auch Kenntnis. Was sich zunächst einmal so leicht anhört, alle Hilfestellungen einstellen, ist emotional nicht einfach so umgesetzt. Vielleicht wäre ein guter nächster Schritt für Deinen Partner und eben für Dich, wenn ihr vereinbart, daß sich jeder mal so für sich mit dem Konzept auseinandersetzt. Es gibt Videos auf youtube, wiki-einträge, Bücher oder eben so ein Forum hier, um ein bißchen in das erste Kennenlernen, was das Konzept für einen selbst bedeutet/bedeuten kann, zu gehen. Danach tauscht ihr Euch gemeinsam, über das aus, was man so für sich entdeckt hat.

Das hätte auch den Vorteil, daß ihr dem Thema erst einmal auch mehr Raum gebt, was sicher in der Anfangsphase kein Fehler ist.

Falls theoretische Ausführungen nicht so Euer Ding sind, könntest Du überlegen, ob Du zusammen mit Deinem Partner mal eine praktische Übung macht. Klassische Übung ist einen Ja-Tag zu leben, also einen ganzen Tag mal zu allem ja sagen müssen. Das kann man sicher auch organisiert von einem Coach buchen.

Ich könnte mir gut vorstellen, daß das das Wesen der radikalen Akzeptanz für Euch beide positiv besetzt spürbarer machen könnte.

Zitat von Susi-Sorglos:
Hat jemand Erfahrung damit -

Radikale Akzeptanz beginnt immer mit einem ich kann nicht ändern, daß und endet mit einem und das ist ok für mich.

Ich glaube zudem, daß ganz viele Menschen bei dem Konzept auch die Fehlvorstellung haben, daß dies ein Zen-artiges, friedliches Konzept ist, bei man irgendwann dieses, daß es einem egal wäre, Gefühl erreicht. Radikale Akzeptanz ist aber eigentlich ein Prozess von immer wieder Loslassen und der ist selten ohne Schmerz oder Unfrieden.
Für Deinen Mann zB. bedeutet es, daß er Frieden mit einer ganzen Reihe von Fragen finden muss, die insbesondere ja @Emma75 berührend dargestellt hat. Das wird im teilweise gelingen und an anderer Stelle vielleicht auch nicht. Auch deswegen bleibt es eben ein Prozess, es braucht Übung.

Das, was das Konzept der radikalen Akzeptanz aber so lohnenswert macht, ist, daß es den Fokus vom anderen wieder zu sich selbst lenkt. Früher oder später kommen die meisten Menschen in eine Situation, in der sie damit klar kommen müssen, daß die Mitwirkung, die es von jemandem anderen braucht, verweigert wird. Manchmal reicht es dann die Kommunikation zu ändern oder ähnliches. Hin und wieder aber eben nicht. Dann ist ein, ich kann nicht ändern, dass, aber ich finde einen Weg für mich, damit meistens ok zu sein, eben ein wirklich gutes Werkzeug, um einen Umgang mit der Situation für sich selbst zu finden.

Vielleicht ist da ja ein bißchen etwas für Dich dabei.

23.07.2021 11:44 • x 5 #48


CanisaWuff
Mein EX-Ehemann hat Dro. genommen und ich weiß welchen Sumpf es nach sich zieht.
Ich beneide Euch nicht, als Eltern ist man immer in der Zwickmühle

(ich liebe den Sohne meines EX-Partners auch, dennoch konnte ich manche Dinge anders sehen und habe es angemerkt. Die letzte Entscheidung lag aber immer beim Vater und egal, wie er sie getroffen hat, ich habe sie mitgetragen)

Vielleicht solltest Du Dich in einem Dro. anmelden und Dich mit anderen Angehörigen austauschen oder in eine Selbsthilfegruppe gehen.
Ihr seid nicht die ersten Eltern, die diese Probleme und Sorgen haben.
Fühle Dich von mir umarmt.

23.07.2021 11:49 • x 1 #49


S
Hallo alle zusammen,
erst mal Danke, für die vielen Antworten und Diskussionen. Hätte gar nicht erwartet, dass so viele Meldungen kommen Allerdings bin ich doch verwundert, was da teilweise geschrieben wird...und wie der eine oder andere hier mich offensichtlich analysiert
z.B.: -man merkt, es ist nicht dein Kind. Wenn es dein eigenes Kind wäre, hättest du da wohl etwas anders zu denken und zu fühlen.
Ja, ich habe nur einen Umriss von der Situation geschrieben, es wäre ansonsten ein ganzes Buch geworden. Meine Frage ja auch ob jemand Erfahrungen mit radikalter Akzeptanz hat, nicht ob ich/wir alles richtig gemacht haben.

Fakt ist: ich kenne den Sohn meines Lebensgefährten seit Grundschulalter und habe ihn ganau wie meine Tochter behandelt, Kindergeburtstage ausgerichtet, bei Krankheit versorgt, mit ihm Hausaufgaben gemacht und gelernt, er war selbstverständlich in meine Familie integriert, wir hatten tolle Urlaubsreisen und Spieleabende usw. und das über Jahre. Die Veränderung von ihm war schleichend, aber erkennbar und schwer aufzuhalten. Ab einem gewissen Punkt musste ICH immer mit der Ablehnung der Ex-Frau/Mutter kämpfen, sie war eifersüchtig weil wir uns gut verstanden haben und dann gings los dass sie ihrem Sohn sagte: die hat dir nix zu sagen, die Wohnt in unserem Haus..Mein Fehler war, dass ich da nie ein Fass aufgemacht habe, dachte ich will gerade WEGEN dem Sohn keinen Streit, war ein Fehler denn dadurch wurde er manipuliert, hat da auch gut mitgemacht und hat alle gegeneinander ausgespielt. Leider konnten wir uns Erwachsene nicht zusammen setzten und daürber reden, die Mutter hielt sich an keine Absprachen, verhamloste den ersten *beep*, tolleriert Alkohl, ließ ihn mit 12 Jahren bis nachts weggehn usw. es nahm seinen Lauf...aber wer denkt, ja dann sucht euch doch Hilfe beim Jugendamt oder. Kinderpsychologen, Dro. usw, und meint, wir/ich hätte da versagt, hat - ich kann nur sagen zum Glück - da wohl wenig Erfahrung mit. Wenn ja, seid froh! Ich bin bedient mit diesen Institutionen, wir haben verzweifelt um Hilfe gebeten, das Jugendamt hat seine -später- vom Gericht festgesetzten Termine abgefrühstückt, (sein Sohn ist inzwischen - ich muss es so sagen- gewieft und kamm aus der Dro. raus mit: ich hab denen erzählt was sie hören wollten und die lassen mich jetzt in Ruhe) wir wollten Dro. damit sie uns glauben in welcher Gefahr er ist aber sowas ist nur mit richterlichem Beschluss möglich und die Dro. sagte uns, ja in dem Alter probieren sie alles aus. Das war zu einem Zeitpunkt als er schon monatelang nicht in die Schule ging, in der Schule mit Joints erwischt wurde usw. er dealt das weiss hier jeder. Es gab einen Polizeieinsatz weil er bei seiner Mutter die Haustüre aufgebrochen hatte sie bedrohte, dabei wurden Dro. gefunden und bis zur Gerichtsverhandlung dauerte es 1 Jahr, vollzug der Strafe (Jugendarrest) dann nochmal 1 Jahr...und in der Zwischenzeit ist noch etliches andere passiert. Da kann man die Justiz leider nicht mehr für voll nehmen - und der Sohn sowieso nicht. Wir kannten inzwischen alle Polizisten in unserer Gegend, die waren auch frustriert das dies im Allgemeinen so ist - die angagierten Polizisten wollten was bewegen, und dann dauerte es bis die Justiz reagiert. Er hat mit 16 mehrere Autos via Ebey gekauft und vor ort abgeholt - also ist vor der Haustüre weg gefahren (wusste wir nicht, waren im Wald geparkt) und fuhr damit rum. Es gab nur 2 Polizisten, die wirklich versuchten ihn im alter von 15 irgendwie noch auf die Spur zu bringen. Die kamen freiwillig zu uns und haben versucht mit ihm zu reden...hat nix gebracht. Also Hilfe von Behörden gab es nicht wirklich...es gab sogar die Aussage vom Jugendamt, warten sie bis er 18 ist, dann ist er selbst verantwortlich. Also wenn einer sagt, ich hätte mich nicht bemüht, oder kein Empfinden der liegt da falsch Ich bin da nicht gekränkt über diese Komentare, aber vielleicht sollte der eine oder andere mal überlegen sich vorschnell ein Urteil zu bilden.
Zu mir: ich bin in den 50iger, habe - nachdem der Vater mich in der Schwangerschaft verlassen hat - meine Tochter alleine gross gezogen, bin immer arbeiten gegangen, sie hat ein Studium abgeschlossen und dieser Weg war bestimmt nicht einfach. Also ich denk ich steh im Leben und kann gerade aus denken....
Meine Entscheidung mich von seinem Sohn abzuwenden ist - das muss ich so sagen - ist reiner Selbsterhalt. Wir sind an einem Punkt, da geht es einfach nicht mehr. Wenn du über die letzten mindestens 3 Jahre, ständig die Polizei vor der Tür hast, als er noch bei uns wohnte roch das ganze Haus nur nach Ha. und das morgens um 6.00 Uhr, die Toiletten ware (sorry) jeden Tag zugeschissen, er hat nachts den Kühlschrank ausgeräumt, mir meine Unterwäsche geklaut und die Bilder mit Freunden per Handy geteilt, Lügengeschichten erzählt ich würde ihm das Essen einteilen usw...da kannst du irgendwann nicht mehr. Ja, wir haben mit ihm geredet und gesagt, dass wir so nicht weitermachen können und doch versuchen wollen, unter einem Dach miteinander auszukommen, ihm Hilfe zu geben und wir das gemeinsam irgendwie hinbekommen. Und wenn dann kommt: he Alte, perpiss dich du *beep*, du hast mir nix zu sagen, dann ist gut. Sein Vater hat das Verhalten mir gegenüber nicht toleriert, mit ihm gesprochen - hat nix genützt. Als er ausgezogen ist, war mein Mann so fertig, dass er nicht im Stande war das Zimmer aufzuräumen. Es war eine Messibude - ich hab mehrere mit Urin gefüllte Wasserflaschen aus dem Zimmer - er hat mal seiner Mutter diesen Inhalt in ein Glas gefüllt und sie dachte es wäre Fanta...
Warum das alles so gekommen ist, dafür gibt es an einigen Stellen im Leben einen Grund - es gibt Fehler, die kann man vermeiden, und es gibt Fehler, bei denen erkennt man erst später wie fatal sie waren und mann hatte aber keinen Einfluss darauf weil er von einer anderen Seite kam...Dro. spielen eine ganz große Rolle denn dann kam der richtige Abstieg...Sucht kommt von siechen und so ist es.
Mir tut es in der Seele weh, und wir haben viel geweint, dass der Sohn so ist wie es ist. Das wir ihm nicht helfen konnten, denn in seinem Inneren ist er krank - das ist uns klar... Und dass alle Bemühungen ins leere gelaufen sind...
Vielleicht habt ihr jetzt einen Einblick in die Geschichte bekommen - ich hab ja auch fast einen Roman geschrieben - bitte denkt mal daran, wie schnell man sagt: ja die haben sich nicht richtig Bemüht, es fehlt das Verständnis, ist eine Stiefmutter....is aber nicht so. Unsere Beziehung stand auch auf der Kippe, nicht wegen Liebe oder Verständnis, nein mein Mann wollte das auch nicht mir und meinem Kind zumuten. Ich hab 1 Jahr eine eigene Wohnung gemietet, dass wir wenn es ganz schlimm war flüchten konnten....und wir wollten als Paar für uns auch für den Sohn nicht aufgeben...aber es gibt einen Punkt, da geht das nicht mehr ...es kam von seinem Sohn bis heute immer nur: ja ab morgen wird alles anders, selbst die Briefe aus der JVA waren genau so und nix hat sich geändert...
Das was kommt wird unendlich schwer, denn es bleibt immer der Sohn und es ist völlig normal wenn du weisst, dass es anders sein könnte, wir schlagen ihn ja nicht, er könnte bei uns oder mit uns leben. Er will es aber nicht bzw. kann es nicht.
Ich lese den Text jetzt nicht mehr durch, das Thema wühlt in mir.
Also urteilt bitte nicht überschnell, vieles was ist, sieht man nach aussen nicht ...
einer hat geschrieben: der Sohn tut mir leid...in bezug wie wir mit ihm umgehen. Ich denke das ist nicht fair uns gegenüber - aber mir tuts für den Sohn auch leid...er will sich nicht helfen lassen und er ist im Grunde der Verlierer weil er momentan sein Leben und seine Zukunft verliert...aber nur ER kann sich ändern, Hilfe hat und würde er auch jetzt noch bekommen...
Nochmal danke für eure Beiträge und wenn jemand eine ähnliche Geschichte hat freu ich mich über eine Meldung,
Tschau, Susi Sorglos...

...wenn du über einen langen Zeitraum so lebst, scheint es normal - mit Abstand betrachtet, ist es völlig unnormal....

23.07.2021 12:16 • x 5 #50


S
Danke...ich werde mir das bestimmt noch mehrmals durchlesen

23.07.2021 12:19 • #51


S
Danke dir...es hilft, wenn man weiss wir sind nicht die einzigen mit diesem Weg.

23.07.2021 13:10 • #52


S
Zitat von Pinkstar:
Hallo, man merkt, es ist nicht dein Kind. Wenn es dein eigenes Kind wäre, hättest du da wohl etwas anders zu denken und zu fühlen. Statt einfach nur für ihn da zu sein, erwartet man einen jungen Mann, der sein Leben im Griff hat. Diese Erwartungshaltung macht Druck auf ihn. Jetzt ist er 18 Jahre und für sich ...


Bis auf deine Einschätzung mir gegenüber hätte ich auch teilweise geschrieben...Hilfe bieten, für einander da sein, Geld ist nicht das wichtigste im Leben usw....glaub mir ich habe Situationen akzeptiert, hab mir sogar den Dro. von seinem Sohn vorgeknöpft - alles Dinge, die kannte ich nur aus dem Fernsehn...
Ich weiss heute: sag niemals nie und es kann jeden treffen...und ich meine jeden!

23.07.2021 13:16 • x 3 #53


S
Du versteht wie es uns geht...das hat nix mit einer Pupertätsphase oder mal ein Durchhänger zu tun. Ja und wir dachten an Trennung - als Schutz für uns - aber das haben wir ganz schnell überworfen denn wir wollten nicht zulassen, dass er unser Leben bestimmt und außerdem lieben wir uns und sind bei froh, nach gescheiterten Beziehungen aus der Vergangenheit dieses Glück zu haben, nochmal auf die Liebe zu treffen...der Verstand sagt nein, das Herz sagt ja ..jo so ist es

23.07.2021 13:26 • x 2 #54


E-Claire
Zitat von Susi-Sorglos:
Hallo alle zusammen,
erst mal Danke, für die vielen Antworten und Diskussionen. Hätte gar nicht erwartet, dass so viele Meldungen kommen Allerdings bin ich doch verwundert, was da teilweise geschrieben wird...und wie der eine oder andere hier mich offensichtlich analysiert
z.B.: -man merkt, es ist nicht dein Kind. Wenn es dein eigenes Kind wäre, hättest du da wohl etwas anders zu denken und zu fühlen.
Ja, ich habe nur einen Umriss von der Situation geschrieben, es wäre ansonsten ein ganzes Buch geworden. Meine Frage ja auch ob jemand Erfahrungen mit radikalter Akzeptanz hat, nicht ob ich/wir alles richtig gemacht haben.

Fakt ist:


OK, dann fangen wir mal mit radikaler Akzeptanz an:

Ich bin mir sicher, daß Du Dein bestes gegeben hast für ihn da zu sein.
Vielleicht war das zu viel, vielleicht zu wenig, aber ich bin mir sicher, daß es immer Dein Bestes war.

Es ist, was es ist.

So und wenn Du jetzt in Dir ein paar Momente spürst, bei denen Du denkst, daß Du besser, anders hättest handeln sollen, dann ist das Dein Weg.
Für jede einzelnen Situation für Dich nen Weg zu finden, damit ok zu sein.

Für mich persönlich ist das immer auch schmerzhaft und, full disclosure, ich bin weder Mutter noch Bonus-Eltern, aber das bedeutet nicht, daß es nicht auch mit Erkenntnis verbunden ist und vielleicht ist es nicht für jeden schmerzhaft. Möglich wäre das.
Hier ist, was sowohl @Susi-Sorglos und @Emma75 absolut hören solltet: Ihr gebt, denn das macht Ihr beide jeden Tag, Euer Bestes. Jeden (!) Tag.
An manchen Tagen ist das genug, an anderen nicht und an wieder anderen stimmt der Maßstab nicht.

Radikale Akzeptanz ist kein Lebenskonzept, sondern ein Werkzeug. Und es bedeutet, daß Du reichst
Du gibst Dein Bestes!

Und egal, ob Dein Bestes für Dich, für andere oder in der Situation gut genug ist, es bleibt Dein Bestes, denn ich bin mir absolut sicher, jeder von Euch beiden würde sehr, sehr viel darum geben, daß aus der Systembrecherin, jemand wird, welcher endlich geholfen werden kann oder daß aus dem kleines Aussteiger mit ausgesprochenem Wirtschaftssinn (ich kannte ne Reihe von solchen Typen, als ich so alt war und ehrlich, daß die dann doch nen Weg gefunden haben, ist nicht so unwahrscheinlich, vor allem nicht wenn es sich um die Substanzen handelt, um die es anscheinend geht.), halt ein recht erfolgreicher Unternehmer wird.

Ich bin mir sicher, ihr beide würdet so viel tun, damit es so ausgehen könnte!

DAS REICHT. oder unter radikaler Akzeptanz: das muß reichen.

(Beispiel Ende)

Wenn ich darf: Ich fand Emmas Beitrag hier überhaupt nicht fehl, weil es für mich widerspiegelt, warum ich hier bin. Hin und wieder begegnen wir hier einander und lesen unsere Themen, die mal mehr mal weniger an romantische Zweierbeziehungen geknüpft sind.
Ich finde es schön, wenn Emma ermutigt wird zu einem eigenen Thema, ich kann aber auch verstehen, daß Emmas Beitrag nie ohne Susis Beitrag entstanden wäre. Und dies nicht gleichbedeutend damit ist, daß jetzt in einem eigenen Beitrag zur Diskussion stellen zu wollen.

Mutterschaft und dazu gehört auch für mich Bonus-Mutterschaft ist einfach nur ein Thema, wozu jeder eine Meinung und eine Auffassung hat.
Alle.

Ich mag gerne mit Euch, weiter über radikale Akzeptanz plaudern, auch weil ich glaube, daß Susis Therapeut die erarbeiteten Strategien klar benannt hat.

Und nochmal, ich wiederhole mich, aber ich glaube eben auch daran, daß am Boden der Tatsachen deutlich mehr Glitzer liegen sollte:

Ihr reicht!
Es gibt tausend Menschen, die es schlechter machen würden und es gibt immer einen, der es natürlich noch besser kann.
Und, egal wie sehr der eine oder andere von uns dies wollen würde, keiner von uns kann jemanden anderen reparieren.

Ich kann nicht ändern, daß
und ich übernehme Verantwortung dafür, einen Weg zu finden, auf dem ich meistens mit der Situation ok bin.

Fühlt Euch beide einfach sehr gesehen!

23.07.2021 13:44 • x 6 #55


S
Zitat von Emma75:
Dieses Thema macht mich sehr betroffen, weil ich glaube früher oder später in einer ähnlichen Lage zu sein. Meine Tochter ist eine Systemsprengerin, wenn man mit dem Begriff was anfangen kann. Sie ist Borderlinerin mit extremen Ausprägungen, ist bereits aus 11 Kliniken und 4 Wohngruppen geflogen und im ...


Wir haben nicht die gleichen Kinder - aber das selbe Grundproblem und ich möchte nicht mit dir tauschen...ich hoffe, du und alle die involviert sind haben Kraft das durchzustehen...
-----
Was du schreibst: Das einzige was mir bei dem Post negativ auffällt ist die eindeutige Schuldzuweisung an die Mutter! ..kann ich nachvollziehen dass du oder andere so denken. Denn über diesen Teil der Geschichte habe ich nicht geschrieben...ihr Verhalten dem Sohn gegenüber ist in meinen Augen ein Grund, dass vieles so kam. Er hat Liebe Aufmerksamkeit bei ihr gesucht, die er nicht bekommen hat. Sie war mit sich selbst beschäftigt, inkonsequent und hat alles durchgehenlassen. Sie hat ihn als Idoten beschimmt wenn die Hausaufgaben falsch waren und sie dann für ihn gemacht...dadurch hat er einen in seinen Sinn bequemen Weg genommen. Quängeln - Handy bekommen, Quängeln - anstrengend also das erreicht war ER wollte...Kinder zu erziehen ist eben echt anstrengend...

Ich denke, wir sind auf der gleichen Welle und du hast es geschrieben, weil ich nicht genau auf das Thema eingegangen bin.
Wünsche euch alles Gute

23.07.2021 13:58 • x 1 #56


S
@e-clair, danke für deine Wort. Wir würden uns so sehr wünschen, dass sich durch die radikale Akzeptanz etwas ändert. Das große Ding ist, mann muss ihn erst fallen lassen dass sich VIELLEICHT etwas ändert. Wir können ihn ja nicht ändern. Und das VIELLEICHT ist das Problem...die Abwendung soll die Wende bringen, erfordert aber auch den Mut (oder die Verzweiflung) loszulassen und evtl. zuzusehen, wie er die Wohnung verliert, noch mehr versackt. Es gibt dann nur zwei Möglichkeiten: er kommt um, oder er steht auf.
ganz ehrlich: ich hab Angst davor, denn seine Wohnung ist jetzt schon verwahrlost, wer lebt denn monatelang ohne Toilettenpapier, Zahncrem und Seife und es macht ihm nix aus...die Angst ist er kommt da nicht raus.
Oder die Frage: was muss passieren dass er raus kommt. Wir die ich sag mal normal leben, sagen irgendwann das will ich nicht mehr. Jemand der sich zudröhnt legt das alles ab...Dro. verändern und ich weiss gerade nicht wie er da raus soll. Bei der Dro. hat er sich kaputtgelacht, denen hab ich was erzählt...

23.07.2021 14:10 • x 1 #57


E
Zitat von E-Claire:
Fühlt Euch beide einfach sehr gesehen!

Oh Gott, jetzt sitze ich vor dem Bildschirm und heule Rotz und Wasser - Danke für diesen lieben und guten Post.
Ich denke @Susi-Sorglos und mir geht es sehr ähnlich: Ein Kind fällt in welcher Art auch immer völlig aus dem Rahmen, man gibt sich selber viel Schuld, oder denkt zumindest wie hätte man anders handeln können, geht an die persönlichen Kraft-Grenzen und von außen muss man sich immer und immer wieder extrem harte Vorwürfe gefallen lassen.
Was ich toll bei Euch finde: Ihr seid trotz allem als Paar zusammen geblieben - das ist eine starke Leistung - vor allem von Dir. Du hättest leicht sagen können, dass Du diesen Zirkus satt hast und einfach gehen - der Sohn Deines Lebensgefährten geht Dich ja formell nichts an!
Ich finde die Idee mit der radikalen Akzeptanz im Sinne von ok ich akzeptiere, was Du tust, denn es ist Dein Leben. Ich mache ein Angebot zu diesen und jenen Regeln, die Du aber einhalten musst - der Rest geht mich nix an und ich kommentiere das auch nicht mehr. wirklich gut.
Wie genau Ihr das ausgestaltet ist sehr individuell, aber als innere Haltung stelle ich mir das sehr entlastend vor und ich werde auch versuchen etwas davon in meine innere Haltung einzubauen.
Und eins noch: Auch die Exfrau hat ihren Sohn sehr lieb und sicher ihr Bestes gegeben. Gut wenn ihr in einem Boot bleibt und Einstellungen und Angebote den Sohn betreffend absprecht - wenn möglich. Ich weiß wie schwer das ist - mein ExMann ist leider nicht Absprache-fähig - dennoch muss da gewissermaßen eine Linie rein.
Ich wünsche Euch alles Gute und sorry nochmal für meine eigenen Ergüsse - das musste alles mal raus!

23.07.2021 14:19 • x 1 #58


DieSeherin
danke @E-Claire ... du hast in worte gefasst, was mir die ganze zeit im kopf rumspukt!

ich habe meinen kindern mal gesagt, dass ich niemals beurteilen werde können, ob ich meinen job als mutter gut gemacht habe, aber ich habe mit all meiner liebe und angst immer das getan, was in meinen augen das beste war! vorwürde der kinder kommen nämlich immer mal wieder (und damit meine ich nicht nur meine

23.07.2021 14:31 • #59


E-Claire
Zitat von Susi-Sorglos:
@e-clair, danke für deine Wort. Wir würden uns so sehr wünschen, dass sich durch die radikale Akzeptanz etwas ändert.


Lektion 2 in Radikaler Akzeptanz:
Das ist das schöne daran, es ändert leider nichts an Deinen Wünschen, aber es macht sie normaler. Durch radikale Akzeptanz ändert sicher etwas, weil nun mal gilt, daß, wenn man die eigene Bedürftigkeit ändert, das alles verändert.

Wird er dann sofort wieder so wie ihr wollt, ach komm schon.

Aber radikale Akzeptanz kann ermöglichen, daß man selbst einen Weg findet, damit ok zu sein, daß eben nichts in Ordnung ist. Manchmal ist das der einzige Weg.

Um zum Thema zurückzukommen, die Frage war, wer hat Erfahrungen mit radikaler Akzeptanz und was issen das eigentlich.

Ich kann nicht ändern, dass und ich finde einen Weg, meistens damit ok zu sein.
Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber lasst uns weiter darüber plaudern, denn es hat viele Komponenten, aber in jedem Fall:

ihr reicht.

23.07.2021 15:01 • x 3 #60


A


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