Riesige Wut auf Ex - wie umgehen damit?

@Sitamun achte ich, keine sorge

Zitat von Balu85:

Papa und Mama haben sich nicht mehr lieb, aber wir beide werden dich/euch immer lieben.

Wäre eine Lüge, wenn dieTrennung nicht einvernehmlich ist, wenn einer noch Gefühle hat. Aber ja, den Satz habe ich auch bemüht, um im gleichen Atemzug zu sagen, dass es mit den Kindern nichts zu tun hat und wir sie lieb haben.

Zitat von Balu85:

Nur weil man seinen Partner/in nicht mehr liebt, oder ausreichend liebt bedeutet das nicht das man sein Kind nicht mehr liebt.

Hast du deine Frau nicht mehr geliebt als sie sich trennte?

@alleswirdbesser gut geschrieben, ich werde mir die Anregungen zu Herzen nehmen und überlegen wie ich es am besten anfange mit meiner kleinen:)

Zitat von alleswirdbesser:

Ich selbst verstehe den Ansatz und finde ihn richtig. Aber damals konnte ich den Kindern nichts vormachen. Sie haben gesehen wie schlecht es mir geht und wissen wie weh eine Trennung tun kann, zumindest aus ihrer Sicht, das was sie gesehen haben (ich weinte viel und konnte es nichts verhindern).

Es geht nicht darum so zu tun als wäre man damit glücklich. Auch kleine Kinder merken es wenn man traurig ist und irgendwie setzen sie sich ihr Bild zusammen.
Ich habe meiner Tochter z.B. gesagt das ich auch sehr traurig bin, das es mir leid tut für sie und das ich sie verstehe.
Der Gedanke dahinter (für mich) war auch, meiner Tochter zu zeigen das es ok ist wenn sie traurig ist, das sie das zeigen darf und das sie eben spürt das sie mit dieser Traurigkeit nicht allein ist.

Zitat von alleswirdbesser:

Wäre eine Lüge, wenn die Trennung nicht einvernehmlich ist, wenn einer noch Gefühle hat.

ich denke mal der Umstand das BEIDE Elternteile keine Gefühle mehr füreinander haben und sich sagen och...wie wäre es wenn wir uns trennen? dürfte eher selten vorkommen. Also einer von beiden wird im Regelfall der Verlassene sein.
Und ja, es wäre eine Lüge. Es ist aber auch etwas greifbares ohne das direkt eine Er/Sie ist aber schuld Interpretation möglich ist. Denn diese hilft einem (kleinen) Kind überhaupt nicht.

Zitat von alleswirdbesser:

Hast du deine Frau nicht mehr geliebt als sie sich trennte?

Doch, aber meine Gefühle zu ihr und auch ihr schöner Warmwechsel haben nichts mit unserer Tochter zu tun.
Und sie liebt unsere Tochter ja auch weiterhin....sie hat sich ja von MIR getrennt.

@alleswirdbesser

Das verstehe ich, denke auch, wenn man die Trennung nicht wollte, so zu tun, als wäre man fein damit, ist fast übermenschlich.

Für mich schließen sich die Aussagen allerdings nicht aus.

“Papa und Mama haben sich nicht mehr lieb”/ trennen sich” UND sind auch sehr traurig darüber.

Finde das eigentlich auch total wichtig, dass diese Botschaft mitfliesst.

Erfordert natürlich von einem Verlasser, dass er zumindest nicht jubelnd und hüpfend davon schwebt…..

Edit: überschnitten mit Balu

Zitat von Ladyredhead:

@alleswirdbesser gut geschrieben, ich werde mir die Anregungen zu Herzen nehmen und überlegen wie ich es am besten anfange mit meiner kleinen:) ...

Es gibt bestimmt Ratgeber zu diesem Thema. Das Gute bei dir, du musst es ihr nicht in einer akuten Situation erklären und kannst dich vorbereiten.

Zitat von Balu85:

sie hat sich ja von MIR getrennt.

Schon klar, aber wenn du deiner Tochter sagst du würdest deine Frau nicht mehr lieben, um die Frau zu schützen. Was ist es dann?

Wieso schütze ich die Frau?

Zitat von Balu85:

Es ist aber auch etwas greifbares ohne das direkt eine Er/Sie ist aber schuld Interpretation möglich ist.

Ich sehe es anders.

Dem Kind die Wahrheit zu sagen, ist doch keine Schuldzuweisung.

Selbst kleinere Kinder sind doch nicht doof. Die verstehen es vielleicht intellektuell nicht, aber sie verstehen sehr wohl, dass irgendwas faul ist, wenn man den Kindern erzählt, man hat sich (einvernehmlich) getrennt und dann erlebt das Kind einen im siebten Himmel weil frisch verliebt und den anderen am Boden zerstört.

Kinder merken sehr schnell, wenn sie belogen werden gerade wenn Emotionen im Spiel sind.

Zitat von Balu85:

Wieso schütze ich die Frau?

Weil du dem Kind vermittelst, dass die Trennung nicht nur ihr Wunsch ist und du okay damit bist.

Zitat von alleswirdbesser:

was vermittle ich damit - Trennung, Scheidung, gleich neue Partnerschaft ist was Gutes? Schaut her, so macht man das? Koffer packen, ausziehen von heute auf morgen, nur am Wochenende den Papa besuchen - alles cool?

ganz vergessen...ich denke das es unwahrscheinlich ist das so ein Eindruck vermittelt wird. Denn in erster Linie ist es für die Kinder ja ein Verlust, der ist schmerzhaft, plötzlich fehlt ein Elternteil, man hat nicht mehr dieses EINE zuhause sondern ist mal hier mal da.
Außer natürlich Kind zieht mit einem Elternteil aus und direkt zu Next die der Elternteil ist total glücklich damit und kein bisschen Traurig oder belastet durch die Situation. Aber auch dann ist es für das Kind nicht schön....

Zitat von Martin123:

Dem Kind die Wahrheit zu sagen, ist doch keine Schuldzuweisung.

ja das liest man öfter Dem Kind die Wahrheit sagen....aber aus meiner Sicht ist das im Regelfall eine Rechtfertigung die eigene Verletztheit mitteilen zu können. Im Grunde kommt es aber natürlich auch stark darauf an WIE es gesagt wird. Scheinbar ist auch nicht jeder in der Lage kindgerecht mit einem Kind zu reden.
Und im Grunde geht die Paarebene die Kinder nichts an.

Zitat von alleswirdbesser:

Weil du dem Kind vermittelst, dass die Trennung nicht nur ihr Wunsch ist und du okay damit bist.

kann man so sehen, man kann es aber auch so sehen das man evtl. vermeidet das ein Kind in einen Loyalitätskonflikt kommt..., das sie nicht wütend auf eine Person ist weil SIE (oder er) das ja so wollte.

Ich denke ich bin damit ganz gut gefahren.

Zitat von Martin123:

Ich sehe es anders. Dem Kind die Wahrheit zu sagen, ist doch keine Schuldzuweisung. Selbst kleinere Kinder sind doch nicht doof. Die verstehen es ...

Vor allem was vermittelt man ihnen dabei? Das ist für mich im Nachhinein die Frage. Ich sagte ihnen (sind keine Kleinkinder mehr), dass es völlig okay war, dass Papa sich in eine andere Frau verliebte und mit ihr glücklich sein wollte. Im selben Zug vermittle ich ihnen, dass die Familie weniger wert ist als die Herde neuer Schmetterlinge im Bauch und das eigene Wohlergehen. Will ich das? Ich bin anders aufgewachsen, ich denke anders, ich fühle anders. Muss ich den Kindern etwas vorleben, was ich eigentlich nich bin? Damit sie nicht denken, der Papa wäre schuld, weil er gegangen ist? Muss ich ihnen vermitteln, dass man nach belieben eine Familie gründen und dann einfach alles wieder auf Null setzen kann, weil man den xy auf einmal so toll findet?

Zitat von Martin123:

Dem Kind die Wahrheit zu sagen, ist doch keine Schuldzuweisung.

Was ist denn die Wahrheit? Seine? Ihre? Die Wahrheit oder was wirklich passiert ist? Ich frage aus Eigeninteresse.