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Schlaf, Aufwachen, Träume - alles so schmerzhaft

M
Morgen sind es zwei Wochen her - mir tut einfach alles weh. Nach dem ersten Schock war ich erstmal sehr stark, habe alles Organisatorische wie Umzug etc. hinter mich gebracht, aber jetzt wo ein bisschen Ruhe einkehrt, kommt es mir vor als würde es täglich schlimmer und schlimmer.

Ich weiß ersthaft nicht wie ich das aushalten soll. Habe das Gefühl ich werde verrückt. Schlaf war immer ein guter Freund für mich. Egal was passierte: schlafen konnte ich gut. Jetzt schlafe ich weinend ein und wache morgens viel, viel zu früh auf. Der Tag ist so unendlich lang und ich kann mich noch nicht mal in den Schlaf flüchten.

Nichts hilft: Beruhigungstee, Baldrian, Johanniskraut (etwas stärkeres möchte ich noch nicht nehmen), es ist einfach immerwährender Schmerz und Verlust und Einsamkeit.

16.10.2012 15:45 • #286


N
Liebe Madelaine,

wir wissen, wie du dich jetzt fühlst.
Wir befanden/befinden uns alle in dieser Situation.
Mit dem Schlafen hatte ich früher auch nie Probleme: hinlegen, rumdrehen, Augen zu, gut.
Funktioniert bei mir seit dem 06.05. nicht mehr. Ich nehme jetzt schlafanstoßende Tabletten, ging nicht anders, musste funktionieren, weil ich Kinder habe.
Ablenkung hilft kaum, weil man den Kopf nicht frei bekommt. War bei mir jedenfalls so. Früher konnte ich bei Musik einschlafen, heute würde ich vor Heulen nicht in den Schlaf kommen.
Wir kämpfen alle mit den gleichen Feinden: Schmerz, Enttäuschung, Trauer,Wut,Einsamkeit (wobei ich die als schlimmstes empfinde).
Das Forum hier hat mir schon sehr geholfen und ich denke, ich bin auf einem guten Weg. Am Ziel angekommen, bin ich deswegen noch lange nicht.
Aber hier ist man nie allein, findet immer ein offenes Ohr oder den einen oder anderen Ratschlag.

Packen wir es gemeinsam an!

16.10.2012 15:56 • #287


A


Schlaf, Aufwachen, Träume - alles so schmerzhaft

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E
Liebe Madleine,

Respekt, dass Du den Umzug geschafft hast! Und das nach 2 Wochen!

Bei mir war es ähnlich, erst als ich Urlaub hatte, kam die Krise so richtig zum Ausbruch. Das ermutigt Dich vielleicht zunächst nicht. Aber was ich sagen will, ist: es ist absolt normal, dass es Dir nun erstmal schlecht(er) geht, da musst Du leider durch Es wird seine Zeit dauern, aber es wird sich auch weiterentwickeln. Du, Deine Gefühle, Deine Sicht auf Vergangenes und Zukünftiges.

Auch wenn das evtl. wiederum entmutigend klingt: bei mir sind es 3,5 Monate her und ich schlafe immer noch schlecht, bin besonders morgens völlig neben der Spur und weine eine Menge. Und trotzdem haben sich in der Zeit Dinge in mir geändert.

Kleine Fetzchen von Hoffnung und Mut kehren zurück. Die wachsen nicht rasend schnell. Gerade in den letzten Tagen war und bin ich echt wieder down. Trotzdem ist es anders als zu Beginn der Leidensphase.

Es kostet Kraft und Mut, aber es geht weiter - irgendwie.

Sei lieb gegrüßt und alles, alles Gute,

Deine Else

16.10.2012 16:01 • #288


M
Danke für Eure tröstenden Worte.
Es tut gut zu wissen dass es anderen auch so geht und auch dass andere - trotz allem - schon kleine Schritte nach vorn gemacht haben. Denn momentan habe ich das Gefühl, dass das niemals aufhört.

Auch fühle ich mich gerade so naiv und dumm.
Irgendwie dachte ich es wird besser, wenn ich die Wohnung geräumt habe, nicht immer das Gefühl habe, dass dort mein altes Leben auf mich wartet, wenn ich die Bilder davon wie er mit seiner neuen Freundin in unserer Wohnung ist, wie sie eventuell in meinen Sachen wühlt los bin. Irgendwie dachte ich wenn der Horror des Ausräumens vorbei ist finde ich zur Ruhe.

Dass alles jetzt noch viel, viel schlimmer wird und noch mehr weh tut macht mich so fertig. Ich weiß gar nicht mehr wohin mit all dem Schmerz.

Ich habe riesigen Respekt vor Menschen die in einer solchen Situation noch Verantwortung für andere wie z.B. ihre Kinder übernehmen. Ich bin nur für mich selbst (und für unsere - nein, man muss jetzt wohl sagen meine - Katze) verantwortlich und damit schon überfordert.

16.10.2012 16:17 • #289


E
@madeleine: War auch lange mit dem Alltag überfodert, mittlerweile geht es wieder einigermaßen.

Habe heute Nacht von der Familie meines Ex-Freundes geträumt. Vor deren Urteil über mich ich solche Angst habe. Im Traum war es aber ganz ok. Vielleicht die Erkenntnis, dass ich eher mein eigenes, vernichtendes Urteil über mich auf sie projiziere... .

17.10.2012 15:06 • #290


E
Gefühle und Gedanken sind keine Tatsachen, sondern Dinge, die vorüber ziehen. Gefühle und Gedanken sind keine Tatsachen, sondern Dinge, die vorüber ziehen... .

Gute Nacht allerseits

21.10.2012 00:33 • x 1 #291


A
Danke, Else, das muss ich mir gerade echt vorsagen.. Es ist nur sooo schwer, weil es bei mir so wellenförmig kommt. Wenn es mir ein paar Tage ganz gut geht, kommt irgendwann die Trauerwelle und reißt mich runter.. Fühle mich gerade so gedemütigt und benutzt und bin so sauer, dass es mich überhaupt noch juckt..

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag, möglichst ohne Tränen! Es geht auch wieder aufwärts

21.10.2012 10:19 • #292


E
Ava, geht mir genau so. Deshalb das Mantra von oben.

Bin übrigens immer noch so müde tagsüber, obwohl ich am WE echt lange schlafe, wenn wahrscheinlich auch nicht durch, sondern von vielen Träumen und Hochschreckmomenten unterbrochen... .

21.10.2012 14:31 • #293


T
Also schlafen finde ich momentan auch sehr, sehr schwer. Die erste Nacht ging gar nichts, dann immer nur so 3 Stunde, bis die schlimmste Erschöpfung vorbei war und dann war ich wieder wach.
Hat eigentlich jemand von euch auch dieses komische Gefühl im Brustkorb? So eine Mischung aus Panik und Beklemmung? Wie vor einer Prüfung? Ich hab das leider. Tagsüber ist es eigentlich kaum, aber wenn ich mich ins Bett lege ist es echt heftig und hält mich vom einschlafen ab und Morgens treibt es mich viel zu früh aus dem Bett.
Ich versuche es locker zu nehmen, weil ich ja weiß das diese ganzen körperlichen Symptome von der Hormonumstellung kommen (Endorphine und Oxytocin vor der Trennung, Cortison nach der Trennung). Ist halt wie ein Entzug.
Es belastet mich trotzdem. Ich hab schließlich Uni und muss irgendwie leistungsfähig bleiben. Hoffe das geht bald weg.

Hab übrigens am zweiten Tag nach der Trennung von ihm geträumt. Was total banales, aber im Traum waren wir halt noch ein Paar. Dann bin ich wach geworden und für ein paar Sekunden war die Welt in Ordnung. Dann kam die Realität zurück und das war echt zum kotzen.

21.10.2012 17:15 • #294


E
Das Gefühl kenne ich genau so, wusste nur nichts von dem biochemischen Hintergrund.

Bei mir war der Enzug so schlimm, dass ich fast 2 Monate nicht arbeiten konnte... . Hoffe, Du findest eine Möglichkeit, es für dich trotzdem möglich zu machen, wenn es für Dich so wichtig ist. Ich war ehrlich gesagt dankbar für die Krankschreibung, ich hätte es anders nicht geschafft.

21.10.2012 19:10 • #295


M
Furchtbar! Gerade habe ich das erste Mal von ihm geträumt.
Bisher habe ich immer so wenig geschlafen, dass ich gar nichts geträumt habe, kaum kann ich ein wenig mehr schlafen beginnen die quälenden Träume.
Er war darin mit Worten so kalt und hart wie er in Wirklichkeit weder im Streit noch während der unmittelbaren Trennung zu mir war.
Ich kam in die leergeräumte Wohnung um noch etwas abzuholen und er sagte er sei froh, dass ich weg sei und dass er mich nicht vermissen werde.
Merkwürdigerweise erinnerte ich mich plötzlich dass ich während unserer Beziehung immer wieder genau solche Träume gehabt hatte, in denen er mich kalt und grausam und aus heiterem Himmel zum Teufel schickt.
Ehrlich gesagt, eigentlich genau so wie es dann gekommen ist (nicht in seinen Worten, aber in seinen Taten).
Diese Träume haben mich dann immer so erschreckt, obwohl sie (damals) absolut nichts mit der Realität zu tun hatten, denn er war ja immer sehr liebevoll gewesen.
Bei diesen Gelegenheiten hat er mich dann immer in den Arm genommen, gesagt dass das nie passieren wird und wir sind zusammen eingeschlafen.
Diesmal bin ich aufgewacht und es war Realität.
Schrecklich!

24.10.2012 05:35 • #296


E
Aua, das erste Mal von ihm träumen tut weh!
Ich kann mich noch dran erinnern... .

Bei mir geht es langsam besser mit dem Schlaf, träume nicht mehr immer und wenn, dann aich mal von anderen Sachen, vor allem, wenn ich mich intensiv mit mir selbst und meinen Baustellen beschäftigt habe, und die haben ja nicht NUR mit der Beziehung zu tun.

Sich auf sich zu konzentrieren ist definitiv eine gute Strategie!

Madelaine, es ist hart an der Stelle, an der Du jetzt bist, ich war vor 3, 5 Monaten genau da. Und es hat lange gedauert und war zu erst kaum spürbar, von dort wegzukommen. Und doch kann ich heute sagen: Und sie bewegt sich doch!

24.10.2012 13:17 • #297


E
Heute nach langer Zeit mal wiede von meinem Ex geträumt:

Ich habe meine Exfreund im Traum zusammen mit meinem Bruder zu Hause besucht und mit ihm geredet, hat mich wieder zurückgewiesen. Dann musste er weg. Das Haus sah aber noch aus wie Sau, Herd an etc. Und so haben ich und mein Bruder angefangen, für ihn aufzuräumen, obwohl völlig klar war, dass er das nicht erwartet. Habe mich aber schrecklich vernanwtortlich gefühlt.

02.11.2012 12:15 • #298


T
habe heute auch von ihm geträumt.... es fühlte sich so echt, so real an... wir haben uns getroffen und ich wollte unbedingt den wahren grund der trennung erfahren... erst war er ziemlich abweisend aber dann hat er sich eingestanden das er einen fehler gemacht hat und mich wieder zurück haben möchte... schon schrecklich so ein traum von dem man weiß das er nie wahr werden wird

02.11.2012 12:27 • #299


E
Ja, das ist grausam. Zum Glück ist mein Unterbewusstsein schon soweit, dass er mich in Träumen immer vons ich stößt und abweisend ist. Aber viel besser ist das auch nicht... .

Ich habe auch den Eindruck, dass mein Unterbewusstsein sich so oder so freut, wenn er da ist. Dafür lässt es sich auch immer wieder wegstoßen.

Und es scheint zu glauben, dass ich auf dem Trümmerhaufen sitzen geblieben bin, den er mit verusacht hat und mit dem ich nun klarkommen muss... . Träume sind schon was Spannendes

02.11.2012 12:37 • #300


A


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