Jetzt musste ich mich hier registrieren. Naja.
Hallo,
Jetzt versuche ich es, da ich sowieso nicht mehr schlafen kann und meine Gedanken nur um dieses Problem kreisen.
Also die Frage mit "wieso hast du trotzdem geheiratet, selbst schuld" lasse ich jetzt mal außen vor. Im Nachhinein fragt man sich, wieso man etwas gemacht hat – naja, damals hat man eben so entschieden, und das war sicherlich nicht, weil es sich zu dem Zeitpunkt nicht richtig angefühlt hätte.
@Heffalump:
Eigentlich sehe ich das auch nicht so, denn ich bemühe mich ja wirklich. Bei Zärtlichkeiten im Alltag ist er auch sehr zurückhaltend, was eigentlich schon immer war, aber gerade nach dem Vergehen der Verliebtheitsphase sehr deutlich wurde. Das ist das zweite große Thema, welches mich in der Ehe belastet. Mittlerweile mit Kind fällt es nicht mehr so auf, dass er sich nicht mal mit mir kurz zum Kuscheln hinlegt o.ä., es ist einfach nicht mehr viel Zeit. Zumal wir uns unter der Woche durch seine Arbeit sowieso nur abends sehen, wenn er dann nach Hause kommt.
Du hast Recht, Verdrängung ist das Falsche. Die Auseinandersetzung damit aber sehr unangenehm… und Flucht nach vorne ist natürlich erstens nun nicht mehr so einfach möglich mit unserem Kind und zweitens liebe ich ihn und er mich. Ich bin derzeit absolut nicht an einem Punkt, an dem ich mir eine Trennung vorstellen könnte. Wobei ich in meiner letzten Beziehung tatsächlich so gehandelt habe, wie du schreibst. Der S. hat mir nicht gefallen, ich dachte das kann es nicht für immer gewesen sein. Ich wusste, dass ich nicht damit leben könnte, im Leben nur meinen Expartner als S. zu haben. Habe mich dann nach vier Jahren getrennt. Danach habe ich mich übrigens ausgelebt – viel Zeit blieb mir nicht, bis ich meinen Mann kennenlernte. Ursprünglich sollte der für mich auch nur zum Ausleben gehören. Aber da war dann ziemlich deutlich mehr zwischen uns.
@alleswirdbesser:
Ja, das ist natürlich richtig, dass ich trotz der Verschlechterung des S. den Weg weitergegangen bin in der Hoffnung: das wird schon wieder. Ich verstehe aber irgendwie auch nicht, was so schwer daran ist, sich ein bisschen Mühe zu geben? Und beim S. nur an sich selbst zu denken? Ekelt er sich in irgendeiner Weise vor mir oder wieso macht er das so ungern? Ich verstehe nicht, was in seinem Kopf vorgeht, weshalb das für ihn so ein Hindernis ist. Und vor allem: wieso es das nicht von Anfang an war!
Das mit dem Reden werde ich tatsächlich noch einmal tun müssen. Und zwar ohne dann direkt aufzugeben, wenn er sich nicht richtig auf das Gespräch einlässt. Ich glaube ehrlich gesagt er versteht auch gar nicht, dass wir ein ernstes Problem haben und wie wichtig mir das ist.
Ein weiterer Schritt wäre Paarberatung, stimmt. Wird er bestimmt nicht wollen aber es wäre noch eine Option, die zum jetzigen Zeitpunkt noch schwierig ist durch das Kind.
@Lillilli:
Das klingt irgendwie recht plausibel so wie du das beschreibst. Vielleicht spult er quasi tatsächlich wieder und wieder dasselbe Programm in seinem Kopf ab, um Lust zu empfinden. Vielleicht sind es Vorstellungen an einen P. und die Realität findet er gar nicht so erregend…
Wobei ich es dann wiederum auch seltsam finde, dass er, wenn wir ganz intime und liebevolle Momente haben (er mir in irgendeiner Form verbal seine Liebe ausdrückt oder ich ihm), auch erigiert ist bzw. wird. Also das Emotionale scheint bei ihm nicht ganz abgekoppelt zu sein vom S... Allerdings habe ich den Eindruck, dass er emotionalen S. wiederum nicht so gut kann. Da wird dann dieses Standardprogramm abgespielt, das ich beschrieben habe, was alles andere als emotional ist. Vielleicht traut er sich nicht, es mal mit mehr Gefühl zu versuchen? Da würde auch dazu passen, dass er den Blickkontakt nicht hält. Ein weiteres Indiz könnte sein, dass er sich meist nicht so ganz wohl in seiner Haut fühlt. Er hat von Anfang an auch gerne den Raum abgedunkelt, was man ja oft von Frauen kennt (nach dem Motto: dann sieht der Partner mich nicht so genau). Übrigens hat er absolut keinen Grund dazu, sich nicht wohl zu fühlen. Er fühlt sich dick, obwohl er es definitiv nicht ist und ist auch generell sehr kritisch mit seinem Körper und Aussehen. Wie gesagt zu unrecht.
@Geheimnis:
Das altbackene Geschreibe nehme ich als Kompliment an, danke. Du bist aber nicht der/die(?) Erste mit dieser Bemerkung. In Foren werde ich generell für viel älter gehalten aber auch im wahren Leben älter geschätzt oder für "geistig weit" empfunden. Das letzte Mal habe ich das von ein paar neuen Bekannten gehört, mit denen ich mich aufgrund meiner Schwangerschaft zusammengefunden hatte und die alle Richtung 30 sind. Die meinten, es würde nicht auffallen, dass ich jünger sei. Ich wirke sehr erwachsen und in meinem Alter hätten sie damals nie ein Kind auf die Reihe bekommen.
@darkenrahl:
Du hast das selbst schon erlebt, allerdings umgekehrt? Dann wäre das für mich natürlich auch mal interessant, deine Erfahrungen zu hören. Ich bin definitiv kein Troll… hatte schon überlegt, ob ihr euch eine Person aus diesem Forum aussucht, die einen kurzen Videocall mit mir hält, um zu sehen, dass ich echt bin. Aber ehrlich gesagt glaube ich es müsste reichen, dass ich so ausführliche Antworten gebe. Daraus sollte doch deutlich werden, dass das wirklich mein Problem ist und ich nichts erfinde. Oder gibt es so verrückte Menschen, die sich so lange hinsetzen und irgendetwas frei Erfundenes tippen?
@chrome
Ich habe mich tatsächlich nach meiner Trennung von meinem Exfreund ca. 1 Jahr lang (?) ausgelebt. Da habe ich auch doch "auf den Putz gehauen" wenn man das so sagen kann. Aber vielleicht gerade deswegen weiß ich, wie es sein kann, wenn der Mann nicht nur auf sich selbst achtet.. Klar, es gab Licht und auch Schatten… - aber das Licht gibt es definitiv. Deswegen will ich nicht für immer im Schatten leben.
Früher hatte er wohl auch mehr Lust, da war er aber auch noch in einer anderen Position. Er sagte, er hatte es bisher noch nie, dass die Frau mehr Lust hatte als er. Immer nur andersherum. Mittlerweile denke ich mir manchmal, dass ich verstehen kann, weshalb die Frauen keine Lust hatten. Vielleicht haben die dann eben nicht so mitgespielt wie ich.
@alleswirdbesser:
Du würdest mir tatsächlich fälschlicherweise das Tr.oll.en unterstellen, aber ich denke das tust du ja nicht.
@ElGatoRojo:
Ja, diese Verschlechterung ging tatsächlich ziemlich schnell. Ich glaube, ich habe das nicht so sehr gemerkt, weil ich es dauernd verdrängt habe. Das wird schon wieder… Vielleicht bin ich auch deswegen weiter gegangen, ohne mit der Wimper zu zucken? Er hat sich am Anfang mehr bemüht, um mich einzufangen – das kann es sein, ja. Die Schwangerschaft und Geburt hat mich so gut wie überhaupt nicht verändert. Es ist ja auch noch wirklich nicht lange her aber ich bin wieder richtig schlank.
Unpersönlich ist richtig, und deswegen verletzt es mich auch irgendwie. Ich möchte auch gesehen werden und nicht einfach Mittel zum Zweck sein. Dass das der typische P. ist, daran habe ich noch gar nicht so gedacht, aber du hast Recht. Ich denke dass er früher auf jeden Fall einige angesehen hat, gerade in seiner Singlezeit. Mittlerweile wüsste ich nicht, wann er das tun sollte. Ich bin ja immer hier und war es auch von Anfang an vor dem Kind aufgrund von Homeoffice. Auf der Arbeit ist auch sehr schwer vorstellbar, da gibt es eigentlich keine Möglichkeit.. das beantwortet auch mit deine Frage mit der Erschöpfung von der Arbeit; er ist in einer Führungsposition. Trotzdem gebe ich dir Recht, es ist eine Frage des Energiemanagements. Er kann sehr sehr schwer abschalten. Nur durch seinen Sport so richtig, aber dafür ist ja auch nicht besonders viel Zeit. Vor allem an den Wochenenden. Und unter der Woche will er dann quasi am liebsten eine Zeit lang gar nichts hören und sehen. Aber seine Gedanken kreisen immer um die Arbeit, das ist schon so. Deswegen denkt er auch oft nicht einmal an S... Und das Abschalten ist denke ich das Wichtigste, um eine aktive Libido zu haben. Das hindert ihn vermutlich. Aber trotzdem: wenn er dann doch mal Lust hat, muss das doch nicht so ein S. sein, wie ich ihn beschreibe…
@Deceived_m:
Bei deinem letzten Satz musste ich lachen. Du hast Recht!
Ja, genervt sind wir beide des Öfteren Mal. Allerdings versuchen wir wirklich immer an den Wochenenden etwas zu unternehmen. Das ist auch meistens toll, aber natürlich keine Zweisamkeit im intimen Sinne.. die gibt es dann abends, allerdings leider nur auf beschriebene Art und Weise. Er hat auch oft eigentlich gar nicht mehr so viel Energie, wenn es dann zum S. kommt. Ich sage schon immer, er soll doch mal die Gelegenheit nutzen, wenn er tagsüber Lust hat. Das kommt durchaus auch vor, aber er wartet dann immer bis zum Abend, wenn er eigentlich sowieso schon kaputt ist. Und dann ist es ihm wahrscheinlich auch zu anstrengend, sich großartig um mich zu bemühen. Was es nicht legitimer macht.
@Heffalump:
Blume gepflückt und Luft raus, das ist so traurig aber scheint für viele Männer tatsächlich zuzutreffen… Es sind aber nicht alle. Und das weiß ich, und deswegen will ich mich auch mit so etwas nicht zufrieden geben…
Ich habe ihm auch gestern mal Öl in die Hand gedrückt und habe eine Mass. der Beine und dazwischen verlangt. Als er "dazwischen" gehört hat, meinte er direkt er habe keine Lust.. wolle sich jetzt entspannen nach der Arbeit und so könnte er das nicht. Ich habe dann nicht weiter darauf beharrt, aber er hat sich dann doch ein Herz gefasst und die Beine massiert. Dann wollte er aufhören und ich habe gefragt, ob er nicht noch *dort* weitermachen kann.. er wusste dann auch gar nicht so genau, was er tun sollte und ich musste es ihm erklären. Es war trotzdem sehr zurückhaltend und kurz, und eher von den Leisten ausgehend nach unten. Quasi kaum *darauf*, wenn ihr versteht wie ich das meine. Aber ich war trotzdem zufrieden, dass er es versucht hat. Habe ihm auch davor gesagt, dass ich überhaupt nichts Besonderes von ihm erwarte. Einfach ein paar Minuten streicheln.
26.07.2022 08:24 •
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