Hallo,
vielleicht kann man mir hier hilfreiche Anregungen zu meinem Problem geben. Ich hoffe, der Beitrag wird nicht zu unstrukturiert, da ich nun einfach so aufschreibe, wie es mir in den Kopf kommt.
Der S. mit meinem Mann war anfangs grandios. Ich habe ein ziemlich starkes Bedürfnis nach S. und das passte zu Beginn toll mit meinem Mann zusammen. Zusätzlich zur für mich befriedigenden Häufigkeit war der S. sehr abwechslungsreich und spontan, verschiedene Orte, verschiedene Praktiken etc.
Er hat mich gerne und gut gel., hat sich viel Zeit genommen usw.
Dann wurde der S. mit der Zeit (und zwar ziemlich schnell, nach vielleicht zwei oder drei Monaten) allmählich immer weniger. Ansprechen, dass ich mir mehr wünsche brachte nichts. Bzw. hieß es immer ach das ist ja kein Problem, das können wir ändern, geändert hat sich aber nie etwas. Er hat einen anspruchsvollen Job und viel Stress, er sagt es liegt daran, dass er nicht so oft Lust hat. Okay, dann ist das so. vielleicht könnte man einen Kompromiss finden, aber ich habe das Thema mit der Häufigkeit aufgegeben. Im Endeffekt hat er sich nur unter Druck gesetzt gefühlt.
Was aber noch schlimmer ist: der S. ist mittlerweile ziemlich unterirdisch. Es gibt null Vorspiel, wenn ich ihn darum bitte macht er es meistens nicht. sagt ja, gleich. und liegt dann einfach neben mir, tut nichts, fängt auf einmal an über etwas Alltägliches, Belangloses zu sprechen. bis ich meine Bitte vergessen habe (natürlich nicht). Oder er rubbelt völlig unbeteiligt, mit dem Blick nicht mal bei mir (neben mir liegend) da unten rum. Immer an der gleichen Stelle, sodass es irgendwann eher schmerzhaft ist. Völlig ohne Feingefühl. Ihn da irgendwie anzuleiten, wenn er so überhaupt keine Lust zu haben scheint, ist frustrierend. Finger einf. macht er nicht. L. macht er auch nicht mehr, schon seit mindestens einem Jahr nicht mehr. Ich bin sauber und vor dem S. auch immer geduscht. ich weiß noch, dass er mir glaube ich am Anfang unserer Beziehung erzählt hat, das L. wäre neu für ihn, hätte er davor nie gemacht. Aber es hat ihm damals eigentlich gefallen. Wenn ich anspreche, dass er mich nicht mehr l. und woran das eigentlich liegt, behauptet er ernsthaft das würde überhaupt nicht stimmen. Ich bin doch nicht bescheuert.
Oder er sagt, er macht das nächstes Mal wieder. Seit über einem Jahr nicht mehr passiert. Meine Brüste fasst er auch nicht an.
Meistens gibt es wie gesagt überhaupt kein Vorspiel. Es gibt auch keine Küsse! Zungenküsse nie (mit meiner Mundhygiene ist alles in Ordnung, er hat aber wohl immer Angst, dass er stinkt - tut er nie), aber auch Küsse ohne Zunge gibt es i.d.R. beim S. nicht. Das Kuss-Thema anzusprechen bringt nichts, seiner Meinung nach existiert dieses Problem gar nicht.
Er schaut mich nicht an, ich denke Blickkontakt ist ihm eher unangenehm. Das war schon von Anfang an so und fiel mir direkt auf, hatte ich bisher bei keinem anderen Mann. Zumal der Blickkontakt mich immer sehr angemacht hat. Mein Mann schaut mich eigentlich generell beim S. eher nicht an, also auch nicht auf andere Körperstellen von mir. Seine Augen sind geschlossen oder auf die Stelle gerichtet, wo das rein-raus stattfindet.
Der S. beginnt meist mit irgendeiner plumpen Aussage von ihm über sein bestes Stück oder das Zeigen dessen im schon halb erigierten Zustand. Quasi das schau mal, ich hätte jetzt Lust. Fang mal an. Ich soll dann immer bl. als Vorspiel für ihn (ich kann das sehr gut und gebe mir auch große Mühe dabei) und dann geht es los mit dem Gerammel. Nicht falsch verstehen, ich mag es gerne wenn es härter zugeht, aber bei all den Begleitumständen hat das einen sehr faden Beigeschmack.
Er will, dass ich auch komme, allerdings schätze ich, dass er das will, damit er nicht als schlechter Liebhaber dasteht. Denn angefasst werde ich nicht. Ich soll mir meinen Vibr. holen. Mittlerweile habe ich darauf auch keinen Bock mehr.
Mir ist nach dem S. manchmal zum Heulen zumute. Ich bin definitiv keine Niete im Bett, da bin ich mir durch vorherige S.partner zu 100% sicher. Es gibt nichts, wofür ich nicht offen wäre. Ich kann beide Rollen einnehmen, die zurückhaltende, auch die submissive - und die dominante. Ich weiß dirty talk richtig einzusetzen, zumindest sprach die Wirkung bei den Männern immer dafür. Ich bin kein toter Fisch, kann auch selbst gut und für die S. sehr befriedigend die Kontrolle übernehmen. Ich bl. sehr gut und Männer, die bis dato dachten sie mögen das nicht, kamen auf einmal doch auf den Geschmack.
Jetzt wirkt es, als wolle ich mich in den Himmel loben, aber das ist nicht die Aussage, die ich treffen will. Ich möchte damit verdeutlichen, dass es nicht so ist, dass mein Mann sich ständig bemüht hat, mich aus der Reserve zu locken und nun aufgegeben hat. Ich denke mit mir könnte man gut arbeiten, wenn man denn wollte. Und wie die Vergangenheit auch zeigte. ach ja, ich bin übrigens noch jung (22), schlank und attraktiv. Daran dürfte es auch nicht liegen. Er ist übrigens deutlich älter.
Mittlerweile haben wir ein Kind zusammen, es ist noch ein Säugling. Klar, die Zeit wird somit noch weniger, aber daran liegt es nicht. Denn auch schon vor der Schwangerschaft bestanden diese Probleme. Von den Schwangerschaftspfunden bin ich sehr schnell wieder weggekommen und habe jetzt wieder mein Ausgangsgewicht.
Ich weiß nicht mehr weiter, Ansprechen bringt nichts. Entweder es erzeugt Druck oder das Problem wird einfach als nicht existent weggeredet oder Besserungsgelübde werden gehalten, ohne dass sich etwas ändert.
Und ich springe ständig wieder darauf an, wenn er Lust hat, und mache diesen S. mit, einfach nur weil ich so ausgehungert bin und mein ausgeprägter S. Trieb mich dazu bringt.
Sollte ich mal eine klare Grenze ziehen und sagen, ich mache erst wieder mit, wenn sich entweder etwas ändert oder ein offenes Gespräch mit Eingeständnis der aktuellen Probleme und Diskussion der Gründe dafür geführt wird?
Vielleicht hattet ihr ein solches Problem auch schon mal und könnt von eurer Vorgehensweise berichten?
Liebe Grüße und danke fürs Durchlesen!
PS: Ich schrieb nur von der einen Seite unserer Ehe, dem S.. Mir ist bewusst, dass S. nicht alles ist, aber für mich ist es ein elementarer Bestandteil der Liebesbeziehung und ich persönlich kann mir nicht vorstellen, diese Situation für immer auszuhalten.
PPS: Es geht hier nicht klassisch um eine seit 10 Jahren bestehende Ehe, in der eben irgendwann die Flamme erloschen ist. Wir kennen uns tatsächlich erst seit ca. 2 Jahren.
25.07.2022 14:07 •
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