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Schwere Entscheidungen für die Zukunft

S
Hi Zusammen,

wo fange ich an?

Ich bin Anfang 40, geschieden und habe 2 Kinder 11 und 16, beides Jungs.

Vor 3 Jahren hatte mich meine Frau für einen anderen verlassen, einen guten Kumpel von mir. Ihr Plan war es, ich ziehe aus und er zieht in unser gemeinsames Haus ein.

Im Grunde wollte ich in dieser Region auch nie Leben, aber sie hatt sich vor 10 Jahren in ihrer Heimat einen Job gesucht und mich vor die Wahl gestellt, ich ziehe mit ihr und den Kindern mit, oder bleibe alleine zurück. Ich habe dann alles aufgegeben (Familie, Freundeskreis und das Familienunternehmen) und bin 400 km weit weggezogen.

Das Leben mit meiner Exfrau war auch nie einfach. Sie war mehrfach in einer psychischen Einrichtung und hat meiner Meinung was von BipolarenVerhalten. Ich hatte 2 Jobs, mich viel um die Kinder gekümmert und auch viel im Haushalt gemacht. Sie hingegen saß am liebsten vorm Fernseher und wenn Besuch kam, hat sie dann geputzt und sich über ihren faulen nixnutzigen Ehemann beschwert.

Naja als sie mich verlassen hatte, bin ich dann Stur im Haus geblieben und habe auf das Wechselmodell bestanden, welches sie immer versucht zu torpedieren.

Aktuell ist es so, dass sie 3 Klagen angestrebt hat und versucht das maximale an Geld rauszupressen. Zudem möchte sie einen Behinderungsgrad anerkannt haben, damit sie nur 50% arbeiten muss. Achja mittlerweile hat sie mit ihrem neuen Zwillinge bekommen und unser großer, musste bei ihr in den Keller ziehen, ohne Fenster mit Sonnenlicht. Außerdem versucht sie ihm das Abi auszureden und macht ihn runter, damit er sich lieber schnell ne Ausbildung sucht.

Jetzt zu meiner Situation, ich bin in den Zeiten, in denen ich die Kinder nicht hatte, öfters in der Heimat gewesen und habe dort eine nette Dame kennengelernt. Meine Ex hat sich zwar betrogen gefühlt, wie ich mir jemand neues suchen kann, aber das war mir dann egal. Mittlerweile führen wir seit 2 Jahren eine Fernbeziehung und sie versteht sich auch sehr gut mit den Kindern.

Nun zu meiner aktuellen Problematik, Durch zwei Jahre Klageweg und die Forderungen meiner Ex, ist eine Übernahme des Hauses eigentlich nicht sinnvoll und wir haben uns zähneknirschend auf den gemeinsamen Verkauf geeinigt. Da sie auch viele Freunde und Nachbarn aufgehetzt hat (Naja eigentlich deren Frauen #Solidarität und deren Männer haben sich dann zurückgezogen), Zudem hat sie ihrer Familie den Kontakt zu mir untersagt.

Ich kann mir halt nur schwer vorstellen, mir hier etwas neues aufzubauen, weil ich hier so gut wie niemanden mehr habe und die Region einfach nicht mag. Zudem habe ich jetzt ein lukratives Angebot,da ein Partner aufhört, dass ich da wiederum bei ihm einsteigen kann.

Mein großer hat unabhängig, dass ich Bmerkungen gemacht hatte, geäußert, dass er es dort sehr cool findet undsich vorstellen kann, da mal zu leben. Der kleine ist da aber anders, der ist bei vielen sachen sehr festgefahren.

Mein Problem ist nun, dass ich jemand bin, der immer zuerst an die anderen denkt und ich so ne art Helfersyndrom habe. Mir fällt es schwer,die Kinder vor die Wahl zu stellen. Aber ich weisss, dass ein Leben hier oben, irgendwann mich kaputt machen wird (ich merke jetzt schon Anzeichen eines Burnouts), ich habe die letzten 3 Jahre alles gegeben (Kinder im 2 Wochen WM, 2 Jobs, Fernbeziehung usw. ) und das obwohl meine Ex versucht mir alle Steine in den Weg zu legen. Ich weiss nicht wie ich weiter vorgehen soll, da nächstes Jahr definitiv das Haus verkauft wird und ich eine Entscheidung treffen muss.

25.11.2025 12:51 • x 5 #1


Plague
Moin,

erst einmal Respekt für das, was du in den letzten Jahren gestemmt hast.
Das ist nicht selbstverständlich und - das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen - die Gefahr ist tatsächlich ziemlich hoch, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse dabei aus den Augen zu verlieren.

Zitat von Scherben:
Mir fällt es schwer,die Kinder vor die Wahl zu stellen.

Gibt es da so Männlein im Kopf, dass immer sagt, du musst es allen zu jeder Zeit immer recht machen?
Den hab ich selbst vor einiger Zeit aus meinem Hirn verbannt und mich gefragt, wo er jetzt abgeblieben ist.
Solche Situationen sind durchaus geeignet, die Erfahrung zu machen, dass es niemals möglich ist, gänzlich niemand auf die Füße zu treten und dass die Konsequenzen in der Regel viel weniger schlimm sind, als du es jetzt (ohne die Realität schon zu kennen) befürchtest.

Zitat von Scherben:
ich merke jetzt schon Anzeichen eines Burnouts

Das sollte jetzt Anlass sein, vor allem auf dich zu schauen - und lass dir dabei nicht einreden, dass sei egoistisch. Es gibt noch einen Unterschied zwischen Selbstfürsorge und Egoismus.

Zitat von Scherben:
ein lukratives Angebot

So eine Chance kommt bestimmt so schnell nicht wieder.
Möchtest du dich in fünf Jahren darüber ärgern, dass du sie hast verstreichen lassen?
Es wäre darüberhinaus die Möglichkeit, einen Neustart in mehrfacher Hinsicht zu machen.

Darüber hinaus gibt es bei dem, was deine Nochfrau so alles vorhat, die ein oder andere Fußangel:
Zitat von Scherben:
Zudem möchte sie einen Behinderungsgrad anerkannt haben, damit sie nur 50% arbeiten muss.

So einfach geht das Gott sei Dank nicht wirklich.

25.11.2025 13:21 • x 2 #2


A


Schwere Entscheidungen für die Zukunft

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FrauDrachin
Oh je, @Scherben ,

was für eine blöde Situation.
Ich kann das schon alles verstehen, aber:

Deinen Jüngsten vor die Wahl stellen, entweder alles bekannte zurückzulassen, oder seinen Papa nur noch sehr sporadisch zu sehen... ich weiß nicht, für mich wäre das keine Option. Ich versteh schon... es sind noch einige Jahre, bis er wirklich auf eigenen Beinen steht und Papa nicht mehr in der Nähe braucht.
Ja, ist sch... aber du bist genauso für deine Kinder verantwortlich wie deine Ex, und dadurch, dass deine Ex hier ist sitzt du in einer Zwickmühle. Trotzdem sehe ich dich in der Pflicht, der Verantwortung für deine Kinder als erstes nachzukommen.

Zitat von Scherben:
Aber ich weisss, dass ein Leben hier oben, irgendwann mich kaputt machen wird (ich merke jetzt schon Anzeichen eines Burnouts), ich habe die letzten 3 Jahre alles gegeben (Kinder im 2 Wochen WM, 2 Jobs, Fernbeziehung usw. ) und das obwohl meine Ex versucht mir alle Steine in den Weg zu legen.

Das klingt natürlich auch sehr bedenklich.
Und wenn du dich in den Burnout manövrierst, wirst du auch nicht stabil und gut für deine Kinder da sein können. Also ja, hier musst du mE definitiv ansetzen.
Die erste Frage wäre: Lässt sich an der Situation mit den 2 Jobs etwas schrauben?
Wie könntest du dich denn sonst noch etwas entlasten?
Letztlich, wenn das Haus verkauft wird, bist du auch weg aus der unangenehmen Nachbarschaft, also auch wenn es in einer neuen Wohnung vielleicht nicht für immer ist, sehe ich schon Chancen für einen kleinen Neuanfang.

25.11.2025 13:22 • x 5 #3


D
ich würde gehen, beim Großen hat sie sowieso nichts mehr zu Melden, wenn der mit Geht und sie bist auch los

25.11.2025 13:24 • x 1 #4


Cagy
Guten Tag,
ich denke du solltest dir dringend anwaltlichen Rat einholen und auch ansonsten jede fachliche Unterstützung die du bekommen kannst.
Einfach nur abwarten was du demnächst dann alles bezahlen sollst/musst ist sicher keine gute Idee.
Wenn du denkst ,.daß euer Sohn in einem fensterlosen Raum und ggf. mit abgebrochenem Abitur gut aufgehoben ist ok. , ich denke auch hier sollte man fachlichen Rat einholen.
Den Kontakt zu deiner EX würde ich auf das Minimum beschränken und ihr keine Informationen zu deinem *Privatleben* mehr geben.
Alles Guter dir.

25.11.2025 13:26 • x 2 #5


S
@Plague hi vielen Dank für deine offenen und ehrlichen Worte, ich geb dir recht, so eine Chance wird nicht mehr wiederkommen und ein Neuanfang täte mir sicherlich gut.

Ich merke immer, wenn ich in der Heimat bin, dass mir eine Riesen Last von den Schultern fällt und ich das Gefühl habe wieder atmen zu können.

Ich glaube ich würde das alles einmal mit den Jungs besprechen und schauen, wie diese damit umgehen, aber vom Gefühl her habe ich bereits entschieden, mir fällt es nur sehr schwer wegen der Jungs.

25.11.2025 13:46 • x 4 #6


alleswirdbesser
Zitat von Plague:
Das sollte jetzt Anlass sein, vor allem auf dich zu schauen - und lass dir dabei nicht einreden, dass sei egoistisch. Es gibt noch einen Unterschied zwischen Selbstfürsorge und Egoismus.

Wäre es in dem Fall einer alleinerziehenden Mutter auch gerechtfertigt, wenn sie ihre Kinder sich selbst überlässt und wegzieht oder was auch immer? Ich frage mich warum das bei Vätern so einfach geht (Nicht immer, ich war nun mal betroffen und bin kein Einzelfall). Selbst meine Kinder haben sofort Verständnis, wenn Papa was wegen der Arbeit tut oder nicht tut. Bei mir würden sie sicher anders reagieren. Ich fühle mich selbst immer in der Pflicht, denn ich trage die Verantwortung und diese ist, solange die Kinder da sind, nicht wegzulegen. Gefühlt jeder erwartet von einer Mutter, dass sie spurt und immer da ist, aber Väter sollten an sich denken. Hier ist ein WM etabliert, beide kümmern sich zu gleichen Teilen. Wie kann der TE einfach 400 km wegziehen?

25.11.2025 13:51 • x 12 #7


alleswirdbesser
Zitat von Plague:
So einfach geht das Gott sei Dank nicht wirklich.

Sie war sicher nicht zum Spaß mehrmals in der Klinik?

25.11.2025 13:54 • x 2 #8


S
@FrauDrachin ich verstehe dich, dass ist auch das Gefühl was mich quält… das Problem ich habe hier niemanden, der mich unterstützt… sie sorgte dafür, dass jede Unterstützung untergraben wird… Ich merke wie mir hier die Luft zum Atmen fehlt, ich traue mich zu keinem mehr etwas zu sagen, irgendwie hat sie Infos, die ich nur zu guten Bekannten geäußert hatte… Ich werde gefühlt schon paranoid…

Letztens war meine Partnerin zu Besuch und ein Nagel seitlich im Reifen, so weit oben, dass man sich den nicht reinfahren kann, genau an dem Tag an dem meine Ex in der Nacht in Urlaub gefahren ist…

Als wir letztens gemeinsam zum Geburtstag des kleinen essen waren, ist sie ohne Vorwarnung während des Essens aufgestanden und hat für sich bezahlt und ist gegangen, sie hätte noch zu einem Termin gemusst. Ihr Mann war mit einem eigenen Auto da und so saßen wir noch ne halbe Stunde peinlich berührt im Restaurant.

Wenn ich mir vorstelle noch 10 Jahre so zu leben, bekomme ich Panik… zudem ich das meiner Partnerin, bzw. Keiner Frau sowas zumuten kann…

Im Endeffekt, sehe ich mich schon ein Leben wie ihrem Vater, der wurde von ihrer Mutter verlassen, wohnt 200 m in Sichtweite und trägt dieser alles hinterher, er musste sogar mit dem Typen für den sie diesen verlassen hatte, deren Zaun aufbauen…

Ich will einfach eine bessere Zukunft für mich und meine Jungs und das kann ich mir an diesem Ort einfach nicht vorstellen…

25.11.2025 13:56 • x 5 #9


Plague
Zitat von alleswirdbesser:
Sie war sicher nicht zum Spaß mehrmals in der Klinik?

Es geht nicht um die Klinik, sondern den angenommenen Automatismus, dass ich mit einem wie auch immer gearteten GdB automatisch weniger arbeiten kann.

25.11.2025 13:57 • x 1 #10


S
@Cagy hi, habe eine Anwältin und mittlerweile wurden 3 Ordner mit Schriftverkehr gefüllt und ein Ende ist nicht in Sicht…

25.11.2025 13:57 • #11


Plague
Zitat von alleswirdbesser:
Wie kann der TE einfach 400 km wegziehen?

Soll er noch mind. 7 Jahre kreuzunglück in einer Region bleiben, die ihm nichts bedeutet?
Soll er sich weiterhin dermaßen aufreiben und von der Nochfrau vor sich hertreiben lassen?
Es gibt Situationen, da kann man/n sich nur zwischen Pest und Cholera entscheiden.

25.11.2025 14:00 • x 9 #12


A
Zitat von Scherben:
Hi Zusammen, wo fange ich an? Ich bin Anfang 40, geschieden und habe 2 Kinder 11 und 16, beides Jungs. Vor 3 Jahren hatte mich meine Frau für einen anderen verlassen, einen guten Kumpel von mir. Ihr Plan war es, ich ziehe aus und er zieht in unser gemeinsames Haus ein. Im Grunde wollte ich in dieser Region auch nie ...

Schleich dich raus da! Sich für andere umzubringen lebt man dann auch seinen Kindern vor. Möchtest du das? Dass die sich dann auch für irgendeine dahergelaufene Schnepfe aufhängen? Die haben eurer beider Veranlagung. Weg da!

Lebe ihnen vor, wie man Grenzen setzt und glücklich wird!

25.11.2025 14:02 • x 4 #13


S
@alleswirdbesser Hi, ich respektiere deine Meinung und ich bin der letzte der einen Unterschied zwischen Müttern und Vätern macht.

Nur gebe ich zu bedenken, wenn man mit einer Person 15 Jahre zusammenlebte, die systematisch das Selbstbewustsein zerstört und einen aussaugt, ist man da leider nicht mehr so objektiv.

Bezüglich Klinik plaudere ich jetzt einmal aus dem Nähkästchen, sie war in einer Klinik, weil sie angeblich ein Trauma von ihrer Mutter hatte und hatte diese 2,5 Jahre aus allen Familienereignissen ausgeschlossen und diese systematisch ausgegrenzt... Mit dem Zeitpunkt, als sie Schwanger wurde mit ihrem Neuen, hat sie innerhalb von 4 Wochen wieder Kontakt zu ihrer Mutter gesucht und es war als wäre nix gewesen, seitdem darf ihre Mutter sie bei ihren neuen Kids unterstützen.

Und nein ich mache mir diese Entscheidung nicht einfach, sondern setze mich massiv damit auseinander.

25.11.2025 14:07 • x 2 #14


B
@Scherben Da hast Verantwortung für dich. Und auch für die beiden Jungs, die du nach vermutlich einigen Kämpfen im Wechselmodell betreust. Nun hast du das Gefühl, am aktuellen Standort kein Bein mehr auf den Boden zu bekommen, du glaubst, deine Ex hat das nähere Umfeld für dich vermint. Ja, das ist blöd. Dies zum Anlass zu nehmen, deine Koffer zu packen und 400km Entfernung zwischen eure Jungs und dich zu legen, ist auch keine gute Lösung. Für die Jungs. erst kämpfst du um paritätische Betreuung, dann setzt du dich ab.
Zitat von Scherben:
Sie war mehrfach in einer psychischen Einrichtung und hat meiner Meinung was von BipolarenVerhalten.

Und deine Jungs dürfen alleine und ungeschützt schauen, wie sie das mit ihrer Mama hinkriegen? Nicht gut. Und nicht fair.
Zitat von Scherben:
Im Endeffekt, sehe ich mich schon ein Leben wie ihrem Vater, der wurde von ihrer Mutter verlassen, wohnt 200 m in Sichtweite und trägt dieser alles hinterher, er musste sogar mit dem Typen für den sie diesen verlassen hatte, deren Zaun aufbauen…

Ich will einfach eine bessere Zukunft für mich und meine Jungs und das kann ich mir an diesem Ort einfach nicht vorstellen…

Du könntest doch auch ein Dorf oder eine Stadt weiterziehen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Deine neue Flamme kann genauso gut zu dir ziehen, wie du zu ihr. Siehst du eine bessere Zukunft für deine Jungs, wenn sie entweder mit der psychisch auffälligen Mama alleine sind, die dann möglicherweise in eine Überforderung gerät oder wenn sie 400km von Mama entfernt sind? Beides sind doch keine vernünftigen Lösungen für verantwortungsbewusste Eltern. werd ein bisschen kreativ, flexibel in den Örtlichkeiten in der Nähe der Jungs, um das Wechselmodell weiter verlässlich zu gewährleisten, in ein paar Jahren sie sie alt genug, um auf eigenen Füße zu stehen.

25.11.2025 14:10 • x 7 #15


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