Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

....und wenn die Kinder irgendwann mal auffällig werden, Probleme in ihrem Leben bekommen - das sind ja auch Scheidungskinder! ... die hatten ja auch eine schwere Kindheit! ...usw.

Und wer hat ihnen das eingebrockt....die Kinder selbst sicher NICHT:

Das will wohl niemand wirklich zu Ende denken....was Fehltritten der Eltern für Folgen haben
(können), nur weil die Eltern irgendwann gejuckt hat. Moral?...heute wird nicht mehr moralisiert! Oder doch?

Nepomuk, wird weiter nichts sagen. Ist ja 8 Jahre gut gegangen mit dem Lügen und der Affäre nebenbei.

Schwerer einzuschätzen ist da der Affärenmann. So wie ich das verstanden habe, glaubt er ja irgendwie, die Krankheit könne ein Resultat seines Handelns sein und diese wäre eine Art Strafe für seine Affäre.
Vielleicht glaubt er dann irgendwann auch, er kann die Krankheit nur dann überwinden, wenn er reinen Tisch macht und zwar gegenüber seiner Ehefrau und dem Mann seiner Affärenfrau.

Gequirrlter Blödsinn. Das hat was selbstzerstörerisches. Wenn man das Bedürfnis nach normaler Beziehung an den Haken gehängt hat und sich in solchen Konstrukten verliert ist mit einem erheblich was nicht in Ordnung. Sprich man schadet wissentlich anderen Menschen. Nachdem was passiert ist in solchen Situationen steht man vor den Trümmern und wundert sich. Das man sich hier quasi die Absolution für sein völlig bescheuertes Verhalten abholt und alle dann es ist dein Leben abnicken ist ja fast schon wegschauen. Ich sage sage das als jemand der ebenfalls 2,5 Jahre ne Affäre hatte und drauß für sich und alle anderen gelernt hat.

um mal mit der Mähr aufzuräumen - ein Mensch wird NICHT mit einer Erkrankung bestraft,
wenn er ein aus seiner Sicht Fehlverhalten - hier eine Affäre mit einer verh. Frau - begangen hat.
Die Erkrankung straft den Mann nicht.
Ob der Mann reinen Tisch macht, oder nicht, hat wohl keinen direkten Zusammenhang mit der
Krebs-Erkrankung.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein vollkommen unbeschwertes Leben sehr hilfreich
ist, mit einer heftigen Erkrankung umgehen zu können. Hilfreich wäre, wenn er selbst ALLE Nebengeräusche und ALLE Neben-Schauplätze aus seinem Leben bringt... um den Kopf FREI zu bekommen...

Ich zweifel jeden Tag und habe natürlich ein schlechtes Gewissen.
Alles, was ihr hier sagt, habe ich in den letzten acht Jahren mindestens einmal selbst gedanklich durchgekaut, alle Vokabeln und Bezeichnungen selber schon mal gebraucht.
Ich suche hier keine Absolution und keine Lösung für mein Problem. Ich habe sonst einfach niemanden zum Reden und niemanden, mit dem ich über meinen Kummer sprechen kann.
Der umgekehrte Fall. Ja. Was sollte ich da meinem Mann vorhalten? Wenn er dasselbe getan hätte oder täte, wäre ich wohl die Letzte, die ihm daraus einen Strick drehen könnte.
Nein, es gibt keine sonstigen eingeweihten Menschen.

Naja, du erzählst halt deine Geschichte. Was wir dir sagen und auch wenn du es hundertmal gehört hast ist, das es nicht normal ist so mit Menschen umzugehen, Man kann nur sagen das der Leidensdruck anscheinend nicht ausreicht damit etwas passiert bzw. du davon überzeugt bist das Richtige zu tun.
Überspitzt gesagt kann man für moralische bedenkliche Situationen einfach nicht erwarten, dass Menschen das verstehen. Da es normal geworden ist hast du auch einfach den Überblick verloren und du hast auch nicht wirklich ein schlechtes Gewissen.
Du hättest definitiv ein Problem wenn du keine Affäre gehabt hättest und dein Mann hätte eine. Ein Hauptgrund warum man sowas tunlichst lassen sollte ist um diese Emotionale-Schere zu vermeiden, das lässt einen total abstumpfen und verdrängen, man ergibt sich den Tatsachen und wird handlungsunfähig. Das kann auch in einer psychischen Erkrankung enden, was wirklich nicht witzig ist.

Es ist nicht normal Angst um sein eigenes Leben zu haben wenn die Affäre sich zurückzieht aufgrund einer Erkrankung.
Es ist nicht normal jemanden überhaupt 8 Jahre zu betrügen.
Es ist nicht normal das niemand davon weiß.
Es ist nicht normal das gewissenlos 8 Jahre zu betreiben.

Es gibt Regeln nach denen du nicht spielst. Diese Regeln habe ich nicht erfunden, sondern die werden dir um Ohren fliegen wenn was passiert. Warum du diese nicht einhälst ist der Kern des Problems. Sprich da stimmt etwas ganz gewaltig nicht.

Ich wiederhole es. Das hat selbstschädigende Tendenzen und wird im Chaos enden.

Sehr schön beschrieben trueword und trifft es genau....ich habe auch so den Eindruck, dass nepomuk die Affäre herunterspielt, von wegen ich kann gar nicht anders als dies Affäre zu haben. Die Begründungen sind für mich haarsträubend, wobei es sowieso keine einzige Rechtfertigung für eine Affäre für mich gibt!

@trueword, es ist für dich nicht normal. Ansonsten finde ich es schwierig, der Allgemeinheit den Begriff normal überzustülpen.

Es wird wohl keine Bestätigung dafür geben, eine Affäre fortzuführen - dafür gibt es NULL Rechtfertigung und NULL Legitimation. Wer ein Parallel-Leben will, wer ein Doppelleben
will, lebt nicht SEIN Leben. Mit Liebe hat das NIX zu tun. Beiden Partnern - EP wie AP -
wird etwas vorenthalten/entzogen....und sich selbst entzieht Frau/Mann auch etwas.

Der Begriff normal muss in dem Zusammenhang nicht gesondert definiert werden. Affären
sind eine anormale Situation, weil eine Affäre NUR auf Betrug und Lügen basiert. Ohne Betrug
und Lüge geht Affäre nicht...und wenn es der Selbstbetrug und die Selbstlüge sind.

Den erkrankten AM nicht im Regen lassen zu wollen, kann ich noch nachvollziehen - aber
NICHT auf Basis einer Affäre. JETZT wäre die Gelegenheit geradezu ideal, einen sauberen
Schnitt zu machen, OHNE das Gesicht zu verlieren - der AM hat Besuche der TE abgelehnt.

Der 2. Teil des Titels - (mir fehlt meine 2. Hälfte) - wird es neue Dimensionen bekommen,
wenn die jetzige Situation nicht zu einem klaren Einlenken führt, den AM mit dessen Freundin
IHRE Wege gehen zu lassen. Wenn die LG des AM Wind von der Affäre bekommen sollte -
wer will sich ausmalen, was das für den AM bedeuten kann.

8 Jahre Affäre, 8 Jahre Doppelleben, 8 Jahre 3-dimensional denken und leben - für den EM,
für den AM,, für die TE selbst. 8 Jahre Time-Splitting, men-Splitting. 8 Jahre Zeitentzug für
die Fam., für die Kinder....Doppelleben, was viel Energie kostet - aber...bieten 8 Jahre Affäre
tatsächlich einen Ausgleich?

Knapp 9 Jahre Affäre waren es bei mir...als AM - daher weiß ich, wovon ich rede...

Zitat von 338:

@trueword, es ist für dich nicht normal. Ansonsten finde ich es schwierig, der Allgemeinheit den Begriff normal überzustülpen.

Ui auf sowas warten man ja immer......kannst du gerne schwierig finden.

Zitat von Trueword:

Ui auf sowas warten man ja immer......kannst du gerne schwierig finden.

Danke für deine Zustimmung, meine Meinung gaben zu dürfen....Leider kommt bei dir der Inhalt nicht an, aber es scheint ja schön zu sein, durch aburteilen anderer sich erhaben zu fühlen...lenkt von den eigenen Unzulänglichkeilten ab

Nur der Vollständigkeit halber:
Es wurde mehrmals gefragt, warum ich mich auf die Affäre eingelassen habe und was er mir gibt.
Ich habe geantwortet.
Das wird dann als Versuch von mir ausgelegt, die Affäre zu rechtfertigen. Gut. Als interpretatorische Leistung aber gewagt.
Ebenso, als Fremder über mein Gewissen oder meine Gemütslage in allerlei hätte-Situationen zu befinden.
Wo steht, dass ich Angst um mein eigenes Leben habe?

Es ist wohl allen laufenden Affären gemein, dass der Leidensdruck nicht groß genug für eine Veränderung ist. Sonst würden sie ja nicht laufen.
Und ja, die Affäre bietet einen Ausgleich. Sonst Wäre wiederum der Leidensdruck größer, was wiederum zu einem Ende der Affäre führen würde.

Meine scheint nun an dieser Stelle ohnehin zu Ende zu gehen. Auf welche Weise auch immer.
Es fällt mir schwer, loszulassen und Abschied davon zu nehmen. Sowohl von dem Menschen als auch von allem, was Gegenstand unserer Beziehung gewesen ist.
Auf der rationalen Ebene ist mir das alles sehr wohl verständlich.
Emotional ist es aber so, dass mich dieser Mensch sehr glücklich gemacht hat und es ist mir leider nur begrenzt möglich, meine Gefühle voll und ganz den Hirn zu unterwerfen.
Und möglicherweise ist das ein ganz menschlicher Zug. Der Verdacht drängt sich mit zumindest auf, wenn ich hier auf der Seite andere Geschichten lese.

Zitat von 338:

Danke für deine Zustimmung, meine Meinung gaben zu dürfen....Leider kommt bei dir der Inhalt nicht an, aber es scheint ja schön zu sein, durch aburteilen anderer sich erhaben zu fühlen...lenkt von den eigenen Unzulänglichkeilten ab

Wunderbar.. Danke Dieser Post ist wiedermal GOLD!

Ich hoffe inständig das hier keiner jemanden wegen 8 Jahren Affäre vorverurteilt bis er nicht gehört hat wie glücklich es sie gemacht hat.....Junge Junge, das Gesicht des Mannes möchte ich sehen .. vielmehr nachher die Diskussion erleben wie sie ihm vorwirft das er sie nicht versteht... made my day....

@ Trueword: was willst du eigentlich, hm?
Du befindest, ich hätte kein schlechtes Gewissen.
Du befindest, ich hätte ein Problem, wenn mein Mann eine Affäre hätte.
Du befindest, ich würde nach Absolution suchen.
Und am Ende schreibst du irgendwas, was irgendwer irgendwie in einer fiktiven Diskussion irgendwem vorwerfen könnte.

Nichts von alledem habe ich geäußert. Du interpretierst da was rein.

Und darf ich, bitte bitte, lieber Trueword, schreiben, dass mich die Affäre glücklich gemacht hat?!
Nein?
Sorry. Das wusste ich nicht.
Und nein, auch hier liegst du falsch, wenn du da reininterpretierst, dass das eine Rechtferigung ist.

Ich habe es mitgeschnitten, dass ich in deinen Augen eine gestörte und armselige Frau bin.
Dabei kannst du es dann ja belassen.