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Seit 2 Jahren wütend auf den Ex

K
Hi Eumeline,

ich kann Dich einerseits verstehen - aber wie willst Du deinen Frieden finden, wenn Du ständig das Messer der Erinnerung in deinen Gedanken in die Hand nimmst und immer wieder herumdrehst.
Zitat von Eumeline:
weil ich ihm vertraute. Ein großer Fehler!

wir sind nicht unfehlbar - und wir machen auch Fehler. Das darfst Du dir auch eingestehen, denn nur so wirst Du daraus lernen und Dich persönlich auch weiterentwickeln.
Dennoch - belaste dein Leben nicht mit Vergangenem und Unschönem, sondern suche die Freude an Neuem, was Dich erfüllt und vor Freude und Glück strahlen lässt.

06.04.2020 22:18 • x 1 #16


Lilli70
Es geht nicht mehr um ihn! Du kannst es DIR nicht verzeihen, dass du auf ihn reingefallen bist. Und diese Kröte zu schlucken, ist der schwerste Weg.Weil dich das schwach gezeigt hat, meinst du! Du bist authentisch gewesen, du hast vertraut, du hast geliebt. Das ist das Stärkste, was ein Mensch fühlen und zeigen kann. Damit bist du wertvoll. Meistens hilft ja nur eine neue Liebe, wenn man noch so im Egoschmerz gefangen ist. Und es geht jetzt nur noch um dein Ego. Brauchst du diesen Mann dafür? Das er dir bestätigt, das du toll bist, damit du dich besser fühlst. Da gibts bestimmt tollere Männer:-) Aufstehen, Krone richten, weitergehen!

06.04.2020 22:35 • x 2 #17


A


Seit 2 Jahren wütend auf den Ex

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M
Wut ist per se zwar nichts schlechtes oder schlimmes. Allerdings nach 2 Jahren dann doch sehr destruktiv.
Ich würde es als eine andere Form des nicht loslassen können deuten. Die einen versinken in Trauer oder Schwermut, die anderen in Wut. Nach so langer Zeit ist die Grenze zur Verbitterung schmal und Du solltest Dir gut überlegen, ob Du in die Verbitterung gehen möchtest.

Ich kann die Wut dennoch gut nachempfinden, weil ich auch mal sehr wütend auf einen Ex war. Es hat eine Weile gedauert es zu begreifen: zum einen war es natürlich die Kränkung, zum anderen war es die Wut auf mich selbst. Letzteres war, jedenfalls für mich, sehr viel schwerwiegender. Erst mit der Zeit und einem Perspektivwechsel gelang mir der Ausstieg.

Im Übrigen: selbstbewusste Leute hassen nicht zwei Jahre lang. Sie sind gekränkt, verletzt, ziehen ein Fazit und gehen ihren Weg weiter.
Irgendeinen sehr wunden Punkt hat er bei Dir getroffen. Du magst klug und hübsch sein und im Alltag gut zurecht kommen. Nur bindest Du Dich mit Deiner Wut an ihn und das widerspricht nach meinem Dafürhalten einen souveränen Umgang. Keine Kritik, nur ein Hinweis.

06.04.2020 22:36 • x 3 #18


Mamelia
Hatte heute in der Therapie zufällig das Thema Wut/Aggressionen. Bei mir ist es gerade so ein Wechselspiel zwischen tiefer Traurigkeit und ich-kratz-ihm-die-Augen-aus.

Therapeut meinte ich sollte Kampfsport anfangen. Also, mal abgesehen von der Situation aktuell wäre das so garnicht mein Ding. Er meinte aber, ich sollte das auf jeden Fall probieren. Die Erklärung warum und weshalb kann ich ehrlich gesagt gerade nicht so wiedergeben (die Trennung lässt mich noch total verblöden), aber es klang plausibel.

So ein Boxsack wäre aber im Moment nicht schlecht. Kann man auch ein Foto drauf kleben...

Wenn es ganz schlimm ist mit der Wut mache ich Sport. Danach geht es meistens etwas besser.

06.04.2020 22:39 • x 1 #19


Rosa-91
Ich finde es eher durchaus selbstbewusst so klar negative Gefühle zu haben und sich nicht einlullen zu lassen. Für mich zeigt das einen gefestigten Charakter, Meinungsstabilität. Und selbst wenn man verbittert ist. Ist doch egal, Hauptsache man kommt irgendwie vorwärts. Selbst Verbitterung kann helfen, wenn sie nur gegen diese eine Person gerichtet ist und nicht auf alle Männer generalisiert wird. Ich bin sehr glücklich vergeben. Man kann den Ex hassen und den neuen Partner trotzdem lieben. Das eine schließt das andere nicht aus.

06.04.2020 22:43 • x 2 #20


C
Hi Eumeline,
ich hing auch unglaublich lang, mehr als zwei Jahre, in meinem unbändigen Hass fest. Ich hatte es einfach nicht verdient, so missachtet zu werden! Nicht nur moralisch nicht verdient - nein, dieses Schwein hat einfach nie gesehen, wer ich bin, wie toll ich bin! Hat mich für irgendwie arm und bedürftig gehalten, weil ich mir eine Beziehung wünschte. Usw. usf.
Ja, es ist das gekränkte Ego, das jault und heult in immer denselben Schleife ohne Ende.
Kurzfristig konnte ich ab und zu versuchen, verzeihende Gedanken zu hegen (nicht für ihn, für meinen Seelenfrieden), aber die Wut kam und kam zurück.
Letztlich muss ich sagen, dass mir ganz simpel vor allem der Abstand und viel, viel Zeit geholfen hat, also das Verblassen der ganzen Sache, und, nicht ganz unwichtig: die Wiederbelebung eines anderen Kummers, was zur Neutralisierung beitrug.
Also hab Geduld mit dir, mit allem, irgendwann wird es besser. Versprochen.

06.04.2020 22:48 • #21


A
Wie andere schon anklingen ließen, auf den Punkt gebracht: Kanns sein, dass du vor allem wütend auf dich selbst bist?

06.04.2020 22:49 • x 1 #22


J
Liebe Eumeline,
ich habe eine ähnliche Geschichte erlebt. Jahrelang bin ich irgendwie durchs Leben geirrt. Am Anfang mit Verzweiflung, dann viel Trauer bis hin zur Verdrängung. Zwischendurch den Willen zur Wut entwickelt, die aber alsbald wieder erloschen ist. Ich bin panisch jeder Möglichkeit der Konfrontation aus dem Weg gegangen.
Trotzdem trat genau das ein, nach Jahren. Die Begegnung. Wie ein Sog zog es mich in die Tiefen meiner Verwundbarkeit und ich tat das, was ich zuvor auch machte. Weglaufen.
Es dauerte ein paar Wochen, aber es arbeitete in mir so lange, bis mir langsam klar wurde, dass ich nur mit dem Verstand verziehen habe. Emotional hatte ich mich diesen Schritt nicht getraut zu tun. Ich glaube, ich hatte die Befürchtung, dass ich meine Liebe, die ich in der Zeit dieser Beziehung empfand ersetzen würde durch Gleichgültigkeit. Und so war ich auf diese Weise, auf dem Weg des Schmerzes, immer mit ihm verbunden.
Es fanden später weitere zufällige Begegnungen statt. Ich kann nicht erklären, was wann passiert ist, aber ich habe plötzlich nicht mehr den Drang empfunden weg zu laufen, sondern überraschend Güte, Freude und Gleichmut empfunden. Es war eine kurze Reise an der Oberfläche unserer Gedanken, vorsichtige Worte und sogar Lächeln.
Ich habe das erste Mal nach all den Jahren einen leisen Frieden gespürt und Liebe für den Teil, in den ich mich einst verliebte.
Ich bin dankbar dafür.
Hass habe ich nie empfunden, aber ich kann mir vorstellen, dass es am Ende nur Dich zerstört. Eigentlich bestraft Du DICH.
Möchtest Du so leben? Du sagst, Du hast ihn geliebt. Ich verstehe Deine Wut. Da sind so unglaublich viele Gefühle, die miteinander ringen und über die man so schlecht Herr wird. Temporär auch Scham? Bedeutungslosigkeit?
Hör' auf Dich selbst zu geißeln, denn eigentlich ist Dein Hass nur eine Erscheinung Deines Egos. Finde Deine Selbstliebe wieder. Nichts kann alles ungeschehen machen und niemand hat was davon, wenn Du kamikazemäßig ihm eins überbraten möchtest.
Umarme das verletzte Mädchen in Dir und nimm Dir noch mehr Zeit.
Am Ende wird alles gut, wenn Du es zulässt, und so kommen, wie sein soll.
LG

06.04.2020 23:57 • x 3 #23


S
Zitat von Eumeline:
Was tut ihr, wenn ihr eure Exen zufällig trefft?


Ich sage Hallo, wir quatschen ein bisschen hin und her. Das eine Mal, bin ich mit ihm sogar einen Kaffee trinken gegangen. Danach sind wir in unterschiedliche Richtungen weiter und ich habe da weitergemacht, wo ich vorher aufgehört habe.

07.04.2020 07:43 • x 1 #24


E
Hi ihr lieben! Danke für eure Antworten. Nee, natürlich will ich nicht verbittern. Meine Wut geht mir ja inzwischen selbst auf die Nerven. Ich glaub ich bin tatsächlich sehr wütend auch auf mich selbst, weil ich mich dermaßen verarrschen ließ. Nach seinem ersten Rückzug war ich ja erst so richtig verknallt und wollte bei seiner Rückkehr unbedingt, das er bleibt. Ich gab also so richtig Gas und ging dabei weit über meine inneren Grenzen. Ich tat alles für ihn. Ich gab viel Geld aus und lud ihn zu einem Urlaub ein, den er sich damals eigentlich nicht leisten konnte. Er war noch in der Ausbildung. Und sechsuell ließ ich mich auf Spielarten ein, die mir keinen Spaß machen und die ich eigentlich ekelhaft finde. Ich werde den Verdacht nicht los, das er mich bewusst manipuliert hat und mich durch dieses anfängliche On/Off gefügig machte. Er studierte Psychologie und nutzte glaub ich seine Kenntnisse und Gesprächstechniken auch privat. Das Studium hatte er schon abgeschlossen und er machte gerade eine Zusatzausbildung um als Therapeut zugelassen zu werden. Ich glaub ich war sowas wie ein Versuchskaninchen, wie weit er gehen konnte. Geliebt hat er mich nie. Er hat die berühmten 3 Worte nur ein einziges mal gesagt, als ich ihn zum ersten mal nach seinen Vorstellungen befriedigt hatte. Das war sozusagen die Belohnung. Wie ein pawlowscher Hund wurde ich dressiert.

Das ich das erst jetzt durchschaue, macht mich immernoch wütend. Und ich habe Angst vor einer Begegnung. Entweder ich raste aus oder ich werde danach wieder leiden. Beides will ich nicht. Ich glaub, ich muss dieses Wiedersehen aber mal provozieren, um den Fluch loszuwerden. Jetzt in der Corona Zeit geht das aber nicht, denn seine Lieblingskneipe hat zu. Bisher hab ich die gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Dabei bin ich selbst da auch immer gerne hin gegangen. Warum sollte ich ihm da länger das Feld überlassen. Nach Corona geh ich da hin....

Drückt mir die Daumen!

07.04.2020 09:06 • x 1 #25


A
Wenn ich so darüber nachdenke, könntest du die Geschichte mit ihm eigentlich auch als Geschenk sehen. Du hast dadurch sehr viel über dich erfahren und bist gewappnet, wenn ein vielleicht noch schlimmerer Heini es bei dir versucht.

Du schiebst die Verantwortung für deine Entscheidungen rein ihm in die Schuhe. Pawlowsche Hunde muss man lange trainieren, bis sie auf das Glöckchen reagieren - und das sind Hunde. Ihr wart in Summe nur 6 Monate zusammen.

Wenn du erkennst, dass du weder unter Dro. gesetzt, noch einer Gehirnwäsche ausgeliefert warst - sondern es deine Entscheidungen waren, mit denen du haderst, dann nimmst du ihm auch die Macht über dich, die du ihm noch Jahre später zubilligst. Du hast die Entscheidungen getroffen, und auch wenn sie falsche waren, was solls. Wir alle machen Dinge, die nicht richtig sind und uns nicht guttun. Wo wir oftmals auch genau wissen, dass sie falsch sind, es aber dennoch ausprobieren müssen.

Du hattest damals und du hast auch heute die Karten in der Hand. Es war nicht nur sein Spiel, es war auch deines. Dein Ego hat gelitten, du hast nicht bekommen, was du wolltest - das geht uns allen mal so. Aber noch Jahre später ihm die Macht über deine Gefühle zu geben, ist schwach, tut dir nicht gut und ist komplett unnötig. Trenn die Verbindung endlich zu ihm durch, die du so mit Mühe aufrecht zu erhalten versuchst. Erkenne, dass du es selbst in der Hand hast, und auch damals schon hattest. Wer ist er, dass er heute noch so über dein Leben bestimmt?

07.04.2020 09:34 • x 4 #26


Lilli70
Dann weißt du ja wie es seiner jetzigen Freundin geht. Denn dieses Muster ändert sich nicht!

07.04.2020 09:39 • #27


T
Ich habe gestern eine interessante These bei Veith Lindau gehört. Er sagte, dass die Pandemie die Antwort ist auf eine Frage. Du hast deine Wut, was ist die Frage, die sich dahinter verbirgt?

07.04.2020 09:49 • #28


E
Also von so esoterischem Zeugs halte ich nix. Und gegen selbst ernannte Gurus habe ich seit 2 Jahren eine stressbedingte Allergie. Aber klar, hat dieses Corona Leben etwas von Isolationshaft. Man hat sehr viel Zeit, nachzudenken. Und ihr habt schon Recht, ich sollte meine Opferhaltung überdenken. Also gut, ich hab mir den Schice damals auch zum großen Teil selbst eingebrockt. Nochmal passiert mir das mit Sicherheit nicht. Und irgendwann wird mir dieser Mensch auch egal sein. Ich werde gar nichts mehr für ihn empfinden. Weder Liebe noch Hass. Er wird das, was er ist: ein armes Würstchen, der es nötig hat, sein Ego auf Kosten anderer zu polieren. Seine arme Freundin sollte mir leid tun. Sofern sie es überhaupt noch ist. Ich glaub, wenn dann hat die den voll im Griff. Die ist anders drauf als ich. Wesentlich zickiger. Aber gut, vielleicht braucht er das. Ich würde nur gerne noch einen klitzekleinen Racheakt verüben. Irgendwas fieses aber natürlich harmloses. Vorschläge?

07.04.2020 10:30 • #29


E
Ach ich weiß. Ich werde ihm seine klamotten endlich zurück schicken, die er hier nie abgeholt hat. Kommentarlos! U.a. auch die Urlaubsbilder. Auf einigen posiert er nackig im Bett. Vielleicht freut sich seine Freundin ja drüber. Mich ekeln sie nur noch an.

07.04.2020 10:42 • #30


A


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