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Sie schickt mich zum zweiten Mal durch die Hölle

finita
Jedes Kind hat das verdient.
Wenn die Kids klein sind, finden sie sich aber doch relativ schnell damit zurecht.

Ich wollte meinen Kindern auch eine heile Familie bieten, die ich selbst nicht hatte. Ich hab das Projekt Familie gleich zweimal versiebt.
Es macht wenig Sinn, sich über diese Unabänderlichkeiten des Beziehungsendes zu grämen. Man kann nur das Beste daraus machen und das tust Du ja schon!

16.11.2016 21:48 • x 1 #916


L
Klar.
Auch klar.

Ich weiß von Deinen zweimal. Sorry. Mir reicht einmal.

Rational gesehen weiß ich das. Emotional tun mir solche Sätze einfach weh. Mal weniger, mal mehr, hängt von der Tagesform ab. Heute mal wieder mehr.

Wir waren gestern beim Laternenlauf des Kindergartens. Die Kleine, die Ex und ich. Sie hat es sich so gewünscht. Vielleicht ist sie deshalb heute so melancholisch. Und/oder ich?

Naja, die Kleine pennt und ich bin in Behandlung bei Doc Nebbiolo.

16.11.2016 22:31 • #917


A


Sie schickt mich zum zweiten Mal durch die Hölle

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finita
Kleine Kinder erspüren intuitiv die Gefühlslage der Eltern.
Sie agiert das dann aus.
Mach Dir deswegen keine Vorwürfe, wir sind alles keine Maschinen.

Meine 2 Grossen haben keinen Vater mehr, der hat sich verpisst. Das tut den Kindern weh.
Das jüngste Kind hat heute null Probleme mehr. Wir müssen zwar nicht mehr gemeinsam zum Laternenlauf, der Nachwuchs würde uns den Vogel zeigen, aber wir feiern Geburtstage zusammen, sogar Weihnachten, gehen mal zusammen essen.
Er hat beide Eltern, beide kümmern sich, null Stress.

Schau nach vorn und übe Dich in Geduld mit der eigenen Gefühlswelt (sagt Frau Ungeduld in Person).

Alles wird am Ende gut!

16.11.2016 22:37 • x 1 #918


L
Wir sind immer für sie da. Jeder für sich halt.

Sie wird immer melancholisch wenn sie ins Schlafzimmer geht und manchmal auch so, wenn sie hier in ihrer alten gewohnten Umgebung ist. Da wird sie ganz plastisch daran erinnert. Das zweite Waschbecken ohne Mamas Utensilien, die Garderobe ohne Mamas Jacken und Schuhe. Der Parkplatz ohne Mamas Auto. Der Esszimmertisch, an dem Mamas Platz immer leer bleiben wird, wenn wir essen. Die Decke auf dem Sofa fehlt. Völlig autistisch bemerkt sie jedes kleine fehlende Detail. Sie blickt darauf, es blitzt in den Synapsen, dann kommt ihre Meinung dazu. Ich kann mir Sekunden vorher schon immer eine kindgerechte Antwort zurecht legen.

In zwei Wochen ist Jahrestag der zweiten Trennung. Dann das erste Weihnachten getrennt. Letztes Mal waren wir noch bei ihren Eltern. Dort hat es nachts geknallt und ich bin Hals über Kopf morgens um fünf allein nach Hause gefahren. Lonely Xmas. Da war es nötig mich hier niederzuschreiben.

Nach Weihnachten folgen nur noch Events, die ich schon einmal getrennt durchlebt habe. Schön, dass die Zeit einfach für mich arbeitet. Ich glaube, ich bin auch nicht mehr das Problem.

Es sind die Sorgen um mein Kind. Und die Wut, dass ich es mindestens mitverbockt habe, dass sie nicht die kleine heile Familienwelt haben kann wie andere Kinder. Too late. Kein Radiergummi.

Ich mache mal weiter so im Sinne meiner Tochter. Es wird schon gut werden.

16.11.2016 22:59 • x 2 #919


L
dafuer lernt deine tochter andere dinge, die andere kinder so nicht lernen...

und du solltest richtig stolz auf dich sein, dass sie so ein vertrauen zu dir hat...
das sie dir alles sagt, was sie beschaeftigt...ohne filter...

16.11.2016 23:08 • x 1 #920


finita
Man nennt es nicht umsonst Trennungsjahr oder Trauerjahr wenn jemand stirbt. Mann muss dann alle Events zum ersten Mal alleine erleben.

Du bist es gewohnt, Deine Probleme rational abzuarbeiten. Da stösst Du halt jetzt emotional an Deine Grenzen, denn Gefühle lassen sich nicht rational abarbeiten.
Das ist auch eine Chance, sich selbst besser kennenzulernen und zu sehen, was da eigentlich für eine Fülle von Emotionen da ist. Und es ist gut so, dass man die nicht eben so mal wegrationalisieren kann. Das macht uns nämlich aus.

Klar hast Du wohl auch Felher in der Beziehung gemacht. Mehrfach hast Du angemerkt, dass Deine Bindung zum Kind nicht so optimal war. Du hast das jetzt geändert. Das bringt die heile Familie nicht zurück, aber die Erkenntnis bringt Dich Deiner Tochter hoffentlich für immer näher und ist vielleicht auch für die nächste Beziehung hilfreich.
Deine Ex ist auch nicht so daneben. Sie boykottiert den Kontakt zum Kind nicht. Es hätte echt schlimmer kommen können.

16.11.2016 23:09 • x 1 #921


L
Zitat von luchadora:
dafuer lernt deine tochter andere dinge, die andere kinder so nicht lernen...

und du solltest richtig stolz auf dich sein, dass sie so ein vertrauen zu dir hat...
das sie dir alles sagt, was sie beschaeftigt...ohne filter...


Das ist die optimistische Sichtweise. Mir ist die pessimistische wohl vertrauter.

Ich bin stolz darauf, dass wir richtig nahe miteinander sind, und das soll so bleiben.

16.11.2016 23:15 • x 1 #922


L
@finita

Ich bin ein sehr rationaler Mensch. Naturwissenschaftler. Vor der Krise dachte ich, emotional nicht sehr ausgeprägt zu sein. Ich wurde eines Besseren belehrt. Ich war Spielball meiner Emotionen. Und weil ich mich vorher kaum mit ihnen beschäftigt hatte, hatte ich Ihnen nahezu nichts entgegenzusetzen.

Das war eine Lehre für mich.

Und Gott sprach, lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen.
Ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.

16.11.2016 23:23 • x 1 #923


L
Zitat von LonelyXmas:
wir richtig nahe miteinander sind


dann ist doch alles richtig gut...

und jetzt werde ich mal frech:
dann war die trennung vielleicht ja sogar von vorteil fuer deine tochter, weil ihr ja vorher nicht so ein nahes miteinander hattet...

16.11.2016 23:31 • x 1 #924


finita
Du bist überhaupt kein rationaler Mensch...Du hast es bloss seiter nicht gewusst, nicht zugelassen...

Emotionen sind schmerzhaft...aber ein Leben ohne Emotionen nur mit Rationalität halte ich persönlich nicht für sehr lebenswert...also Augen zu und durch. Es kommt der Tag, an dem Dich Deine Emotionalität, wenn Du sie zulässt, auch wieder in den 7.Himmel befördert.

Deine Tochter bleibt, was sie ist, Deine Tochter...da musst Du schon grossen Bockmist bauen, dass da was kaputt geht.

16.11.2016 23:31 • x 1 #925


L
Mich und meine Tochter hat es definitiv näher gebracht. Wobei ich nicht sagen kann, ob das nicht sowieso passiert wäre.

Ja ich bin auch sehr emotional, ich wusste es nur nicht.

Ich baue keinen Bockmist. Die Kleine kann mir (ur)vertrauen.

16.11.2016 23:51 • x 1 #926


finita
Everyhtibg happens for a reason...
Einer meiner Lieblingssprüche.

Ne, mach mir keine Sorgen um Deine Tochter...das hat Du voll im Griff!

16.11.2016 23:57 • x 1 #927


L
Zitat von LonelyXmas:
Ich baue keinen Bockmist. Die Kleine kann mir (ur)vertrauen.


das wissen wir...

fuer den bockmist wird sie zukuenftig zustaendig...

spaetestens in der pubertaet...

bis dahin einfach geniessen

17.11.2016 00:03 • #928


L
Dann sind die Gründe, dass ich wieder zu mir und näher zu meiner Tochter finde. Ich nehme das mal an von einer Frau, die reicher an Erfahrung ist.

Ich hätte es gerne anders gelernt. Fahrradkette.

17.11.2016 00:07 • #929


L
Zitat von luchadora:
Zitat von LonelyXmas:
Ich baue keinen Bockmist. Die Kleine kann mir (ur)vertrauen.


das wissen wir...

fuer den bockmist wird sie zukuenftig zustaendig...

spaetestens in der pubertaet...

bis dahin einfach geniessen


Danke.

Ich genieße. Und meine Tochter wird die Pubertät ganz handzahm meistern. Ich hoffe inständig, da kommt sie nicht nach mir.

17.11.2016 00:09 • x 1 #930


A


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